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Bahnstreik in Hessen läuft: Viele Ausfälle – auch bei den Alternativen

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  • Erik Scharf
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Erneut legt ein Bahnstreik große Teile des ÖPNV in Hessen lahm. Zahlreiche Züge fahren nicht. GDL-Chef Weselsky kündigt weitere Streiks an. Der News-Ticker.

Update vom Freitag, 8. Dezember, 7.26 Uhr: Der erneute Warnstreik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bremst am Freitag (8. Dezember) auch zahlreiche Bahnfahrer in Hessen aus. Betroffen von dem Warnstreik sind sowohl der Fern- als auch der Regionalverkehr, zu dem unter anderem die S-Bahnen im Rhein-Main-Gebiet gehören.

Straßenbahnen, Busse und U-Bahnen im öffentlichen Nahverkehr in Frankfurt sind nicht vom Streik betroffen. Doch auch hier kommt es zu Problemen. So fallen am Freitag etwa zahlreiche Busse in Frankfurt aus, der hohe Krankenstand beim Fahrpersonal wird beim RMV als Grund genannt.

Bahnstreik in Hessen läuft: Chaos schon vor Beginn – Reisezentrum am Hauptbahnhof dicht

+++ 21.05 Uhr: Ein mittleres Chaos hat der Warnstreiktag der Gewerkschaft der Lokführer schon Stunden vor dem angekündigten Streikbeginn um 22 Uhr am Hauptbahnhof Frankfurt angerichtet. Kein Zug fuhr ab, der nicht bis 22 Uhr am Zielbahnhof gewesen wäre. Ein Reisender, der nach München wollte, kam bereits um 17 Uhr nicht vom Hauptbahnhof Frankfurt weg. Der Info-Punkt war schon lange vor dem Streikbeginn geschlossen. Dafür bildeten sich vor den Imbiss-Ständen lange Schlangen.

Kurz vor Streikbeginn: Das Reisezentrum am Hauptbahnhof Frankfurt ist geschlossen.

Streik im Güterverkehr läuft

+++ 20.36 Uhr: Seit 18 Uhr läuft der bundesweite Streik im Güterverkehr. Auch in Hessen fahren keine Züge mit GDL-Lokführern mehr. Ab 22 Uhr stehen auch die Personenzüge still. An den großen Knotenpunkten in Hessen, wie dem Hauptbahnhof Frankfurt oder dem Bahnhof Wilhelmshöhe in Kassel dürfte es am Freitag deutlich ruhiger zugehen als gewohnt.

Insbesondere für den Güterverkehr dürfte der Streik deutliche Auswirkungen haben. Nach den heftigen Schneefällen in Bayern der vergangenen Tage stauten sich bereits vor dem Streikbeginn am Donnerstagabend hunderte Güterzüge, wie die Bahn am Donnerstag mitteilte. Der Lokführer-Streik dürfte das Chaos vergrößern.

GDL-Chef Weselsky droht mit weiteren Streiks nach Jahreswechsel

+++ 16.10 Uhr:  Laut GDL-Gewerkschaftschef Claus Weselsky sollen nach den Weihnachtsferien weiter Streiks folgen. Im Bayerischen Rundfunk (BR) kündigte er am Donnerstag längere und intensivere Streiks an. Der Vorstand der Deutschen Bahn sei „mindestens zu 50 Prozent verantwortlich und heizt den Konflikt an“, sagte Weselsky. Laut dem GDL-Chef lehne die Deutsche Bahn Verhandlungen über die Absenkung der Wochenarbeitszeit sowie Tarifverträge für Fahrdienstleister ab.

Bahnstreik: Fahrplan in Hessen massiv zusammengekürzt

+++ 12.52 Uhr: Der Bahnstreik wird den Zugverkehr in Hessen am Donnerstagabend massiv beeinträchtigen. Die GDL hat einen bundesweiten Streik bis Freitag (8. Dezember) um 22 Uhr angekündigt. Für Hessen bedeutet das: Der Fahrplan wird massiv zusammengekürzt. Wie der RMV mitteilt, soll es jedoch ein sehr begrenztes im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr geben. Die Auswirkungen des Bahnverkehrs werden in Hessen schon vor Beginn des eigentlichen Streiks um 22 Uhr spürbar sein.

Letztlich werden zahlreiche Verbindungen – teilweise nur auf Teilabschnitten der jeweiligen Strecken – ausfallen. Bei anderen Verbindungen in Hessen wird während des Bahnstreiks die Taktung reduziert. Eine Übersicht der geplanten Maßnahmen liefert der RMV hier.

