News-Ticker zum Krieg

Russland auf Donezk-Vormarsch – Putins Truppen nehmen weiteren Ort ein

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Russland nimmt ein weitere Ortschaft in der Ukraine ein. Die USA stellen weitere Militärhilfen für den Krieg bereit. Der News-Ticker.

Dieser News-Ticker zum Ukraine-Krieg ist beendet. Alle weiteren Entwicklungen lesen Sie in unserem neuen Ticker.

Update vom 31. Juli, 8.00 Uhr: Russland hat die gesamte Ukraine erneut mit einer großen Zahl an Drohnen angegriffen. Alleine über Kiew sollen etwa 40 Drohnen von der Luftverteidigung abgefangen worden sein, berichtete Ukrainska Pravda. Wie der Leiter der städtischen Militäradministration, Sergei Popko, mitteilte, habe die Verteidigung mehr als sieben Stunden gedauert. „Dies war bereits der siebte Angriff feindlicher Drohnen im Juli“, so Popko.

Update vom 31. Juli, 5.35 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj möchte den Schulkindern seines Landes besonderen Schutz vor dem Krieg garantieren. „Das Schuljahr steht vor der Tür und die Priorität liegt nun darin, dass die Kinder, wo immer es dank der Schutzräume möglich ist, normal und nicht aus der Ferne lernen“, sagte Selenskyj gestern in seiner abendlichen Videoansprache. Die Regierung sei angewiesen worden, ihre Bemühungen um den Bau von Schutzräumen zu beschleunigen.

Eine mobile Luftverteidigung der Ukraine.

Sieben in Russland inhaftierte Oppositionelle an unbekannte Orte verlegt - Deutsch-Russe dabei

Update vom 30. Juli, 23 Uhr: In Russland sind mindestens sechs inhaftierte politische Gefangene an bislang unbekannte Orte verlegt worden. Darunter sind nach Angaben von Anwälten und Menschenrechtsorganisationen Oppositionspolitiker und Aktivisten, die gegen die russische Militäroffensive in der Ukraine protestiert hatten. Verlegungen im russischen Strafvollzug sind generell undurchsichtig, das Verschwinden mehrerer inhaftierter Oppositioneller zum gleichen Zeitpunkt ist aber sehr selten und nährte Spekulationen um einen Gefangenenaustausch.

Die Anwälte des inhaftierten Oppositionspolitikers Ilja Jaschin teilten am Dienstag über dessen Telegram-Kanal mit, Jaschin sei aus seiner Strafkolonie in der Region Smolensk im Westen des Landes „an einen unbekannten Ort“ gebracht worden.

Auch Angehörige von Lilia Tschanischewa und Xenia Fadejewa teilten mit, die beiden ehemaligen Mitarbeiterinnen des in einem Straflager gestorbenen Kremlkritikers Alexej Nawalny seien verlegt worden. Gefängnisbeamte hätten sich geweigert, ihren Anwälten Fragen zu ihrem Aufenthaltsort und zum Grund der Verlegung zu beantworten.

Unter den verlegten Häftlingen ist auch der Deutsch-Russe Kevin Lik. Der wegen Landesverrat verurteilte 18-Jährige sei ebenfalls aus seiner Strafkolonie verlegt worden, berichtete die unabhängige Website Sotavision.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Ukraine und Russland. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Ukraine-Krieg: Geheimdienst HUR führt wohl Angriff auf russischen Stützpunkt durch

Update vom 30. Juli, 19.50 Uhr: Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hat einen Angriff gegen einen russischen Luftwaffenstützpunkt im hohen Norden bei Murmansk für sich reklamiert. Bei dem Angriff seien zwei russische Überschallbomber vom Typ Tupolew Tu-22M schwer beschädigt worden, sagte HUR-Vertreter Andrij Jussow der Agentur Unian. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

„Wir sprechen von einer Explosion über dem Standort der Flugzeuge“, sagte er und deutete damit an, dass der Militärflughafen möglicherweise von Kampfdrohnen angegriffen wurde. Der Angriff sei bereits am Nachmittag des 25. Juli erfolgt, das Ergebnis sei dem Geheimdienst erst jetzt bekannt geworden. Die Reparaturarbeiten an den beiden Bombern dürften mehrere Monate dauern, schätzte Jussow.

