Energie sparen

Effizientes Heizen: Lohnt sich ein automatischer Heizkörperentlüfter?

Ein Heizkörperentlüfter wird an der Heizung angebracht, damit diese nicht mehr manuell entlüftet werden muss. Lohnen sich die Anschaffung und die Montage?

Besonders in Zeiten der Inflation wollen Menschen sparen, wo es nur geht. Das Stichwort „Energiesparen“ ist dabei ein großes Thema, das immer mehr Leute beschäftigt, die sich vor ihren hohen Heizkosten kaum retten können. Auf verschiedenen Seiten im Internet kursieren Tipps und Tricks, wie man beim Heizen Geld sparen kann.

Auch die Bundesregierung hat eine Ratgeber-Seite eingerichtet, auf der untere anderem Tipps für effizientes Heizen und Lüften aufgelistet sind. Dazu gehört unter anderem das regelmäßige Entlüften des Heizkörpers, allerdings muss man das gar nicht unbedingt selbst erledigen. Es gibt automatische Heizkörperentlüfter, die diesen Job erledigen können.

Heizkörperentlüfter: Wofür wird er verwendet?

Ein Heizkörperentlüfter wird dann an der Heizung angebracht, wenn Wohnungs- oder Hausbewohner keine Lust oder Zeit haben, den Heizkörper regelmäßig mit einem Entlüftungsschlüssel selbst zu entlüften. Normalerweise reicht es, wenn man das ein bis zwei Mal im Jahr tut. Allerdings kann eine regelmäßigere Entlüftung im Zweifel Energie sparen.

Wenn sich Luft im Heizkörper befindet, kann es sein, dass dieser nicht so schnell warm wird oder aber gar nicht die höchste, eigentlich mögliche Temperatur erreicht. Wenn die Heizung nicht sofort von 0 auf 100 heizt, neigen wir dazu, den Regler bis zum Anschlag aufzudrehen. Logischerweise kostet das eine Menge Energie, die man sich sparen könnte, wenn der Heizkörper ohne Luft darin vernünftig heizen würde.

Die Heizung manuell zu entlüften kostet Zeit und Aufwand. Dafür gibt es automatische Entlüfter. (Symbolbild)

Ein automatischer Heizkörperentlüfter sorgt dafür, dass sich keine Luft in der Heizung ansammelt. Er kann anhand eines Sensors im Heizkörper sofort ablesen, wenn sich Luft darin befindet und entlüftet die Heizung dann automatisch, indem er ein Ventil öffnet. Sobald die Luft entwichen ist und der Schwimmer wieder auf Wasser trifft, wird das Ventil geschlossen. Somit kann der Heizkörper energieeffizient heizen.

Heizkörperentlüfter: Welche Vor- und Nachteile hat das Gerät?

Natürlich kann auch ein Heizkörperentlüfter wie jedes andere technische Gerät mal an einer Fehlfunktion leiden. Wenn es zum Beispiel kaputt geht, muss man erneut manuell Hand anlegen. Auch wenn die Heizung ein Leck hat, bei dem sich ebenfalls Luft ansammelt, könnte dieses durch den Heizkörperentlüfter erst später bemerkt werden, weil er automatisch einfach häufiger entlüftet, ohne dass die Bewohner es mitbekommen. Als Nachteile können außerdem die Anschaffungskosten und die Montage gelten.

