Lage im Krieg

Russischer Panzerkonvoi zerstört – Verletzte nach Explosionen in Cherson

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Mehrere Personen wurden nach Bombenangriffen in Cherson verletzt. Russland kämpft mit hohen Verlusten. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

  • Video veröffentlicht: Russischer Konvoi bei Krasnohoriwka zerstört
  • Luftangriff im Ukraine-Krieg: Russland bombardiert Cherson – mehrere Verletzte
  • 36 Drohnen zerstört: Russland vermeldet Abschuss von Drohnen über Schwarzem Meer
  • Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland, der Ukraine und ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle militärische Entwicklung im Ukraine-Krieg informieren wir in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 29. Oktober, 21.34 Uhr: Russische Truppen attackierten die Ukraine am Sonntagabend mit zahlreichen Drohnen, in mehreren Gebieten wurde eine Luftangriffswarnung ausgerufen, wie die Zeitung Ukrajinska Prawda berichtete. Gegen 20:20 Uhr Ortszeit warnte die ukrainische Luftwaffe vor einer Bedrohung durch Angriffsdrohnen in den Oblasten Cherson, Mykolajiw und Dnipro. Mehrere Gruppen von speziellen Angriffsdrohnen wurden gestartet und bewegten sich von der Oblast Cherson in Richtung der Oblast Mykolajiw und weiter nach Westen. Auch aus der Oblast Kirowohrad wurde über die Bedrohung durch Angriffsdrohnen berichtet.

Update vom 29. Oktober, 16.40 Uhr: Kämpfer des staatlichen ukrainischen Grenzschutzdienstes, der als Teil der Verteidigungskräfte der Ukraine die Angriffe der russischen Besatzungstruppen an der Front von Awdijiwka abwehrt, haben ein russisches Flugzeug abgeschossen. Das teilte der Sprecher des Grenzschutzes Andrii Demtschenko, gegenüber der Zeitung Ukrajinska Prawda mit. Wie der Offizier sagte, habe eine MANPADS-Besatzung der Grenzeinheit ein russisches Kampfflugzeug in der Nähe von Awdijiwka abgeschossen. Nach vorläufigen Informationen handelte es sich um ein SU-25-Bodenkampfflugzeug. Das feindliche Flugzeug ging in Rauch auf, verlor an Höhe und verschwand hinter dem Horizont“, so Demtschenko.

Ukraine-Krieg: Russischer Konvoi bei Krasnohoriwka zerstört

Update vom 29. Oktober, 13.33 Uhr: Das ukrainische Militär hat auf Telegram ein Video veröffentlicht, auf dem die Zerstörung eines russischen Panzerkonvois in der Nähe der Kleinstadt Krasnohoriwka in Donezk gezeigt wird. Der Konvoi versuchte, die ukrainischen Verteidigungsanlagen bei Krasnohoriwka zu durchbrechen, und wurde dabei von ukrainischer Artillerie beschossen, wie die Zeitung Ukrajinska Prawda berichtete.

Unterdessen erklärte der Kommandeur der Operativen Strategischen Gruppe Tavriia, Oleksandr Tarnavskyi, dass die Streitkräfte der Ukraine an der Melitopol-Front weiter vorrücken. In einer Telegram-Nachricht sagte der Offizier, dass sich allein am letzten Tag 13 Mitglieder des russischen Militärs ergeben hätten. Die Soldaten der Tavriia-Gruppe hätten 25 Einheiten militärischer Ausrüstung getroffen - acht Panzer, drei gepanzerte Kampffahrzeuge, zehn Drohnen und vier Fahrzeuge. Außerdem wurden fünf russische Lagerpunkte zerstört.

Ukraine-Krieg: Russland bombardiert Cherson – mehrere Verletzte

Update vom 29. Oktober, 10.48 Uhr: Teile von Cherson sind nach ukrainischen Angaben bombardiert worden. Russland habe in der Nacht 32 Lenkbomben aus Flugzeugen abgeworfen, sagt eine ukrainische Militärsprecherin der Nachrichtenseite Ukrajinska Prawda zufolge im ukrainischen Fernsehen. Der Bereich am westlichen Flussufer sei getroffen worden. Sie spricht von mehreren Verletzten.

