Auch Staatsminister dabei

Neue Liste mit Namen zum Merz-Kabinett kursiert – mit SPD-Überraschung

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Wer wird Ministerin und Minister unter Kanzler Merz? Deutschland spekuliert. Der FR liegt eine neue Liste möglicher Namen fürs Kabinett vor.

Berlin – Final beschlossen haben ihn zumindest CDU und SPD noch nicht. Aber es gibt ihn schon: den Koalitionsvertrag der mutmaßlichen neuen Bundesregierung des mutmaßlichen neuen Bundeskanzlers Friedrich Merz. 146 Seiten Text, die ein Fingerzeig für Deutschlands nähere Zukunft sein könnten. Griffiger als diese Lektüre sind allerdings Spekulationen über die neuen Ministerinnen und Minister. Namenslisten zum Kabinett kursieren bereits.

Etwas Offizielles zur Besetzung des schwarz-roten „Kabinetts Merz“ gibt es aber noch nicht. Die konkreten Personalien wollen sich Union und Sozialdemokraten für die Zeit nach Verabschiedung des Koalitionsvertrages aufheben. Oder sogar für die Zeit nach Merz‘ Kanzlervereidigung, wie zu hören ist. Dem Vernehmen nach gefällt das nicht allen. Und natürlich wird gerade jetzt im politischen Berlin kräftig spekuliert und geraunt. Der Frankfurter Rundschau liegt eine neue Liste der möglichen Ministerriege vor – diese umfasst sogar Staatsministerinnen und Staatsminister, also herausgehobene Parlamentarische Staatssekretäre.

Wer wird Minister(in) für CDU-Kanzler Merz? Neue Liste liegt vor – ohne Bestätigung

Das Papier stammt aus SPD-Kreisen, ist aber mit gewisser Vorsicht zu genießen. Zuvor in Berlin kursierende Listen enthielten schon mal Namen offenbar völlig überraschter „Kandidaten“. Die Gesamtzahl der Ministerien je Partei, die Verteilung der Ressorts auf CDU, CSU und SPD und die Verteilung der Staatsminister-Posten ist indes zwar im Koalitionsvertrag enthalten. Die Entscheidung für konkrete Personen bleibt aber offen – und ein wenig komplex.

Schwierige Aufgabe für die Parteichefs: Friedrich Merz (li.), Lars Klingbeil sowie Saskia Esken und Markus Söder (nicht im Bild) müssen ihre Kandidaten fürs Bundeskabinett benennen.

„Das Vorschlagsrecht für die jeweiligen Ämter liegt bei den verantwortlichen Parteien“, heißt es im Koalitionsvertrag. Die formale Nominierung obliegt freilich dem Kanzler (und die Ernennung ohnehin dem Bundespräsidenten). In der Realität werden die drei Parteien versuchen, ein schlüssiges Gesamtkonzept zu schnüren. In Erinnerung ist vermutlich einigen noch der Streit der Ampel-Koalition, etwa um Geschlechterproporz und Diversität im Kabinett.

Solange es keine finale Einigung gibt, bleibt Luft für kurzfristige Änderungen. Und so lange kann es auch zum politischen Spiel gehören, mit Listen und Reihungen öffentliche Debatten zu beeinflussen oder Druck auszuüben. So oder so: Die neue Variante weist gegenüber einer früheren Kabinettsliste aus Unions-Kreisen, die unserer Redaktion ebenfalls vorlag, ein paar Veränderungen und zusätzliche Informationen auf.

Neue Liste mit Namen für das Merz-Kabinett: Eine Überraschung unter angeblichen SPD-Kandidaten

Teils sind die Unterschiede dem im Koalitionsvertrag festgehaltenen finalen Ressortzuschnitt geschuldet. Einige Informationen sind ganz neu – etwa die, wie die SPD ihr etwas überraschend hinzugewonnenes siebtes Ministerium besetzen könnte: Mit Katja Mast könnte eine weitere Frau zum Zuge kommen. Mast war bisher Parlamentarische Geschäftsführerin der Bundestags-Sozialdemokraten.

