Krieg in Israel

Netanjahu deutet möglichen Geisel-Deal an – US-Bericht weist auf erschütternde Hamas-Pläne

Alle Autoren
    schließen
  • Franziska Schwarz
    Franziska Schwarz
  • Florian Naumann
    Florian Naumann
  • Christian Stör
    Christian Stör
  • Daniel Dillmann
    Daniel Dillmann

Israels Ministerpräsident Netanjahu hat der Hamas ein Angebot unterbreitet. Offenbar gibt es Schläge aus dem Libanon. Newsticker zum Krieg in Israel.

  • Netanjahu deutet möglichen Geisel-Deal mit Hamas an: Auch USA beteiligt
  • Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza: Netanjahu berichtet von Angebot Israels – Hamas lehnt ab
  • Schiitenmiliz im Libanon: Netanjahu spricht drastische Warnung an die Hisbollah aus
  • Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben zur Situation in Israel und im Gazastreifen nicht.

Update vom 13. November, 6.48 Uhr: Dieser News-Ticker zum Krieg in Israel ist beendet. Die weiteren Entwicklungen hier.

Update vom 12. November, 22.35 Uhr: Die Terrorgruppe Hamas hatte für den 7. Oktober womöglich noch weitaus drastischere Pläne, als das ohnehin grauenerregende Massaker mit mehr als 1.000 Toten im Süden Israels. Das berichtet die Washington Post unter Berufung auf Angaben aus Sicherheitskreisen aus dem Nahen Osten.

Intendiert gewesen sei ein „Schlag historischen Ausmaßes“, heißt es. Einige der Terroristen hätten genug Essen, Munition und Ausrüstung für eine mehrtägige Attacke bei sich gehabt. Eine Einheit habe Informationen und Karten bei sich getragen, die einen Angriff bis zum Westjordanland nahelegten, schreibt das Blatt. Diese Information stamme von zwei hochrangigen Geheimdienst-Mitarbeitern aus dem Nahen Osten und einem früheren US-Beamten, die allerdings unter der Maßgabe der Anonymität gesprochen hätten.

„Wenn das passiert wäre, wäre es ein großer propagandistischer Sieg gewesen – ein symbolischer Schlag nicht nur gegen Israel, aber auch gegen die Palästinensische Autonomiebehörde“, ziterte die Washington Post ihre US-Quelle. Der Bericht bekräftigte zugleich, der Terror-Akt sei mehr als ein Jahr lang im Voraus geplant gewesen.

Krankenhaus Al-Schifa in „verheerender Lage“: WHO teilt Erkenntnisse aus Gaza

Update vom 12. November, 22.10 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nach Angaben ihres Generaldirektors Tedros Adhanom Ghebreyesus Kontakt zu Mitarbeitern des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt wieder hergestellt. Die Lage in Al-Schifa sei verheerend und gefährlich, erklärte er auf der Plattform X. Ständiger Beschuss und Bombardierungen in der Region hätten die ohnehin schon kritischen Umstände noch verschlimmert. Die Zahl der Todesfälle unter den Patienten sei erheblich gestiegen. Die Klinik funktioniere als Krankenhaus nicht mehr. Der WHO-Chef fordert eine sofortige Feuerpause.

Update vom 12. November, 19.30 Uhr: Benjamin Netanjahu hat eindringlich um Unterstützung der USA im Krieg gegen die terroristische Hamas geworben. „Es ist nicht nur unser Krieg, es ist auch euer Krieg“, mahnte Netanjahu im US-Fernsehen. „Es ist die Schlacht der Zivilisation gegen die Barbarei“, sagte er dem Sender CNN. Wenn Israel den Krieg nicht gewinne, werde sich die Geißel über den Nahen Osten hinaus weiter ausbreiten und Europa und die USA befallen. „Ihr werdet als Nächstes dran sein“, warnte Netanjahu.

