Tarifstreit

Angebot der Bahn abgelehnt: Lokführer streiken ab Mittwoch – Hessen erwartet nächstes Verkehrschaos

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Die Lokführer-Gewerkschaft GDL lehnt das Tarifangebot der Deutschen Bahn ab. Es folgt ein mehrtägiger Streik ab Mittwoch.

Update vom 22. Januar, 8.23 Uhr: Das Angebot der Deutschen Bahn hat die Lokführer-Gewerkschaft abgelehnt. Und gleichzeitig den nächsten Warnstreik angekündigt.

Ab Mittwochmorgen (24. Januar) um 2 Uhr soll der Personenverkehr still stehen und bis Montag kommender Woche (29. Januar) um 18 Uhr andauern. Das teilte die GDL in der Nacht zu Montag mit. Die Gewerkschaftsmitglieder bei der für Güterverkehr zuständigen DB Cargo sind bereits ab Dienstag um 18 Uhr zum Streik aufgerufen.

„Mit dem dritten und angeblich verbesserten Angebot hat die Deutsche Bahn AG erneut gezeigt, dass sie ihren bisherige Verweigerungs- und Konfrontationskurs unverdrossen weiter verfolgt – von Einigungswillen keine Spur“, hieß es in der GDL-Mitteilung. Pendler in Hessen müssen sich erneut auf einen erschwerten Weg zur Arbeit einstellen.

Im Tarifstreit zwischen Deutsche Bahn und GDL geht es in die nächste Runde. (Symbolfoto)

Tarifstreit bei den Lokführern: Deutsche Bahn legt neues Angebot vor

Update vom Freitag, 19. Januar, 11.31 Uhr: Ist es der Anfang vom Ende im Tarifkonflikt zwischen Deutscher Bahn und GDL? Die DB hat im Tarifstreit mit der Lokführergewerkschaft GDL ein neues Angebot vorgelegt. Das sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler am Freitag in Berlin.

Nach dem Ende des zurückliegenden Streiks am 13. Januar kündigte GDL-Chef Weselsky an, die Bahn „zur Besinnung“ kommen lassen zu wollen. Lenke die DB nicht ein, wolle man länger als drei Tage streiken. Nun steht der Zug des Handelns wieder im Lokschuppen der GDL.

Bahn-Streik beendet – Weselsky droht bereits mit nächstem Arbeitskampf

+++ 20.10 Uhr: Pünktlich um 18 Uhr ist der Bahnstreik der GDL zu Ende gegangen. Auch am Freitagabend müssen Fahrgäste im Rhein-Main-Gebiet allerdings noch mit Einschränkungen im Bahnverkehr rechnen, wie Deutsche Bahn und RMV gleichermaßen mitteilten. Auf den S-Bahn-Linien werde der Betrieb nach Streikende um 18 Uhr im 60-Minuten-Takt wieder aufgenommen, hieß es. Mit einer Normalisierung des Verkehrs rechnet die Bahn zum Betriebsstart am Samstag. Der Hauptbahnhof Frankfurt füllte sich am Freitagabend allmählich wieder.

DB-Sprecherin Anja Bröker gab den Fahrgästen den Rat, für Fernverkehrsfahrten am Wochenende Sitzplätze zu buchen, da nach drei Tagen Streik mit vollen Zügen zu rechnen sei.

Die GDL droht derweil bereits mit dem nächsten Arbeitskampf. „Nach Abschluss dieser Streikmaßnahmen lassen wir dem Unternehmen ein Stück weit Zeit, um zur Besinnung zu kommen“, sagte GDL-Chef Claus Weselsky in Berlin zum Ende des jüngsten Ausstands. „Tun sie das nicht, wird die nächste Arbeitskampfmaßnahme folgen. Sie wird länger sein und sie wird das Unternehmen noch härter treffen.“ Ein Datum für den nächsten Ausstand nannte Weselsky nicht.