Eine andere Information der Liste vom Montag (14. April) hat sich am Dienstagvormittag (15. April) bereits überholt: CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann will sein aktuelles Amt behalten, wie er der Bild sagte. Damit wird Merz einen anderen Wirtschaftsminister brauchen. Der CSU war mit Günther Felßner schon ein erklärter Ministerkandidat abhandengekommen. Die beiden jüngsten – unbestätigten – Kabinettslisten im Überblick und Vergleich:

Ministerium / PostenListe 14. April Liste 9. April
BundeskanzlerFriedrich Merz (CDU)Friedrich Merz (CDU)
FinanzenLars Klingbeil (SPD)Lars Klingbeil (SPD)
InneresAlexander Dobrindt (CSU)Alexander Dobrindt (CSU)
Wirtschaft und EnergieCarsten Linnemann (CDU)Carsten Linnemann (CDU)
AuswärtigesJohann Wadephul (CDU)Johann Wadephul (CDU)
Justiz und VerbraucherschutzSonja Eichwede (SPD)Sonja Eichwede (SPD)
Arbeit und SozialesBärbel Bas (SPD)Bärbel Bas (SPD)
VerteidigungBoris Pistorius (SPD)Boris Pistorius (SPD)
Ernährung, Landwirtschaft und HeimatMichaela Kaniber (CSU)Michaela Kaniber (CSU)
Bildung und FamilieSilvia Breher (CDU)Silvia Breher (CDU)
GesundheitTino Sorge (CDU)Tino Sorge (CDU)
VerkehrIna Schnarrenbach (CDU)Ina Schnarrenbach (CDU)
Umwelt, Klima, nukleare SicherheitKatja Mast (SPD)Andreas Jung (CDU)
DigitalisierungKristina Sinemus (CDU)Kristina Sinemus (CDU)
Forschung, Technologie, RaumfahrtDorothee Bär (CSU)Dorothee Bär (CSU)
EntwicklungSvenja Schulze (SPD)Svenja Schulze (SPD)
Wohnen und BauenCarsten Schneider (SPD)-
KanzleramtschefThorsten Frei (CDU)Thorsten Frei (CDU)
Staatsminister Ehrenamt/SportSepp Müller (CDU)-
Staatsminister Kultur/MedienJoe Chialo (CDU)-
Staatsminister Bund-LänderHendrik Hoppenstedt (CDU)-
Staatsministerin MigrationReem Alabali-Radovan (SPD)-
Staatsministerin OstdeutschlandElisabeth Kaiser (SPD)-

Mast ist keine Unbekannte in der SPD und im Bundestag. In den Spekulationen über Ministerinnen und Minister war sie dennoch nicht sonderlich prominent aufgetaucht – vor allem in der Heimat fiel ihr Name: Der SWR hatte die Baden-Württembergerin Mast Anfang April als Kandidatin für Arbeit und Soziales gehandelt. Die Pforzheimer Zeitung aus Masts Wahlkreis hatte die SPD-Politikerin zuletzt gar schon mit einem möglichen Amt als Umweltministerin konfrontiert. Die Antwort fiel zurückhaltend aus. „Personalfragen werden am Ende entschieden. Ich bin sehr gerne Abgeordnete für die Menschen aus Pforzheim und dem Enzkreis und Fraktionsmanagerin der SPD-Bundestagsfraktion“, erklärte Mast. Eine diplomatische Antwort. Aber kein Dementi.

Ganz neu in der Liste ist das Bauministerium. Dieses – bisher geführt von SPD-Politikerin Klara Geywitz – galt als Kandidat für eine Auflösung als eigenständiges Ressort. Als Minister-Favorit gilt dieser Reihung nach nun Carsten Schneider. Der SPD-Mann war bisher Ostbeauftragter der Bundesregierung. Gerne lesen dürften die Genossen in jedem Fall (einmal mehr) den Posten „Finanzminister“ neben Lars Klingbeils Namen. Der SPD-Co-Chef wird wohl Vizekanzler werden. Als Hüter der Finanzen hätte er zusätzliche Vetomacht in Merz‘ Kabinett.

Merz‘ Minister: Neue Namensliste kursiert – das sind die möglichen SPD- und CDU-Staatsminister

Die Personalien der Liste auf den Staatsministerposten sind in unterschiedlichem Grade überraschend. Joe Chialo wird schon seit Längerem als möglicher Kulturstaatsminister gehandelt. Reem Alabali-Radovan ist gar bereits Migrations-Beauftragte der (noch) geschäftsführenden Bundesregierung – und insofern eine naheliegende Wahl.