11 Mythen über das Energiesparen, auf die viele immer noch hereinfallen – Sie auch?

Strom verbraucht am meisten Energie im Haushalt? Falsch! Nur sechs Prozent beträgt der Stromverbrauch am Gesamtenergieverbrauch. Die Heizung dagegen macht stolze 75 Prozent aus.
Strom verbraucht am meisten Energie im Haushalt? Falsch! Nur sechs Prozent beträgt der Stromverbrauch am Gesamtenergieverbrauch. Die Heizung dagegen macht stolze 75 Prozent aus. © Fotostand/Imago
Der Backofen muss in der Regel nicht vorgeheizt werden, da er sich ohnehin schnell erwärmt. Lediglich bei empfindlichen Teigen, wie Pizza oder Soufflé, ist ein Vorheizen sinnvoll.
Der Backofen muss in der Regel nicht vorgeheizt werden, da er sich ohnehin schnell erwärmt. Lediglich bei empfindlichen Teigen, wie Pizza oder Soufflé, ist ein Vorheizen sinnvoll.  © Michael Bihlmayer/Imago
Bei der Mikrowelle kommt es laut GEO darauf an: Bei Gerichten bis zu einem halben Kilogramm lohnt es sich, diese in der Mikrowelle zu erhitzen. Bei größeren Speisen verbraucht die Erwärmung auf dem Herd weniger Energie.
Bei der Mikrowelle kommt es laut GEO darauf an: Bei Gerichten bis zu einem halben Kilogramm lohnt es sich, diese in der Mikrowelle zu erhitzen. Bei größeren Speisen verbraucht die Erwärmung auf dem Herd weniger Energie. © CHROMORANGE/Imago
Um das dreckige Geschirr nach dem Essen wieder sauber zu bekommen, ist der Geschirrspüler in der Regel die sparsamste Methode. Nur bei Single-Haushalten lohnt es sich, sein Geschirr per Hand zu spülen.
Um das dreckige Geschirr nach dem Essen wieder sauber zu bekommen, ist der Geschirrspüler in der Regel die sparsamste Methode. Nur bei Single-Haushalten lohnt es sich, sein Geschirr per Hand zu spülen. © Westend61/Imago
Ein Mann nimmt Wäsche aus der Waschmaschine heraus.
Das Kurzwaschprogramm der Waschmaschine verbraucht nicht weniger, sondern sogar mehr Strom als ein normaler Waschgang. Schließlich muss mehr Energie aufgebracht werden, um in kürzerer Zeit auf das Waschergebnis zu kommen.  © Shotshop/Imago
Wer einen Wärmepumpentrockner besitzt, kann seine Klamotten nach dem Waschgang getrost in den Trockner stecken. Im Vergleich zu früheren Kondensationstrocknern sparen diese 70 Prozent Energie – und sind schon lange keine Energiefresser mehr.
Wer einen Wärmepumpentrockner besitzt, kann seine Klamotten nach dem Waschgang getrost in den Trockner stecken. Im Vergleich zu früheren Kondensationstrocknern sparen diese 70 Prozent Energie – und sind schon lange keine Energiefresser mehr.  © YAY Images/Imago
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Ein voller Kühlschrank verbraucht mehr Strom als ein leerer? Ebenfalls ein hartnäckiger Mythos, der sich immer noch hält. Je leerer der Innenraum ist, desto schneller entweicht sogar die gekühlte Luft, was wiederum den Energieverbrauch steigert. © Michael Gstettenbauer/Imago
Unterschätzt wird dagegen Eis im Gefrierschrank: eine dicke Eisschicht erhöht den Energieverbrauch laut Hersteller um bis zu 15 Prozent. Ab einem Zentimeter sollten Sie deshalb abtauen.
Unterschätzt wird dagegen Eis im Gefrierschrank: eine dicke Eisschicht erhöht den Energieverbrauch laut Hersteller um bis zu 15 Prozent. Ab einem Zentimeter sollten Sie deshalb abtauen. © CHROMORANGE/Imago
Altgeräte auszutauschen lohnt sich nicht, solange sie laufen? Ein Irrtum, der Sie bares Geld kostet. Alte Kühlschränke & Co. verbrauchen wesentlich mehr Energie als neue, weshalb ein Wechsel bereits nach zehn Jahren ratsam ist.
Altgeräte auszutauschen lohnt sich nicht, solange sie laufen? Ein Irrtum, der Sie bares Geld kostet. Alte Kühlschränke & Co. verbrauchen wesentlich mehr Energie als neue, weshalb ein Wechsel bereits nach zehn Jahren ratsam ist. © Gottfried Czepluch/Imago
Viele denken auch, dass Ladegeräte nur Strom ziehen, wenn sie am Handy angesteckt sind. Falsch! Deshalb immer den Stecker vom Netz nehmen, wenn Sie es nicht benötigen.
Viele denken auch, dass Ladegeräte nur Strom ziehen, wenn sie am Handy angesteckt sind. Falsch! Deshalb immer den Stecker vom Netz nehmen, wenn Sie es nicht benötigen. © MiS/Imago
Und auch unter der Dusche gilt: Wasser abdrehen, wenn Sie es nicht brauchen. Pro Minuten prasseln hier nämlich 15 Liter Wasser aus der Leitung. Duschen ist also nur dann sparsamer als ein Vollbad (100 Liter), wenn Sie weniger als sieben Minuten unter der laufenden Brause stehen.
Und auch unter der Dusche gilt: Wasser abdrehen, wenn Sie es nicht brauchen. Pro Minuten prasseln hier nämlich 15 Liter Wasser aus der Leitung. Duschen ist also nur dann sparsamer als ein Vollbad (100 Liter), wenn Sie weniger als sieben Minuten unter der laufenden Brause stehen. © Michael Bihlmayer/Imago

Dem gegenüber steht der große Vorteil der Arbeitsersparnis. Wer einmal einen Heizkörperentlüfter angebaut hat, muss in Zukunft nicht mehr regelmäßig selbst entlüften und vor allem, wer viele Heizkörper hat, ob in der eigenen Wohnung oder gar in vermieteten Wohnungen, spart dadurch viel Zeit. Außerdem wird Energie gespart, was sich für den Besitzer auch in niedrigeren Kosten zeigen wird.

Heizkörperentlüfter: Was kosten die Anschaffung und die Montage?

Ob sich ein Heizkörperentlüfter für die eigene Wohnung lohnt oder ob man lieber regelmäßig selbst den Heizkörper kontrollieren möchte, muss jeder für sich entscheiden. Vor den Anschaffungs- und Montagekosten braucht man allerdings nicht zurückzuschrecken, denn Heizkörperentlüfter bekommt man in unterschiedlichen Qualitäten schon ab 5 Euro bis 25 Euro im Baumarkt oder online zu kaufen.

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Die Montage würde wahrscheinlich mehr kosten, wenn man sie von einem Fachmann erledigen ließe, allerdings sind Heizkörperentlüfter auch recht leicht selbst zu montieren. Wichtig dabei ist, dass zunächst der Thermostat und das Rücklaufventil am Heizkörper zugedreht werden. Dann öffnen Sie das Entlüftungsventil, um den Druck zu entlassen. Haben Sie für diesen Schritt am besten einen Eimer parat, denn dabei kann auch Wasser aus der Heizung fließen. Danach wird das Entlüftungsventil ausgebaut und der automatische Heizkörperentlüfter eingesetzt, am besten noch zugedreht, damit auch hier kein Wasser herausfließt. Jetzt können Sie den Thermostat und das Rücklaufventil wieder aufdrehen und der automatische Heizkörperentlüfter beginnt mit seiner Arbeit. Ab wann sollte man die Heizung im Herbst anstellen?

Rubriklistenbild: © agefotostock/Imago

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