Die Ukraine hat in den vergangenen Wochen wiederholt Ziele auf russischem Staatsgebiet mit Kampfdrohnen angegriffen. Zuletzt war ein Angriff auf einen Militärflugplatz in der Nähe der Grenze Russlands zu Finnland bekannt geworden. Die Entfernung zwischen der ostukrainischen Großstadt Charkiw und Murmansk beträgt knapp 2100 Kilometer.

Russland auf dem Vormarsch: Selenskyj besichtigt Abwehrstellungen an der Grenze zu Belarus

Update vom 30. Juli, 16.53 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Befestigungen und Abwehrstellungen seiner Streitkräfte an der Grenze zu Belarus besichtigt. Bei dem Arbeitsbesuch in der Region Wolhynien wurde er von leitenden Militärs begleitet, wie aus der Präsidialkanzlei in Kiew verlautete. „Der Leiter des staatlichen Grenzschutzdienstes, Serhij Deineko, berichtete über den Schutz der Grenze, einschließlich der Anzahl der beteiligten Soldaten, ihrer Fähigkeiten und Waffen“, heißt es in der Mitteilung. 

Selenskyj machte sich ein persönliches Bild vom Bau der Befestigungen, Schützengräben und Unterstände. „Wir haben eine starke Verteidigung, sowohl was das Personal als auch die Verteidigungslinien betrifft“, sagte Selenskyj. „Und wir werden sie weiter verstärken.“ Die ukrainischen Militärs haben in den vergangenen Monaten die Grenze zum Nachbarland Belarus massiv verstärkt. Wegen der dadurch erkennbaren Truppenbewegungen auf ukrainischer Seite reagierte Minsk seinerseits mit der Verlegung von zusätzlichen Truppen an die Grenze. Erst vor einigen Tagen erklärte der belarussische Machthaber die Krise an der Grenze für beendet und ordnete den Abzug der zusätzlichen Truppen an.

Vormarsch im Osten der Ukraine: Russland will Torezk eingenommen haben

Update vom 30. Juli, 15.26 Uhr: Die russischen Truppen haben bei ihrem Vormarsch in der Ostukraine nach eigenen Angaben den Ort Piwdenne unweit der Kleinstadt Torezk eingenommen. Ukrainische Militärbeobachter kennzeichneten das Dorf im Gebiet Donezk bereits seit mehreren Tagen als unter russischer Kontrolle stehend. Eine offizielle Bestätigung aus Kiew lag dazu jedoch nicht vor. Das russische Verteidigungsministerium meldet seit Wochen immer neue Eroberungen. 

Das staatliche Zentrum für Desinformationsbekämpfung in Kiew wies ukrainische Medienberichte unter Berufung auf einen Armeeoffizier über erste Kämpfe am Stadtrand von Torezk zurück. Zugleich wurde jedoch eingeräumt, dass russische Aufklärungseinheiten bereits Vorstöße in Richtung Torezk unternommen hätten. Schwere Kämpfe wurden auch aus der benachbarten Siedlung Nju-Jork gemeldet.

Update vom 30. Juli, 13.51 Uhr: Russland hat nach eigenen Angaben ein weiteres Dorf in der Region Donezk im Osten der Ukraine eingenommen. Die Ortschaft Piwdenne sei „befreit“ worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am Dienstag in seinem täglichen Bericht mit. Die Gemeinde liegt in der Nähe der Stadt Torezk, auf die russische Truppen seit Wochen vorgerückt waren. Kiew bestätigte die Einnahme zunächst nicht.

