News-Ticker
Europawahl in Hessen: Wahlpanne am Morgen – „Viele Menschen haben Frust ausgelassen“
- schließen
Erik Scharf
Anna Kirschner
Florian Dörr
Die Europawahl 2024 läuft. In Hessen setzen die Menschen ihr Kreuz für das neue Parlament in Brüssel. Infos und Ergebnisse im Überblick.
+++ 11.52 Uhr: Die Europawahl 2024 begann am Sonntagmorgen (9. Juni) in Hessen mit einer Wahlpanne. So standen die Menschen in Langen (Kreis Offenbach) um 8 Uhr am Wahllokal der Kita Sonnenschein vor verschlossenen Toren. Immerhin: Wie der hr berichtet, organisierten die Mitarbeiter der Stadt fix eine mobile Wahlkabine aus einem Auto und einem Sichtschutz darauf. Eine Dreiviertelstunde wurde so überbrückt, anschließend konnte in der Kita weitergewählt werden.
Auch in anderen Wahllokalen in Hessen war bei der Europawahl 2024 eine Kleinigkeit anders, als man sie etwa von Bundestags- oder Landtagswahlen kennt.
Update von Montag, 10. Juni, 7.07 Uhr: Hessens Europaminister Manfred Pentz (CDU) wertete die hohe Beteiligung 2024 am Sonntagabend als ein starkes Signal, dass die Wählerinnen und Wähler die europäische Integration unterstützten. Das deutschlandweite Ergebnis nannte Pentz einen Denkzettel für die Politik der Bundesregierung.
„Viele Menschen haben ihren Frust über die Ampel an Europa ausgelassen. Das ist schade, weil es der Handlungsfähigkeit der EU insgesamt schaden wird“, sagte Pentz. „Die neuen Fraktionen im Europaparlament müssen nun schnell zusammenfinden und zeigen, dass es auf antieuropäische Reflexe nur eine Antwort geben kann: eine handlungsfähige, unbürokratische und bürgernahe EU.“
+++ 23.47 Uhr: Das Ergebnis ist vollständig.
- CDU 30,0 Prozent
- Grüne 12,9 Prozent
- SPD 16,4 Prozent
- AfD 13,6 Prozent
- FDP 6,3 Prozent
- Sonstige 20,8 Prozent
Die Wahlbeteiligung liegt bei 63,1 Prozent, das ist ein deutliches Plus gegenüber 2019 (58,4 Prozent). 0,8 Prozent der Stimmen waren ungültig. Mit einem Plus von 4,2 Prozentpunkten hat die CDU den größten Zuwachs im Vergleich zur vergangenen Europawahl. Die Grünen haben mit -10,5 Prozent den größten Verlust erlitten.
Drei Wahlbezirke fehlen noch
+++ 22.42 Uhr: Taunusstein, Langgöns und Reinhardshagen – das sind die drei Übeltäter. Während wir gemeinsam darauf warten, dass die Ergebnisse eintreffen, noch ein Blick nach Limburg. Dort haben die Menschen bei einem Bürgerentscheid votiert, die Tauben in der Innenstadt per Genickbruch töten zu lassen. Das Ergebnis zeigt aber: Die Mehrheit ist knapp.
+++ 22.21 Uhr: Interessanter Randaspekt, während die drei übrig gebliebenen Wahlbezirke noch immer nicht ausgezählt sind: Nur in Darmstadt hat die CDU nicht den Sieg davongetragen. In der Großstadt in Südhessen setzten sich die Grünen durch.
+++ 21.49 Uhr: Es fehlen noch drei Wahlbezirke. Im Kreis Gießen, Kreis Kassel und im Rheingau-Taunus-Kreis fehlt noch je ein Ergebnis. Dann ist das Resultat der Europawahl in Hessen komplett. Die SPD wird den zweiten Platz vor der AfD verteidigen, die Grünen laufen auf Rang vier ein. Die CDU verharrt in den vergangenen Minuten bei 30,0 Prozent an der Spitze.
+++ 21.22 Uhr: Noch 14 Wahlbezirke fehlen in Hessen. Die Plätze scheinen verteilt. Die CDU ist mit 30,0 Prozent enteillt, die SPD verteidigt mit 16,4 Prozent den zweiten Platz. Die AfD liegt mit 13,6 Prozent noch knapp vor den Grünen mit 12,9 Prozent.
+++ 21.15 Uhr: Die ersten Kreise haben ihre Endergebnisse geliefert. In Nord- und Südhessen ging die Auszählung der Stimmen besonders schnell. In den Kreisen Waldeck-Frankenberg, Werra-Meißner-Kreis, Hersfeld-Rotenburg, Fulda und Odenwaldkreis und Bergstraße gewinnt die CDU die Europawahl. Auch in Kassel liegt die CDU vorne, wenn auch nur knapp. In Darmstadt gibt es den bis dato einzigen Wahlsieger, der nicht CDU heißt.
