Tarifkonflikt

Neue Details zu nächstem Bahnstreik – Hessen zuletzt deutlich getroffen

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  • Florian Dörr
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Die Lokführergewerkschaft GDL hat über unbefristete Streiks bei der Bahn abstimmen lassen. Damit ist der Weg frei für weitere Streiks bei der Bahn.

Update vom Donnerstag, 21. Dezember, 10.04 Uhr: Ein neuer Bahnstreik, der auch Hessen wieder treffen könnte, steht vor der Tür. Nun liegen neue Details vor. Die Lokführergewerkschaft GDL will im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn im neuen Jahr maximal zu fünftägigen Streiks aufrufen. „Wir werden Streiks von drei bis maximal fünf Tagen machen“, sagte Claus Weselsky der „Rheinischen Post“ am Donnerstag. Zuvor hatten die Mitglieder in einer Urabstimmung zugestimmt, dass auch unbefristete Streiks möglich wären.

„Einen unbefristeten Streik auszurufen, wäre mit Blick auf die Kunden und die wirtschaftlichen Folgen nicht in Ordnung“, sagte Weselsky der Zeitung. „Da werden wir unserer Verantwortung gerecht.“ Es bleibe dabei, dass es bis zum 7. Januar keinen neuen Ausstand der Lokführer geben werde. Die letzten Bahnstreiks hatten Hessen für jeweils 24 Stunden getroffen.

Rund 97 Prozent Ja-Stimmen für neue Bahnstreiks ab Januar

+++ 17.05 Uhr: Die Lokführergewerkschaft GDL darf im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn auch zu unbefristeten Streiks aufrufen. In einer Urabstimmung sprachen sich rund 97 Prozent der abstimmenden Mitglieder dafür aus, wie die GDL am Dienstagnachmittag (19. Dezember) in Frankfurt mitteilte. Zuerst hatte der Hessische Rundfunk darüber berichtet. Damit ist der Weg frei für weitere Streiks bei der Bahn ab dem 8. Januar.

Urabstimmung der GDL läuft: Bahnstreik in Hessen ab Januar immer wahrscheinlicher

Update von 15.10 Uhr: Die Lokführergewerkschaft GDL zählt seit Dienstagmorgen (19. Dezember) die Stimmen der Urabstimmung über unbefristete Streiks bei der Bahn aus. „Wir gehen davon aus, dass das Ergebnis deutlich wird“, sagte der stellvertretende GDL-Bundesvorsitzende Mario Reiß am Dienstag in Frankfurt. Das Ergebnis soll um 17 Uhr verkündet werden.

Wie der Hessische Rundfunk berichtet, sind derzeit rund 20 Gewerkschaftsmitglieder mit der Auszählung der Stimmzettel beschäftigt. Sie sortierten auch die Stimmen nach „Ja“ oder „Nein“ zum Streik in die entsprechenden Kisten. Die Kisten mit den Ja-Stimmen hätten sich deutlich schneller gefüllt als die mit den Nein-Stimmen. Ein unbefristeter Bahnstreik in Hessen ab dem 8. Januar wird damit immer wahrscheinlicher.

Blick in eine Kiste mit Stimmzetteln, die mit „Ja“ gekennzeichnet sind.

Bahn-Chaos in Hessen ab Januar: GDL stimmt über unbefristeten Bahnstreik ab

Update vom Dienstag, 19. Dezember, 10.04 Uhr: Die Lokführer-Gewerkschaft GDL gibt am heutigen Dienstag, 19. Dezember, um 17 Uhr das Ergebnis ihrer Urabstimmung bekannt. Bis dahin werden die Stimmen der Gewerkschaftsmitglieder, die alle per Post abstimmten, ausgezählt. Wenn mehr als 75 Prozent für einen unbefristeten Bahnstreik sind, könnte das bald Auswirkungen auf den Bahnverkehr haben. Schon ab dem 8. Januar 2024 könnten dann viele Züge ihre Fahrten längerfristig einstellen.

Bahn-Chaos in Hessen sicher: GDL will im Januar länger streiken

Erstmeldung von Mittwoch, 13. Dezember, 11.13 Uhr: Frankfurt – Nach zwei jeweils 24 Stunden dauernden Warnstreiks der Lokführer-Gewerkschaft GDL im November und Dezember ist nun klar: Höchstwahrscheinlich werden die Gewerkschafter die Bahn auch im Januar bestreiken. Zwar hat die Gewerkschaft eine weitere Arbeitsniederlegung vor dem 7. Januar ausgeschlossen. Doch dass danach deutlich längere Streiks drohen, geht jetzt aus einem Interview hervor, das Gewerkschaftschef Claus Weselsky der Augsburger Allgemeinen gab.

Zwar schließt Weselsky darin erneut Streiks rund um die Weihnachtsfeiertage aus, es bliebe also bei der Streikpause bis zum 7. Januar. Doch danach werde es voraussichtlicher längere Arbeitsniederlegungen geben als bisher. „Schließlich hat man gesehen, dass zwei 24-Stunden-Streiks bei den Bahn-Vorständen eine Nullwirkung erzielen“, sagte Weselsky der Zeitung. Die Gewerkschaftsmitglieder entscheiden in einer Urabstimmung über weitere Arbeitskämpfe. „Am 19. Dezember sind die Stimmen unserer Mitglieder ausgezählt. Ich rechne mit einer hohen Zustimmung für einen Arbeitskampf“, so Weselsky.

Eine Anzeigentafel an einem Bahnhof weist auf einen Streik hin.

Was die GDL plant und was Bahnfahrer bei einem Streik im Januar droht

Die bisherigen Streiks hatten in Hessen zu großflächige Ausfällen im Bahnverkehr geführt. Im Rhein-Main-Gebiet sind neben Regional- und Fernzügen auch die S-Bahnen betroffen. Auch bei alternativen Zuganbietern und beispielsweise der Regio-Tram in Nordhessen drohen Ausfälle, etwa wenn wichtige Stellwerke im DB-Netz wegen des Streiks nicht besetzt sind.

Für das Stadtgebiet von Frankfurt gibt es prinzipiell die Alternativen U-Bahn, Bus und Tram, die vom Streik der GDL nicht betroffen sind. Doch hier häufen sich seit Monaten spontane Ausfälle wegen Personalmangels. Das geht sogar so weit, dass ab Ende Januar ein abgespeckter Fahrplan gilt. Und wer einen Flug ab dem Flughafen Frankfurt erreichen muss, sollte sich frühzeitig über die Streikauswirkungen informieren, denn auch die Anbindung zum Airport wird betroffen sein.

Die Bahn hatte an den Streiktagen im Dezember und November einen Notfallfahrplan aufgestellt. Von den ICE- und Intercity-Zügen seien beim Novemberstreik rund 20 Prozent gefahren, erklärte die Bahn.

Vor etwa drei Wochen hatte die GDL die Tarifverhandlungen für gescheitert erklärt. Größter Streitpunkt ist die geforderte Arbeitszeitverkürzung von 38 auf 35 Stunden pro Woche für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich. (anki, cas)

Rubriklistenbild: © Lando Hass/dpa

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