Vor Beginn des Ukraine-Kriegs zählte das Dorf Regierungsangaben zufolge rund 1400 Einwohnerinnen und Einwohner. Nach Angaben aus Moskau haben russischen Truppen in den vergangenen Wochen eine Reihe ukrainischer Dörfer in der Region Donezk eingenommen, einige von ihnen bestehen nur aus ein paar Straßen. Piwdenne liegt rund sechs Kilometer südöstlich der Stadt Torezk, die weiter von der ukrainischen Armee kontrolliert wird.

Die Staatsagentur Tass zeigt einen russischen Soldaten beim Minenlegen in der ukrainischen Oblast Donezk.

Russland verurteilt mutmaßlichen pro-ukrainischen Partisanen zu 14 Jahren Haft

Update vom 30. Juli, 11.55 Uhr: Ein russisches Militärgericht hat einen Mann wegen Hochverrats zu 14 Jahren Haft verurteilt, weil diese einer pro-ukrainischen Miliz beigetreten sein und einen Anschlag geplant haben soll. Das Gericht in der sibirischen Region Krasnojarsk verurteilte Artem Sanscharajew am Dienstag, weil er ein „überzeugter ideologischer Gegner“ Russlands und „unzufrieden mit dem derzeitigen politischen Regime“ sei.

Die Staatsanwaltschaft wirft Sanscharaew vor, Materialien für Molotowcocktails gekauft zu haben, „um Russlands wirtschaftliche Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit zu untergraben“. Sicherheitskräfte hätten einen Anschlag auf einen elektrischen Schaltkasten vereitelt, hieß es weiter. Sanscharaew soll der pro-ukrainischen Legion Freiheit Russlands angehören, die aus russischen Staatsbürgern besteht und bewaffnete Überfälle auf russische Grenzregionen für sich reklamiert hat.

Ukraine-Krieg kostet Kiew täglich mehr als 120 Millionen Euro

Update vom 30. Juli, 10.23 Uhr: Jeder Tag Krieg kostet die Ukraine nach eigenen Angaben umgerechnet mehr als 120 Millionen Euro. Die monatlichen Kosten für den Sicherheits- und Verteidigungsbereich bezifferte der ukrainische Finanzminister Serhij Martschenko in einem Interview der Agentur RBK-Ukraine auf umgerechnet über 3,7 Milliarden Euro. Aktuell fehlten im Haushalt für 2024 dabei umgerechnet über elf Milliarden Euro. Diese sollen zum großen Teil über Steuererhöhungen eingenommen werden, zu denen die Regierung kürzlich einen Gesetzentwurf vorgelegt hat.

Zu den vorgeschlagenen Neuerungen gehört eine Erhöhung der bereits 2014 eingeführten, zusätzlich zur Einkommenssteuer zu zahlenden Militärabgabe von 1,5 auf 5 Prozent. Zudem sollen Auto- und Schmuckkäufe mit 15 beziehungsweise 30 Prozent Militärabgabe belegt werden. Medienberichten zufolge sind nach Bekanntwerden der Pläne die Neuwagenverkäufe in den ukrainischen Großstädten in die Höhe geschnellt.

Update vom 30. Juli, 9.00 Uhr: Die russische Flotte hat ein großes Manöver unter Beteiligung der Marine im Nordmeer, dem Pazifik, der Ostsee und des Kaspischen Meeres gestartet. Beteiligt sind über 300 Schiffe mit mehr als 20.000 Matrosen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Eingesetzt werden bei dem mehrtägigen Manöver demnach auch bis zu 50 Flugzeuge und Hubschrauber. Auf Bildern wurden unter anderem Schießübungen bei der Abwehr von Seedrohnen gezeigt.

Meloni kritisiert Chinas Unterstützung für Russland im Ukraine-Krieg

Update vom 30. Juli, 8.30 Uhr: Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat Chinas Unterstützung für Russlands Krieg in der Ukraine kritisiert. Laut der Nachrichtenagentur Reuters nannte Meloni die Unterstützung bei einem Besuch in China eine Quelle „großer Reibereien“.