Nach dem Ende des mehrtägigen Lokführerstreiks spricht GDL-Chef Claus Weselsky auf einer Pressekonferenz in Berlin.

Auswirkungen in Frankfurt und Rhein-Main wohl über Streik-Ende hinaus

Update vom Freitag, 12. Januar, 8.10 Uhr: Wegen des Lokführerstreiks bei der Bahn und anderen Unternehmen kommt es auch am Freitag (12. Januar) zu starken Beeinträchtigungen in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet. Immerhin: Der deutschlandweite Notfahrplan laufe auch am dritten Streiktag stabil, sagte eine Bahnsprecherin am Morgen. Es laufen die Vorbereitungen für den Wiederanlauf nach Streikende. Der Ausstand soll bis Freitag um 18 Uhr andauern und betrifft den bundesweiten Fern-, Regional-, und Güterverkehr. Auch das Unternehmen Transdev wird bestreikt.

Allerdings: Der Notfahrplan soll laut Bahn über das Streikende hinaus am Freitagabend gelten. Das Unternehmen bereite sich darauf vor, mit Betriebsbeginn am Samstagmorgen das übliche Angebot zu fahren. Auch dann könne es aber zu einzelnen Abweichungen kommen. Teils können im Nah- und S-Bahnverkehr bereits unmittelbar nach Streikende wieder mehr Züge fahren, hieß es.

Es ist der dritte und bisher längste Streik Lokführergewerkschaft GDL im laufenden Tarifkonflikt. Die Gewerkschaft hatte den Arbeitskampf im Personenverkehr am Mittwochmorgen begonnen. Im Güterverkehr wird seit Dienstagabend gestreikt. Damit trafen die Arbeitsniederlegungen im ÖPNV am Donnerstag (11. Januar) auf den großen Bauernprotest in der Innenstadt.

Bahn-Streik: S-Bahn-Verkehr in Frankfurt und Rhein-Main massiv beeinträchtigt – die aktuelle Lage im Überblick

+++ 17.39 Uhr: Am Freitag um 18 Uhr endet der Streik der GDL offiziell. Nach Angaben der Bahn kann es aber bis zum Ende des morgigen Tages zu Beeinträchtigungen im Fern-, Regional- und S-Bahnverkehr kommen. Erst mit Betriebsstart am Samstagmorgen soll der Zugverkehr wieder wie gewohnt laufen, teilte eine Sprecherin der Bahn gegenüber der dpa mit. Teilweise könnten Züge im Nah- und S-Bahnverkehr aber auch unmittelbar nach Streikende wieder fahren, hieß es weiter.

Ob der erneute Streik der Lokführergewerkschaft zum Erfolg führt - das Ziel der GDL ist eine Arbeitszeitreduzierung für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich - ist bislang offen. Termine für neue Verhandlungen im Tarifkonflikt mit der Bahn gab es zunächst nicht. GDL-Chef Claus Weselsky hat bereits angekündigt, dass er schnell zum nächsten Streik aufrufen werde, sollte die Bahn kein neues Tarifangebot vorlegen.

+++ 14.42 Uhr: Aktuell fahren die S-Bahnen in Rhein-Main der Auskunft der Deutschen Bahn zufolge in folgenden Taktungen:

  • S1 im 90-Minuten-Takt
  • S2 im Stundentakt
  • S3 im Stundentakt zwischen Frankfurt Süd und Bad Soden
  • S5 im Zwei-Stunden-Takt
  • S8 im Stundentakt

Die S4 und S9 fahren weiterhin gar nicht.

Bahnstreik beschäftigt Pendler im Rhein-Main-Gebiet

+++ 9.57 Uhr: Wieder haben RMV und Bahn neue Taktzeiten für die S-Bahnen im Rhein-Main-Gebiet veröffentlicht. Diese fahren aktuell wie folgt:

  • S1 im 90-Minuten-Takt
  • S3 im Stundentakt zwischen Frankfurt Süd und Bad Soden
  • S5 im Zwei-Stunden-Takt
  • S8 im Stundentakt

Die S2, S4, S6 und S9 entfallen weiter komplett.

