News-Ticker zum Krieg in Israel

Israel tötet offenbar Terror-Anführer – Geheimdienste zweifeln an Opferzahl in Gaza-Krankenhaus

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    VonTeresa Toth
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    Christian Stör
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Nach der Explosion an einem Krankenhaus in Gaza rufen die Palästinenser den Internationalen Strafgerichtshof an. Der News-Ticker zum Krieg in Israel.

Update vom 19. Oktober, 8.48 Uhr: Jamila al-Shanti, ein führendes Mitglied des politischen Büros der Hamas, soll bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen ums Leben gekommen sein. Dies geht aus einem Bericht der israelischen Tageszeitung Haaretz hervor, die sich auf Informationen aus dem Gazastreifen stützt. Es bleibt ungewiss, ob es sich um ein gezieltes Attentat handelt. Al-Shanti wird als einflussreiches Mitglied der Hamas angesehen. Sie ist die erste Frau, die diese Position innehat.

Israel-News: Terror-Anführer offenbar getötet

Update vom 19. Oktober, 8.03 Uhr: Das israelische Militär hat erneut Positionen der Hisbollah im Libanon ins Visier genommen. Dies wurde von den israelischen Streitkräften in der Nacht auf Donnerstag (19. Oktober) bestätigt. Vorher hatten sie bereits verkündet, dass „Terroristen“ eine Panzerabwehrrakete auf ein israelisches Gebiet nahe der libanesischen Grenze abgeschossen hätten. Daraufhin habe das israelische Militär mit Artilleriefeuer reagiert.

Laut der Times of Israel hat das Militär zudem nach eigenen Aussagen in der Nacht den Anführer des militärischen Arms der Terrorgruppe „Komitees des Volkswiderstandes“ im Gazastreifen getötet. Kampfjets hätten demnach einen Luftschlag auf die Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen ausgeführt, nachdem sie Informationen vom Shin Bet erhalten hatten. Rafat Abu Hilal sei dabei getötet worden.

Israel-Krieg: Versorgung im Gazastreifen droht Kollaps

Update vom 19. Oktober, 6.51 Uhr: Nach dem vermeintlichen Raketenangriff auf ein Krankenhaus im Gazastreifen, bei dem möglicherweise Hunderte Menschen ums Leben kamen, steht die Versorgung der Bevölkerung im Gazastreifen vor dem Zusammenbruch. Vor diesem Hintergrund verlangt Martin Griffiths, UN-Koordinator für humanitäre Hilfe, Zugang zum Gazastreifen. „Was wir dringend brauchen, ist ein sofortiger, sicherer Zugang für humanitäre Hilfe im gesamten Gazastreifen“, äußerte Griffiths.

Israel weist eine Schuld an der Explosion am Krankenhaus in Gaza zurück.

Israel hat angekündigt, Ägypten vorläufig die Lieferung von humanitärer Hilfe in den Gazastreifen in begrenztem Ausmaß zu gestatten. Premierminister Benjamin Netanjahu betonte, dass sein Land die Lieferung von humanitärer Hilfe wie Nahrung, Wasser und Medikamenten nach Gaza nicht behindern werde. Er stellte jedoch klar: „Jede Lieferung, die zur Hamas gelangt, wird verhindert.“

„Eher ein paar Dutzend“: Geheimdienste zweifeln an Opferzahl in Gaza-Krankenhaus

Update vom 18. Oktober, 22.41 Uhr: Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi erlaubt offenbar die Öffnung des Grenzübergangs Rafah. 20 Lastwägen mit Hilfsgütern sollen den Grenzübergang in den Gazastreifen mit Hilfsgütern passieren können. Das erklärte der US-Präsident am Mittwoch vor Reportern und fügte hinzu. „Sisi verdient wirklich Anerkennung, weil er entgegenkommend war.“ Rafah ist der einzige Grenzübergang zwischen Ägypten und dem Gazastreifen.