Am frühen Morgen erklärt die Militärverwaltung von Cherson, die Stadt werde erneut von Russland angegriffen. Es seien starke Explosionen zu hören. Die Küstenbereiche der südukrainischen Stadt stünden unter Beschuss. Bewohner werden aufgerufen, sich an sicherere Orte zu begeben.

Krieg in der Ukraine: Russland vermeldet Abschuss von Drohnen über Schwarzem Meer

Update vom 29. Oktober, 06.14 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium teilte am 29. Oktober mit, seine Streitkräfte hätten 36 ukrainische Drohnen über dem Schwarzen Meer und dem Nordwesten der Krim zerstört. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben nicht.

Am späten Abend des 28. Oktober waren mehrere Explosionen in der Nähe von Chornomorske und Saky auf der besetzten Krim zu hören, wie mehrere Telegram-Kanäle berichteten. Auf der von Russland annektierten Krim kommt es regelmäßig zu Explosionen. Das russische Verteidigungsministerium behauptet, dass diese Explosionen auf ukrainische Angriffe zurückzuführen sind.

Krieg in der Ukraine: Selenskyj setzt Zeichen gegen Russland bei Treffen in Malta

Update vom 28. Oktober, 22.15 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das Treffen von Vertretern aus mehr als 60 Staaten in Malta als Zeichen der Einheit gegen den Aggressor Russland gelobt. „Die Einheit der Welt ist das, was es wirklich braucht, um den Aggressor zu schlagen“, sagte Selenskyj in seiner am Samstagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Er dankte den Vertretern aus 66 Staaten, darunter Nationale Sicherheitsberater und Topdiplomaten, die seine vor einem Jahr erstmals präsentierte „Friedensformel“ für eine Beendigung des russischen Angriffskrieges unterstützten. Das sei ein „starkes Zeichen internationaler Einheit“. Das Ukraine-Treffen wird an diesem Sonntag in Malta fortgesetzt.

Zu der „Friedensformel“ Selenskyjs gehören neben der Kernforderung nach einem Abzug russischer Truppen aus der Ukraine etwa auch die Freilassung aller Kriegsgefangenen, ein Tribunal gegen Kriegsverbrecher sowie Sicherheitsgarantien für das Land. Die Einheit der Verbündeten der Ukraine werde auch helfen, die internationale Rechtsordnung wiederherzustellen, sagte Selenskyj, der sich per Videobotschaft auch bei den Gesprächen in Malta zu Wort gemeldet hatte. Russland, das Selenskyjs „Friedensformel“ als realitätsfern zurückweist, ist zu dem Treffen nicht eingeladen.

Ukraine-Krieg: Kiew setzt Drohnen - um Flucht von Wehrpflichtigen zu verhindern

Update vom 28. Oktober, 19.55 Uhr: Der ukrainische Grenzschutz setzt nach eigenen Angaben auch Drohnen zur Verhinderung der Flucht von Wehrpflichtigen ins Ausland ein. Im südlichen Gebiet Odessa an der Grenze zur Republik Moldau seien am Freitag 14 Männer an der illegalen Ausreise gehindert worden, teilte der Grenzschutz am Samstag mit. In vier Fällen sei dabei zur Aufklärung aus der Luft auch eine Drohne eingesetzt worden, hieß es. Die Grenzschützer veröffentlichten dazu ein Video. Die Männer versuchten demnach, unrechtmäßig die Grenze zu überqueren.

Immer wieder versuchen Männer in der Ukraine, sich durch Flucht einem Einsatz im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg zu entziehen. Nach Angaben des Grenzschutzes hatten die Verdächtigen im Internet Kontakt mit Organisatoren aufgenommen, die ihnen Fluchtrouten gegen Bezahlung von 2000 US-Dollar (rund 1893 Euro) aufgezeigt hätten.

