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Hunderte Tote bei Explosion in Gaza-Krankenhaus – Video soll fehlgeleitete Rakete zeigen

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Eine Explosion in einem Krankenhaus in Gaza führt zu hunderten Toten. Die Hamas und Israel machen sich gegenseitig verantwortlich. Der News-Ticker.

Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle militärische Entwicklung informieren wir in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 18. Oktober, 09.25 Uhr: Eigenen Angaben zufolge hat die Hisbollah einen israelischen „Merkava“-Panzer mit einer Panzerabwehrrakete getroffen. Die Miliz teilte mit, Ziel des Angriffs sei eine Armeestellung auf der anderen Seite der Grenze gegenüber dem libanesischen Dorf Aita asch-Schaab gewesen. Unter den Soldaten habe es Verluste gegeben. Die israelische Armee erklärte, sie prüfe Berichte, wonach eine Panzerabwehrrakete aus dem Libanon abgefeuert worden sei.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Update vom 18. Oktober, 08.35 Uhr: Im Gazastreifen sind nach israelischen Militärangaben zwei weitere ranghohe Hamas-Mitglieder bei Luftangriffen getötet worden. Es handele sich um Muhammad Awdallah, den Kommandeur der Panzerabwehr-Einheit von Gaza, sowie um Akram Hidschasi, einen „Terroristen von den Hamas-Marinetruppen“ und Waffendealer, teilte die israelische Armee mit. Hidschasi sei Drahtzieher von Terroranschlägen auf Israel. Die Armee habe in den letzten Tagen „weiter Dutzende von Terrorzielen im Gazastreifen angegriffen“, hieß es weiter. Darunter seien Einsatzzentren, Abschussrampen sowie terroristische Infrastruktur.

Update vom 18. Oktober, 07.55 Uhr: Israels Militär hat Aufnahmen veröffentlicht, die beweisen sollen, dass eine fehlgeleitete palästinensische Rakete für den tödlichen Einschlag in einem Krankenhaus im Gazastreifen verantwortlich sei. In dem am Mittwoch veröffentlichten Videozusammenschnitt sind Luftaufnahmen der Al-Ahli-Klinik und eines Parkplatzes zu sehen, auf dem ein Brand ausgebrochen war.

Dabei sollen Hunderte von Menschen getötet worden sein. Verglichen werden Luftaufnahmen vor und nach dem tödlichen Vorfall. Es sei kein typischer Krater zu sehen, wie er sonst bei israelischen Luftangriffen entstehe. Nach Angaben der Armee schlug dort stattdessen eine fehlgeleitete Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad ein. Diese wies die Schuldzuweisung zurück.

Ein libanesischer Demonstrant zeigt das Victory-Zeichen vor einem brennenden Gebäude in der Nähe der US-Botschaft während einer Solidaritätsdemonstration mit der Bevölkerung des Gazastreifens.

Israel-News: Erneut Schusswechsel an der Grenze zum Libanon

Update vom 18. Oktober, 06.50 Uhr: Erneut ist es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon zu einem Schusswechsel gekommen. Israelische Soldaten seien in der Gegend von Shtula im Bereich des Sicherheitszauns zwischen Israel und dem Libanon mit Panzerabwehrraketen beschossen worden, teilte das israelische Militär mit. Die eigene Artillerie habe daraufhin den Ort des Raketenabschusses unter Feuer genommen. Zudem hat das israelische Militär Stellungen der pro-iranischen Hisbollah im Libanon angegriffen. Kampfflugzeuge hätten einen Beobachtungsposten und militärische Infrastruktur der Schiiten-Miliz getroffen.

Update vom 18. Oktober, 6.15 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres zeigt sich bestürzt über den Tod Hunderter Menschen bei einem Raketenbeschuss eines Krankenhauses in Gaza. „Ich bin entsetzt über die Tötung Hunderter palästinensischer Zivilisten heute bei einem Angriff auf ein Krankenhaus in Gaza, den ich aufs Schärfste verurteile“, schrieb Guterres. „Mein Herz ist bei den Familien der Opfer. Krankenhäuser und medizinisches Personal unterliegen dem Schutz des humanitären Völkerrechts.“

Israels Militär weist Verantwortung für Raketenangriff auf Krankenhaus in Gaza-Stadt zurück

Update vom 18. Oktober, 04:10 Uhr: Die israelische Armee zweifelt die Zahl der palästinensischen Todesopfer bei dem Raketenangriff auf das Krankenhaus in Gaza-Stadt an. Es habe keinen direkten Treffer auf die Einrichtung gegeben, sagt der Sprecher der israelischen Armee, Admiral Daniel Hagari. Aufnahmen von Militärdrohnen zeigten „eine Art Treffer auf dem Parkplatz“.