Er betonte zugleich, Israel kämpfe in Gaza in Einklang mit dem Völkerrecht. Die Hamas hingegen hindere Menschen teils mit Waffengewalt daran, das Kriegsgebiet zu verlassen. Die Terroristen versteckten sich in Tunneln unter Kinderbetten. „Das ist es, womit wir zu tun haben.“ Netanjahu hatte zuvor einen möglichen Geiselaustausch mit der Hamas angedeutet.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Greta Thunberg ergreift im Israel-Krieg erneut Partei: Eklat bei Demo in Amsterdam

Update vom 12. November, 19.30 Uhr: Klimaaktivistin Greta Thunberg hat einmal mehr öffentlich Partei für Palästina ergriffen. Mit einem traditionellen schwarz-weißen Palästinensertuch um den Hals sagte sie bei einer per Livestream übertragenen Kundgebung in Amsterdam, die Klimaschutzbewegung habe die Pflicht, „auf die Stimmen jener zu hören, die unterdrückt sind und die für Frieden und Gerechtigkeit kämpfen“. Dann gab Thunberg das Mikrofon an eine Frau weiter, die ebenfalls ein Palästinensertuch trug und behauptete, Israel begehe „in meinem Land einen Völkermord“.

Viele Teilnehmer reagierten empört auf die Anschuldigungen. Ein Mann sprang vor laufenden Kameras auf die Bühne und rief ins Mikrofon: „Ich bin für eine Klimademonstration hierher gekommen, nicht, um politische Ansichten zu hören.“ Thunberg rief die Teilnehmer daraufhin auf, Ruhe zu bewahren und skandierte dann mehrfach: „No climate justice on occupied land.“ Die Fridays-For-Future-Gründerin hatte sich schon zuvor ähnlich geäußert. Unter anderem Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) übte deutliche Kritik.

Netanjahu deutet möglichen Geisel-Deal mit Hamas an: Auch USA beteiligt

Update vom 12. November, 17.05 Uhr: Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat im US-Fernsehen einen möglichen Deal mit der Hamas über einen Geiselaustausch angedeutet. Eine solche Übereinkunft „könnte“ es geben, sagte er dem Sender NBC. Weitere Angaben wollte Netanjahu unter Verweis auf Verhandlungen nicht machen. „Ich denke, je weniger ich darüber sage, desto mehr erhöhe ich die Chancen, dass dieser Fall eintritt“, betonte er.

Netanjahu erklärte zugleich, erst der Bodeneinsatz von Israels Armee in Gaza haben die Chancen auf eine Verständigung erhöht. „Wir hörten, dass es einen bevorstehenden Deal dieser oder jener Art gebe und dann mussten wir feststellen, dass das alles Quatsch war. In der Minute, in der wir die Bodenoperation starteten, begann sich das zu verändern.“ Er werde eine Einigung verkünden, sobald sie zustande gekommen sei. Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, sagte dem Sender ABC, es liefen Verhandlungen, an denen Katar beteiligt und die US-Regierung aktiv eingebunden sei.

Bei der verheerenden Attacke der Hamas und anderer Gruppierungen auf Israel Anfang Oktober waren auch mehr als 200 Menschen gewaltsam verschleppt worden. Nur einzelne wurden bislang freigelassen. Nach Angaben Israels hält die Hamas weiter 239 Menschen als Geiseln, darunter auch Frauen, Kinder und Ältere.

Benjamin Netanjahu hat dem US-Sender ABC ein Interview gegeben.

Update vom 12. November, 16.40 Uhr: Insgesamt 15 Geschosse sind dem israelischen Miltär zufolge heute aus dem Libanon nach Nord-Israel abgefeuert worden. Zu den Angriffen bekannt hat sich mittlerweile der militärische Arm der Hamas. Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah bekannte sich zu zwei weiteren Angriffen aus dem Nachbarland.

Von den 15 Raketen der Hamas seien vier von der Raketenabwehr abgefangen worden, der Rest sei in unbewohnten Gebieten eingeschlagen, hieß es aus Israel. Die Armee teilte mit, bei einem Mörsergranatenangriff aus dem Libanon seien sieben israelische Soldaten leicht verletzt worden. Israelische Soldaten reagierten demnach mit Artilleriefeuer auf die Orte im Libanon, aus denen geschossen worden war.

Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza: Netanjahu berichtet von Angebot Israels - Hamas lehnt ab

Update vom 12. November, 15.20 Uhr: Die Lage am Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt steht weiter im Fokus. Nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Israel angeboten, dem Hospital Treibstoff zu liefern. Die islamistische Terrorgruppe Hamas habe das aber abgelehnt, sagte Netanjahu dem Sender NBC. Am Samstag hatten die von der Hamas kontrollierten palästinensischen Gesundheitsbehörden erklärt, das Al-Schifa habe seinen Betrieb einstellen müssen, weil der Treibstoff für die Stromgeneratoren ausgegangen sei. Es gibt die Sorge vor einer verschärften humanitären Notlage.

Die USA sprechen sich unterdessen gegen Feuergefechte in Krankenhäusern im Gazastreifen aus. „Die Vereinigten Staaten wollen keine Feuergefechte in Krankenhäusern sehen, bei denen unschuldige Menschen, Patienten, die medizinische Versorgung erhalten, ins Kreuzfeuer geraten“, sagte der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan CBS. „Und wir haben diesbezüglich aktive Konsultationen mit den israelischen Streitkräften geführt.“

Aktuelle Lage im Krieg: Israel berichtet von neuem Raketenbeschuss aus dem Libanon

Update vom 12. November, 13.45 Uhr: An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon haben nach Angaben des israelischen Militärs Militante Panzerabwehrraketen abgefeuert und mehrere Zivilisten verletzt. Die israelischen Truppen hätten darauf mit Artilleriebeschuss reagiert.

Ein Sprecher des israelischen Rettungsdienstes sagt im Sender N12 News, eine der bis zu sechs Personen sei lebensgefährlich verletzt worden. Aufnahmen zeigen brennende Autos auf einer Straße in der Nähe einer offenen Fläche.

Hisbollah meldet im Krieg in Gaza Einsatz neuer Waffen gegen Israel

Update vom 12. November, 11.46 Uhr: Der Hisbollah-Chef spricht jetzt von verstärkten Angriffen auf Israel – mit neuen Waffen.
Laut ihrem Anführer Hassan Nasrallah soll die islamistische Miliz erstmals Kampfdrohnen und „Burkan-Raketen“ mit einer Bombenlast von 300 bis 500 Kilogramm eingesetzt und Überwachungsdrohnen weit in den Norden Israels gelenkt haben.

Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant warnte – ebenso wie Premier Benjamin Netanjahu – die Hisbollah unterdessen davor, einen Krieg gegen Israel zu beginnen. „Was wir in Gaza tun, können wir auch in Beirut tun“, sagte er nach Angaben seines Büros. Seit Beginn des Israel-Kriegs mehren sich die militärischen Konfrontationen an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel.

Große Sorge wegen Lage im Al-Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen

Update vom 12. November, 10.36 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nach eigenen Angaben den Kontakt mit ihren Ansprechpartnern im Al-Schifa-Krankenhaus verloren. Israel wirft der Hamas vor, den Klinikkomplex im Gazastreifen als Kommando- und Kontrollzentrum zu missbrauchen.

Man sei „sehr besorgt um die Sicherheit des medizinischen Personals, hunderter kranker und verletzter Patienten, einschließlich Babys, die lebenserhaltende Maßnahmen benötigen, und der Vertriebenen in den Krankenhäusern“, teilte die WHO mit.

Netanjahu spricht im Israeli-Krieg drastische Warnung an die Hisbollah aus

Update vom 12. November, 9.12 Uhr: Netanjahu droht der Hisbollah: „Macht nicht den Fehler, in den Krieg einzusteigen. Das wäre der Fehler eures Lebens“, sagte Israels Ministerpräsident gestern Abend an die Schiitenmiliz gerichtet. „Euer Einstieg in den Krieg wird das Schicksal des Libanons besiegeln.“ Die Hisbollah in Israels Nachbarland Libanon wird hauptsächlich vom Iran finanziert.