Fahrgastrechte beim Bahnstreik

Diese Rechte haben Fahrgäste.

Wer mit 49-Euro-Ticket fährt, hat schlechtere Chancen auf Erstattung.

Bahnstreik in Frankfurt: S-Bahnen entfallen zu großen Teilen

Update von Donnerstag, 11. Januar, 8.11 Uhr: Auch am Donnerstag streiken die Lokführer, die in der Gewerkschaft GDL organisiert sind. In Frankfurt und Umgebung legt das den S-Bahn-Verkehr weiterhin fast vollständig lahm. Hinzu kommen Auswirkungen des Bauernprotests in Frankfurt. Der RMV meldet am Morgen folgende Informationen zu den S-Bahnen:

  • Linie S1: verkehrt zu unregelmäßigen Abfahrtszeiten
  • Linie S2: verkehrt im Stunden-Takt auf dem Regelweg. Zwischen Frankfurt-Höchst und Niedernhausen halten zudem die Züge der Linie RB22 an allen Halten der S2.
  • Linie S3: verkehrt zu unregelmäßigen Abfahrtszeiten und bis 14.00 Uhr nur zwischen „Frankfurt Süd“ und Bad Soden.
  • Linie S4: entfällt
  • Linie S5: entfällt
  • Linie S6: entfällt
  • Linie S8: verkehrt zu unregelmäßigen Abfahrtszeiten
  • Linie S9: entfällt.

Bei den Regionalzügen gilt im RMV-Gebiet Folgendes:

  • Taunusnetz (RB11 / RB12 / RB15 / RB16 / RE16): Betrieb wird komplett eingestellt bis einschl. Freitag, 12. Januar
  • Taunusstrecke (RB22 / RE20): RB22 verkehrt im 2-Stunden-Takt zwischen Limburg und Frankfurt Hauptbahnhof mit Bedienung der Zwischenhalte der S-Bahn-Linie S2 zwischen Niedernhausen und Frankfurt-Höchst. Es kann zu Verspätungen kommen. Der RE20 entfällt.
  • Main-Weser-Bahn (RE30): RE30 verkehrt im 2-Stunden-Takt zwischen Frankfurt und Marburg. 
  • Niddertal (RB34 / RB48): RB34: Glauburg-Stockheim - Bad Vilbel: Einzelne Züge verkehren im 2-Stunden-Takt; Ausfall zwischen Frankfurt Hauptbahnhof und Bad Vilbel. Hier kann die Buslinie 30 genutzt werden. Der RB48 entfällt.
  • Kinzigtal (RE5 / RE50 / RB51): RE5 und RB51 entfallen. RE50 fährt im Stundentakt zwischen Hanau und Fulda mit Zusatzhalten an allen Unterwegsbahnhöfen zwischen Hanau Hauptbahnhof und Fulda, Ausfall zwischen „Frankfurt Hauptbahnhof“ und Hanau.
  • Main-Neckar-Ried (RE60 / RB 67/68 / RE70): RE67, RE68 und RE70 entfallen. RE60 (Frankfurt - Mannheim) fährt im Stundentakt gemäß Baufahrplan der Riedbahnsperrung. Ersatzbusse verkehren planmäßig, mögliche Einschränkungen aufgrund der Bauernproteste oder durch erhöhtes Verkehrsaufkommen.
  • Dreieichbahn (RB61): entfällt
  • Kurhessenbahn (RB94 / RB97 / RE97): Die Linie RB94 verkehrt zwischen „Marburg Bahnhof“ und „Erndtebrück Bahnhof“ im 4-Stunden-Takt. Ergänzend verkehren Busse. Die Linie RB97 verkehrt zwischen „Marburg Bahnhof“ und „Brilon Stadt“ in unregelmäßigen Abständen. Einzelne Züge werden durch einen Busnotverkehr ersetzt

Nicht bestreikt werden Cantus, HLB, vlexx, Vias, U-Bahn, Straßenbahn und Bus.