Update vom 18. Oktober, 22.02 Uhr: Nach dem vermeintlichen Angriff auf das Al-Ahli-Arab-Krankenhaus im Gazastreifen am Dienstag wurde die Zahl der Toten am Mittwochabend aus europäischen Geheimdienstkreisen korrigiert. Demnach seien nicht hunderte, sondern dutzende Menschen bei der Explosion getötet worden. „Es gibt nicht 200 oder gar 500 Tote, sondern eher ein paar Dutzend, wahrscheinlich zwischen zehn und 50“, sagte die anonyme Quelle am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Das Gesundheitsministerium im Gazastreifen, das der dort herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas untersteht, hatte kurz nach dem Vorfall von „hunderten Toten“ gesprochen.

Die israelische Regierung und die Terrororganisation Hamas weisen sich weiterhin gegenseitig die Schuld für den Einschlag der Rakete zu. Die Quelle aus europäischen Geheimdienstkreisen sagte hierzu, Israel sei „wahrscheinlich nicht“ für den Beschuss verantwortlich - darauf deuteten den Geheimdiensten vorliegende „ernsthafte Spuren“ hin. Das Gebäude sei nicht zerstört und vermutlich bereits evakuiert worden, bevor die Rakete einschlug. Dafür, dass sich hunderte Menschen auf dem Parkplatz davor befunden hätten, gebe es „keine Beweise“.

Israel-Minister verteidigt Luftangriffe und spricht von „Monstern“

Update vom 18. Oktober, 21.15 Uhr: In einem Interview mit Sky News hat der israelische Wirtschaftsminister Nir Barkat die israelischen Luftangriffe vehement verteidigt und darauf bestanden, dass sie auf militante Kämpfer abzielten. Ernannte die Hamas ein „Monster“, das für den Ausbruch des Konflikts verantwortlich sei. „Wir haben diesen Krieg nicht begonnen, aber wir werden ihn beenden“, sagte er und betonte Israels Entschlossenheit, Vergeltung für wahrgenommene Bedrohungen zu üben. „Diese Monster haben es nicht verdient, in dieser Welt zu leben“.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Währenddessen hat der Gesandte für den Nahen Osten bei der UNO Tor Wennesland, vor einer „sehr realen und äußerst gefährlichen“ Ausweitung des aktuellen Konflikts gewarnt. Er äußerte vor dem Sicherheitsrat in New York seine Befürchtung, „dass wir uns am Rande eines tiefen und gefährlichen Abgrunds befinden, der die Flugbahn des israelisch-palästinensischen Konflikts, wenn nicht sogar des gesamten Nahen Ostens, verändern könnte“.

Zerstörtes Krankenhaus in Gaza: Palästinenser fordern eine Untersuchung durch den Internationalen Strafgerichtshof

Update vom 18. Oktober, 20.08 Uhr: Nach dem Tod von fast 500 Menschen, die bei der Bombardierung eines Krankenhauses im Gazastreifen umgekommen sind, hat die im Westjordanland regierende palästinensische Autonomiebehörde offenbar eine Untersuchung des Vorfalls durch den Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) beantragt.

„Der palästinensische Staat hat heute einen Antrag beim IStGH eingereicht, um eine Untersuchung bezüglich dieses Verbrechens zu erreichen“, sagt die Vertreterin der Palästinenserregierung in Frankreich, Hala Abu Hassira, in Paris. Sie betonte: „Wir brauchen eine internationale Untersuchung.“ Für Abu Hassira besteht kein Zweifel, dass Israel die alleinige Verantwortung für diesen Vorfall trägt. „Israel ist der einzige Verantwortliche“, sagte sie. „Es ist nicht das erste Mal, dass Israel zivile Infrastruktur und insbesondere Krankenhäuser ins Visier nimmt.“

Israel-News: Außenminister Eli Cohen benennt Kriegsziele und deutet Verkleinerung des Gazastreifens an