Seit Beginn der russischen Invasion vor mehr als 20 Monaten hat der ukrainische Grenzschutz nach eigenen Angaben mehr als 20.000 wehrpflichtige Männer an der Flucht gehindert. Die Flüchtigen werden immer wieder an der „grünen Grenze“ vor allem zu Rumänien und der Republik Moldau aufgegriffen. Im Grenzfluss Tyssa (Theiß) zu Rumänien und Ungarn gab es auch Fälle, in denen Männer ertranken. Mehrere erfroren auch bei der Flucht durch die Karpaten.

Update vom 28. Oktober, 14.00 Uhr: Die Gefechte um die schwer umkämpfte Stadt Awdijiwka haben Russland nach Einschätzung britischer Geheimdienste schwere Verluste eingebracht. Russland habe vermutlich Teile von bis zu acht Brigaden in das Gebiet geschickt – und diese Kräfte hätten wahrscheinlich einige von Russlands bislang höchsten Verlustraten in diesem Jahr erlitten, teilte das britische Verteidigungsministerium auf X mit. Die schweren, aber ergebnislosen Kämpfe rund um Awdijiwka hätten sich in der vergangenen Woche fortgesetzt, schrieben die Briten.

Ukrainische Einheiten nehmen nahe der Stadt Awdijiwka Russlands Truppen unter Beschuss.

Russische Panzerverluste angeblich sprunghaft angestiegen 

Update vom 28. Oktober, 12.10 Uhr: Die Armee Russlands soll im Oktober bereits mehr Panzer verloren haben als in jedem anderen Monat seit Februar 2022. Das ukrainische Nachrichtenportal Euromaidan Press nennt die Zahl von 443 beschädigten oder zerstörten Panzern und beruft sich dabei auf Angaben des ukrainischen Generalstabs. Im Durchschnitt habe Russland jeden Monat 245 Panzer verloren, heißt es weiter.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Update vom 28. Oktober, 09.40 Uhr: Russland erleidet im Ukraine-Krieg weiterhin enorm hohe Verluste. Doch wie hoch sind die Verluste wirklich? Kiew zufolge zählen mittlerweile mehr als 298.000 russische Soldaten zu den Verlusten, sie sind also gefallen oder verwundet. Diese aktuellen Angaben der ukrainischen Militärführung lassen sich aber nicht unabhängig prüfen. Andere Einschätzungen kommen diesen Zahlen aber nahe.

Schwere Verluste für Russland: Ukraine nennt neue Zahlen

Update vom 28. Oktober, 08.35 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat auf Facebook neue Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach sind binnen des vergangenen Tages etwa 740 russische Soldaten in den Gefechten entweder getötet oder verwundet worden. Zudem behauptet die Ukraine, 22 russische Panzer, 23 gepanzerte Kampffahrzeuge und 18 Artilleriesysteme zerstört zu haben. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

  • Soldaten: 298.420 (+740 zum Vortag)
  • Flugzeuge: 320
  • Hubschrauber: 324
  • Panzer: 5.167 (+22)
  • Gepanzerte Kampffahrzeuge: 9.749 (+23)
  • Artilleriesysteme: 7.180 (+18)
  • Luftabwehrsysteme: 558 (+2)
  • Mehrfachraketenwerfer: 834
  • Fahrzeuge und Tanklastzüge: 9.524 (+11)
  • Schiffe und Boote: 20
  • Drohnen: 5.399 (+9)
  • Quelle: Ukrainischer Generalstab vom 28. Oktober 2023. Die Angaben über Verluste Russlands stammen von der ukrainischen Armee. Sie lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst macht keine Angaben über die eigenen Verluste im Ukraine-Krieg.

Update vom 28. Oktober, 06.35 Uhr: Die Lage in der Ukraine bleibt schwierig. Präsident Selenskyj ging in seiner Videoansprache nur am Rande auf Brennpunkte wie Awdijiwka im Osten des Landes ein. Er sprach lediglich von hohen Verlusten der russischen Streitkräfte. Allerdings sind Beobachtern zufolge die ukrainischen Truppen dort unter starken Druck geraten.