Doch es gibt weitere Ausfälle in Hessen:

  • RE24, RE25, RE45: Stellwerke in Gräveneck und Fürfurt sind nicht besetzt. Der Zugbetrieb zwischen Weilburg und Aumenau ist nicht möglich. Es kommt zu Teilausfällen zwischen Limburg und Gießen.
  • RB82, RE85, RB86: Fahrtausfälle. Wegen Personalausfällen werden einige Zugfahrten durch Busfahrten ersetzt.

Polizeieinsatz am Hauptbahnhof Main verstärkt Bahnchaos

+++ 19.48 Uhr: Zum Bahnstreik und dem Chaos im Nahverkehr ist am Mittwochabend noch ein Polizeieinsatz am Hauptbahnhof Mainz hinzugekommen. Dort war das Gebäude und der Vorplatz wegen einer „unkonkreten Bedrohungslage“ gesperrt. Mittlerweile teilte die Polizei Mainz mit, dass ein Mann gegen 17 Uhr eine Gewalttat angedroht hätte. „Da die Ernsthaftigkeit der Drohung zu diesem Zeitpunkt zunächst nicht einzuschätzen war, musste der Bereich zur Sicherheit geräumt und überwacht werden“, hieß es von der Polizei.

Die nun wieder aufgehobene Sperrung beeinträchtigt den Verkehr auf der S-Bahn-Linie S8 sowie den Regionalbahnlinien RE3, RE4, SE14, RB31, RB33, RB75. Als Nachwirkung kann es am Abend noch zu Verspätungen und Teilausfällen kommen, wie der RMV mitteilt.

In Mittelhessen entfallen zudem wegen eines defekten Stellwerks drei geplante Fahrten:

  • um 23:09 Uhr von Gießen nach Siegen
  • um 23:52 Uhr von Wetzlar nach Gießen
  • um 00:11 Uhr von Gießen nach Wetzlar
Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen vor dem von der Polizei abgesperrten Mainzer Hauptbahnhof. Wegen einer «unkonkreten Bedrohungslage» ist in Mainz der Hauptbahnhof und der Vorplatz der Polizei zufolge gesperrt worden.

S-Bahn-Verkehr rund um Frankfurt eingebrochen

+++ 16.49 Uhr: Mittlerweile soll laut RMV-Auskunft zumindest die S2 wieder in Teilen fahren. Sie verkehre im Stundentakt zwischen Offenbach Ost und Dietzenbach. Zwischen Frankfurt-Höchst und Niedernhausen soll der RB22 mit Sonderhalten alle Haltestellen der S2 bedienen.

+++ 14.04 Uhr: Inzwischen scheint der S-Bahn-Verkehr rund um Frankfurt fast völlig eingebrochen zu sein. Der RMV und die Bahn vermelden nun, dass auch die Linien S1, S3 und S8 nur noch „zu unregelmäßigen Abfahrtszeiten“ verkehren. Zuvor war noch von seltenen, aber regelmäßigen Abfahrten die Rede. Auch bei vielen Regionalzügen fallen die meisten oder alle Fahrten aus (siehe unten).

Im Berufsverkehr am Morgen nutzten viele Menschen die Alternativen Straßenbahn, U-Bahn und Bus. So waren etwa Trams auf den Linien 15 und 16, die Offenbach mit Frankfurt verbinden, deutlich voller als sonst. Am Donnerstag kommt aber zum Bahnstreik auch der Bauernprotest: Eine Sternfahrt zur Festhalle dürfte das Gebiet westlich der City lahmlegen.