Update vom 12. November, 7.49 Uhr: Seit dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober wächst die Angst vor einer Ausweitung des Kriegs in der Region. Nun hat Israel Ziele im benachbarten Syrien angegriffen – als Reaktion auf den Beschuss der annektierten Golanhöhen. Die Luftwaffe habe dabei „terroristische Infrastruktur“ ins Visier genommen, teilte die Armee am Morgen mit. Ihr zufolge waren gestern zwei von Syrien aus abgefeuerte Geschosse in unbewohnten Gebieten auf den Golanhöhen eingeschlagen.

Al-Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen laut Mitarbeiter „totales Kriegsgebiet“

Update vom 12. November, 6.27 Uhr: Ahmed al-Mokhallalati, ein leitender plastischer Chirurg im Al-Schifa Krankenhaus im Gazastreifen, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, die Bombardierung im Umfeld des Krankenhauses dauere seit mehr als 24 Stunden an: „Es ist ein totales Kriegsgebiet. Es herrscht eine völlig unheimliche Atmosphäre hier im Krankenhaus.“ Die meisten Mitarbeiter und Flüchtlinge hätten das Krankenhaus verlassen. 500 Patienten seien geblieben.

Hamas verliert im Israel-Krieg Kontrolle über nördlichen Gaza-Streifen

Update vom 11. November, 22.15 Uhr: Die Hamas hat nach israelischer Darstellung die Kontrolle über den nördlichen Teil des Gaza-Streifens verloren. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte am Abend, Hamas-Terroristen hätten „keinen sicheren Ort mehr, um sich zu verstecken“. Netanjahu sagte, von Hamas-Chef Jihia al-Sinwar „bis zum letzten Terroristen“ seien alle dem Tod geweiht. Die Armee habe bereits Tausende Terroristen getötet, darunter auch „Kommandeure, die das schreckliche Massaker am 7. Oktober angeführt haben“. Es werde keine Waffenruhe ohne Rückführung der Geiseln geben, bekräftigte Netanjahu.

Update vom 11. November, 22.00 Uhr: Die Kassam-Brigaden der Hamas haben nach eigenen Angaben mehr als 160 israelische Militärziele im Gazastreifen vollständig oder teilweise zerstört. Darunter seien in den vergangenen 48 Stunden 25 Fahrzeuge gewesen. „Die Konfrontation ist ungleich, aber sie bereitet der stärksten Kraft in der Region Angst und Schrecken“, sagte Sprecher Abu Ubaida.

Israelische Panzer dringen in Zentrum von Gaza-Stadt vor

Update vom 11. November, 21.05 Uhr: Israelische Panzer sind nach Augenzeugenberichten in der Stadt Gaza im Einsatz. Der Palästinensische Rote Halbmond berichtete, Panzer seien in etwa 20 Meter Entfernung vom Al-Kuds-Krankenhaus in der Stadt Gaza. Es gebe heftigen Beschuss in dem Gebiet. 

Update vom 11. November, 19.25 Uhr: Deutschland stockt seine humanitäre Hilfe für die palästinensischen Gebiete um weitere 38 Millionen Euro auf. Das kündigte Außenministerin Annalena Baerbock nach einem Gespräch mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Mohammed Schtaje in Ramallah im Westjordanland an. Damit werde Deutschland im laufenden Jahr insgesamt Gelder von über 160 Millionen Euro für die palästinensischen Gebiete zur Verfügung stellen.

„Jedes Leben ist gleich viel wert. Und jeder Mensch in Israel und jeder Mensch in Palästina hat ein Recht darauf, in Frieden und in Sicherheit zu leben“, betonte die Grünen-Politikerin. Ein erster wichtiger Schritt für die Menschen in Gaza seien die humanitären Pausen. „Diese müssen weiter ausgebaut werden“, forderte die Bundesaußenministerin. Auch müssten insbesondere die Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens Versorgungssicherheit haben.

