Lage an der Front

Wie weit geht Putin? Bundeswehr-General warnt vor Krieg Russlands mit der Nato

Alle Autoren
    schließen
  • Jens Kiffmeier
    Jens Kiffmeier
  • Christian Stör
    Christian Stör
  • Nils Thomas Hinsberger
    Nils Thomas Hinsberger
  • Franziska Schwarz
    Franziska Schwarz

Russland hat wohl zwei weitere Ortschaften eingenommen. Doch wie weit geht Putin? Ein Bundeswehr-General warnt vor einem Krieg mit der Nato. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Nachrichten-Ticker ist beendet. Alle Entwicklungen zur Lage im Ukraine-Krieg lesen Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 30. Juni, 22.55 Uhr: Angesichts der zunehmenden russischen Luftangriffe fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj von den westlichen Unterstützern seines Landes freie Hand bei Gegenmaßnahmen. „Je eher die Welt uns hilft, mit den russischen Kampfflugzeugen, die diese Bomben abwerfen, fertig zu werden, je eher wir die russische militärische Infrastruktur, die russischen Militärflugplätze angreifen können, desto näher sind wir dem Frieden“, sagte Selenskyj laut dpa am Sonntag in seiner allabendlichen Videoansprache.

Das ukrainische Militär fordert vom Westen schon länger die Erlaubnis, russische Stützpunkte und Luftwaffenstützpunkte weit hinter der Front mit schweren Waffen anzugreifen. Bisher darf die Ukraine die vom Westen gelieferten Waffen und die Munition lediglich im frontnahen Bereich und im Grenzgebiet zu Russland einsetzen. Für Angriffe im russischen Hinterland ist die Ukraine bisher auf Drohnen aus eigener Produktion angewiesen, die bei Weitem nicht so wirksam sind wie Raketen oder Marschflugkörper.

Update vom 30. Juni, 21.00 Uhr: Vor dem anstehenden Nato-Gipfel in Washington hat der deutsche Befehlshaber des Multinationalen Korps Nordost des Bündnisses, Generalleutnant Jürgen-Joachim von Sandrart, vor einem Übergriff Russlands gewarnt. Moskau habe das Potenzial, einen weiteren Konfliktherd zu entfachen, unter anderem auch gegenüber der Nato, sagte von Sandrart der Welt (Montagsausgabe). „Diese Bedrohung ist existent. Und sie wächst mit jedem Tag“, warnte der Bundeswehr-General. Es seien „längst nicht alle Kräfte Russlands in der Ukraine gebunden“, gab von Sandrart zu Bedenken. „Russland klein zu hoffen und zu denken, das wäre ein existenzieller Fehler“, betonte der Nato-General.

Die Nato sei an der Nordost-Flanke zwar aktuell verteidigungsbereit, sagte von Sandrart. „In dem Maße aber, wie Russland weitere Ressourcen frei machen könnte, weil es zum Beispiel in der Ukraine von Angriff auf Verteidigung der besetzten Gebiete umschalten würde, erhöht sich für andere Flanken und Fronten automatisch die Bedrohung.“ Deswegen „müssen wir dringend und konsequent nachlegen“, forderte der General. Es handele sich um einen Wettlauf gegen die Zeit: „Wir müssen vorbereitet sein, bevor Russland rekonstituiert ist.“ Der Nato-Gipfel findet vom 9. bis zum 11. Juli in Washington statt.

Zündelt er weiter im Konflikt mit der Nato? Russlands Präsident Wladimir Putin.

Verluste im Ukraine-Krieg: Russland-Rakete schlägt in Charkiw ein – ein Toter, neun Verletzte

Update vom 30. Juni, 18.45 Uhr: Verluste nach Russlands Raketenangriff: Die Opferzahlen nach dem Beschuss von Charkiw steigen in die Höhe. Neben einem Todesopfer sind nach ukrainischen Angaben auch neun Verletzte zu beklagen. Darunter sei auch ein acht Monate altes Kind und eine Frau, teilte der Gouverneur von Charkiw, Oleh Synehubow, am Sonntag im Onlinedienst Telegram mit.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 30. Juni, 17:30 Uhr: Russland hat im Ukraine-Krieg erneut die ostukrainische Stadt Charkiw angegriffen. Wie die dpa berichtete, sei dabei nach aktuellen Angaben mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Die von Russland abgeschossene Gleitbombe sei laut dem Bürgermeister Oleh Terechow mitten im Stadtzentrum auf einem Firmengelände detoniert.

Russlands Beziehungen zu China wegen Nordkorea in Gefahr

Update vom 30. Juni, 16.20 Uhr: Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, glaubt, dass Russlands neue Beziehungen zu Nordkorea das Verhältnis zu China negativ beeinflussen könnte. „Putin hat immer noch Angst vor China“, sagte Selenskyj im Interview mit The Philadelphia Inquirer. „Er riskiert die Beziehungen zu China, nur weil es an Granaten mangelt. Und das ist ein gutes Signal für unsere Soldaten.“

Russland attackiert im Ukraine-Krieg ohne Unterlass

Update vom 30. Juni, 14.45 Uhr: Bei dem gestrigen russischen Angriff auf die Stadt Wolnjansk in der Region Saporischschja sind sieben Menschen gestorben. Wie Ukrainska Pravda unter Berufung auf die Polizei berichtete, seien außerdem 38 Menschen verletzt worden, darunter neun Kinder. Zuvor wurde von 31 Verletzten berichtet.

Neue Lage im Ukraine-Krieg: Russland nimmt zwei Dörfer in der Ostukraine ein

Update vom 30. Juni, 13.05 Uhr: Russland hat eigenen Angaben zufolge zwei weitere Dörfer in der Ostukraine eingenommen. Wie die russische Nachrichtenagentur Ria berichtete, handele es sich dabei um die Dörfer Spirne und Nowoolexandriwka in der Region Donezk.