Mehrere Verletzte nach Beschuss von Cherson in Südukraine

Durch schweren russischen Beschuss sind offiziellen Angaben nach in der südukrainischen Großstadt Cherson mehrere Menschen verletzt worden. Mehr als zehn Wohnhäuser im Stadtzentrum seien beschädigt worden, teilte der Leiter der Stadtverwaltung, Roman Mrotschko, auf Telegram mit. Laut der Gebietsverwaltung wurden sieben Personen in der Stadt verletzt.

Russlands Fernfliegerkräften fehlt Munition für Angriffe

Update vom 27. Oktober, 11.00 Uhr: Russland fehlt wohl die nötige Munition, um derzeit Luftangriffe gegen die Ukraine zu fliegen. Darauf wies das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Update hin. „Russland musste die Häufigkeit seiner Angriffe mit ziemlicher Sicherheit reduzieren, um seinen schwindenden Bestand an Marschflugkörpern des Typs AS-23a Kodiak aufzufüllen“, hieß es. Deshalb hätten die russischen Fernfliegerkräfte (russisch: Dalnjaja awiazija) bereits seit mehr als einem Monat keine Luftangriffe mehr gegen die Ukraine geflogen. Das Ministerium warnte, Russland werde vermutlich alle Munitionsbestände der Fernflieger verwenden, um im Winter die ukrainische Energieinfrastruktur anzugreifen.

Update vom 27. Oktober, 10.15 Uhr: Russland wirft der Ukraine einen Angriff auf das Atomkraftwerk Kursk vor. Am Donnerstagabend seien „drei feindliche“ Drohnen „gestoppt“ worden, schrieb der Betreiber der Anlage in seinem Telegram-Kanal. Der Betrieb des Atomkraftwerks sei „nicht beeinträchtigt“ worden. Das russische Verteidigungsministerium meldete den Angriff ebenfalls. Es erwähnte jedoch nicht, dass er sich gegen das Atomkraftwerk richtete.

Russland erleidet hohe Verluste im Ukraine-Krieg

Update vom 27. Oktober, 09.20 Uhr: Russland kreist die schwer umkämpfte Frontstadt Awdijiwka weiter ein, erleidet dabei aber enorm hohe Verluste. Das könnte ihre Offensivkapazitäten langfristig untergraben. Davon geht zumindest das „Institute for the Study of War“ (ISW) in seinem aktuellen Lagebericht aus. Satellitenbilder haben laut ISW bestätigt, dass das russische Militär zwischen dem 10. und 20. Oktober in der Nähe von Awdijiwika mindestens 109 Militärfahrzeuge verloren hat, vor allem gepanzerte Kampffahrzeuge und Panzer.

Lage um umkämpfte Stadt Awdijiwka in Ostukraine verschärft sich

Update vom 27. Oktober, 07.00 Uhr: Bei der umkämpften Stadt Awdijiwka im Osten der Ukraine hat sich die Lage für die ukrainischen Truppen verschlechtert. „Hier findet eine Schlacht statt, in die der (russische) Feind seine Hauptkräfte wirft“, schrieb der gut im Militär vernetzte Journalist Jurij Butussow auf Telegram. Verschiedenen Quellen zufolge hat sich der Nachschubkorridor für die ukrainischen Truppen auf sechs bis acht Kilometer verkleinert.

Update vom 27. Oktober, 05.40 Uhr: Der US-Botschafterin in der Ukraine zufolge hat das Training für ukrainische Piloten in den USA an F-16-Kampfjets begonnen. „Ukrainische Piloten trainieren jetzt mit der Arizona Air National Guard an F-16-Jets“, schrieb Botschafterin Bridget Brink auf X. Dies sei ein wesentlicher Teil des Aufbaus der ukrainischen Luftverteidigung. Die USA haben die Entsendung von F-16-Kampfflugzeugen aus den Niederlanden und Dänemark in die Ukraine im August genehmigt, sobald die Pilotenausbildung abgeschlossen ist.

