„Operation Prosperity Guardian“

Weitere Länder schließen sich Militärmission im Roten Meer an

  • Nadja Orth
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Das Militärbündnis „Operation Prosperity Guardian“ wächst. Die Huthis drohen dennoch mit weiteren Angriffen. Der Newsticker zur Lage im Roten Meer.

Dieser Newsticker ist beendet. Sie finden alle weiteren Entwicklungen zu den Angriffen der Huthi-Rebellen im Roten Meer in unserem aktuellen Newsticker.

Update vom 22. Dezember, 15.30 Uhr: Weitere Staaten haben angekündigt, sich mit Kriegsschiffen an der Mission im Roten Meer zu beteiligen. Australien und Griechenland hätten ihre Bereitschaft signalisiert, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder am Donnerstag. Die USA führen die Militärmission im Roten Meer unter dem Namen „Operation Prosperity Guardian“ an.

Das Bündnis, das die Schifffahrt im Roten Meer von Angriffen der Huthi-Rebellen schützen soll, ist damit auf zwölf Länder gewachsen.

Die USS Carter Hall befindet sich auf dem Weg ins Rote Meer. Dort sammeln die USA Schiffe aus zwölf Ländern zu einer Militärmission zum Schutz der Schifffahrt vor den Huthi-Rebellen.

Die Mitgliedsländer der Militärmission im Roten Meer

  • USA
  • Vereinigte Königreich
  • Australien
  • Bahrain
  • Kanada
  • Griechenland
  • Niederlande
  • Norwegen
  • Seychellen
  • Italien
  • Frankreich
  • Spanien

Deutschland hat sich bislang noch nicht zu einer Teilnahme entschieden.

EU will sich an Militärmission im Roten Meer beteiligen

Update vom 21. Dezember, 8.45 Uhr: Die Europäische Union hat ihre Beteiligung an der von den USA angekündigten Operation „Prosperity Guardian“ angekündigt. „Die unverantwortlichen Aktionen der Huthi-Rebellen sind eine Bedrohung für die Freiheit der Schifffahrt im Roten Meer“, so der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell nach einer Dringlichkeitssitzung des sicherheitspolitischen Komitees der EU via X (vormals Twitter).

Die Bekanntmachung der EU soll es ihren Mitgliedsstaaten laut dem Nachrichtenportal Politico vereinfachen, Kriegsschiffe ins Rote Meer zum Schutz der Handelsschifffahrt zu entsenden. Konkret haben folgende Staaten ihre Teilnahme angekündigt oder in Aussicht gestellt:

USA starten „Operation Prosperity Guardian“ im Roten Meer

Erstmeldung vom 19. Dezember: Washington/Gaza - Angesichts zunehmender Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer haben die USA angekündigt, mit europäischen und anderen Partnern eine multinationale Allianz zur Sicherung der Seewege im Roten Meer zu bilden. „Dies ist eine internationale Herausforderung, die gemeinsames Handeln erfordert“, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin bei einem Besuch in Bahrein am Montag (18. Dezember) und kündigte die multinationale Sicherheitsinitiative „Operation Prosperity Guardian“ an.

Bislang seien die Länder Großbritannien, Bahrain, Frankreich, Italien, Kanada, die Niederlande, Norwegen, die Seychellen und Spanien beteiligt. Deutschland prüft nach Angaben von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) eine Anfrage zur Beteiligung. 

Huthi-Rebellen greifen weitere Frachter im Roten Meer an - USA will Allianz schmieden

Mit der Allianz will die USA auf die Angriffe von Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer reagieren. Die vom Iran unterstützten Rebellen im Jemen greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Kriegs mit Drohnen und Raketen an und attackieren Schiffe im Roten Meer, um sie an einer Durchfahrt in Richtung Israel zu hindern. Die USA planen deshalb mit seinen Verbündeten, gemeinsame Patrouillen im südlichen Roten Meer und im Golf von Aden abzuhalten. Laut Informationen der ARD-„Tagesschau“ sollen einige Länder außerdem nachrichtendienstliche Unterstützung im südlichen Roten Meer und im Golf von Aden leisten.

Wie das US-Militär mitteilte, sollen am Montag erneut zwei Schiffe im südlichen Roten Meer angegriffen worden sein. Das Tankschiff „Swan Atlantic“ sei mit einer Drohne und Rakete attackiert worden, die aus einem von den Huthis kontrollierten Gebiet im Jemen abgeschossen wurde. Auch der Frachter „M/V Clara“ habe von einer Explosion im Meer in seiner Nähe berichtet. Beide Schiffe meldeten keine Verletzten. Noch am selben Tag bekannte sich die Huthi zu zwei Angriffen.

Verschärfte Lage im Suezkanal: Huthi will sich gegen USA-Allianz im Roten Meer wehren

Mit den Angriffen wollen die Rebellen internationale Reeder davor warnen, israelische Häfen anzulaufen. Die Aggression soll fortgesetzt werden, bis Israel seine Offensive im Gazastreifen beendet. Mohammed al-Buchaiti, ein Mitglied des Politbüros der Huthis, sagte dem Fernsehsender Al Jazeera am Montag, dass sich seine Gruppe dabei auch jeder US-geführte Koalition im Roten Meer entgegenstellen wird.

Bislang wirken die Einschüchterungsversuche der Huthi-Rebellen. Viele Schiffs-Unternehmen meiden vorerst den Suezkanal, der die kürzeste Route zwischen Europa und Asien darstellt. Unter anderem haben die weltgrößte Containerreederei MSC, die dänische Großreederei A.P. Moller-Maersk, die französische Reederei CMA CGM und auch die taiwanesische Containerreederei Evergreen angesichts der aktuellen Gefahr ihre Fahrt durch den Kanal vorerst gestoppt.

Auch die deutsche Hapag-Lloyd umschifft das Gebiet bis auf Weiteres. Die Frachter müssen stattdessen einen großen Umweg über die Südspitze Afrikas in Kauf nehmen, der für längere Fahrzeiten und höhere Preise sorgt. Normalerweise wird durch den Suezkanal rund 15 Prozent des weltweiten Schiffsverkehrs abgewickelt. (nz/rtr/dpa)

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