Doch auch das ist mit Vorsicht zu genießen. Denn: „Das Konzept kann bei möglicher Bestreikung von Stellwerken oder höherer Streikbeteiligung als angenommen nicht wie geplant gefahren werden.“ Bedeutet: Ein Notfallplan steht. Doch hinter der Umsetzung steht noch ein Fragezeichen.

Bahnstreik in Hessen ab heute: Harsche Kritik und Absageforderung

+++ 11.49 Uhr: Die Kritik ist groß, nachdem am Mittwochabend bekannt wurde, dass die GDL erneut zum Streik aufruft. Der Bahnverkehr auch in Hessen soll von Donnerstag- bis Freitagabend weitgehend stillstehen. Das Vorgehen der GDL stieß auch bei Verbänden auf Unverständnis. So monierte der Fahrgast-Verband Pro Bahn in Hessen die Kurzfristigkeit der Ankündigung und forderte die Gewerkschaft auf, den Warnstreik „unverzüglich abzusagen“. 

„Eine Spanne von knapp mehr als 24 Stunden zwischen Ankündigung und Durchführung ist für Fahrgäste unzumutbar. Mindestens 48 Stunden müssen zwischen Ankündigung und Streikbeginn liegen“, teilte der Verband mit. Hinzu käme, dass es sich bei dem Streiktag um einen Freitag in der Vorweihnachtszeit handle. 

Neuer Bahnstreik in Hessen ab heute – Nun warnt auch Flughafen Frankfurt

Update vom Donnerstag, 7. Dezember, 9.53 Uhr: Vor Beginn des neuen Bahnstreiks, der Hessen ab Donnerstagabend treffen wird, warnen nun auch die Verantwortlichen am Frankfurter Flughafen vor Problemen für Passagiere. Hintergrund sind mögliche Probleme bei der Anreise zum Rhein-Main-Airport. Mit Blick auf den Bahnstreik heißt es: „Davon betroffen sind auch die Bahnlinien von und zum Flughafen Frankfurt.“

Die GDL will für 24 Stunden den Fern- und Regionalverkehr bestreiken. Davon auch betroffen sind in Hessen die S-Bahnen.

Ab Donnerstagabend (7. Dezember) werden wegen des Bahnstreiks viele Züge in Hessen stehenbleiben. (Symbolbild)

Neuer Bahnstreik in Hessen ab heute – Noch sind einige Fragen offen

Erstmeldung vom Donnerstag, 7. Dezember, 7.43 Uhr: Der Bahnstreik ist zurück in Hessen: Die Lokführergewerkschaft GDL hat ihre Mitglieder erneut aufgerufen, die Arbeit nieder- und damit den Schienenverkehr lahmzulegen. Am Donnerstagabend (7. Dezember) um 22 Uhr soll der Streik im Personenverkehr beginnen, ein Ende ist für Freitagabend (8. Dezember) ebenfalls um 22 Uhr geplant. Erneut wird der Bahnverkehr in Hessen durch den Streik massiv betroffen sein.

Denn nicht nur der Fern- und Regionalverkehr liegt mit den Arbeitsniederlegungen bei der GDL weitgehend lahm. Auch bei den S-Bahnen, die in Frankfurt verkehren und die Main-Metropole mit dem Umland verbinden, müssen sich etwa Pendler am Freitagmorgen und -nachmittag auf „massive Ausfälle“ einschränken. Das hat der RMV bereits angekündigt. Wie genau ein Notfallplan aussieht, das ist derzeit noch unklar. Ebenso bleibt abzuwarten, welche Züge im Bereich des Nordhessischen Verkehrsverbundes (NVV) fahren werden.

Heute Bahnstreik in Hessen: Wie reagiert die VGF?

Beim letzten Bahnstreik in Hessen waren Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen in Frankfurt nicht betroffen. Das wird auch dieses Mal so sein. Unklar ist jedoch noch, ob die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) wieder ihr Angebot anpasst, um die streikbedingten Ausfälle bei den S-Bahnen aufzufangen. Zuletzt hatte die VGF etwa deutlich längere U-Bahnen eingesetzt, um mehr Platz zu schaffen und damit den höheren Bedarf aufzufangen.

Sobald der neue Bahnstreik überstanden hat, haben Bahnfahrer in Hessen rund einen Monat Ruhe, wenn es nach GDL-Chef Claus Weselsky geht. Der nämlich hat angekündigt: „Wir werden jetzt diese Streikaktion am Donnerstag und Freitag durchführen, und es ist für dieses Jahr die letzte.“ Bis zum 7. Januar seien keine weiteren Arbeitsniederlegungen zu befürchten. Allerdings läuft aktuell auch eine Urabstimmung über unbefristete Streiks.

Rubriklistenbild: © Frank Franke

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