Update vom 18. Oktober, 19.37 Uhr: Der israelische Außenminister Eli Cohen hat sich zu den Kriegszielen seines Landes geäußert. „Am Ende dieses Krieges wird nicht nur die Hamas nicht mehr in Gaza sein, sondern auch das Territorium von Gaza wird kleiner werden“, sagte er gegenüber dem Army Radio. Diese Äußerung könne laut Times of Israel als Bestätigung von Spekulationen gedeutet werden, dass die Israelis womöglich versuchen werden, innerhalb des Gazastreifens auf Kosten der palästinensischen Gebiete eine Pufferzone zu errichten. Diese hätte den Zweck, eine Wiederholung der Terrorangriffe vom 7. Oktober zu verhindern und die Städte und Ortschaften im Süden des Landes besser zu schützen.

Opfer im Gaza-Krieg: Zahlen aus Israel und Gaza

IsraelGaza
Tote: 1.403Tote: 3.478
Verletzte: 3.800Verletze: ca. 12.000

Israel-News: Armee meldet Beschuss mit neun Raketen aus dem Libanon - vier konnten abgefangen werden

Update vom 18. Oktober, 18.30 Uhr: Nach Angaben der israelischen Armee (IDF) wurden gegen 17 Uhr deutscher Zeit neun Raketen aus dem Libanon auf das Gebiet von Kiryat Shmona im Norden Israels abgefeuert. Vier davon wurden nach Angaben der IDF durch das Luftabwehrsystem Iron Dome abgefangen. Mindestens eine Rakete landete auf einer Freifläche innerhalb von Kiryat Shmona und verursachte keinen Personen- oder Sachschaden. Unabhängig davon haben die israelischen Streitkräfte nach eigenen Angaben einen Drohnenangriff auf eine Terrorzelle durchgeführt, die aus dem Libanon heraus Mörser auf das Gebiet um Tel Turmus im Norden Israels abfeuerte. Außerdem soll es weiteren Beschuss mit Panzerabwehrraketen aus dem Libanon gegeben haben, der den Städten Metula, Malkia und Manara galt. Die Armee beantwortete diesen Beschuss nach eigenen Angaben mit Artilleriefeuer.

Update vom 18. Oktober, 16.45 Uhr: Israel will nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu humanitäre Hilfslieferungen aus Ägypten in den Gazastreifen nicht behindern. Dies betreffe Lieferungen wie Lebensmittel, Wasser und Medikamente für die Zivilbevölkerung, teilte sein Büro am Mittwoch mit.

Im Israel-Krieg zerstörtes Krankenhaus: Israel legt entlastendes Material vor

Update vom 18. Oktober, 16.27 Uhr: Israel wird von den Palästinensern und mehreren arabischen Ländern für die Bombardierung eines Krankenhauses im Gazastreifen verantwortlich gemacht, wobei mehrere Hundert Menschen ums Leben gekommen sind. Die Israelis weisen die Schuld von sich und legen nun weitere Beweise vor. Das israelische Militär (IDF) hat heute auf X, ehemals Twitter, einen Audiomitschnitt veröffentlicht, auf dem zwei Mitglieder der Hamas zu hören sein sollen. Die Männer sprechen über den vermeintlichen Angriff auf das Krankenhaus und realisieren offenbar gerade, dass die betreffende Rakete vom „Islamischen Dschihad“, also von der palästinensischen Seite abgefeuert wurde.

„Ich sage dir, das ist das erste Mal, dass wir eine solch eine Rakete fallen sehen, und deshalb sagen wir, dass sie dem Palästinensischen Islamischen Dschihad gehört“, sagt in dem Mitschnitt der mutmaßliche Hamas-Mann Nr. 1 laut der englischen Untertitel. Der mutmaßliche Hamas-Mann Nr. 2 antwortet: „Was?“, woraufhin der erste wiederholt: „Sie sagen, sie gehört dem Palästinensischen Islamischen Dschihad“. Sein Gesprächspartner kann es offenbar kaum glauben: „Es ist von uns?“, und erhält als Antwort: „Es sieht so aus!“