Das Militär habe ein Gespräch mit der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad abgehört, in dem die Kämpfer einen Fehlschuss zugegeben hätten, erklärt ein weiterer Militärsprecher, Oberstleutnant Jonathan Concricus, dem Sender CNN. Die Armee werde einen Mitschnitt des Gesprächs veröffentlichen. Das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium gibt die Zahl der Opfer mit mindestens 500 an, hatte zuvor aber selbst von einem Treffer im „Hof eines Krankenhauses“ im Zentrum von Gaza-Stadt gesprochen.

Wütende Proteste nach Raketeneinschlag in Krankenhaus

Update vom 18. Oktober, 01:30 Uhr: Nach einem verheerenden Raketeneinschlag in einem Krankenhaus im Gazastreifen gab es am Abend wütende Proteste in der arabischen Welt. Im Westjordanland gingen laut ZDF viele Palästinenser auf die Straße, um gegen die Gewalt zu protestieren. Sie lieferten sich Straßenschlachten mit israelischen Sicherheitskräften, warfen mit Steinen und anderen Gegenständen auf die Polizeieinheiten. In der jordanischen Hauptstadt Amman habe sich ein aufgebrachter Protestmarsch in Richtung der israelischen Botschaft in Bewegung gesetzt, hieß es.

Bei einer schweren Explosion in der Klinik nach einem Luftangriff sollen laut verschiedener Medienberichte zwischen 100 und 500 Menschen ums Leben gekommen sein. Israel beschuldigte den Islamischen Dschihad, die Hamas gab wiederum Israel die Schuld. Bislang ist unklar, woher die Rakete kam, die den gesamten Gebäudetrakt offenbar zum Einsturz brachte.

Bundeskanzler Scholz in Kairo: Regierungsmaschine landet sicher in Ägypten

Update vom 18. Oktober, 01:10 Uhr: Beim Abflug aus Tel Aviv wurde es hektisch. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), sein Stab sowie die mitreisenden Journalisten mussten aus der deutschen Regierungsmaschine evakuiert werden, weil über dem Flughafen Raketenalarm herrschte. Erst als die israelische Luftabwehr die Raketen ausgeschaltet hatte, konnte der Kanzler laut „heute update“ des ZDF in die Maschine zurückkehren.

Mittlerweile sind der deutsche Regierungschef und alle Mitfliegenden sicher in Kairo gelandet. Dort wird sich Scholz am Mittwoch mit dem ägyptischen Präsidenten Abd al-Fattah as-Sisi treffen, um mit diesem über die Situation der palästinensischen Flüchtlinge aus Gaza zu sprechen. Bislang hält Ägypten den Grenzübergang in den Gazastreifen bei Rafah geschlossen.

Raketeneinschlag in Krankenhaus im Gazastreifen: Hisbollah im Libanon reagiert

Update vom 17. Oktober, 23.19 Uhr: Nach einem Raketeneinschlag in einem Krankenhaus im Gazastreifen mit mutmaßlich zahlreichen Opfern hat die im Libanon aktive pro-iranische Miliz Hisbollah einen „Tag des beispiellosen Zorns“ gegen Israel ausgerufen. Dieser richte sich auch gegen den für Mittwoch geplanten Solidaritätsbesuch von US-Präsident Joe Biden in Israel, teilte die Schiitenorganisation am späten Dienstagabend mit. Biden wolle das „kriminelle Regime unterstützen“.

Die libanesische Miliz betonte, Worte der Verurteilung reichten nicht mehr aus. Sie forderte die Menschen in der arabischen und islamischen Welt auf, ihrer Empörung bei Protesten Ausdruck zu verleihen.