Wen holt Friedrich Merz in sein Kabinett? Diese Minister stehen bereit

Wahlkampf CDU - Halle/Saale
Der CDU-Vorsitzende und Kanzler in spe Friedrich Merz muss sein Kabinett zusammenstellen. Nach mehreren Medienberichten sollen plus dem CDU-Kanzler Merz insgesamt sieben Minister von der CDU, fünf von der SPD und drei von der CSU gestellt werden. Wie ein mögliches schwarz-rotes Kabinett unter Merz aussehen kann, zeigt die folgende Bilderstrecke.  © Hendrik Schmidt/dpa
Die Vorstandsvorsitzender des Energiedienstkleisters Westenergie AG - Katherina Reiche - am 11. März 2024 während einer
Katherina Reiche (CDU) © Manngold/Imago
CDU-Politikerin Nina Warken spricht am 15. Mai 2024 im Bundestag
CDU-Politikerin Nina Warken  © Christoph Soeder/dpa
Wolfram Weimer zu Gast bei „Maischberger“ am 18. Februar 2025
Wolfram Weimer zu Gast bei „Maischberger“ am 18. Februar 2025  © HMB-Media/Imago
Karsten Wildberger
AFP_43QG68H.jpg © Tobias Schwarz/AFP
Merz‘ Kabinett: Christiane Schenderlein (CDU)
dpa_urn_binary_dpa_com_20090101_250428-935-552616-FILED.jpg © Christiane Schenderlein/dpa
Fortsetzung der Koalitionsverhandlungen von Union und SPD
SPD-Chef Lars Klingbeil führt zusammen mit der Co-Vorsitzenden Saskia Esken die Verhandlungsdelegation der Sozialdemokraten an. Berichten zufolge könnte er das Finanzministerium übernehmen. © Kay Nietfeld/dpa
Michaela Kaniber (CSU), Landwirtschaftsministerin von Bayern,
Michaela Kaniber (CSU) könnte auf Wunsch Markus Söder aus Bayern nach Berlin gerufen werden. Medienberichten zufolge wird sie als Agrarministerin gehandelt.  © Sven Hoppe/picture alliance/dpa
Saskia Esken, ehemalige Parteivorsitzende der SPD
SPD-Chefin Saskia Esken ist auch parteiintern nicht unumstritten. Dennoch wird spekuliert, ob sie zukünftig ein Ministerium übernehmen könnte. © Christophe Gateau/dpa
Friedrich Merz‘ treuer Generalsekretär Carsten Linnemann gilt als Minister fast schon gesetzt. Er käme wohl für das Wirtschaftsministerium infrage, wo er die gewünschte Reform des Bürgergelds vorantreiben könne. Linnemann ist Volkswirt.
Friedrich Merz’ treuer Generalsekretär Carsten Linnemann galt als Minister fast schon als gesetzt. Der Volkswirt teilte jedoch überraschend mit, dass er sich gegen ein Ministeramt entschieden habe. Der CDU-Politiker wurde in der Vergangenheit als aussichtsreicher Kandidat für das Wirtschafts- oder Arbeitsministerium gehandelt. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Der bisherige Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gilt im Merz-Kabinett als gesetzt, wenn es mit schwarz-rot klappt. Er könnte allerdings das Ministerium wechseln und sogar Vizekanzler werden.
Der bisherige Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gilt im Merz-Kabinett ebenfalls als gesetzt, wenn es mit Schwarz-Rot klappt. Laut Medienberichten könnte er eine zweite Amtszeit als Verteidigungsminister erhalten.  © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Roland Koch
Der ehemalige hessische Ministerpräsident und Merz-Vertraute Roland Koch wird ebenfalls als möglicher Minister gehandelt. © Sebastian Gollnow/dpa
Christina Sinemus – von der CDU aus Hessen – könnte zukünftig Digitalministerin werden
Kristina Sinemus – von der CDU aus Hessen – könnte zukünftig Digitalministerin werden ©  IMAGO / Jörg Halisch
Jens Spahn als neuer und alter Minister? Dahinter steht ein Fragezeichen, auch wenn Spahn gewiss Ambitionen hat. Der frühere Gesundheitsminister stand wegen der Maskenaffäre in der Kritik. Andererseits verfügt er über große Regierungserfahrung, die Merz selbst bekanntermaßen fehlt.
Jens Spahn als neuer und alter Minister? Dahinter steht ein Fragezeichen, auch wenn Spahn gewiss Ambitionen hat. Der frühere Gesundheitsminister stand wegen der Maskenaffäre in der Kritik. Berichten zufolge könnte Spahn bei der Vergabe der Ministerien unter Friedrich Merz leer ausgehen und stattdessen den Vorsitz der CDU/CSU Fraktion im Bundestag übernehmen.  © IMAGO/Jens Schicke
Überraschen könnte Merz mit einer Besetzung des Innenministeriums von außerhalb der Politik. Möglicher Kandidat wäre Dieter Romann, Chef der Bundespolizei, von dem sich Merz häufig beraten lässt und der in Asylfragen versiert ist.