Update vom 30. Juli, 7.18 Uhr: Russland hat am Montag (29. Juli) Angriffe auf die Stadt Huljajpole in der Region Saporischschja gestartet. Der Sprecher der Tavria-Streitkräftegruppe, Dmytro Lychowy, sagte im nationalen Fernsehen, dass die Truppen von Russlands Machthaber Wladimir Putin die Angriffe nach einer „langen Pause“ fortsetzen würden. „Sie griffen insbesondere aus dem Dorf Reshetylivske in Richtung Huliaipole an“, zitiert ihn der Kyiv Independent.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Selenskyj will die Ukraine schon auf kommenden Winter vorbereiten

Update vom 30. Juli, 6.18 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angekündigt, das Land schon jetzt auf den nächsten Winter vorzubereiten. Dabei gehe es darum, eine größere Energiekrise zu verhindern, wie die dpa berichtete. Die Vorbereitungen kündigte Selenskyj nach einem Besuch in der ostukrainischen Stadt Charkiw an. „Ich habe in Charkiw ein Treffen abgehalten, um Sicherheits- und Energiefragen zu erörtern, denn Energie ist immer eines der Hauptthemen“, so der Präsident in seiner abendlichen Videoansprache.

Während des Ukraine-Kriegs greift Russland regelmäßig die Energieinfrastruktur des Nachbarlandes an. Trotz der Bemühungen, die Schäden zu reparieren, ist die Stromversorgung in weiten Teilen der Ukraine zusammengebrochen. Um weitere Angriffe auf die Infrastruktur zu verhindern, wolle man mehr Luftabwehr bei verbündeten Ländern anfragen. „Oberbefehlshaber (Olexander) Syrskyj und die zuständigen Kommandeure werden eine aktualisierte Struktur unserer Flugabwehr-Systeme und neue Anforderungen an unsere Partner vorlegen - was genau wir bis Ende dieses Jahres bereitstellen müssen“, so Selenskyj.

USA kündigen mehr Unterstützung für die Ukraine an

Update vom 29. Juli, 21.05 Uhr: Die Vereinigten Staaten haben angekündigt, der Ukraine zusätzliche militärische Unterstützung zur Abwehr des russischen Angriffskriegs zu gewähren. Das neu angekündigte Paket, so das US-Verteidigungsministerium, beläuft sich auf etwa 200 Millionen US-Dollar (ungefähr 185 Millionen Euro). Es umfasst unter anderem Munition für Mehrfachraketenwerfer des Typs Himars und für das Luftverteidigungssystem des Typs Nasams sowie Artilleriemunition der Kaliber 155 und 105 Millimeter. Die Ausrüstung stammt aus den Beständen des US-Militärs, was eine rasche Lieferung gewährleisten soll.

Darüber hinaus unterstützt die US-Regierung die Ukraine bei der langfristigen Aufstellung ihrer Streitkräfte. Sie hat ein Hilfspaket im Wert von 1,5 Milliarden US-Dollar (etwa 1,4 Milliarden Euro) angekündigt. Die genauen Details dieses Langzeitpakets und wann es an Kiew geliefert werden soll, sind noch nicht bekannt. Diese Art der Unterstützung zielt eher auf die Zeit nach dem Ende des russischen Angriffskriegs ab, um die Ukraine in Zukunft vor ähnlichen Angriffen zu schützen.

Russland will Gesetz zur Einberufung von Migranten in den Ukraine-Krieg ändern

Update vom 29. Juli, 18.51 Uhr: Der Putin-Vertraute Wjatscheslaw Wolodin hat sich für ein neues Gesetz zur Einberufung von Migranten für das russische Militär als Teil ihres Antrags auf die russische Staatsbürgerschaft ausgesprochen. Das teilte die russische Staatsduma mit. Ebenso soll die Anzahl der Militärjahre, die neue russische Staatsbürger ab einem bestimmten Alter ableisten müssen, auf zwei Jahre erhöhen. Die Maßnahmen könnten den hohen russischen Verlusten im Krieg gegen der Ukraine entgegenwirken sollen.

