Energieverbrauch

Beim Verlassen der Wohnung: Heizung runterdrehen oder laufen lassen?

  • Andrea Stettner
    VonAndrea Stettner
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Wer tagsüber nicht zuhause ist, will beim Heizen gerne Geld sparen. Doch ist es sinnvoll, den Heizkörper herunterzuregeln – oder sogar ganz abzudrehen?

In der kalten Jahreszeit will es jeder mollig warm in den eigenen vier Wänden haben, um sich wohl zu fühlen. Zudem beugt eine ausreichend geheizte Wohnung Schimmelbildung vor. Doch gerade in Zeiten hoher Energiepreise kostet eine überheizte Wohnung unnötig viel Geld. Jedes Grad weniger senkt lautVerbraucherzentrale den Energieverbrauch um etwa 6 Prozent. Heizung herunterdrehen lohnt sich also für den Geldbeutel. Doch was tun, wenn man tagsüber gar nicht zu Hause ist? Sollte die Heizung dann ganz ausgestellt werden oder ist es energetisch sinnvoller, sie lediglich herunterzuregeln?

Heizung herunterdrehen oder anlassen, wenn man tagsüber nicht zuhause ist?

Beim Verlassen der Wohnung die Heizung herunterdrehen oder nicht?

„Die Heizung herunterzudrehen, wenn man die Wohnung für längere Zeit verlässt, ist eine optimale Möglichkeit, Heizkosten zu sparen“, sagte Alexander Steinfeldt von der Beratungsgesellschaft co2online gegenüber dem Portal myHomebook.de. Das gilt etwa dann, wenn Sie tagsüber die Wohnung verlassen, um zur Arbeit zu gehen oder wenn Sie über das Wochenende verreist sind. Regeln Sie das Heizungsthermostat dann auf 16 Grad Raumtemperatur herunter – das entspricht etwa der Stufe zwei an Standard-Reglern. Ein programmierbares Thermostat bietet jedoch den Vorteil, dass Sie die Temperatur gradgenau einstellen können – zudem die Uhrzeiten, zu denen geheizt werden soll. 

Zimmerempfohlene Raumtemperatur
Wohnräume20 Grad
Küche18 Grad
Schlafzimmer17 Grad

Quelle: Umweltbundesamt.de

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Heizung nie ganz abdrehen

Ganz abstellen sollten Sie die Heizung bei Abwesenheit nicht – weder bei kurzer noch bei längerer. Ist die Raumtemperatur zu niedrig (unter 16 Grad), steigt das Schimmelrisiko, da sich die vorhandene Luftfeuchtigkeit an den ausgekühlten Wänden niederschlägt.

Möbel, Kühlschränke, Beleuchtung: Sieben Tipps, um in den eigenen vier Wänden Strom zu sparen 

Paar wechselt Glühbirne
Energiesparlampen verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Strom als herkömmliche Glühbirnen. Zusätzlich können sie im Flur, im Keller oder anderen Räumen, die nicht so oft durchquert werden, einen Bewegungsmelder installieren. Der sorgt dann für Licht, wenn es nötig ist.  © marcus/Imago
Eine Frau duscht.
Im Winter ist ein Vollbad etwas Herrliches, der Wasserverbrauch ist aber hoch und das geht ins Geld. Duschen geht schneller und verbraucht dreimal weniger. Allerdings nur, wenn wir weniger als fünf Minuten unter der Dusche verbringen. Und: beim Einseifen das Wasser besser abstellen.  © Lightpoet/Imago
Küche mit Kühlschrank
Kühl- und Gefriergeräte gehören zu den größten Stromfressern im Haushalt. Am besten sind Kühlschränke mit einer Energieeffizienzklasse A+++. Zudem sollte er nicht zu nah am Herd oder anderen Wärmequellen stellen. Ansonsten muss er mehr Strom verbrauchen, um die Temperatur zu halten. Das Gefrierfach sollte zudem ein- bis zweimal im Jahr abgetaut werden.  © Pro Creators/Imago
Eine Hand hält eine Fernsehbedienung.
Ihr Fernseher ist ständig auf Stand-by? Dann schalten Sie über Nacht besser aus. Das zieht viel Strom und das kostet. Dann sparen Sie sich viel Geld im dreistelligen Bereich.  © Patrick Daxenbichler/Imago
Person räumt Geschirrspüler aus.
Geschirrspüler sind so schön praktisch und verbrauchen sogar weniger als das Spülen von Hand. Aber nur, wenn man den Geschirrspüler immer voll belädt und das Geschirr nicht mit der Hand vorspült. Die Energieeffizienzklasse ist genauso wichtig zu beachten wie das Wählen von Energiespar- und Kurzprogrammen.  © Ute Grabowsky/Imago
Ein Wohnzimmer
Größere Möbel wie Sofas oder Schränke sollten Sie nie zu nah an die Außenwände schieben. Je näher es an der Wand steht, desto stärker sinkt die Wandtemperatur. Die Folge kann Feuchtigkeit und Schimmel sein. Optimal ist daher ein Abstand von fünf bis zehn Zentimetern.  © Pro Creators/Imago
Ein Mann wärmt eine Mahlzeit in einer Mikrowelle auf.
Speisen sind schnell in der Mikrowelle aufgewärmt. Zudem ist sie sparsamer, was den Energieverbrauch angeht, als der Herd. Deshalb kann sie in der kalten Jahreszeit gerne öfters in Gebrauch sein.  © Monkey Business 2/Imago

Wie Sie beim Heizen außerdem Energie sparen können

Heizkosten lassen sich aber auch durch andere Maßnahmen optimieren. Wird Ihr Heizkörper etwa nicht richtig warm, könnte sich Luft im Heizungssystem angesammelt haben. Die Heizkörper müssen dann mit einem entsprechenden Schlüssel entlüftet werden, um wieder energieeffizient zu heizen. Oder Sie legen sich einen automatischen Heizkörperentlüfter zu.

Oft ist aber auch die gesamte Heizungsanlage des Hauses nicht richtig eingestellt – hier lässt sich laut Verbraucherzentrale nochmals 10 bis 15 Prozent an Energie sparen. Idealerweise lassen Sie zu Beginn der Heizperiode nochmal einen Fachmann die Einstellungen prüfen. Weitere Tipps, um im Herbst Heizkosten zu sparen, haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Rubriklistenbild: © Michael Bihlmayer/Imago

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