S-Bahn-Verkehr bricht zusammen – nur noch unregelmäßige Fahrten

+++ 11.10 Uhr: Mittlerweile ist klar: Den gestern veröffentlichten Notfahrplan konnte die Deutsche Bahn bei den S-Bahnen im Rhein-Main-Gebiet nicht halten. Auf den S-Bahn-Linien S2, S4, S5, S6 und S9 war gar kein Betrieb möglich. Die S1 fährt nur alle drei Stunden und in der Nacht nach Baustellenplan. Die S3 verkehrt im 2-Stunden-Takt. Die S8 soll alle eineinhalb Stunden fahren. Für hessische Pendler ist das frustrierend: Gestern sah es noch so aus, als würden die meisten S-Bahnen zumindest stündlich fahren (siehe Erstmeldung).

+++ 10.38 Uhr: Obwohl die Odenwaldbahn der Vias nicht bestreikt wird, gibt es am Mittwochvormittag (10. Januar) auch dort Probleme. Weil Personal fehlt, kommt es zu Fahrtausfällen und Teilausfällen. Folgende Zugfahrten werden durch Busse ersetzt:

  • RE80 Erbach - Darmstadt, 6.25 Uhr, sowie Darmstadt - Erbach, 13.04 Uhr
  • RB81 Darmstadt - Groß-Umstadt-Wiebelsbach, 19.03 Uhr
  • RB86 Groß-Umstadt-Wiebelsbach - Hanau, 11.40 Uhr, sowie Hanau - Groß-Umstadt-Wiebelsbach, 10.35 und 12.35 Uhr

Der RE85 um 14.20 Uhr von Groß-Umstadt-Wiebelsbach nach Frankfurt entfällt ersatzlos. Am Morgen sind bereits weitere Fahrten entfallen.

Auch S-Bahnen sind in Frankfurt und Umgebung vom Bahnstreik betroffen (Symbolbild).

Krankenstand und Betriebsstörungen verschärfen Streikauswirkungen

+++ 10.00 Uhr: Zusätzlich zum Streik sorgt auch der hohe Krankenstand für Einschränkungen im Bahnverkehr. Das trifft heute Mittelhessen: So blieb ein Stellwerk bei Weilburg wegen Krankheit unbesetzt, wie die Bahn mitteilte. Dadurch fallen Züge auf den Linien RE24 (Gießen - Limburg), RE25 (Koblenz - Gießen) und RB45 (Koblenz-Fulda) aus. Für die Linie RE25 ist ein Ersatzverkehr mit Bussen von Limburg nach Gießen eingerichtet. Jedoch warnt die Bahn: Wegen der Kurzfristigkeit kann es auch im Ersatzverkehr zu Fahrtausfällen und Verspätungen kommen. Diese Einschränkungen gelten von Mittwoch bis Freitag (12. Januar) vor 14 Uhr. Danach soll das Stellwerk wieder besetzt sein.

+++ 9.31 Uhr: Der Bahnstreik durch die Lokführergewerkschaft GDL hat am Morgen wie erwartet den Zugverkehr im Rhein-Main-Gebiet beeinträchtigt. Offenbar stiegen viele Pendler aufs Auto um, die A3 war am Morgen stark befahren. Zwischen dem Mönchhof-Dreieck nahe dem Flughafen und dem Offenbacher Kreuz entstand ein zehn Kilometer langer Stau, wie der ADAC in seinem Staumelder berichtet. Autofahrer müssten sich hier auf einen Zeitverlust von bis zu eineinhalb Stunden einstellen. Laut hessenschau liegt das aber auch an Markierungsarbeiten auf den beiden linken Fahrstreifen. Auf vielen Bundesstraßen in Hessen meldet der ADAC zudem dichten Verkehr.

Lokführerstreik trifft Frankfurt und Hessen: Bus, U-Bahn und Straßenbahn nutzen

Update vom Mittwoch, 10. Januar, 7.13 Uhr: Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL hat am Mittwoch auch in Hessen den Bahnverkehr erheblich beeinträchtigt. Es komme bundesweit zu Verspätungen und Zugausfällen, teilte die Deutsche Bahn am Mittwochmorgen mit. Betroffen von dem Warnstreik sind sowohl der Fern- als auch der Regionalverkehr, zu dem unter anderem die S-Bahnen im Rhein-Main-Gebiet gehören. Straßenbahnen, Busse und U-Bahnen im ÖPNV, wie beispielsweise in Frankfurt, fahren dagegen wie gewohnt.