Europawahl in Hessen: CDU klar vorne
+++ 20.22 Uhr: Endspurt bei der Auszählung: Mittlerweile fehlen nur noch die Ergebnisse aus 252 von mehr als 6000 Wahlbezirken. An der Rangfolge der Parteiergebnisse hat sich zuletzt nichts geändert: Die CDU liegt weiter klar auf dem ersten Platz. Die SPD kommt aktuell auf 16,4 Prozent, die AfD auf 13,9. Die Grünen haben etwas aufgeholt und erreichen zur Zeit 12,8 Prozent in Hessen.
+++ 19.38 Uhr: Auch in den großen Städten laufen die Ergebnisse nach und nach ein. In unseren Karten können Sie sehen, wie die Stadtteile in Frankfurt und Kassel gewählt haben.
+++ 19.27 Uhr: Die AfD ist in den hessischen Wahlergebnissen auf den dritten Platz abgerutscht. Die Auszählung ist allerdings erst zu 64 Prozent abgeschlossen (4303/6696 Wahlbezirke). Die AfD liegt bei 15,5 Prozent, die SPD bei 16,5. CDU weiter vorne mit 29,9 Prozent.
+++ 19.12 Uhr: Mittlerweile ist fast die Hälfte der Wahlbezirke in Hessen ausgezählt. Die Ergebnisse liegen für 3028 von 6696 Wahlbezirken vor. Aktuell sind AfD und SPD mit 16,6 Prozent gleichauf, die CDU dominiert weiter bei 30,3 Prozent der Stimmen. Die FDP liegt momentan bei 5,6 Prozent, 20,1 Prozent gehen an sonstige Parteien. Die Wahlbeteiligung in Hessen steht noch nicht abschließend fest, pendelt aber um die 50 Prozentmarke.
+++ 18.45 Uhr: Knapp 14 Prozent der Wahlbezirke sind in Hessen ausgezählt. Die CDU liegt mit genau einem Drittel der Stimmen aktuell vorne, die AfD weiter auf dem zweiten Platz mit 19,6 Prozent. Die SPD liegt bei 17,2 Prozent, die Grünen bei 7,6. Die FDP erreicht momentan 4,9 Prozent.
+++ 18.40 Uhr: Die Stimmabgabe zur Europawahl in Hessen ist am Sonntagabend ohne größere Zwischenfälle zu Ende gegangen, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Es sei seines Wissens alles glattgelaufen, sagte Landeswahlleiter Wilhelm Kanther der dpa in Wiesbaden kurz nach dem Schließen der Wahllokale um 18.00 Uhr.
Lediglich in Wiesbaden gab es einen kleinen Vorfall. Dort öffnete ein Wahllokal in einer Schule zehn Minuten später, weil zuvor laut Polizei Einbrecher in das Gebäude eingedrungen waren. Beute machten sie nicht, zerschlugen aber Glastüren und rissen Schranktüren heraus. Wegen der polizeilichen Ermittlungen wurde das Wahllokal in einen anderen Raum verlegt.
+++ 18.28 Uhr: Zum Landesergebnis der Europawahl in Hessen gibt es erste Ergebnisse. Aktuell sind aber weniger als 300 von 6696 Wahlbezirken ausgezählt, hier kann sich also noch viel tun. Die CDU liegt jetzt bei 35,4 Prozent, AfD 20,3 Prozent, SPD bei 16,9 Prozent, Grüne bei 6,7 Prozent, FDP bei 4,9 Prozent und Sonstige bei 15,8 Prozent.
+++ 18.05 Uhr: Die ersten Hochrechnungen für die Wahlergebnisse in Deutschland: CDU 23,5 Prozent, AfD, 16,5, Grüne 16, SPD 14, FDP 5, Die Linke 2,8.
+++ 18 Uhr: Die Wahllokale bei der Europawahl 2024 sind geschlossen. Nun beginnt die Auszählung der Stimmen. In wenigen Minuten gibt es erste Hochrechnungen. Erste offizielle Ergebnisse werden gegen 23 Uhr erwartet.
+++ 17.54 Uhr: Kurz vor 18 Uhr im Römer in Frankfurt: Die Anspannung … ist nicht spürbar, denn bisher sind die altehrwürdigen Hallen, wo gleich die Frankfurter Ergebnisse präsentiert werden, noch fast leer. Dafür ist es draußen voll, Tausende genießen das sonnige Wetter auf dem Römerberg und in der neuen Altstadt, in den Lokalen und auf den Wiesen am Mainufer.