Update vom 30. Juni, 11.39 Uhr: Der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, hat die Unterstützerländer erneut um weitere Luftabwehrsysteme gebeten. In einem Beitrag auf X schrieb Selenskyj: „Allein in dieser Woche hat Russland mehr als 800 gelenkte Fliegerbomben gegen die Ukraine eingesetzt. (...) Die Ukraine braucht die notwendigen Mittel, um die Träger dieser Bomben, einschließlich russischer Kampfflugzeuge, zu zerstören, wo immer sie sich befinden.“

Mit dem Beitrag teilte er ein Video, dass die Zerstörung durch russische Angriffe in verschiedenen ukrainischen Städten zeigt. Neben einer Luftabwehr seien auch Langstreckenschläge notwendig, „um den alltäglichen russischen Terror zu stoppen“. Selenskyj sprach zudem allen Unterstützerländern seinen Dank aus.

Ukraine setzt 17 Männer an ungarischer Grenze fest – Vorwurf der Flucht aus dem Ukraine-Krieg

Update vom 30. Juni, 10.15 Uhr: Ukrainische Behörden haben einen Bus mit 17 ukrainischen Männern an der Grenze zu Ungarn aufgehalten. Diese sollen vorgehabt haben, die Grenze illegal zu überqueren, wie Ukrainska Pravda berichtete. Laut der Regionalverwaltung des staatlichen Grenzschutzes haben die Männer zwischen 3.000 und 12.000 Dollar für den „Abenteuerurlaub“ ausgegeben. „Zur Aufklärung des Sachverhalts und zur Erstellung von Berichten über die begangenen Ordnungswidrigkeiten wurden die Festgenommenen in die Grenzeinheit gebracht“, hieß es seitens der Behörde.

Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine

Die Bundeswehr nutzt den Kampfpanzer Leopard in verschiedenen Varianten seit 1979. Bewaffnet mit einer 120-Millimeter-Kanone lassen sich in den jüngeren Modellen von vier Soldaten an Bord Ziele in einer Entfernung bis zu 5000 Metern bekämpfen. Die Ukraine erhält Panzer des Typs Leopard 2 A6. Das 62,5 Tonnen-Gefährt war bei seiner Einführung im Jahr 2001 als verbesserte Variante des A5 etwa mit neuer Hauptwaffe versehen worden. Das Modell A6M verfügt zudem über einen erhöhten Minenschutz.
Die Bundeswehr nutzt den Kampfpanzer Leopard in verschiedenen Varianten seit 1979. Bewaffnet mit einer 120-Millimeter-Kanone lassen sich in den jüngeren Modellen von vier Soldaten an Bord Ziele in einer Entfernung bis zu 5000 Metern bekämpfen. Die Ukraine erhält Panzer des Typs Leopard 2 A6. Das 62,5 Tonnen-Gefährt war bei seiner Einführung im Jahr 2001 als verbesserte Variante des A5 etwa mit neuer Hauptwaffe versehen worden. Das Modell A6M verfügt zudem über einen erhöhten Minenschutz. © Philipp Schulze/dpa
Der US-Kampfpanzer M1 Abrams gleicht dem Leopard 2 in weiten Teilen. Den M1 Abrams gibt es seit 1980 in mittlerweile drei Hauptvarianten. Seit dem Modell M1A1 ist eine 120-Millimeter-Kanone an Bord. Die vier Insassen werden von einer Stahl-Panzerung vor Angriffen geschützt. Mit 1500 PS kommt der je nach Modell bis zu 74 Tonnen schwere Abrams auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 68 Kilometern pro Stunde. Anders als der Leopard 2 wird der M1 Abrams über eine Gasturbine mit Kerosin angetrieben.
Der US-Kampfpanzer M1 Abrams gleicht dem Leopard 2 in weiten Teilen. Den M1 Abrams gibt es seit 1980 in mittlerweile drei Hauptvarianten. Seit dem Modell M1A1 ist eine 120-Millimeter-Kanone an Bord. Die vier Insassen werden von einer Stahl-Panzerung vor Angriffen geschützt. Mit 1500 PS kommt der je nach Modell bis zu 74 Tonnen schwere Abrams auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 68 Kilometern pro Stunde. Anders als der Leopard 2 wird der M1 Abrams über eine Gasturbine mit Kerosin angetrieben. © JONATHAN NACKSTRAND/afp
Die Hauptwaffe der US-amerikanischen Bradley-Schützenpanzer besteht aus einer 25-Millimeter-Maschinenkanone M242 Bushmaster, die zwischen 100 und 200 Schuss pro Minute verschießen kann. Zudem sind die gepanzerten Kettenfahrzeuge, die nach General Omar N. Bardley benannt sind, mit Maschinengewehren des Typs M240 sowie panzerbrechende Raketen ausgestattet. Die Besatzung umfasst bis zu zehn Soldaten: Fahrer, Kommandant, Richtschütze sowie bis zu sieben Soldaten als Infanterietrupp. Der Panzer wurde dafür konzipiert, im Verbund mit Panzerartillerie und Kampfhelikoptern zu operieren.
Die Hauptwaffe der US-amerikanischen Bradley-Schützenpanzer besteht aus einer 25-Millimeter-Maschinenkanone M242 Bushmaster, die zwischen 100 und 200 Schuss pro Minute verschießen kann. Zudem sind die gepanzerten Kettenfahrzeuge, die nach General Omar N. Bradley benannt sind, mit Maschinengewehren des Typs M240 sowie panzerbrechenden Raketen ausgestattet. Die Besatzung umfasst bis zu zehn Soldaten: Fahrer, Kommandant, Richtschütze sowie bis zu sieben Soldaten als Infanterietrupp. Der Panzer wurde dafür konzipiert, im Verbund mit Panzerartillerie und Kampfhelikoptern zu operieren. © U.S. Army/dpa
Beim AMX-10 RC aus Frankreich handelt es sich um einen amphibischen Spähpanzer. Der Panzer wird aufgrund seiner schwereren Panzerung und Bewaffnung hauptsächlich bei der Aufklärung eingesetzt. Ausgestattet ist er mit einer 105-Millimeter-Kanone, wodurch er auch als Panzerjäger verwendet werden kann. Die Besatzung besteht aus mindestens vier Soldaten. Bei einer Gefechtsmasse von 14,2 Tonnen ist der Panzer mit 85 km/h extrem mobil.
Beim AMX-10 RC aus Frankreich handelt es sich um einen amphibischen Spähpanzer. Der Panzer wird aufgrund seiner schwereren Panzerung und Bewaffnung hauptsächlich bei der Aufklärung eingesetzt. Ausgestattet ist er mit einer 105-Millimeter-Kanone, wodurch er auch als Panzerjäger verwendet werden kann. Die Besatzung besteht aus mindestens vier Soldaten. Bei einer Gefechtsmasse von 14,2 Tonnen ist der Panzer mit 85 km/h extrem mobil. © Björn Trotzki/Imago
Aus Großbritannien stammt der Kampfpanzer vom Typ Challenger 2. Dabei handelt es sich um einen der modernsten Panzer weltweit. Im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Kampfpanzern ist der Challenger 2 mit einer 120-Millimeter-Kanone mit gezogenem Lauf ausgerüstet. Auch auf lange Entfernung sind zuverlässige Treffer zu erwarten. So soll ein Challenger 2 im Golfkrieg von 1991 einen irakischen Panzer auf fast fünf Kilometer Entfernung ausgeschaltet haben. Die Chobham-Panzerung sorgt für einen enorm guten Schutz. Als Nachteile gelten das hohe Gewicht, die komplizierte Logistik und die eingeschränkte Mobilität.
Aus Großbritannien stammt der Kampfpanzer vom Typ Challenger 2. Dabei handelt es sich um einen der modernsten Panzer weltweit. Im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Kampfpanzern ist der Challenger 2 mit einer 120-Millimeter-Kanone mit gezogenem Lauf ausgerüstet. Auch auf lange Entfernung sind zuverlässige Treffer zu erwarten. So soll ein Challenger 2 im Golfkrieg von 1991 einen irakischen Panzer auf fast fünf Kilometer Entfernung ausgeschaltet haben. Die Chobham-Panzerung sorgt für einen enorm guten Schutz. Als Nachteile gelten das hohe Gewicht, die komplizierte Logistik und die eingeschränkte Mobilität. © Spc. Nicko Bryant Jr./Imago
Der Marder hat schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, ist aber noch immer bei der Bundeswehr im Einsatz. Gebaut wurde der Marder mitten im Kalten Krieg. Er dient den Panzergrenadieren als Gefechtsfahrzeug und Führungspanzer. Durch seine Geschwindigkeit sollen die Infanteristen den Kampfpanzern folgen können. Mit 600 PS bei 35 Tonnen ist er gut motorisiert. Bewaffnet ist der Marder mit einer 20-Millimeter-Kanone. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer und sechs Grenadieren.
Der Marder hat schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, ist aber noch immer bei der Bundeswehr im Einsatz. Gebaut wurde er mitten im Kalten Krieg. Der Marder dient den Panzergrenadieren als Gefechtsfahrzeug und Führungspanzer. Durch seine Geschwindigkeit sollen die Infanteristen den Kampfpanzern folgen können. Mit 600 PS bei 35 Tonnen ist er gut motorisiert. Bewaffnet ist der Marder mit einer 20-Millimeter-Kanone. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer und sechs Grenadieren. © Philipp Schulze/dpa
Die NLAW ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus schwedischer Produktion. Sie dient zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen sowie Gebäuden. Sie kann von einem einzelnen Menschen transportiert und eingesetzt werden. Der Start mit der geschulterten Waffe kann liegend, kniend oder stehend erfolgen. Ihre Reichweite liegt bei bis zu 600 Metern. Verfehlt die Rakete das Ziel, so zerstört sie sich nach einer Flugzeit von 5,6 Sekunden selbst. Die NLAW ist ein Wegwerfartikel und kann nur einmal abgefeuert werden.
Die NLAW ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus schwedischer Produktion. Sie dient zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen sowie Gebäuden. Sie kann von einem einzelnen Menschen transportiert und eingesetzt werden. Der Start mit der geschulterten Waffe kann liegend, kniend oder stehend erfolgen. Ihre Reichweite liegt bei bis zu 600 Metern. Verfehlt die Rakete das Ziel, so zerstört sie sich nach einer Flugzeit von 5,6 Sekunden selbst. Die NLAW ist ein Wegwerfartikel und kann nur einmal abgefeuert werden. © Sergei Supinsky/afp