Der Warnstreik im Personenverkehr der Bahn begann am Mittwochfrüh um 2 Uhr. Im Fernverkehr fuhren nach Angaben eines Bahn-Sprechers etwa ein Fünftel der Züge. Geplantes Ende des Arbeitskampfes ist Freitagabend um 18 Uhr. Die Bahn will an den drei Streiktagen einen Notfahrplan anbieten.

Bahnstreik trifft Bahnpendler in Hessen – So steht es um den Stadtverkehr in Frankfurt

Erstmeldung vom Dienstag, 9. Januar, 11.17 Uhr: Frankfurt – Wer angesichts des Bahnstreiks ab Mittwochmorgen dennoch mit dem Zug an sein Ziel kommen will, sollte sich vorher unbedingt informieren. Auch im Rhein-Main-Gebiet fallen viele Züge und S-Bahnen aus. Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen sollten nicht betroffen sein. Im Stadtverkehr in Frankfurt werden einige Linien mit zusätzlichen Wagen oder größeren Bussen verstärkt. Allerdings meldet der RMV auch schon am Dienstag, dass auf vielen Buslinien einzelne Fahrten ausfallen müssen, da viele Mitarbeiter krank sind.

Zum Notfahrplan in Hessen in Sachen Zugverkehr gibt es auf der Website der Deutschen Bahn bereits einige Informationen. Folgende Zuglinien sind vom Streik betroffen:

Die Züge stehen still: Ab Mittwochfrüh streikt die GDL. In Frankfurt und Rhein-Main hat das große Auswirkungen auf den Zugverkehr. (Symbolbild)

Viele Zuglinien in Hessen werden während des Bahnstreiks ganz eingestellt

  • RE5: Frankfurt - Hanau - Wächtersbach - Fulda - Bad Hersfeld (-Bebra): Der Verkehr wird eingestellt.
  • RE16: Frankfurt - Friedrichsdorf - Friedberg: Der Verkehr wird eingestellt.
  • RE20 / RB22: Frankfurt - Niedernhausen - Limburg: Der Verkehr der Linie RE20 wird eingestellt. Der RE22 verkehrt im 2-Stunden-Takt zwischen Frankfurt-Höchst und Limburg und halten zusätzlich zwischen Niedernhausen und Frankfurt-Höchst an allen Unterwegsbahnhöfen. Es kann zu Verspätungen kommen
  • RE30: Frankfurt - Gießen - Marburg - Treysa - Kassel: Die Züge verkehren im 2-Stunden-Takt zwischen Frankfurt und Marburg.
  • RB34: (Frankfurt -) Bad Vilbel - Nidderau - Glauburg-Stockheim: Die Züge verkehren im 2-Stunden-Takt zwischen Glauburg-Stockheim und Bad Vilbel. Zwischen Bad Vilbel und Frankfurt verkehren die Züge nicht. Hier kann die Buslinie 30 zwischen Bad Vilbel Bahnhof und Frankfurt Sachsenhausen Hainer Weg mit den Unterwegshalten Konstablerwache und Lokalbahnhof genutzt werden.
  • RB48: Frankfurt - Friedberg - Nidda: Der Verkehr wird eingestellt.
  • RE50: Frankfurt - Hanau - Wächtersbach - Fulda: Die Züge verkehren im Stundentakt nur zwischen Hanau und Fulda, halten dafür aber an allen Bahnhöfen dazwischen. Es kann zu Verspätungen kommen. Zwischen Hanau und Frankfurt entfallen die Züge.
  • RB51: Frankfurt - Hanau - Wächtersbach (- Bad Soden-Salmünster) : Der Verkehr wird eingestellt.
  • RE60: Frankfurt - Darmstadt - Bensheim - Mannheim: Die Züge verkehren gemäß Baustellenfahrplan im Stundentakt zwischen Frankfurt, Darmstadt und Mannheim.
  • RB61: (Frankfurt -) Dreieich-Buchschlag - Rödermark-Ober Roden (- Dieburg): Die Züge verkehren im 2-Stunden-Takt zwischen Frankfurt und Dieburg.
  • RB67: Frankfurt - Darmstadt - Bensheim - Schwetzingen (- Hockenheim): Der Verkehr wird eingestellt.
  • RB68: Frankfurt - Darmstadt - Bensheim - Heidelberg (- Wiesloch-Walldorf): Der Verkehr wird eingestellt.