150.000 Menschen haben in letzten drei Tagen Nord-Gaza verlassen

Update vom 11. November, 17.25 Uhr: In den vergangenen drei Tagen haben nach Angaben des israelischen Militärs mindestens 150.000 Menschen den Norden des Gazastreifens verlassen. Auf dem Gelände des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt, das evakuiert werden müsse, seien noch immer mehrere Tausend Palästinenser, teilte ein Sprecher des israelischen Militärs mit.

Update vom 11. November, 16.20 Uhr: Das israelische Militär (IDF) vermeldet den Tod eines Kompaniechefs der islamistischen Hamas. Militärsprecher Daniel Hagari schrieb auf der Plattform X, man habe bereits am 9. November den Kommandanten Ahmed Siam mit Luft- und Bodenstreitkräften angegriffen und getötet. Die israelische Luftwaffe habe die Al-Buraq-Schule in Gaza-Stadt bombardiert, in der Siam und andere Hamas-Terroristen versteckt hätten.

Al-Shifa-Krankenhaus im Gazastreifen ist angeblich nicht mehr in Betrieb

Update vom 11. November, 13.10 Uhr: Das Al-Shifa-Krankenhaus im Gazastreifen ist angeblich nicht mehr in Betrieb. Das sagte ein Arzt der Klinik gegenüber der dpa. Es gebe keinen Strom mehr und die Mehrheit des Personals sei geflohen. Überprüfen lassen sich die Angaben zur Situation im Krieg in Israel nicht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Freitag mitgeteilt, dass nur noch 16 der 36 Krankenhäuser im Küstengebiet betrieben werden und auch dort bereits auf eine Notversorgung umgestellt werden musste.

Update vom 11. November, 11.16 Uhr: Der Krieg in Israel droht sich auszuweiten. Am Samstagmorgen soll das israelische Militär auf Raketenbeschuss aus dem Libanon mit einem Drohnenangriff auf die Abschussstellen reagiert haben. Die mutmaßlich von der Hisbollah genutzten Stellungen sollen sich laut libanesischen Medien rund 40 Kilometer im Landesinneren befunden haben.

Update vom 11. November, 10.26 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron forderte am Freitag, 10. November, Israel müsse die Bombardements im Gazastreifen beenden. Es gebe „keine Rechtfertigung“ für den Tod von „Frauen, Kindern und Alten“, sagte er der britischen BBC. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu widersprach prompt. Die Hamas sei für die zivilen Opfer verantwortlich, da sie Zivilisten als „menschliche Schutzschilde“ missbrauche.

Israel meldet Erfolge - Hamas-Tunnel im Gazastreifen zerstört

Update vom 11. November, 09.39 Uhr: IDF-Einheiten haben im Krieg in Israel weitere Tunnel der Hamas zerstört. Eine Anlage soll sich in der Nähe einer Schule befunden haben. Das meldete das israelische Militär am Samstagmorgen. Der islamischen Terrormiliz wird immer wieder vorgeworfen, ihre Lager und Waffenfabriken in der Nähe ziviler Einrichtungen zu platzieren.

Update vom 11. November, 08.35 Uhr: Das israelische Militär setzt seine Operation im Gazastreifen fort. Sowohl die Marine als auch die Luftwaffe seien daran beteiligt. Bodentruppen der israelischen Nachal-Brigaden sollen bereits elf Hamas-Stellungen erobert haben, die sich alle im nördlichen Teil des Gaza-Streifens befanden. Nach wie scheint die Terrormiliz aber in der Lage, Raketen auf israelische Siedlungen nahe der Grenze zu Gaza zu feuern. In mehreren Städten und Dörfern Israels soll am Samstagmorgen der Luftalarm ertönt sein, meldet das Nachrichtenportal Times of Israel.

Israel dementiert Angriff auf Krankenhaus im Gazastreifen

Update vom 11. November, 08.00 Uhr: Israel hat eine Beteiligung an dem Angriff auf das Al-Shifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt dementiert. Am Freitag waren bei einer Explosion auf dem Gelände der größten Klinik des Gazastreifens mehrere Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Der Direktor des Krankenhauses, Mohammad Abu Salamija, hatte israelische Luftangriffe für die Explosion verantwortlich gemacht. In einer Erklärung bestritt das israelische Militär einen derartigen Angriff. Nach aktuellen Erkenntnissen sei die Explosion in dem Krankenhaus das Ergebnis einer fehlgeleiteten Rakete gewesen, die aus dem Gazastreifen richtung Isarel abgefeuert worden war.