Das Patriot-System dient zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen und Raketen kürzerer Reichweite. Es besteht aus mehreren Komponenten: Das Bodenradar erkennt Flugobjekte, der Leitstand berechnet deren Flugbahn, programmiert die eigenen Raketen und koordiniert deren Abschuss, das Startgerät verfügt über bis zu acht Raketenwerfer, der erforderliche Strom kommt von einem Fahrzeug mit Generatoren. Das Patriot-System kann gleichzeitig bis zu 50 Ziele beobachten und fünf bekämpfen. Die maximale Kampfentfernung liegt bei etwa 68 Kilometern. Die Entwicklung des Boden-Luft-Lenkwaffensystems reicht in die späten 1960er-Jahre zurück, eingeführt wurde es in den frühen 1980er-Jahren, seitdem wurde es immer wieder modernisiert.
Das Patriot-System dient zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen und Raketen kürzerer Reichweite. Es besteht aus mehreren Komponenten: Das Bodenradar erkennt Flugobjekte, der Leitstand berechnet deren Flugbahn, programmiert die eigenen Raketen und koordiniert deren Abschuss, das Startgerät verfügt über bis zu acht Raketenwerfer, der erforderliche Strom kommt von einem Fahrzeug mit Generatoren. Das Patriot-System kann gleichzeitig bis zu 50 Ziele beobachten und fünf bekämpfen. Die maximale Kampfentfernung liegt bei etwa 68 Kilometern.  © Kevin Schrief/dpa
Beim Multiple Launch Rocket System (MLRS) handelt es sich um ein Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem auf Kettenfahrgestell. Die Typenbezeichnung des US-amerikanischen Militärs lautet M270. Bei der Bundeswehr wird es unter dem Namen MARS (Mittleres Artillerieraketensystem) geführt. Das System trägt zwölf Raketen, die Ziele in bis zu 40 Kilometer Entfernung treffen.
Beim Multiple Launch Rocket System (MLRS) handelt es sich um ein Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem auf Kettenfahrgestell. Die Typenbezeichnung des US-amerikanischen Militärs lautet M270. Bei der Bundeswehr wird es unter dem Namen MARS (Mittleres Artillerieraketensystem) geführt. Das System trägt zwölf Raketen, die Ziele in bis zu 40 Kilometer Entfernung treffen. © Jeon Heon-Kyun/dpa
Die türkische Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayraktar TB2 ist seit 2016 im Einsatz. Der Name geht auf ihren Erfinder Selçuk Bayraktar zurück, den Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Drohne erreicht eine Flughöhe von 7300 Metern. Sie ist 6,5 Meter lang, besitzt eine Spannweite von zwölf Metern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometern pro Stunde. Beim ukrainischen Angriff auf das russische Flaggschiff „Moskwa“ soll die Drohne einen Angriff vorgetäuscht haben, bevor zwei Neptun-Raketen das Schiff trafen.
Die türkische Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayraktar TB2 ist seit 2016 im Einsatz. Der Name geht auf ihren Erfinder Selçuk Bayraktar zurück, den Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Drohne erreicht eine Flughöhe von 7300 Metern. Sie ist 6,5 Meter lang, besitzt eine Spannweite von zwölf Metern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometern pro Stunde. Beim ukrainischen Angriff auf das russische Flaggschiff „Moskwa“ soll die Drohne einen Angriff vorgetäuscht haben, bevor zwei Neptun-Raketen das Schiff trafen. © Birol Bebek/afp
Im Ukraine-Krieg kommen auch zahlreiche unbemannte Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Die Switchblade 300 ist zusammengeklappt so handlich, dass sie in jeden Rucksack passt. Sie wird mithilfe von Druckluft aus einem Rohr abgeschossen und verfügt über vier schwenkbare Flügel, die im Flug wie Springmesser herausspringen. Sie hat eine Reichweite von knapp zehn Kilometern und kann einige Zeit über ihrem Einsatzgebiet verweilen, ehe sie im Sturzflug angreift. Der Gefechtskopf der Switchblade 300 hat eine Sprengladung, die einer 40-Millimeter-Granate entspricht.
Im Ukraine-Krieg kommen auch zahlreiche unbemannte Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Die Switchblade 300 ist zusammengeklappt so handlich, dass sie in jeden Rucksack passt. Sie wird mithilfe von Druckluft aus einem Rohr abgeschossen und verfügt über vier schwenkbare Flügel, die im Flug wie Springmesser herauskatapultiert werden. Sie hat eine Reichweite von knapp zehn Kilometern und kann einige Zeit über ihrem Einsatzgebiet verweilen, ehe sie im Sturzflug angreift. Der Gefechtskopf der Switchblade 300 hat eine Sprengladung, die einer 40-Millimeter-Granate entspricht.  © Lcpl. Tyler Forti/Imago
Das norwegische Luftabwehrsystem NASAMS wurde entwickelt, um Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und unbemannte Luftfahrzeuge zu identifizieren, anzugreifen und zu zerstören. Es ist in der Lage, 72 Ziele gleichzeitig zu treffen. Ihre weitreichendsten Raketen können Ziele bis maximal 50 Kilometer abschießen. Eine Batterie besteht aus zwölf Raketenwerfern, acht Radar-Stationen, einer Feuerleitzentrale, einem Kamera- und einem Kontroll-Fahrzeug. Seit 2005 schützt das System die US-Hauptstadt Washington, D.C.
Das norwegische Luftabwehrsystem NASAMS wurde entwickelt, um Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und unbemannte Luftfahrzeuge zu identifizieren, anzugreifen und zu zerstören. Es ist in der Lage, 72 Ziele gleichzeitig zu treffen. Ihre weitreichendsten Raketen können Ziele bis maximal 50 Kilometer abschießen. Eine Batterie besteht aus zwölf Raketenwerfern, acht Radar-Stationen, einer Feuerleitzentrale, einem Kamera- und einem Kontroll-Fahrzeug. Seit 2005 schützt das System die US-Hauptstadt Washington, D.C. © Robin Van Lonkhuijsen/dpa
Die Ukraine kann im krieg gegen Russland auch auf Bushmaster-Panzerfahrzeuge aus australischer Produktion zurückgreifen. Sie sind dank ihrer gepanzerten Stahlplatten explosionssicher und für alle Umgebungen geeignet. Auch eine Reifenpanne hindert den Bushmaster nicht an der Weiterfahrt. Das Fahrzeug bietet Platz für insgesamt zehn Soldaten einschließlich ihrer Waffen und Ausrüstung. Übliche Bordwaffen sind 5,56-Millimeter- und 7,62-Millimeter-Maschinengewehre.
Die Ukraine kann im Krieg gegen Russland auch auf Bushmaster-Panzerfahrzeuge aus australischer Produktion zurückgreifen. Sie sind dank ihrer gepanzerten Stahlplatten explosionssicher und für alle Umgebungen geeignet. Auch eine Reifenpanne hindert den Bushmaster nicht an der Weiterfahrt. Das Fahrzeug bietet Platz für zehn Soldaten einschließlich ihrer Waffen und Ausrüstung. Übliche Bordwaffen sind 5,56-Millimeter- und 7,62-Millimeter-Maschinengewehre. © Russell Freeman/Imago
Die Geschichte des M113 ist schon mehr als 60 Jahre alt. Das auch gerne als „Battle Taxi“ bezeichnete Militärfahrzeug war der erste moderne Truppentransportpanzer. Die Möglichkeit, in einem leichten, schnellen, schwimmfähigen und per Flugzeug transportablen gepanzerten Fahrzeug elf Infanteristen durch ein Kampfgebiet zu befördern, kam einer Revolution gleich. Seit der Markteinführung 1960 wurden mehr als 80.000 Fahrzeuge herstellt. In der Standardausführung verfügt der M113 über ein 12,7-Millimeter-Maschinengewehr als Hauptwaffe.
Die Geschichte des M113 ist schon mehr als 60 Jahre alt. Das auch gerne als „Battle Taxi“ bezeichnete Militärfahrzeug war der erste moderne Truppentransportpanzer. Die Möglichkeit, in einem leichten, schnellen, schwimmfähigen und per Flugzeug transportablen gepanzerten Fahrzeug elf Infanteristen durch ein Kampfgebiet zu befördern, kam einer Revolution gleich. Seit der Markteinführung 1960 wurden mehr als 80.000 Fahrzeuge herstellt. In der Standardausführung verfügt der M113 über ein 12,7-Millimeter-Maschinengewehr als Hauptwaffe. © Björn Trotzki/Imago