Russland exekutiert offenbar Soldaten bei Befehlsverweigerung

Update vom 26. Oktober, 20.50 Uhr: Die US-Regierung wirft Russland vor, im Krieg gegen die Ukraine eigene Soldaten im Fall der Befehlsverweigerung zu exekutieren. „Wir haben Informationen, dass das russische Militär tatsächlich Soldaten exekutiert, die sich weigern, Befehle zu befolgen“, sagte der Kommunikationsberater des nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Donnerstag in Washington. Außerdem gehe man davon aus, dass russische Kommandeure damit drohen würden, ganze Einheiten zu exekutieren, sollten diese versuchen, sich vor ukrainischem Beschuss zurückzuziehen, sagte Kirby weiter. „Russlands mobilisierte Streitkräfte sind nach wie vor unzureichend ausgebildet, unzureichend ausgerüstet.“

Ukraine-Krieg: Behörden evakuieren Kinder

Update vom 26. Oktober, 17.13 Uhr: Die ukrainischen Behörden haben mit Blick auf die russischen Vorstöße nahe der Stadt Kupjansk angeordnet, Kinder aus den umliegenden Ortschaften in Sicherheit zu bringen. „Die Militärverwaltung der Region Charkiw plant verpflichtend alle Kinder aus zehn Ortschaften im Sektor von Kupjansk zu evakuieren“, sagte das ukrainische Ministerium für eine Wiedereingliederung der besetzten Gebiete.

Krieg in der Ukraine – Slowakei will Waffenlieferungen einstellen

Update vom 26. Oktober, 14.05 Uhr: Der neue slowakische Ministerpräsident Robert Fico hat kurz nach seinem Amtsantritt seine Wahlversprechen bekräftigt, die Ukraine nicht weiter mit Waffenlieferungen zu unterstützen. Die Slowakei werde weiter zivile Güter ins Nachbarland liefern und ihm „allseitige“ Hilfe leisten, geht aus einer Erklärung Ficos hervor, die der Europa-Ausschuss des neu gewählten Parlaments in Bratislava am Donnerstag annahm. Die Lieferung von Waffen gehöre nicht dazu. „Als Regierungschef stehe ich für eine Null-Waffenhilfe an die Ukraine“, zitierte die Nachrichtenagentur TASR den Ministerpräsidenten. 

Update vom 26. Oktober, 12.54 Uhr: Das britische Verteidigungsministerium geht davon aus, dass Munition aus Nordkorea inzwischen in Russland angekommen ist. Wenn Nordkorea den Umfang und das Tempo seiner Lieferungen beibehalte, sei es „auf dem besten Weg, neben dem Iran und Belarus zu einem der wichtigsten ausländischen Waffenlieferanten Russlands zu werden“, schrieb das Ministerium heute im Kurznachrichtendienst X. „Es ist derzeit unklar, was Russland Nordkorea im Gegenzug zugesagt hat“, schrieben die Briten weiter. 

Krieg in der Ukraine: Gefechte in Awdijiwka spitzen sich zu

Update vom 26. Oktober, 12.16 Uhr: Alarmierende Worte über die Lage an der Front bei Awdijiwka: „Hier findet eine Schlacht statt, in die der (russische) Feind seine Hauptkräfte wirft“, schrieb der gut im Militär vernetzte Journalist Jurij Butussow heute bei Telegram. Russisches Militär hat demnach entlang eines Eisenbahndamms ein Gebiet von etwa einem Kilometer Breite erobert, berichtete die Nachrichtenagentur dpa aus seinem Eintrag weiter. Verschiedenen Quellen zufolge hat sich der ukrainisch kontrollierte Nachschubkorridor auf sechs bis acht Kilometer verringert.

Awdijiwka ist bereits mehr als zur Hälfte von russischen Truppen eingeschlossen. Dem ukrainischen Generalstab zufolge sind in Stadtnähe gestern 15 russische Angriffe abgewehrt worden. Die russisch kontrollierte Gebietshauptstadt Donezk liegt nur wenige Kilometer von Awdijiwka entfernt.