Überraschen könnte die schwarz-rote Regierung mit einer Besetzung des Innenministeriums von außerhalb der Politik. Ein möglicher Kandidat wäre Dieter Romann, Chef der Bundespolizei. Von diesem lässt sich auch Kanzler in spe Friedrich Merz häufig beraten. Romann soll in Asylfragen besonders versiert sein.  © IMAGO/Jürgen Heinrich
Johann Wadephul, bisher Vize-Fraktionschef der CDU. ist als Verteidigungsminister denkbar, sollte Pistorius weichen. Im Dezember war er gemeinsam mit Merz in Kiew und besuchte mit ihm auch die Siko in München.
Johann Wadephul war bisher Vize-Fraktionschef der CDU. Nun wird er Berichten zufolge, auch als Außenminister für die schwarz-rote Koalition gehandelt. Im Dezember war er gemeinsam mit Friedrich Merz in Kiew. Im Februar besuchte der 62-Jährige mit dem Kanzler in spe die Sicherheitskonferenz in München.  © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Tino Sorge, gesundheitspolitischer Sprecher der Union, zum Cannabis-Gesetz
Tino Sorge war bislang gesundheitspolitischer Sprecher der Union. Er könnte zukünftig als Gesundheitsminister unter Kanzler Friedrich Merz fungieren, und die Cannabislegalisierung rückgängig machen. Im November erläuterte er unserer Redaktion im Interview: „Wenn es möglich ist, werden wir die Cannabislegalisierung in einer neuen Regierungskonstellation rückgängig machen.“ © Philip Dulian/picture alliance
Die niedersächsischen Fraktionsvize Silvia Breher hat Außenseiterchancen auf das Digitalministerium unter Friedrich Merz. Die 51-Jährige ist gelernte Juristin.
Die niedersächsischen Fraktionsvize Silvia Breher hat Außenseiterchancen auf das Familienministerium unter Friedrich Merz. Die 51-Jährige ist gelernte Juristin. Im Jahr 2021 war Silvia Breher noch Teil des achtköpfigen „Zukunftsteams“ von dem damaligen Kanzlerkandidaten Armin Laschet. Bereits dort vertrat sie das Thema Familie. Laschet verlor das Rennen um die Kanzlerschaft gegen Olaf Scholz.  © IMAGO/Jakub Porzycki
Die Brandenburger Richterin Sonja Eichwede könnte für die SPD in das Justizministerium einziehen.
Die Brandenburger Richterin Sonja Eichwede könnte nach Medienberichten für die SPD in das Justizministerium einziehen. Sie ist seit 2021 Mitglied des Deutschen Bundestags, seitdem ruht auch ihr Richteramt. Sie ist die Tochter des Historikers und Professors für Politik und Zeitgeschichte Osteuropas Wolfgang Eichwede. Die 37-Jährige hat einen Sohn. ©  IMAGO / dts Nachrichtenagentur
Die CSU hat als Schwesterpartei der CDU Anspruch auf Ressorts in Merz‘ Kabinett. An allererster Stelle ist hier Alexander Dobrindt, CSU-Landesgruppenchef. Er soll ein mächtiges Ministerium wie das Finanz-, Innen- oder Verteidigungsministerium bekommen.
Die CSU hat als Schwesterpartei der CDU Anspruch auf Ressorts in Merz‘ Kabinett. An allererster Stelle ist hier Alexander Dobrindt, CSU-Landesgruppenchef. In Merz neuem schwarz-roten Kabinett soll er ein mächtiges Ministerium wie das Innenministerium bekommen. Dobrindt war bereits von Dezember 2013 bis Oktober 2017 Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur im Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel.  © IMAGO/ESDES.Pictures, Bernd Elmenthaler
Fortsetzung der Koalitionsverhandlungen von Union und SPD
Die frühere Bundestagspräsidentin Bärbel Bas könnte in Merz schwarz-roter Koalition das Ministerium für Arbeit übernehmen. Ob Soziales mit in das Ministerium aufgefasst wird, bleibt derweil offen. Unterdessen wurde Bas laut Medienberichten, auch als neue Parteivorsitzende der SPD gehandelt. Zuvor hatten bereits Manuela Schwesig und Anke Rehlinger abgelehnt.  © Kay Nietfeld/dpa
Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei, darf sich auf einen einflussreichen Posten in der neuen Regierung unter Merz freuen. Denkbar wäre das Innenressort, da Frei in dem Bereich als versiert gilt. Er könnte aber auch Kanzleramtschef werden oder den Fraktionsvorsitz übernehmen.
Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei, darf sich auf einen einflussreichen Posten in der neuen Regierung unter Kanzler Friedrich Merz freuen. Er könnte in einer schwarz-roten Koalition unter Merz den wichtigen Posten des Kanzleramtschefs übernehmen. Zuvor hielt diesen Posten Wolfgang Schmidt von der SPD inne.  © IMAGO/ESDES.Pictures, Bernd Elmenthaler
Kultursenator Joe Chialo