Israel-News: Gefechte an der israelisch-libanesischen Grenze

Update vom 18. Oktober, 15.27 Uhr: Die israelische Armee (IDF) hat auf einen Angriff mehrerer ihrer Posten an der Grenze zum Libanon mit Artilleriefeuer auf Stellungen im Süden des Nachbarlandes reagiert, die mutmaßlich der Hisbollah zuzuordnen sind. Vor dort aus war auf die israelischen Militärposten geschossen worden, unter anderem auch mit Panzerabwehrraketen, wie die IDF erklärte. Angaben zu Verlusten wurden bisher nicht gemacht. In den letzten Tagen kam es zu einer ganzen Reihe von Angriffen mittels Raketen und Gewehrfeuer auf israelische Städte und Militäreinheiten an der israelisch-libanesischen Grenze. Zu den meisten davon hat sich die Hisbollah bekannt.

Update vom 18. Oktober, 14.10 Uhr: Die militante libanesische Hisbollah-Miliz hat eigenen Angaben zufolge mit einer Panzerabwehrrakete einen israelischen „Merkava“-Panzer an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon getroffen. Bei dem Volltreffer habe es unter der Besatzung Tote und Verwundete gegeben. Die israelische Armee erklärte, sie prüfe Berichte, wonach eine Panzerabwehrrakete aus dem Libanon abgefeuert worden sei.

Israel-News: Video soll Explosion in Krankenhaus zeigen – Rakete aus Gaza traf Klinik 

Update vom 18. Oktober, 13.40 Uhr: Der Raketeneinschlag in einem Krankenhaus im Gazastreifen hat auch in China Empörung ausgelöst. „China ist entsetzt über die vielen Opfer, die der vermeintliche Angriff auf ein Krankenhaus in Gaza verursacht hat, und verurteilt ihn auf das Schärfste“, erklärte das Außenministerium in Peking. China rufe zu einer „sofortigen Waffenruhe und einer Beendigung des Krieges“ zwischen Israel und der Hamas auf.

Update vom 18. Oktober, 13.10 Uhr: Nach dem Raketenbeschuss eines Krankenhauses in Gaza ist die Empörung groß. Am Pranger steht vor allem Israel. Doch dessen Militär weist alle Schuld weit von sich und gibt der Palästinensermiliz Islamischer Dschihad die Schuld. Ein Livestream des Senders Al Jazeera scheint die israelischen Angaben zu stützen.

Einstellige Zahl Deutscher beim Krieg in Nahost tot – News zum Israel-Krieg

Update vom 18. Oktober, 12.25 Uhr: Bei dem Terrorangriff der Hamas auf Israel sind nach Angaben der Bundesregierung auch mehrere Deutsche ums Leben gekommen. Die Regierung gehe von einer einstelligen Zahl deutscher Staatsangehöriger aus, teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts mit. Er verwies darauf, dass einzelne Todesfälle erst bestätigt würden, wenn die Angehörigen verständigt seien.

Update vom 18. Oktober, 11.50 Uhr: US-Präsident Joe Biden zufolge scheint die Explosion in einem Krankenhaus im Gazastreifen nicht auf einen Angriff von Israel zurückzugehen. „Nach dem, was ich gesehen habe, sieht es so aus, als ob es vom anderen Team gemacht wurde, nicht von Ihnen“, sagte Biden zu Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Auch das US-Militär macht eine verirrte Rakete des „Islamischen Dschihad“ verantwortlich.

Israel macht Dschihad-Rakete für Zerstörungen an Gaza-Klinik verantwortlich

Update vom 18. Oktober, 11.20 Uhr: Nach israelischen Informationen hat eine fehlgeleitete Rakete der militanten Organisation „Islamischer Dschihad“ die Explosion an einem Krankenhaus in Gaza verursacht. Auf einem Parkplatz neben der Klinik seien Zerstörungen vor allem durch eine sehr große Menge an Raketenantriebsmittel zu erklären, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Es gebe keine typischen Zerstörungen an den umliegenden Gebäuden oder einen Krater wie bei einem israelischen Luftangriff, erklärte Hagari.