Der PT-91 Twardy („Der Harte“) ist eine modernisierte Version des Panzers T-72 aus der Sowjetzeit. Der PT-91 ist seinem Vorbild äußerlich nach wie vor sehr ähnlich, besitzt jedoch gegenüber dem Original einige Verbesserungen. Dazu gehören eine im Vergleich zum Basismodell deutlich präzisere Feuerleitanlage, ein Laserwarnsystem, eine Wärmebildkamera und eine Reaktivpanzerung.
Der polnische PT-91 Twardy („Der Harte“) ist eine modernisierte Version des Panzers T-72 aus der Sowjetzeit. Der PT-91 ist seinem Vorbild äußerlich nach wie vor sehr ähnlich, besitzt jedoch gegenüber dem Original einige Verbesserungen. Dazu gehören eine im Vergleich zum Basismodell deutlich präzisere Feuerleitanlage, ein Laserwarnsystem, eine Wärmebildkamera und eine Reaktivpanzerung.  © Imago
Der Gepard ist ein Flugabwehrpanzer, der Teil der Heeresflugabwehr der Bundeswehr war, bis er 2010 außer Dienst gestellt wurde. In der Zwischenzeit wird er nur noch von anderen Armeen verwendet, so auch von der Ukraine. Der Gepard wurde in erster Linie entwickelt, um die Panzer- und Panzergrenadiertruppe vor angreifenden Flugzeugen und Hubschraubern im niedrigen Höhenbereich zu schützen. In der Ukraine ist vor allem der Suchradar von Vorteil, mit dem feindliche Drohnen schnell erkannt angegriffen werden können. Der Gepard verfügt über 35-Millimeter-Maschinenkanonen.
Der Gepard ist ein Flugabwehrpanzer, der Teil der Heeresflugabwehr der Bundeswehr war, bis er 2010 außer Dienst gestellt wurde. In der Zwischenzeit wird er nur noch von anderen Armeen verwendet, so auch von der Ukraine. Der Gepard wurde in erster Linie entwickelt, um die Panzer- und Panzergrenadiertruppe vor angreifenden Flugzeugen und Hubschraubern im niedrigen Höhenbereich zu schützen. In der Ukraine ist vor allem der Suchradar von Vorteil, mit dem feindliche Drohnen schnell erkannt und angegriffen werden können. Der Gepard verfügt über 35-Millimeter-Maschinenkanonen.  © Michael Mandt/afp
Italienische Panzerhaubitzen M109L werden über Udine und Österreich in die Ukraine geliefert.
Ende April 2023 lieferte Italien klammheimlich über die nordöstliche Region Friaul-Julisch Venetien und Österreich 30 schwere Panzerhaubitzen M109L in die Ukraine. Das Foto vom Transport ist am Bahnhof Udine entstanden. Laut italienischer Tageszeitung „La Repubblica“ erhält Kiew vom Nato-Mitglied insgesamt 60 Stück der Standard-Haubitze des Verteidigungsbündnisses. Die M109L zeichnet vor allem ihre schwere 155mm-Kanone aus. © Twitter@Topolin28714725
Ein gepanzerter MaxxPro-Truppentransporter der US-Streitkräfte. (Symbolfoto)
Zu Beginn ihrer Gegenoffensive hatten die ukrainischen Streitkräfte mit Hilfe der Vereinigten Staaten laut „Magazin für Europäische Sicherheit & Technik“ einen Bestand von 580 sogenannter MRAPs (Mine Resistant Ambush Protected Vehicle) aufgebaut. Dabei handelt es sich um Truppentransporter mit hohem Minenschutz. Etliche davon gingen im Frühsommer 2023 verloren, vor allem gepanzerte MaxxPro (Beispiel-Foto), was Videos brennender Exemplare bei Twitter beweisen sollten.  © IMAGO / ZUMA Wire
Ein Radpanzer Stryker der US-Streitkräfte.
Die USA haben der Ukraine im Verlauf des ersten Halbjahres 2023 bis zu 90 Radpanzer vom Typ Stryker geliefert. Der hochmobile Schützenpanzer mit einer Länge von knapp sieben Metern und einer Breite von 2,72 Metern soll Truppenverlegungen binnen kurzer Zeit ermöglichen, weil er mit bis zu 100 km/h deutlich schneller ist als viele Kettenpanzer. Mit bis zu 39 Millimetern Außenhülle ist er jedoch vergleichsweise schwach gepanzert. © IMAGO / ABACAPRESS
Ukrainische Soldaten werden an schwedischen Schützenpanzern CV 90 ausgebildet.
Das Combat Vehicle 90 (CV 90) gilt als einer der modernsten Schützenpanzer der Welt. Entwickelt wurde der Panzer in den 1990er Jahren vom britischen Rüstungskonzerns BAE Systems AB für die Streitkräfte Schwedens. Das skandinavische Land stellte der Ukraine im Frühjahr 2023 nach und nach 50 der Schützenpanzer bereit, die die 40-mm-Ma­schi­nen­ka­no­ne 40/70B auszeichnet. Bis zu acht Infanterie-Soldaten können mit dem CV 90 mitten in die Schlacht gefahren werden. © IMAGO / TT
Aus Frankreich soll die Ukraine bereits im März 2025 drei Modelle des Kampfjets „Mirage 2000“ erhalten
Aus Frankreich soll die Ukraine bereits im März 2025 drei Modelle des Kampfjets „Mirage 2000“ erhalten. Bei den Maschinen soll es sich laut Medienberichten um Modelle der Variante „Mirage 2000-5“ handeln. Eine offizielle Bestätigung der Lieferung steht noch aus. Frankreich verfügt selbst über 26 modernisierte Kampfjets des Typs „Mirage 2000-5“. © KHALED DESOUKI/AFP
Ein Leopard-1-A5 der belgischen Armee, der in Deutschland produziert wurde. (Archivfoto)
Der Leopard 1A5 ist eine kampfwertgesteigerte Variante des „Leos“ 1 aus deutscher Produktion und Vorgänger des Leopard-2-Kampfpanzers der Bundeswehr. Zwischen 1986 und 1992 wurde im A5 eine neue Feuerleitanlage sowie erstmals ein Laserentfernungsmesser eingebaut. Anfang 2023 hatte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) der Ukraine 178 Exemplare in Aussicht gestellt. Beim Nato-Gipfel im Juli erfüllte Deutschland die zwischenzeitlich genannte Zielgröße von 25 gelieferten Leopard-1-A5 im Sommer 2023. © IMAGO / StockTrek Images
Die F-16 wurde in den 1970er Jahren als wendiger, vergleichsweise kostengünstiger und vielfältig einsetzbarer Kampfjet.
Die F-16 wurde in den 1970er Jahren als wendiger, vergleichsweise kostengünstiger und vielfältig einsetzbarer Kampfjet entwickelt. Sie trägt den offiziellen Spitznamen „Fighting Falcon“ (Kämpfender Falke), ist aber auch als „Viper“ bekannt. Der einstrahlige Kampfjet ist mit einer 20-Millimeter-Kanone mit mehreren Läufen bewaffnet und kann mit Luft-Luft-Raketen und Bomben ausgestattet werden. Nach Angaben der US-Luftwaffe erreicht die F-16 Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 2400 Kilometern pro Stunde und kann mehr als 860 Kilometer entfernt liegende Ziele anfliegen, ihre Raketen abfeuern und zum Startpunkt zurückkehren.  © PETRAS MALUKAS/afp
Die USA haben Atacms-Raketen an die Ukraine geliefert.
Die USA haben Atacms-Raketen an die Ukraine geliefert. Nach Abschuss vom Boden fliegen sie eine ballistische Kurve und sollen wieder am Boden detonieren. Obwohl sie als schwer abzufangen gelten, sind sie im Vergleich zu Marschflugkörpern nicht annähernd so präzise. Das liegt vor allem an der Geschwindigkeit. In der Spitze erreichen sie mehr als dreifache Schallgeschwindigkeit (Mach 3). Dieses hohe Tempo von rund 3700 km/h macht es auch deutlich schwerer, die Rakete zu kontrollieren. Bisher haben die USA Atacms mit einer gedrosselten Reichweite von 165 Kilometern geliefert. Die Ukraine wünscht sich aber Atacms mit einer Reichweite von 300 Kilometern. © U.S. Army/Imago
Kampfflugzeug des Typs „Gripen“ aus Schweden
Eigentlich sollte die Ukraine bereits im März 2024 die erste Lieferung von Kampfflugzeugen des Typs „Gripen“ aus Schweden erhalten. Bislang sind aber keine Modelle des von der Firma Saab hergestellten Kampfjets im Kampf gegen Russland. Das wiederum liegt an der Lieferung der F16-Kampfjets an die Ukraine. Um die Luftwaffe des Landes und ihre Piloten nicht zu überfordern, wurde die Lieferung und Ausbildung des Personals an den schwedischen Flugzeugen zunächst ausgesetzt. Geplant sind die Lieferungen nun für 2025. © Sandor Ujvari/dpa