Ukraine-Krieg: Kiew setzt angeblich Getreidetransporte über Schwarzes Meer aus

Update vom 26. Oktober, 11.44 Uhr: Die Ukraine sieht aktuell zu hohe „militärische Risiken“ beim Getreidekorridor im Schwarzen Meer. Deshalb habe die Regierung heute den Verkehr zu und von den Häfen ausgesetzt. Das teilte die in Kiew sitzende Beratungsfirma Barva Invest auf Telegram mit, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Reuters konnte die ukrainischen Behörden zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichen.

Ukraine-Krieg: Medwedew kündigt Reform von Russlands Militär an

Update vom 26. Oktober, 11.21 Uhr: Militäranalysten in den USA zweifeln jüngste Aussagen von Dmitri Medwedew an. Der russische Ex-Präsident – jetzt Vizesekretär des Sicherheitsrates – hatte am 25. Oktober behauptet, fast 385.000 Menschen seien seit Jahresbeginn in den Dienst der russischen Streitkräfte getreten.

Außerdem kündigte Medwedew im Zuge einer Militärreform im nächsten Jahre unter anderem 19 neue und eine neue Flottille an. Das schreibt das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in seinem jüngsten Lagebericht – und urteilt: Es bleibe „höchst unwahrscheinlich“, dass Russland diese Aufstockung seiner Truppen gelingen kann.

Krieg in der Ukraine: Widerstandskämpfer töten laut Geheimdienst vier FSBler

Update vom 26. Oktober, 10.49 Uhr: In Berdjansk in der Südukraine sind vier russische Besatzer in die Luft gesprengt worden. Sie arbeiteten alle für den russischen Geheimdienst FSB und saßen gemeinsam in einem Auto. Das teilte jetzt ukrainische Militärgeheimdienstes HUR auf Telegram mit, wie die Ukrainska Pravda heute berichtet. Der Vorfall habe sich demnach bereits am 23. Oktober in der Region Saporischschja ereignet. Die Explosion an dem Auto führten ukrainische Widerstandskämpfer herbei, schreibt die Ukrainska Pravda. Der HUR sprach von einem „Racheakt“. Unabhängig verifizieren ließen sich die Angaben zunächst nicht.

Ukraine-Krieg: Schäden an AKW Chmelnyzkyj schüren international Ängste

Erstmeldung vom 26. Oktober: Kiew – Die Schäden am AKW Chmelnyzkyj besorgen auch die Internationale Atomenergiebehörde. „Dieser Zwischenfall unterstreicht erneut die sehr prekäre Lage der nuklearen Sicherheit in der Ukraine, solange dieser tragische Krieg andauert“, sagte IAEA-Direktor Rafael Grossi.

Ein russischer Drohnenangriff hatte zuvor das Gebiet in der Westukraine getroffen. Durch die Druckwelle von Explosionen in der Nähe des AKW barsten offenbar an mehreren Verwaltungsgebäuden des Kraftwerks die Fenster.

Waffen für Russland im Ukraine-Krieg: Scharfe Kritik an Lieferungen aus Nordkorea

Südkorea, Japan und die USA haben jetzt die Lieferung von Waffen und militärischer Ausrüstung durch Nordkorea an Russland verurteilt. „Solche Waffenlieferungen, von denen wir inzwischen mehrere bestätigt haben, werden die Zahl der Opfer des russischen Angriffskrieges erheblich erhöhen“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung.

Nordkorea suche im Gegenzug für die Waffenlieferungen militärische Unterstützung von Russland, um seine eigenen militärischen Fähigkeiten zu verbessern. Jegliche Waffengeschäfte mit Nordkorea würden jedoch gegen mehrere Resolutionen des UN-Sicherheitsrates verstoßen, für die die Regierung in Moskau selbst gestimmt habe, hieß es laut der Nachrichtenagentur Reuters weiter.

Nordkorea und Russland hatten sich bei einem Treffen von Wladimir Putin und Kim Jon Un im September zu einer engeren militärischen Zusammenarbeit verpflichtet. Beide Länder haben Waffenlieferungen Nordkoreas für den Einsatz gegen die Ukraine stets bestritten. (mit Agenturmaterial)

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