Kultursenator Joe Chialo ist für die Berliner CDU bei den Koalitionsverhandlungen dabei. Er könnte zukünftig im schwarz-roten Kabinett unter Friedrich Merz Staatsminister für Kultur im Bundeskanzleramt werden. Der 54-jährige CDUler würde in dieser Funktion Claudia Roth von den Grünen folgen.  © Jörg Carstensen/dpa
Klara Geywitz (SPD) war unter Olaf Scholz Bauministerin. Sie wird als mögliche Arbeitsministerin in einem Kabinett Merz gehandelt.
Klara Geywitz (SPD) war unter Olaf Scholz Bauministerin. Sie wird als mögliche Arbeitsministerin in einem Kabinett von Kanzler Friedrich Merz gehandelt. Geywitz hatte 2019 erfolglos mit Ex-Kanzler Olaf Scholz um den SPD-Vorsitz kandidiert. Im Dezember 2019 wurde sie zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden der SPD.  © IMAGO/Rüdiger Wölk
Armin Laschet (CDU) wollte 2021 selbst Kanzler werden und scheiterte. Nach der Bundestagswahl 2025 werden ihm Außenseiter-Chancen auf ein Amt unter Merz ausgerechnet.
Armin Laschet (CDU) wollte 2021 selbst Kanzler werden und scheiterte. Nach der Bundestagswahl 2025 werden ihm Außenseiter-Chancen auf ein Amt unter Merz ausgerechnet. Nach der verlorenen Wahl wurde Laschet 2022 Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Friedrich Merz plant für sein Kabinett wohl auch ein Digitalministerium. Es wird gemunkelt, dass er es mit einer Expertin oder einem Experten von außen besetzen will. Auf die Beraterin Julia Jäkel würde dies zutreffen.
Friedrich Merz plant für sein schwarz-rotes Kabinett wohl auch ein Digitalministerium. Es wird gemunkelt, dass er es mit einer Expertin oder einem Experten von außen besetzen will. Auf die Beraterin Julia Jäkel würde dies zutreffen. Julia Jäkel ist Managerin und Verlegerin. Sie ist in mehreren Aufsichtsräten aktiv.  © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Die Chefin des Start-up-Verbandes, Verena Pausder, könnte Digitalministerin in der neuen Regierung von Merz werden. Ihr wird ein gutes Verhältnis zum CDU-Chef nachgesagt.
Die Chefin des Start-up-Verbandes, Verena Pausder, könnte Digitalministerin in der neuen Regierung von Friedrich Merz werden. Ihr wird ein gutes Verhältnis zum CDU-Chef nachgesagt. Die 46-jährige Verena Pausder war im Aufsichtsratsmitglied bei der Commerzbank-Tochter comdirect. © IMAGO/Emmanuele Contini
Merz wird sich auch einen Politiker aus dem großen CDU-Landesverband Niedersachsen als Minister in die Regierung holen. Hendrik Hoppenstedt wäre hierfür ein Kandidat. Er ist parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion und arbeitete unter Angela Merkel im Kanzleramt.
Merz wird sich auch einen Politiker aus dem großen CDU-Landesverband Niedersachsen als Minister in die Regierung holen. Hendrik Hoppenstedt wäre hierfür ein Kandidat. Er ist parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion und arbeitete unter Angela Merkel im Kanzleramt.  © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Mathias Middelberg (CDU) gilt als Haushaltsexperte. Ist er ein möglicher neuer Finanzminister im Kabinett von Friedrich Merz? Middelberg ist Vize-Chef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Haushalt, Finanzen und Kommunalpolitik und Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen.
Mathias Middelberg (CDU) gilt als Haushaltsexperte. Ist er ein möglicher neuer Finanzminister im Kabinett von Friedrich Merz? Middelberg ist Vize-Chef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Haushalt, Finanzen und Kommunalpolitik und Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen.  © IMAGO
Dorothee Bär (CSU) war bei der Bundestagswahl 2025 Stimmkreiskönigin und holte als einzige Kandidatin über 50 Prozent der Erststimmen. Belohnt Merz sie mit einem Ministeramt? Am ehesten käme wohl das Digitalministerium infrage. Bär war schon Digitalstaatsministerin unter Angela Merkel.
Dorothee Bär (CSU) war bei der Bundestagswahl 2025 Stimmkreiskönigin und holte als einzige Kandidatin über 50 Prozent der Erststimmen. Belohnt Friedrich Merz sie mit einem Ministeramt? Am ehesten käme wohl das Bildungsministerium infrage. In dem schwarz-roten Kabinett könnte sie eine sinnvolle Ergänzung darstellen – Regierungserfahrung besitzt sie bereits: Bär war schon Digitalstaatsministerin unter Angela Merkel.  © IMAGO/M. Popow