Update vom 30. Juni, 9.24 Uhr: Die russische Armee hat nach eigenen Angaben drei Dutzend ukrainische Drohnen in grenznahen Regionen abgeschossen: 15 in Kursk, neun in Lipezk sowie jeweils vier über Woronesch und Brjansk und je zwei über Orjol und Belgorod. Das teilte das Verteidigungsministerium heute auf Telegram mit. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben nicht.

Generalstab meldet hohe Verluste für Russland im Ukraine-Krieg

Update vom 30. Juni, 8.05 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat aktuelle Zahlen zu Russlands Verlusten verkündet. Demnach sind in den Gefechten binnen eines Tages etwa 1140 russische Soldaten getötet oder verletzt worden. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben nicht. Der Überblick:

  • Soldaten: 542.700 (+1140 zum Vortag)
  • Panzer: 8080 (+7 zum Vortag)
  • Gepanzerte Fahrzeuge: 15.524 (+19)
  • Artilleriesysteme: 14.533 (+53)
  • Mehrfachraketenwerfer: 1110 (+1)
  • Luftabwehrsysteme: 873 (+2)
  • Drohnen: 11.584 (+46)
  • Marschflugkörper: 2331
  • Tanklastzüge und andere Fahrzeuge: 19.643 (+75)

Quelle: Ukrainischer Generalstab am 30. Juni 2024 auf Facebook.