Voraussichtlich fahren die Züge der Cantusbahn, der Hessischen Landesbahn (HLB), der VIAS und der Vlexx. Im Rhein-Main-Gebiet und Hessen gibt es einige Expressbusse, erkennbar am X in der Liniennummer. Die Deutsche Bahn empfiehlt, auch diese zu nutzen, um ans Ziel zu kommen.

Wegen Krankheitsausfällen gibt es außerdem Einschränkungen auf der Linie RE25 vom Koblenz über Limburg nach Gießen. Es gibt einen Ersatzverkehr mit Bussen von Limburg nach Gießen, allerdings gibt es auch hier Fahrtausfälle und Fahrplanabweichungen. Bei der LahnEifelBahn gibt es aktuell ebenfalls Fahrplanänderungen, über die sich Fahrgäste vorab informieren sollten.

Welche S-Bahnen in Frankfurt und Umgebung fahren trotz Bahnstreik?

Auch die S-Bahnen in Frankfurt und den umliegenden Landkreisen sind vom Lokführerstreik stark betroffen. Auf allen Linien gibt es etwas zu beachten:

  • S1: Wiesbaden - Hochheim - Frankfurt - Offenbach - Rödermark: fährt im Stundentakt (Baustellenverkehr zwischen 20.25 Uhr und 5.30 Uhr)
  • S2: Niedernhausen - Hofheim - Frankfurt - Offenbach - Dietzenbach: fährt nur zwischen Dietzenbach und Offenbach Ost im Stundentakt.
  • S3: Bad Soden - Frankfurt - Langen - Darmstadt: fährt im Stundentakt
  • S4: Kronberg - Frankfurt - Langen: fährt nur zwischen Kronberg und Niederhöchstadt im Stundentakt
  • S5: Friedrichsdorf - Bad Homburg - Oberursel - Frankfurt Süd: fährt im Stundentakt
  • S6: Friedberg - Groß Karben - Bad Vilbel: fährt im Stundentakt (Baustellenverkehr beachten)
  • S7: Ersatzverkehr wie geplant
  • S8: Wiesbaden - Mainz - Frankfurt Flughafen - Frankfurt - Offenbach (- Hanau): fährt im Stundentakt
  • S9: Wiesbaden - Mainz - Frankfurt Flughafen - Frankfurt - Offenbach - Hanau: Verkehr wird eingestellt.

Für alle Fahrten im Notfahrplan gilt: Wenn Stellwerke bestreikt werden oder die Streikbeteiligung höher ausfällt, können weitere Verbindungen ausfallen. Auch der Flughafen Frankfurt warnt bereits: Viele Fahrten zum Flughafen werden ausfallen.

Noch bleibt allerdings abzuwarten, was das Hessische Landesarbeitsgericht am Dienstagnachmittag sagt: Dort haben die Bahn und der Zuganbieter Transdev Berufung eingelegt, nachdem das Arbeitsgericht Frankfurt am Montag den Streik nicht wie von ihnen beantragt untersagt hatte. (Anna Kirschner)

Rubriklistenbild: © Peter Henrich/Hen-Foto/Imago

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