Heftige Kämpfe im Krieg in Israel - Kommandeure der Hamas getötet

Erstmeldung vom 11. November 2023: Tel Aviv/Gaza - Im Krieg in Israel setzt die Armee ihre Operation im Gaza-Streifen fort. In der Nacht soll es zu Feuergefechten zwischen der Terrormiliz Hamas und Einheiten der israelischen Verteidigungskräfte (IDF) gekommen sein. Vor allem im Zentrum von Gaza-Stadt toben nun offenbar die Straßenkämpfe.

Die eigenen Soldaten hätten dabei eine Reihe von Angriffen auf Stellungen der Hamas in Gaza-Stadt durchgeführt. Man habe zwei hochrangige Kommandeure der „Nukhba“-Einheiten getötet, so ein Sprecher des israelischen Militärs gegenüber der Zeitung Haaretz. Die „Nukhba“-Einheiten gelten als Elite-Abteilung innerhalb der von der Hamas gegründeten Kassam-Brigaden. Beide getöteten Kommandeure sollen nach Erkenntnissen der israelischen Behörden am Terrorangriff vom 7. Oktober beteiligt gewesen sein.

Heftige Kämpfe im Krieg in Israel

Während im Gazastreifen weiter gekämpft wird, laufen auf internationaler Ebene die Versuche, einen Waffenstillstand im Krieg in Israel zu verhandeln. Zuletzt hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine Waffenruhe gefordert. Gleichzeitig rief Saudi-Arabien die arabischen und islamischen Staaten der Welt zusammen, um die diplomatischen Bemühungen zu intensivieren.

Aufgrund der Kämpfe im Krieg in Israel steigen die Opferzahlen weiter an. Laut offiziellen Angaben sollen bereits mehr als 1400 Israelis seit dem 7. Oktober und in dessen Folge gestorben sein. Unter den Toten befinden sich nach Angaben des Militärs 308 Soldaten. Mehr als 5000 Menschen sollen teils schwer verletzt worden sein. Wie viele Menschen im Gazastreifen getötet wurden, ist nicht bekannt. Laut Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sollen mehr als 10.000 Menschen in den Kämpfen gestorben sein. Unabhängig prüfen lassen sich die Todeszahlen aus dem Gazastreifen nicht. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, sagte vor dem UN-Sicherheitsrat, im Durchschnitt werde im Gazastreifen alle zehn Minuten ein Kind getötet.

Dramatische Lage im Gazastreifen wegen Kriegs in Israel

Aufgrund des Krieges in Israel verschlechtert sich die humanitäre Lage im Gazastreifen dramatisch. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO seien 20 der 36 Krankenhäuser im Gazastreifen außer Betrieb. Auch die noch funktionierenden Kliniken liefen aufgrund von Material- und Strommangel nur im Notbetrieb.

Erstmals äußerte sich Israels Premierminister Benjamin Netanjahu auch zu den Plänen für eine Zeit nach dem Krieg in Israel. Laut Netanjahu sollen die israelischen Streitkräfte dann zunächst die Kontrolle über den Gazastreifen ausüben. Das Militär werde „die Kontrolle über den Streifen behalten, wir werden sie nicht internationalen Kräften überlassen“, sagte der Regierungschef Medienberichten zufolge bei einem Treffen mit Vertretern israelischer Grenzstädte. Zuvor hatte Netanjahu gesagt, Israel wolle nicht versuchen, den Gazastreifen zu erobern, zu regieren oder zu besetzen. Das dicht besiedelte Küstengebiet müsse aber entmilitarisiert, de-radikalisiert und wiederaufgebaut werden. (dil mit Agenturmaterial)

Rubriklistenbild: © Abir Sultan/Pool European Pressphoto Agency/AP/dpa

Mehr zum Thema