Als Umweltminister käme Andreas Jung (CD) infrage. Er gilt als Liberaler und stammt aus Baden-Württemberg. Merz will das Umwelt- und Klimaministerium wieder aus dem Wirtschaftsministerium herauslösen.
Als Umweltminister käme Andreas Jung (CD) infrage. Er gilt als Liberaler und stammt aus Baden-Württemberg. Kanzler Friedrich Merz will das Umwelt- und Klimaministerium wieder aus dem Wirtschaftsministerium herauslösen. Der deutsche Rechtsanwalt könnte in diesem schwarz-roten Kabinett eine passende Besetzung sein.  © IMAGO/M. Popow
Dirk Wiese von der SPD wird bei einer schwarz-roten Koalition als neuer Arbeitsminister gehandelt. Wiese ist Vize-Chef der SPD-Bundestagsfraktion. Der gelernte Jurist war früher Mitarbeiter von Franz Müntefering.
Dirk Wiese von der SPD wird bei einer schwarz-roten Koalition als neuer Arbeitsminister gehandelt. Wiese ist Vize-Chef der SPD-Bundestagsfraktion. Der gelernte Jurist war früher Mitarbeiter von Franz Müntefering.  © IMAGO/ESDES.Pictures, Bernd Elmenthaler
Noch eine mögliche Digitalministerin im Kabinett von Merz: Katrin Suder, Vorsitzende des Digitalrats der Bundesregierung. Sie war früher Unternehmensberaterin.
Noch eine mögliche Digitalministerin im Kabinett von Merz: Katrin Suder, Vorsitzende des Digitalrats der Bundesregierung. Sie war früher Unternehmensberaterin.  © M. Popow via www.imago-images.de
Svenja Schulze
Svenja Schulze könnte Berichten zufolge das Ministerium für Entwicklungshilfe übernehmen. Die 56-jährige SPDlerin wäre für Friedrich Merz schwarz-rotes Kabinett, eine Kandidatin mit Regierungserfahrung. Bis 2021 war Schulze Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland unter Kanzler Olaf Scholz.  © Thomas Banneyer/dpa
Sie gilt als Geheimtipp als mögliche Ministerin: Ex-Verfassungsschützerin Felor Badenberg. Sie ist Justizsenatorin in Berlin. Möglich wären das Justiz- oder Innenressort. Badenberg ist im Iran geboren und wäre eine Kandidatin mit Migrationshintergrund, die Chancen unter Merz hat.
Sie gilt als Geheimtipp als mögliche Ministerin: Ex-Verfassungsschützerin Felor Badenberg. Sie ist Justizsenatorin in Berlin. Möglich wären das Justiz- oder Innenressort. Badenberg ist im Iran geboren und wäre eine Kandidatin mit Migrationshintergrund, die Chancen unter Merz hat.  © IMAGO
Auf Ines Claus (CDU) soll Merz große Stücke halten. Sie wäre eine denkbare Justiz- oder Familienministerin. Claus ist Fraktionschefin in Hessen. Die 47-Jährige ist gelernte Juristin und gilt als konservativ und bodenständig.
Auf Ines Claus (CDU) soll Merz große Stücke halten. Sie wäre eine denkbare Justiz- oder Familienministerin. Claus ist Fraktionschefin in Hessen. Die 47-Jährige ist gelernte Juristin und gilt als konservativ und bodenständig.  © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Als mögliche Newcomerin in einem Kabinett von Friedrich Merz gilt Dagmar Schmidt, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD und Historikerin. Sie könnte Arbeitsministerin werden.
Als mögliche Newcomerin in einem Kabinett von Friedrich Merz gilt Dagmar Schmidt, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD und Historikerin. Sie könnte Arbeitsministerin werden.  © IMAGO/Juliane Sonntag
CSU-Mann Klaus Holetschek ist bislang Gesundheitsminister n Bayern. Geht es für ihn im gleichen Amt nach Berlin? Ambitionen auf einen Kabinettsposten unter Merz werden ihm nachgesagt. In der Gesundheitsbranche gilt er als gut vernetzt.
CSU-Mann Klaus Holetschek war bereits Gesundheitsminister in Bayern. Geht es für den Vorsitzenden der CSU-Fraktion im bayerischen Landtag im gleichen Amt nach Berlin? Ambitionen auf einen Kabinettsposten unter Merz werden ihm nachgesagt. In der Gesundheitsbranche gilt er als gut vernetzt.  © IMAGO/Rolf Poss
Karin Prien kommt innerhalb der CDU als Bildungsministerium infrage. Als Merz während des Wahlkampfs gemeinsam mit der AfD im Bundestag abstimmte, verteidigte Karin Prien ihn leidenschaftlich. Prien ist derzeit Bildungsministerin in Schleswig-Holstein.
Karin Prien kommt innerhalb der CDU als Bildungsministerium infrage, für das schwarz-rote Kabinett infrage. Als Merz während des Wahlkampfs gemeinsam mit der AfD im Bundestag abstimmte, verteidigte Karin Prien ihn leidenschaftlich. Prien ist derzeit Bildungsministerin in Schleswig-Holstein. © IMAGO/teutopress GmbH