Selenskyj besucht ukrainische Truppen nahe der Front im Ukraine-Krieg

Update vom 29. Juli, 17.42 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen Kommandopunkt der Armee in der Nähe der umkämpften Kleinstadt Wowtschansk besucht. Die Stadt liegt in dem Gebiet Charkiw nahe der russischen Grenze. „Dieser Abschnitt ist wahrscheinlich einer der schwierigsten“, betonte Selenskyj in einem bei Telegram veröffentlichten Video. Der ukrainische Präsident verlieh bei seinem Besuch laut dpa Orden an Soldaten der Spezialeinheiten.

Update vom 29. Juli, 16.55 Uhr: Eine Gruppe von russischen Straftätern, die das Leben im Straflager gegen den Dienst in der russischen Armee eingetauscht hat, ist während der Ausbildung geflohen. Die neun Männer seien von dem Übungsgelände in der südrussischen Region Belgorod verschwunden, berichteten russische Medien.

Der Telegram-Kanal „Pepel“ veröffentlichte laut dpa-Bericht Fahndungsfotos. Demnach war auch eine Belohnung ausgeschrieben für Hinweise, die zur Ergreifung der Männer führen. Die Suche nach den Geflüchteten sei bisher erfolglos geblieben.

Russische Angriffe auf Region Saporischschja im Ukraine-Krieg

Update vom 29. Juli, 15.55 Uhr: Am Sonntag soll Russland zehn Siedlungen in der Region Saporischschja 573 Mal beschossen haben. Das teilte der Leiter der regionalen Militärverwaltung von Region Saporischschja, Iwan Fjodorow, laut ukrinform auf Telegram mit.

Ukraine soll bei Drohnenangriff russischen Bomber vom Typ Tu-22M3 getroffen haben

Update vom 29. Juli, 15.30 Uhr: Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf einen Militärflugplatz in der Region Murmansk in Russland wurde ein strategischer Bomber vom Typ Tu-22M3 getroffen. Das sagte laut Ukrinform der Vertreter des Militärgeheimdienstes des Verteidigungsministeriums der Ukraine, Andrij Jussow.

Unter Berufung auf Quellen im ukrainischen Aufklärungsdienst war zuvor von Angriffen auf drei Militärflugplätze in Russland am 27. Juli berichtet worden. Dabei sollen ein Öldepot und ein Überschallbomber getroffen worden sein.

Update vom 29. Juli, 13.08 Uhr: Die ukrainischen Luftstreitkräfte bereiten den Einsatz ihrer F-16-Kampfjets gegen die russischen Angreifer vor – doch ein Militärexperte erklärte jetzt, dass die F-16 auch unter einem Mangel leiden. Mehr dazu in unserem Artikel Russland spioniert Schwachstelle der ukrainischen F-16-Kampfjet-Staffeln aus.

Update vom 29. Juli, 11.25 Uhr: Russland meldet, dass die ukrainische Armee einen ihrer amerikanischen Abrams-Panzer in den Gefechten verloren hat. Der Vorfall habe sich in der Region Awdijiwka (Ostukraine) ereignet. Demnach habe eine russische Panzerhaubitze vom Typ 2S19 den Abrams zerstört, nachdem er im Schlamm stecken geblieben sein soll. Die Angaben des russischen Verteidigungsministeriums ließen sich nicht unabhängig prüfen.

Drohnen-Trümmer lösen im Krieg Brand in russischer Region aus

Update vom 29. Juli, 10.21 Uhr: Drohnen-Trümmer haben in der Nacht ein Feuer in der russischen Region Woronesch ausgelöst. Der Brand an der Versorgungsinfrastruktur sei bereits gelöscht, nach ersten Informationen gab es keine Verletzten, teilte Gouverneur Alexander Gussew laut der Nachrichtenagentur Reuters mit.

