Schreckmoment für Ministerin
Krieg in Israel: Raketenalarm in Tel Aviv – Baerbock flüchtet in Bunker
VonJens Kiffmeierschließen
Zwischenfall im Israel-Krieg: Der Besuch von Annalena Baerbock (Grüne) wird von Raketenalarm gestört. Die Ministerin muss in einem Bunker Schutz suchen.
Tel Aviv – Schockmoment für die deutsche Außenministerin: Der Besuch von Annalena Baerbock (Grüne) in Israel wurde von einem Raketenangriff der Hamas überschattet. So feuerte die pro-palästinensische Terrororganisation nach ihrem Großangriff am Freitag (13. Oktober) erneut Raketen auf die Küstenmetropole Tel Aviv und auf das Zentrum des Landes ab. Die Grünen-Politikerin, die mit einer Delegation auf Solidaritätsbesuch war, musste während des Angriffs in einen Schutzraum gebracht werden. Berichten zufolge waren zwei dumpfe Explosionen zu hören. Offenbar hatte das Raketenabwehrsystem Eisenkuppel (Iron Dome) die Geschosse abgefangen und zerstört.
Eine Rakete sei in ein Wohngebiet der Innenstadt von Rehovot nahe Tel Aviv eingeschlagen, meldeten israelische Medien. Eine Frau sei dabei von Granatsplittern verletzt und ins Kra
Krieg in Israel: Raketenalarm überschattet Baerbock-Besuch – Ministerin flüchtet in Schutzraum
Der Krieg in Israel hält die Welt seit dem vergangenen Wochenende in Atem. Hunderte von Hamas-Terroristen waren am Samstag in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen und hatten in den grenznahen Orten regelrechte Massaker angerichtet. Bei den Gefechten mit der israelischen Armee starben mehr als eintausend Menschen – auf beiden Seiten. Ebenso viele wurden verletzt. Außerdem wurden 150 Geiseln verschleppt, darunter auch fünf Deutsche. Israel reagierte zunächst mit Luftangriffen. Es wird aber erwartet, dass in den kommenden Stunden noch eine Bodenoffensive beginnt. Die Regierung von Benjamin Netanjahu rief die Menschen in dem Palästinensergebiet zur Flucht auf.
Die deutsche Bundesregierung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) verurteilt den Angriff der Hamas aufs Schärfste und sicherte der israelischen Regierung bereits die volle Unterstützung im Krieg zu, auch in Form von Waffen und Munition. Als sichtbares Zeichen der Solidarität reiste Baerbock am Freitag nach Israel. Dort sprach sie in der Konfliktregion mit Menschen, die den Angriff überlebt hatten. Außerdem traf sie sich mit Angehörigen der Verschleppten, darunter war auch die Mutter von Shani Louk – eine junge Frau mit doppelter Staatsbürgerschaft, die am Samstag am Rande eines Muskifestivals von Hamas-Kämpfern überfallen und entführt worden ist.
Israel-News: Baerbock ruft Hamas zur Freilassung der Geiseln auf
Angesichts der bevorstehenden Bodenoffensive appellierte Baerbock an die islamistische Hamas und forderte die Freilassung der aus Israel verschleppten Geiseln. Sie hoffe nicht nur als deutsche Außenministerin auf gute Israel-News, sondern appelliere auch als Mensch und Mutter an die Hamas und ihre Verbündeten: „Lassen Sie diese unschuldigen Menschen, lassen Sie diese unschuldigen kleinen Mädchen frei“, sagte die Grünen-Politikerin bei einem Treffen mit ihrem israelischen Kollegen Eli Cohen im israelischen Netivot in der Nähe der Grenze zu Gaza.
Bilder zeigen, wie der Krieg in Israel das Land verändert




Die Bundesaußenministerin, die zuletzt auch wegen deutscher Hilfsgelder an die Hamas in die Kritik geraten war, rief auch Länder wie Katar und Ägypten auf, die über direkte Gesprächskanäle und Kontakte zur Hamas verfügten, sich für die Freilassung der Geiseln einzusetzen. Unter ihnen ist nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt auch eine einstellige Zahl von deutschen Doppelstaatlern. Am Abend wollte die Außenministerin weiter nach Ägypten zu Gesprächen reisen
Bodenoffensive im Israel-Krieg: Baerbock verteidigt Vorgehen gegen die Hamas
Mit Blick auf die Bodenoffensive verwies Baerbock auf das Verteidigungsrecht von Israel im Krieg gegen die Hamas, die ihre Angriffe aus einem weitverzweigten Tunnelsystem heraus führt. Israel habe das Recht und die Pflicht, ihre Staatsangehörigen zu befreien, sagte Baerbock. Und das Land habe das Recht und die Pflicht, sich im Rahmen des internationalen Rechts „gegen diesen brutalen, barbarischen Terror zu wehren“. Der Terror der Hamas helfe keinem palästinensischen Kind und keiner palästinensischen Mutter. „Dieser Terror richtet sich gegen alle. Auch gegen die Palästinenser selbst. Deswegen müssen wir alle gemeinsam diesen Terror gegen die Menschlichkeit mit einer gemeinsamen Stimme benennen und ihn verurteilen“, fügte Baerbock hinzu. (jkf/mit Material der dpa)
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