Statt Bargeld

Bezahlkarte für Geflüchtete: Wie das System funktioniert

  • Carina Blumenroth
    VonCarina Blumenroth
    schließen

Staatliche Leistungen sollen künftig für Geflüchtete über eine Bezahlkarte laufen. Wie das funktioniert und für wen genau es gelten soll.

Bequem mit der Karte bezahlen, das gehört für viele Menschen einfach dazu. Manche fragen sich, was sicherer ist, den PIN eingeben oder eine Unterschrift leisten. Was allerdings einheitlich ist, ist, dass die Karte bequem eingesetzt werden kann und man sich nicht zwangsläufig auf die Suche nach einem Geldautomaten machen muss. Seit mehreren Monaten ist eine Bezahlkarte für Geflüchtete in Deutschland im Gespräch – die soll deutlich andere Funktionen haben, als normale EC-Karten. Wie das funktioniert und was genau dahinter steckt.

Bezahlkarte: Was ist gerade Stand der Dinge?

Eine Bezahlkarte für Geflüchtete soll kommen. Eine bundesweit einheitliche Lösung gibt es nicht.

Einen konkreten Plan, der für alle 16 Bundesländer gilt, gibt es nicht. Grundsätzlich haben sich die Länder Ende 2023 darauf geeinigt, Bezahlkarten für Geflüchtete einzuführen. Dazu laufen bereits einige Tests. Die Annahme dahinter sei, dass dadurch nicht mehr mögliche Schleuser bezahlt oder Familien im Ausland unterstützt werden könnten, informiert Migrationsforscherin Petra Bendel (Institut für Politische Wissenschaft der Uni Erlangen) gegenüber ZDFheute.

Die Bezahlkarte soll guthabenbasiert mit Debit-Funktion sein. Dies bedeutet, dass es keine Kontobindung gibt. Jedes Bundesland entscheidet dann über die Höhe des Barbetrags und weitere Zusatzfunktionen. Die grundsätzlichen, technischen Möglichkeiten sollen einheitlich sein, informiert das Redaktionsnetzwerk Deutschland. 14 Bundesländer wollen die Karte gemeinsam einführen, da soll es frühestens 2025 soweit sein. Bayern und Mecklenburg-Vorpommern streben nach Informationen der Wirtschaftswoche ein Sonderverfahren an. Einige Modellversuche gibt es derzeit in Thüringen.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kündigt auf X (vormals Twitter) an: „Unsere Bezahlkarte kommt schneller und ist härter. Es können nur noch Waren in Geschäften des täglichen Gebrauchs gekauft werden. Wir stoppen Online-Shopping, Glücksspiel und Überweisungen ins Ausland“.

Für wen ist die Bezahlkarte angedacht?

Die Karte richtet sich an leistungsberechtigte Asylbewerber.