Ukraine meldet im Krieg russische Drohnenangriffe in der Nacht

Update vom 29. Juli, 8.02 Uhr: Die ukrainische Luftwaffe hat in der Nacht neun von zehn russischen Drohnen abgefangen. Außerdem sei ein Lenkflugkörper abgefangen und zerstört worden, teilt die Luftwaffe laut der Nachrichtenagentur Reuters auf Telegram mit. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben nicht.

Russlands Armee nimmt im Ukraine-Krieg weitere Ortschaften unter seine Kontrolle

Update vom 29. Juli, 7.25 Uhr: Russland hat nach eigenen Angaben zwei weitere Ortschaften in der ostukrainischen Region Donezk eingenommen: Prohres und Jewheniwka. Die Ortschaften liegen unweit der Stadt Pokrowsk, in deren Richtung die Armee in den vergangenen Monaten vorgerückt war.

Update vom 29. Juli, 5.00 Uhr: Die Ukraine hat offenbar mehrere Wellen von Drohnenangriffen auf die russische Grenzregion Kursk geflogen. „Mindestens 13 von der Ukraine aus gestartete Drohnen wurden am späten Sonntagabend von unseren Luftabwehrsystemen zerstört“, schrieb Gouverneur Andrej Smirnow auf Telegram. Tagsüber seien bereits 19 Drohnen abgeschossen worden. Zur Gesamtzahl der Drohnen machte er keine Angaben. Bei den Angriffen sei ein Öllager beschädigt worden.

Auch aus anderen Grenzregionen wurden Drohnenangriffe gemeldet. In Orjol wurde nach Angaben des Gouverneurs ein Kraftwerk beschädigt. In der an die Ukraine angrenzenden Region Brjansk wurden nach Angaben des dortigen Gouverneurs mindestens vier Drohnen abgeschossen.

Ukraine will Aktionsplan für das Ende vom Ukraine-Krieg vorlegen

Update vom 28. Juli, 19.39 Uhr: Trotz der Widerstände aus Russland: Die Ukraine will bis Ende November einen Aktionsplan für das Ende vom Ukraine-Krieg vorlegen. Das bekräftigte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Interview mit dem japanischen Sender NHK. Demnach soll das Kommuniqué drei Hauptpunkte umfassen: nukleare Sicherheit, globale Nahrungsmittelsicherheit und die Freilassung deportierter Kinder, Kriegsgefangener und illegal inhaftierter Zivilisten. Darauf hatte sich die Ukraine vor wenigen Wochen auf einem internationalen Friedensgipfel in der Schweiz geeinigt. Die Gespräche fanden allerdings ohne Russland statt. Bei einer Neuauflage im November sollen Kreml-Vertreter dabei sein. Jedoch lehnt Russlands Präsident Wladimir Putin aktuell jede Art der Verhandlung ab.

Ukraine-News: ATACMS-Raketen fügen Russland an Luhansk-Front harte Verluste zu

Update vom 28. Juli, 18.22 Uhr: Das ukrainische Militär hat Berichten zufolge den russischen Truppen in Luhansk im Osten des Landes mit einem Raketenangriff schwere Verluste zugefügt. Angehörige einer Panzergrenadiereinheit seien bei einer Versammlung auf einem Übungsgelände mit ATACMS-Raketen beschossen worden, berichteten ukrainische Medien unter anderem unter Berufung auf russische soziale Medien und eigene Militärkreise. Bei dem überraschenden Angriff, der bereits am Samstag erfolgt sein soll, seien mindestens 19 russische Soldaten getötet und weitere 71 verwundet worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Die ukrainischen Truppen setzen die aus amerikanischen Beständen stammenden ATACMS-Raketen meist nur gegen wertvolle Ziele ein. Möglicherweise war die Truppenansammlung bei Luhansk zuvor von einer Aufklärungsdrohne erkannt worden.