Der CDU-Politiker Sepp Müller wiederum galt als Kabinetts-Kandidat aus dem Osten der Republik. Der MDR sah ihn als möglichen Ostbeauftragten. Das Amt als Staatsminister für Ehrenamt und Sport scheint aber auch plausibel – für beide Themen war Müller zuletzt als Unions-Fraktionsvize zuständig. Hoppenstedt war bereits von 2018 bis 2021 unter Angela Merkel Staatsminister für Bund-Länder-Beziehungen. Die 38 Jahre alte Elisabeth Kaiser, laut Liste Kandidatin als Ostbeauftragte, ist seit gut einem Jahr Parlamentarische Staatssekretärin im Bauministerium. Sie gehört zum linken Flügel der SPD – und kommt aus dem thüringischen Gera.

Formal hielte die neue Kabinetts-Namensliste die Maßgaben der Geschlechterparität (fast) ein: Unter den vollwertigen Ministerposten finden sich neun Männer und neun Frauen. Bei den Staatsministerinnen und -ministern sind es drei Männer und zwei Frauen. Durchaus auffällig allerdings: Die prestigeträchtigsten Posten besetzen Männer. Kanzler, Finanzminister, Außen- und Innenministerium, Wirtschaft und Verteidigung – da wäre auch mit der neuen Liste keine Frau in Sicht. (fn)

Rubriklistenbild: © Michael Kappeler/dpa