Tote bei Raketenangriff bei Saporischschja im Ukraine-Krieg

Update vom 30. Juni, 6.39 Uhr: Bei einem russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Wilnjansk in der Region Saporischschja sind gestern nach offiziellen Angaben mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen auch Kinder. Weitere 31 Personen seien bei dem Raketenangriff verletzt worden, teilte der Zivilschutz in der Nacht mit. „Leider könnte die Zahl der Opfer noch steigen“, schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der Plattform X.

Ukraine dementiert Befürchtungen von Belarus im Krieg

Update vom 29. Juni, 18.30 Uhr: Die Ukraine hat Befürchtungen des Nachbarlandes Belarus über mögliche Vorstöße über die gemeinsame Grenze widersprochen. Die Ukraine stelle keine Bedrohung dar, sondern verstärke vielmehr ihre Verteidigungslinien entlang der Grenze, teilte am Samstag Grenzschutz-Sprecher Andrij Demtschenko in Kiew mit. Es gebe keine Provokationen. „Wahrscheinlich sind sie selbst verwirrt“, wurde er von der Agentur Unian zitiert.

„Die eigentliche Bedrohung geht von Belarus aus, dort sind genug russische Truppen stationiert“, sagte Andrij Kowalenko, Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation im Nationalen Sicherheitsrat. Vielmehr versuche das russische Militär damit, ukrainische Kräfte an der Grenze zu Belarus zu binden. Die Grenztruppen der autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik Belarus (früher als Weißrussland bekannt) haben nach eigenen Angaben zusätzliche Einheiten an der Grenze zur Ukraine aufgestellt. Begründet wurde die Maßnahme mit angeblichen Spionage- und Sabotagevorbereitungen durch die Ukraine.

Update vom 29. Juni, 13.35 Uhr: Das russische Militär hat angeblich die Kontrolle über das ukrainische Dorf Schumy in der Region Donezk übernommen. Das meldete die Nachrichtenagentur Ria unter Berufung auf das Verteidigungsministerium.

Erneut Drohnenangriffe im Ukraine-Krieg

Update vom 29. Juni, 11.20 Uhr: Eine russische Drohne hat in der Oblast Sumy im Nordosten der Ukraine ein ukrainisches Polizeiauto attackiert. Nach Angaben der Ukrajinska Prawda wurde das Auto komplett zerstört. Ein Zivilist wurde verletzt, die Polizisten befanden sich zum Zeitpunkt des Angriffs nicht im Fahrzeug.

Update vom 29. Juni, 9.50 Uhr: Bei einem ukrainischen Drohnenangriff in der russischen Region Kursk an der Grenze zur Ukraine sind nach Behördenangaben fünf Menschen getötet worden. Unter den Toten seien auch zwei kleine Kinder, teilte der Gouverneur des Gebiets Kursk, Alexej Smirnow, mit. Demnach schlug der Flugkörper in dem Dorf Gorodischtsche in ein Wohnhaus ein. Zwei Schwerverletzte seien ins Krankenhaus gebracht worden. Die Region Kursk wird wie die anderen grenznahen Gebiete Brjansk, Belgorod und Rostow immer wieder von ukrainischer Seite angegriffen.

Update vom 29. Juni, 6.55 Uhr: Nach Angaben des Generalstabs in Kiew ist es binnen 24 Stunden zu insgesamt 102 Gefechten an der Front gekommen. Russland habe dabei das Tempo seiner Offensivhandlungen erhöht, heißt es im Lagebericht. Richtung Pokrowsk werden demnach die meisten Kämpfe gemeldet.

Update vom 29. Juni, 6.35 Uhr: Russische Streitkräfte haben angeblich die Kontrolle über den Ort Rosdoliwka in der Ostukraine übernommen. Das meldete das Verteidigungsministerium in Moskau. Das ukrainische Militär erklärte jedoch, dass in den Gebieten schwere Kämpfe stattfänden. Rosdoliwka liegt in der Region Donezk, dem Brennpunkt des russischen Vormarsches in der Ostukraine.

Update vom 28. Juni, 22.35 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zeigte sich besorgt vor einer möglichen zweiten Amtszeit von Donald Trump als US-Präsident. Es sei „vollkommen unklar“, was ein Präsident Trump für die Hilfslieferungen an die Ukraine im Kampf gegen Wladimir Putins Russland bedeute, sagte Baerbock bei der Veranstaltung „Politik vor Ort“ vom Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), dem NDR und der Hannoverscher Allgemeinen Zeitung

Putin plant womöglich Bau von ehemals verbotenen Raketen im Ukraine-Krieg

Update vom 27. Juni, 21.10 Uhr: Russlands Machthaber Wladimir Putin will ballistische Raketen herstellen, die bis 2019 unter dem INF-Abrüstungsvertrag mit den USA verboten waren. „Es sieht so aus, als müssten wir mit der Produktion dieser Angriffssysteme beginnen“, zitiert die AFP den Präsidenten. Die Raketen sollen eine Reichweite zwischen 500 und 5500 Kilometer haben.

Grund für diesen Schritt seien Übungen der USA in Dänemark mit eben solchen Waffensystemen. Russland müsse darauf „reagieren“, so Putin. „Auf Grundlage der tatsächlichen Situation“ müsse dann entschieden werden, wo die Raketensysteme stationiert werden.