Ukrainischer Drohnenangriff setzt Öldepot in Russland in Brand

Update vom 28. Juli, 10.29 Uhr: Im Westen Russland ist nach einem ukrainischen Drohnenangriff Behördenangaben zufolge ein Öldepot in Brand geraten. Das russische Verteidigungsministerium gab seinerseits an, zwei ukrainische Drohnen abgefangen zu haben, welche auf die Region Nischni-Nowgorod östlich von Moskau abgezielt hätten.

Vor allem in den Grenzregionen zwischen Russland und der Ukraine kommt es häufig zu ukrainischen Drohnenangriffen auf russische Öldepots und Raffinerien oder Energieanlagen. Russland verübte seinerseits in den vergangenen Monaten massive Angriffe auf ukrainische Kraftwerke, was zu erheblichen Stromausfällen im Land führte.

Schwere Verluste für Russland im Ukraine-Krieg: Ukraine zerstört Bomber

Erstmeldung: Kiew/Moskau – Der Ukraine ist offenbar ein weiterer Schlag gegen den Gegner auf russischem Boden gelungen: Laut eigenen Angaben konnte das ukrainische Militär mithilfe von Drohnen einen strategischen Langstreckenbomber vom Typ Tupelow TU-22M3 beschädigen. Unklar war, wie schwer der Raketenträger getroffen wurde.

Wie die Ukrainska Pravda unter Berufung auf den Verteidigungsnachrichtendienst der Ukraine berichtet, sei der Kampfjet auf dem Militärflugplatz Olenja in der Oblast Murmansk angegriffen worden. Besonders interessant ist die Tatsache, dass der Flugplatz im Norden Russlands und nicht allzu weit entfernt von der finnischen Grenze liegt. Die Entfernung zur Ukraine beträgt rund 1800 Kilometer – ein weiter Weg für eine Aufklärungsdrohne.

Ob Partisanen an der Operation beteiligt waren, wurde allerdings nicht erwähnt. Lediglich von einem „Sondereinsatz“ war die Rede. Auch auf X berichten mehrere Militärblogger über den ukrainischen Angriff im Norden Russlands.

Russische Fortschritte im Ukraine-Krieg: Weitere Ortschaft eingenommen

Indes hat Russland nach eigenen Angaben ein weiteres Dorf im Osten der Ukraine eingenommen. Die Ortschaft Losuwatske sei „befreit“ worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am Samstag in seinem täglichen Bericht mit. Sie befindet sich rund 25 Kilometer östlich der Stadt Pokrowsk in der Gegend der von Russland besetzten Kleinstadt Otscheretyne, wo die russische Armee in den vergangenen Monaten relativ schnell vorgerückt war. Die Ukraine bestätigte die Einnahme nicht.

Besonders hart umkämpft ist derzeit die Umgebung des Dorfes Nowoolexandriwka. Es ist nur rund zwei Kilometer von Losuwatske entfernt und war nach Angaben aus Moskau bereits vergangenen Monat von der russischen Armee eingenommen worden.

Moskau hatte in den vergangenen Wochen immer wieder Geländegewinne entlang der fast tausend Kilometer langen Frontlinie verkündet. Bei den Kämpfen ist die ukrainische Armee den russischen Streitkräften zahlenmäßig unterlegen. Zudem leidet sie nach eigenen Angaben unter Munitionsmangel, weshalb die Ukraine bei ihren westlichen Partnern vehement auf mehr Waffen- und Munitionslieferungen dringt.

In welchen Gebieten russische Truppen im Ukraine-Krieg vorrücken konnten und wo die Ukraine die Angriffe Russlands zurückdrängen konnte, zeigt sich am Frontverlauf. Unsere aktuellen Karten zum Frontverlauf im Ukraine-Krieg geben einen Einblick in die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine. (Redaktion mit Agenturen)

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