„Der Parkplatz wurde nicht von Munition der Luftwaffe getroffen.“ Die palästinensische Rakete sei vermutlich von einem Friedhof hinter dem Krankenhaus abgefeuert worden. Die Hamas habe sofort gewusst, dass es sich um eine fehlgeleitete Rakete des „Islamischen Dschihad“ gehandelt habe, und dennoch versucht, Israel für den tödlichen Vorfall verantwortlich zu machen, sagte Hagari. Der Dschihad wies jegliche Verantwortung zurück.

News zum Gaza-Krieg: Israel sieht keine Anzeichen für Luftangriff auf Krankenhaus in Gaza

Erstmeldung vom 18. Oktober: Tel Aviv/Gaza – Wer ist für die Explosion in einem Krankenhaus im Gazastreifen mit vielen Toten verantwortlich? Die radikalislamische Hamas und mehrere arabische Staaten weisen Israel die Schuld zu. Die israelische Armee weist die Vorwürfe weit von sich. Nach ihren Erkenntnissen geht der Raketeneinschlag klar auf das Konto militanter Palästinenser. 

Israels Militär veröffentlichte Aufnahmen, die beweisen sollen, dass eine fehlgeleitete Rakete der Extremistengruppe „Islamischer Dschihad“ für den Einschlag in der Al-Ahli-Klinik verantwortlich sei. Auf den Luftaufnahmen sind das Krankenhaus und ein Parkplatz zu sehen, auf dem ein Brand ausgebrochen war. Als Folge sollen Hunderte von Menschen getötet worden sein. Eine unabhängige Überprüfung der Angaben war zunächst nicht möglich.

Israels Militär veröffentlicht Luftaufnahmen von Gaza-Krankenhaus

In dem veröffentlichten Videozusammenschnitt werden Luftaufnahmen vor und nach dem tödlichen Vorfall verglichen. Es sei kein typischer Krater zu sehen, wie er sonst bei israelischen Luftangriffen entstehe, hieß es. Der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus sagte dem US-Sender CNN außerdem, das Militär habe Beweise vorliegen über ein von Israel abgehörtes Gespräch zwischen Hamas-Terroristen. Sie hätten gesagt: „Oh, da gab es offenbar eine Fehlfunktion oder eine Explosion einer Rakete, die im Gazastreifen gelandet ist.“ Zudem sei kurz vor dem Vorfall eine Salve von Raketen aus dem mittleren oder nördlichen Abschnitt des Gazastreifens in Richtung Israel abgefeuert worden. Diese sei auf Israels Radarsystem verzeichnet worden.

Die militante Palästinenserorganisation „Islamischer Dschihad“ wies die Schuldzuweisung der Israelis zurück. Das Gesundheitsministerium im Gazastreifen, das der dort herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas untersteht, teilte mit, dass die „mehrere Hundert“ Menschen bei einem israelischen Luftangriff auf das Krankenhaus getötet und verletzt worden seien. Eine genaue Zahl wurde dabei nicht genannt.

News zum Krieg zwischen Israel und Hamas: UN-Generalsekretär fordert Feuerpause

UN-Generalsekretär António Guterres forderte derweil eine humanitäre Feuerpause im laufenden Konflikt. „Ich rufe zu einer sofortigen Feuerpause auf, um genug Zeit und Platz bereitzustellen, damit meine beiden Aufrufe realisiert und das epische menschliche Leid gelindert werden kann“, sagte er in Peking. Damit meinte er seine Forderung an die Hamas, Geiseln freizulassen, und an Israel, humanitäre Hilfe in Gaza zuzulassen. Die Miliz Hisbollah im Libanon rief unterdessen einen „Tag des beispiellosen Zorns“ gegen Israel aus. (cs mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Mohammad Abu Elsebah/dpa

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