+++ 17.20 Uhr: Rund 40 Minuten vor der Schließung der Wahllokale in Hessen werfen wir einen Blick nach Darmstadt. Dort haben sich bis zum Nachmittag etwa ein Drittel der insgesamt mehr als 108.000 Wahlberechtigten an der Europawahl beteiligt. Nach Angaben von Stadtsprecher Frank Horneff lag die Wahlbeteiligung um 14.30 Uhr bei rund 32 Prozent. „Wir rechnen daher mit einer Wahlbeteiligung für Darmstadt zwischen 60 und 70 Prozent“, teilte Horneff mit. 2019 lag die Wahlbeteiligung bei 66,1 Prozent.
Erstmals dürfen auch 16- und 17-Jährige ihre Stimme abgeben. In Darmstadt sind 1220 16-Jährige und 1195 17-Jährige wahlberechtigt. Die Zahl hat also keine großen Auswirkungen auf die Gesamtzahl der Wahlberechtigten in der Stadt.
Trend in Hessen geht zur Briefwahl
+++ 16.48 Uhr: Die Briefwahl wird auch in Hessen immer beliebter. Das ist zumindest die Vermutung, die sich beim Blick auf die Wahlbeteiligung ableiten lässt. Während die Wahlbeteiligung in den Wahllokalen am Sonntag bis 14.00 Uhr 28,3 Prozent erreichte, waren es bei der EU-Wahl vor fünf Jahren bis zum gleichen Zeitpunkt 34,8 Prozent gewesen, wie die Landeswahlleitung mitteilte. Zugleich habe aber die Briefwahlquote merklich zugenommen. Genaue Zahlen konnte die Wahlleitung hier am Nachmittag noch nicht nennen. Die Corona-Pandemie habe diesen Trend beflügelt, hieß es von der Landeswahlleitung.
+++ 16.27 Uhr: Kuriose Geschichten zur Europawahl in Hessen, Teil 2: In Wöllstadt (Wetteraukreis) wollte die AfD für die Kreuze der Wählerinnen und Wähler werben. Allerdings gilt auch beim Plakatieren eine DIN-Norm – und da dachte die AfD etwas zu groß. Denn in Wöllstadt ist nur das Format DIN-A1 erlaubt, nicht aber das von der AfD verwendete DIN-A0. Die Beschwerde von „Omas gegen Rechts“ und die „Die PARTEI“ zur „Missachtung der Plakatiergenehmigung“ war erfolgreich. Die AfD musste alle Wahlplakate in Wöllstadt abhängen.
+++ 15.50 Uhr: Auch die Europawahl schreibt in Hessen die ein oder andere kuriose Geschichte. In Rodgau im Kreis Offenbach kamen von den 9377 verschickten Wahlscheinen einige nicht bei den Wählerinnen und Wählern an. „Es hat Probleme beim Versand der Unterlagen vom 17. Mai gegeben“, teilte die Stadt auf Nachfrage mit. Einige Briefe kamen sogar als unzustellbar zurück. Die Stadt Rodgau stellte die Briefe in der Woche vor der Wahl kurzerhand in Eigenleistung zu.
+++ 15.19 Uhr: Der 9. Juni wird auch zum Entscheidungstag in anderen Angelegenheiten. Viele Wähler dürfen diesen Sonntag in den Wahlkabinen über den künftigen Bürgermeister abstimmen, und zwar in 21 Gemeinden – darunter beispielsweise in Dreieich (Kreis Offenbach) oder in Baunatal (Kreis Kassel). Außerdem werden in zwei Landkreisen neue Landräte gewählt (Limburg-Weilburg und Lahn-Dill-Kreis).
Ferner stimmt Limburg darüber ab, ob dort die Stadttauben getötet werden sollen. In Marburg wird über ein Verkehrskonzept entscheiden, in Kiedrich im Rheingau-Taunus-Kreis über einen Windpark und die Bürger in Ottrau, Oberaula und Neukirchen in Nordhessen können für oder gegen eine Fusion ihrer Gemeinden stimmen.
+++ 14.52 Uhr: Die Wahlbeteiligung bei der Europawahl in Hessen lag um 14 Uhr bei 28,3 Prozent. Das berichtet der hr in Bezug auf die Landeswahlleitung. 2019 lag die Wahlbeteiligung an der Europawahl am Abend bei 58,4 Prozent, um 14 Uhr bei 34,8 Prozent. Vielerorts wählen aber mehr Menschen als zuletzt per Briefwahl, was die Diskrepanz vergrößern könnte.
+++ 11.04 Uhr: Ohne größere Zwischenfälle hat am Sonntagmorgen die Europawahl mit dem Öffnen der hessenweit um die 7000 Wahllokale begonnen. Das teilte eine Sprecherin der Landeswahlleitung in Wiesbaden mit.