Spartipps im Alltag: Wie Sie Ihre Ausgaben beim Shoppen oder daheim minimieren

Finanzbuch anlegen
Finanzbuch anlegen: Der wichtigste Spartipp überhaupt – den Überblick behalten. Schreiben Sie Ausgaben und Budget für den Monat auf und überprüfen Sie es regelmäßig. So verlieren Sie nie Ihre Finanzen aus dem Blick und sparen automatisch Geld dabei.  © Imago
DIY Deko für Weihnachten
Nicht alles muss neu und teuer gekauft werden. Vieles im Haushalt kann man mit simplen Lifehacks auch selbst machen oder basteln. © Imago
No-Name-Marken sind meist genau so gut wie die Originale
Im Supermarkt vor dem Regal hat man eine Menge Auswahl. Der Tipp hier: weiter unten im Regal schauen. Auf Augenhöhe befinden sich meist die bekannten Marken, darunter – etwas versteckter – die Eigenmarken der Geschäfte und No-Name-Produkte. Diese sind oft um einiges günstiger und schmecken genauso gut. © Imago
Vorkochen wird schon seit Ewigkeiten praktiziert
Heutzutage als moderner Trend „Meal Prepping“ gefeiert, Hausfrauen aber schon seit Jahrhunderten bekannt: Vorkochen. Wer sich zum Beispiel am Wochenende die Mühe macht, ein paar gesunde Gerichte vorzukochen und einzufrieren, erspart sich unter der Woche in der Mittagspause etwa das teure Essen in Kantinen und Restaurants. © Imago
Thermoskanne im Büro statt Automaten-Kaffee
Dasselbe gilt für Kaffee, Tee, heiße Schokolade, oder wonach auch immer einem der Sinn steht: Anstatt diese Getränke teuer am Automaten zu kaufen, wenn das Büro keine Maschine hat, sollte man sie in der Thermoskanne lieber gleich selbst mitbringen. © Imago
Zigaretten und Alkohol
Immer klappt das zwar nicht, aber so manch einer wird sich wundern, wie gut es dem Geldbeutel tun kann, mal ein paar Tage lang auf Zigaretten, Alkohol oder Süßigkeiten zu verzichten. © Imago
Fahrrad ist gesünder als Auto
Das Auto stehen lassen: Spart nicht nur Abgase, sondern auch Geld für Benzin. Und wenn man stattdessen das Rad nimmt, ist das darüber hinaus auch noch gut für die Gesundheit. © Imago
Kleidung im Second Hand Laden ist günstiger
Wer Mode etwas nachhaltiger und günstiger gestalten will, der sollte sich auf Schnäppchen-Jagd in Second-Hand Läden begeben. So spart man nicht nur viele Euros, sondern gibt auch Kleidungsstücken noch eine zweite Chance.  © Imago
Kleidung tauschen statt neu kaufen
Wer nicht im Second Hand Laden einkaufen will, kann stattdessen auch Kleiderbörsen mit Freunden veranstalten. Jeder bringt mit, was er nicht mehr braucht oder haben möchte und dann wird getauscht. Das funktioniert übrigens nicht nur mit Kleidung, sondern auch mit Haushaltsgegenstände oder Büchern. © Imago
DIY Möbel aus Paletten
Es muss nicht immer neu sein. Die alten Klamotten, der Rucksack oder die Möbel sind nicht mehr modern? Einfach selbst was draus machen. Ganz nach dem DIY-Prinzip können alte Gegenstände neu verziert und geschmückt werden – nennt sich Upcycling (von Recycling) und ist viel günstiger als neu zu kaufen. © Imago
Kinder die sich Stifte teilen
Nicht neu kaufen gilt auch bei vielen anderen Sachen, zum Beispiel Werkzeugen, Spielzeug für die Kinder oder Büchern. Am besten fragt man erstmal im Freundeskreis, ob jemand den gesuchten Gegenstand besitzt und kann sich ihn dann ausleihen. Besonders bei Werkzeug oder Büchern praktisch. Auch Kinderspielzeug kann so erst einmal getestet werden. Liegt es entgegen der allgemeinen Erwartung nicht nach einer Woche in der Ecke, kann man es immer noch selbst nachkaufen.  © Imago
Paar prüft Verträge
Der Handyvertrag ist schon ziemlich alt, die GB reichen am Ende des Monats nicht und man muss ständig Datenvolumen nachkaufen? Dann am besten mal schauen, ob man auf dem neusten Stand ist. Vielleicht gibt es bei einem anderen Anbieter ja eine viel günstigere Alternative, bei der man mehr für weniger bekommt.  © Imago
Nicht alle Abos sind nötig
Eine ähnliche Kostenfalle: Abos. Jeden Monat gehen Zahlungen vom Konto runter und man denkt: Ach ja, das wollte ich ja kündigen. Einmal hinsetzen und alle Abonnements beenden, die man nicht braucht. Wer seit Monaten für Disney, Netflix, Sky oder Spotify zahlt, den Dienst aber nicht nutzt, sollte ihn lieber stornieren und Geld sparen.  © Imago

Bargeld abheben mit Bezahlkarte: Grundsätzlich möglich

Mit der Karte sollen Geflüchtete Geld abheben können – dies soll bis zu einem Höchstbeitrag möglich sein. Wie hoch dieser Betrag genau sein wird, ist noch nicht klar. Nicht möglich soll ein Geldtransfer von Karte zu Karte sein. Auch Überweisungen im In- und Ausland seien nicht vorgesehen, informiert RND. Ebenso soll die Karte vor allem regional eingesetzt werden.

Um wie viel Geld geht es eigentlich?

Asylbewerber bekommen in der ersten Aufnahmeeinrichtung ein Taschengeld von 204 Euro ausgezahlt. Dieses steht für den persönlichen Bedarf zur Verfügung. Ein Bett und Mahlzeiten werden gestellt, eine Versorgung bei akuten Krankheiten wird gewährleistet. Bei Selbstversorgung erhalten Alleinstehende rund 460 Euro, informiert die Wirtschaftswoche.

Kritik an der Bezahlkarte

Kritik gibt es unter anderem aus dem Förderverein Pro Asyl e. V. – demnach planen Bund und Länder ein „Diskriminierungsinstrument, das den schutzsuchenden Menschen in Deutschland das Leben schwer machen soll“, heißt es in einer Pressemitteilung. Drei Punkte sehen die Verantwortlichen als besonders problematisch:

  • Keine Überweisungen: Das Alltagsleben werde Geflüchteten verwehrt, beispielsweise kleinere Einkäufe im Internet oder ein Handyvertrag.
  • Kein Mindestbetrag für Barabhebung: Sicherung an der Teilhabe des soziokulturellen Lebens ausgeschlossen.
  • Regionale Einschränkung: Begrenzung der Freiheit der Betroffenen.

Rubriklistenbild: © Philipp von Ditfurth/dpa