Update vom 28. Juni, 19.20 Uhr: Russland hat ein neunstöckiges Wohngebäude in Dnipro angegriffen. Bei dem Angriff sollen mindestens eine Person getötet, sowie fünf weitere verletzt worden sein, berichtete der Kyiv Independent. Die Zahl der Opfer könne jedoch weiter ansteigen, da die Rettungsbemühungen weiter anhalten würden, teilte der Gouverneur der Stadt, Serhii Lysak, mit.

Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte Bilder des zerstörten Gebäudes auf X. Gleichzeitig forderte er die Partner der Ukraine auf, das Land mit Luftabwehr zu unterstützen. „Deshalb erinnern wir alle unsere Partner immer wieder daran, dass nur ausreichende Quantität und Qualität von Luftabwehrsystemen und die Entschlossenheit der Welt den russischen Terror stoppen können“, schrieb Selenskyj.

Update vom 28. Juni, 17.25 Uhr: Bei russischen Angriffen in der Westukraine ist ein wichtiges Kraftwerk zur Wärmeversorgung komplett zerstört worden. „Seit einer gewissen Zeit ist klar, dass das Wärmekraftwerk Burschtyn nicht wieder aufgebaut werden kann“, sagte am Freitag die Gouverneurin des Gebiets Iwano-Frankiwsk, Switlana Onyschtschuk, in einer örtlichen Radiosendung. Es sei zu stark zerstört. Es habe mehr als zwölf russische Attacken auf das gut 130 Kilometer von der polnischen Grenze entfernte Kraftwerk gegeben. Die Bewohner der Region sollten im kommenden Winter mit herbeigeschafften Heizkesselanlagen mit Fernwärme versorgt werden. Seit Mitte März beschädigt das russische Militär gezielt Wärme- und Wasserkraftwerke mit Drohnen und Raketen. Behördenangaben zufolge wurden dabei bereits mehr als 9000 Megawatt Kraftwerksleistung zerstört. Allein das Wärmekraftwerk Burschtyn hatte eine Nennleistung von 2400 Megawatt.

Update vom 28. Juni, 16.00 Uhr: Bei russischen Bombardements sind in der Siedlung Nju-Jork (New York) in der Ostukraine mindestens vier Zivilisten getöteten worden. Drei weitere wurden verletzt, wie die Staatsanwaltschaft des Gebiets Donezk am Freitag mitteilte. Die Angreifer hätten unter anderem eine Gleitbombe mit einer Masse von 250 Kilogramm eingesetzt, die mehrere Wohnhäuser beschädigt habe. An dem Frontabschnitt nahe der Stadt Torezk hatten russische Truppen zuletzt ihre Angriffe intensiviert und kleinere Gebietsgewinne erzielt.

Russland will im Ukraine-Krieg weitere Ortschaft eingenommen haben

Update vom 28. Juni, 14.50 Uhr: Die russische Armee soll nach Angaben des Verteidigungsministeriums die Ortschaft Rosdoliwka im Osten der Ukraine unter ihre Kontrolle gebracht. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Die Streitkräfte hätten die ukrainischen Truppen aus Rosdoliwka vertrieben und nun günstigere Stellungen eingenommen. Der Ort liegt in der Oblast Donezk im Osten der Ukraine. Dort hatten die russischen Truppen in den vergangenen Wochen mehrfach Einnahmen von Dörfern gemeldet. Eine Stellungnahme der Ukraine lag nach Angaben von Reuters zunächst nicht vor.

„Provokationen“ im Schwarzen Meer: Russland warnt Nato vor Maßnahmen gegen Drohnen

Update vom 28. Juni, 10.55 Uhr: Russlands Verteidigungsministerium hat die Armee angewiesen, Maßnahmen gegen „Provokationen“ durch strategische US-Drohnen über dem Schwarzen Meer zu ergreifen. Das berichtet das Portal Kyiv Independent unter Berufung auf eine Pressemitteilung aus Moskau. Die Drohnen würden zur Aufklärung und Suche nach Zielen für „Hochpräzisionswaffen, die von westlichen Staaten an die Streitkräfte der Ukraine geliefert werden“, eingesetzt, heißt es. Dies deute auf eine „zunehmende Einmischung der USA und der NATO-Staaten“ in den Ukraine-Krieg hin.

Russland behauptete, dass diese Drohnenflüge „die Wahrscheinlichkeit von Zwischenfällen im Luftraum mit Flugzeugen der russischen Luft- und Raumfahrtkräfte stark erhöhen“. Das erhöhe auch „das Risiko einer direkten Konfrontation“. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs ist auch das Schwarze Meer umkämpft. Kyiv Independent weist darauf hin, dass Drohnen der Nato-Staaten über dem Gewässer weder das Völkerrecht noch russischen Luftraum verletzen.

Update vom 27. Juni, 6.30 Uhr: Donald Trump hat im TV-Duell gegen Joe Biden erklärt, unter seiner Führung wäre es nie zum Ukraine-Krieg gekommen. Sollte er gewählt werden, werde er den Krieg noch vor seiner Amtseinführung beenden. Wie er das genau machen will, ließ Trump offen. Auf Nachfrage sagte der Republikaner weiter, dass Putins Bedingungen für einen Frieden in der Ukraine nicht akzeptabel seien. Biden nannte Putin abermals einen Kriegsverbrecher. „Er hat Tausende und Abertausende von Menschen getötet“, sagte der 81-Jährige. Der Demokrat warnte, dass Putin nicht mit der Ukraine aufhören werde. 

In welchen Gebieten russische Truppen im Ukraine-Krieg vorrücken konnten und wo die Ukraine die Angriffe Russlands zurückdrängen konnte, zeigt sich am Frontverlauf. Unsere aktuellen Karten zum Frontverlauf im Ukraine-Krieg geben einen Einblick in die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine. (Redaktion mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Alexander Kazakov/dpa/Montage