Gewählt werden 720 EU-Abgeordnete. Deutschland ist derzeit mit 96 Frauen und Männern in dem Parlament vertreten, das sowohl in Straßburg als auch in Brüssel tagt. Bei der Abstimmung 2019 waren sieben Politiker und Politikerinnen aus Hessen gewählt worden: zwei Bewerber der CDU sowie ein Grüner, ein Sozialdemokrat, eine AfD-Politikerin, eine Vertreterin der FDP und ein Politiker der Freien Wähler.
Update vom Sonntag, 9. Juni, 8.19 Uhr: In Hessen hat mit dem Öffnen der Wahllokale um 8 Uhr die Europawahl begonnen - wie im übrigen Deutschland auch. Bis 18 Uhr können hessenweit rund 4,85 Millionen Wahlberechtigte ihre Stimme abgeben. Sie entscheiden über die künftige Sitzverteilung im EU-Parlament. Das bundesweite wie auch das hessische Wahlergebnis wird nicht vor 23 Uhr veröffentlicht, da erst dann in Italien die Wahllokale schließen.
Erstmeldung vom Sonntag, 9. Juni, 7.13 Uhr: Bei der Europawahl 2024 am Sonntag (9. Juni) sind auch 4,85 Millionen Menschen aus Hessen aufgerufen, ihre Stimme für eine der Parteien und sonstigen politischen Vereinigungen abzugeben. Welche Mehrheiten im Parlament organisiert werden können, hat entscheidenden Einfluss auf neue EU-Gesetze, die sich auch auf das Leben auch in Hessen – etwa in Frankfurt, Offenbach oder Gießen – auswirken.
Deutschland hat im Europaparlament mit 96 Frauen und Männern die meisten Abgeordneten. Bei der Abstimmung 2019 sind laut Landeswahlleitung sieben Politiker und Politikerinnen aus Hessen gewählt worden: zwei Bewerber der CDU sowie ein Grüner, ein Sozialdemokrat, eine AfD-Politikerin, eine Freidemokratin und ein Politiker der Freien Wähler. Ihre Aufgabe ist wichtig: So musste bei vielen aktuellen Vorhaben wie dem Verbrenner-Aus oder umstrittenen Naturschutz- und Klimagesetzen eine Mehrheit im Europäischen Parlament zustimmen. Auch bei der Verteilung von Geld hat dieses einen großen Einfluss.
Bei der vergangenen Europawahl vor fünf Jahren sahen die Ergebnisse in Hessen am Ende wie folgt aus: Die CDU kam 2019 auf 25,8 Prozent der Stimmen, während die Grünen 23,4 Prozent sammelten. Die SPD konnte 18,4 Prozent der Wählerstimmen gewinnen, die AfD 9,9 Prozent, die FDP 6,4 Prozent und die Linke 4,4 Prozent. Damals lag die Wahlbeteiligung in Hessen bei der Europawahl bei 58,4 Prozent.
Insgesamt stehen bei der Europawahl 2024 in Hessen die 34 folgenden Parteien und sonstige politische Vereinigungen auf dem Stimmzettel:
- CDU
- Grüne
- SPD
- AfD
- FDP
- Die Linke
- Die Partei
- Freie Wähler
- Tierschutzpartei
- Volt
- ÖDP
- Piraten
- Familien-Partei Deutschlands
- Mera25
- Bündnis für Innovation & Gerechtigkeit
- Aktion Partei für Tierschutz
- Bündnis C – Christen für Deutschland
- Die Heimat
- Partei der Humanisten
- Partei für schulmedizinische Verjüngungsforschung
- Menschliche Welt
- DKP
- Marxistisch-Leninistische Partei
- Sozialistische Gleichheitspartei
- Aktion Bürger für Gerechtigkeit
- Die Basis
- Bündnis Deutschland
- Bündnis Sahra Wagenknecht
- Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch
- Klimaliste Deutschland
- Letzte Generation
- Partei des Fortschritts
- V³-Partei: Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer
In Hessen und bundesweit haben die Wahllokale am Sonntag (9. Juni) von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Erstmals dürfen in Hessen auch rund 100.000 Menschen im Alter von 16 oder 17 Jahren an der Europawahl teilnehmen. Damit kann diese Altersgruppe in Hessen erstmals landesweit an einer Abstimmung teilnehmen. Zu den Wahlberechtigten in Hessen zählen rund 440.000 EU-Ausländer, die hier wohnen. Sie können sich in Hessen oder in ihrem Heimatland an der Europawahl beteiligen. Umgekehrt können sich auch im Ausland gemeldete Hessen in das hiesige Wählerverzeichnis eintragen lassen und per Briefwahl an der Europawahl teilnehmen.
Rubriklistenbild: © Land Hessen