Update vom 17. Oktober, 23.12 Uhr: Die israelische Armee machte kurz nach der Explosion in einem Krankenhaus in Gaza die Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad für den folgenschweren Angriff auf das Krankenhaus verantwortlich. Darauf wiesen Informationen der Geheimdienste hin, die „auf mehreren uns vorliegenden Quellen basieren“, hieß es in einer Mitteilung der Armee. Weiter erklärte sie, eine Analyse ergebe, dass „eine Raketensalve von Terroristen in Gaza abgefeuert wurde, die in unmittelbarer Nähe des Ahli-Krankenhauses vorbeizog, als dieses getroffen wurde“.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sprach von einem „Krankenhaus-Massaker“ und ordnete an, die Fahnen für eine dreitägige Trauerzeit auf Halbmast zu setzen und der „Märtyrer“ in dieser Zeit zu gedenken. Im Ramallah im Westjordanland, dem Sitz von Abbas, marschierten am Abend hunderte Demonstranten durch die Straßen und forderten den Rücktritt des Palästinenserpräsidenten.

Israel macht Terror-Organisation Islamischer Dschihad für Krankenhaus-Explosion verantwortlich

Update vom 17. Oktober, 21.55 Uhr: Die israelische Armee hat die Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad für den folgenschweren Angriff auf ein Krankenhausgelände in Gaza verantwortlich gemacht. „Nach den Informationen der Geheimdienste, die auf mehreren uns vorliegenden Quellen basieren, ist der Islamische Dschihad für einen fehlgeschlagenen Raketenangriff verantwortlich, der das Krankenhaus getroffen hat“, hieß es in einer am Dienstagabend verbreiteten Mitteilung der Armee.

Update vom 17. Oktober, 21.20 Uhr: Die Delegation von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Dienstagabend vor dem Abflug von Tel Aviv nach Kairo wegen eines Raketenalarms schlagartig das Flugzeug verlassen müssen. Scholz wurde mit einem Auto in ein Gebäude gefahren, die anderen Passagiere wurden aufgefordert, sich auf dem Flugfeld auf den Boden zu legen. Es wurden zwei Flugabwehrraketen abgefeuert, die auf dem Flugfeld deutlich zu hören waren. Nach wenigen Minuten konnten die Passagiere wieder in das Flugzeug steigen.

Explosionen in Krankenhaus in Gaza: Spekulationen zur Ursache

Update vom 17. Oktober, 21.18 Uhr: Mahmoud Abbas hat sein für morgen geplantes Treffen mit Joe Biden abgesagt, wie hohe palästinensische Beamte gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press mitteilten. Das Treffen hätte in Jordanien stattfinden sollen.

Update vom 17. Oktober, 21 Uhr: Israelischen Medienberichten zufolge soll nach ersten Erkenntnissen des israelischen Militärs eine fehlgeleitete Rakete der im Gazastreifen herrschenden Hamas für die Explosion verantwortlich sein. Die Angaben waren unabhängig nicht zu überprüfen.

Update vom 17. Oktober, 20 Uhr: Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari äußerte sich zur Explosion im Al-Ahli-Krankenhaus im Gazastreifen. Man habe noch nicht alle Informationen und werde noch mehr sagen können, sobald man alle Informationen habe, so Hagari laut The Times of Israel. Er wisse noch nicht, ob es sich um einen israelischen Luftschlag handle. „Es gibt sehr viele Luftangriffe, aber auch sehr viele Raketenangriffe der Hamas und auch durch die Hamas verbreitete Falschmeldungen“, betonte er.

Update vom 17. Oktober, 19.45 Uhr: Laut dem Gesundheitsministerium in Gaza ist die Todeszahl bei dem Luftangriff auf das Al-Ahli-Krankenhaus in der Stadt Gaza auf mindestens 500 gestiegen. Ashraf al-Qudra, der Sprecher des Ministeriums, betonte, Menschen hätten sich dort versammelt und gedacht, es wäre ein sicherer Ort. „Wir sind jetzt in einer kritischen Phase, es werden Massaker durchgeführt“, erklärte er. Bislang seien in Gaza rund 371 Familien vollständig ausgelöscht worden.

Update vom 17. Oktober, 19.20 Uhr: Nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen sind bei einem israelischen Luftangriff auf das Al-Ahli-Krankenhaus in der Stadt Gaza mindestens 200 bis 300 Menschen ums Leben gekommen. Ein Reporter des katarischen Nachrichtensenders Al Jazeera sprach von einem „Blutbad“ im Krankenhaus. „Der Geruch von Blut füllt die Luft, es sind schreckliche Bilder“, so der Al Jazeera-Reporter laut der in London ansässigen Publikation Middle East Eye.

Update vom 17. Oktober, 18.50 Uhr: Wegen eines Raketenalarms musste Bundeskanzler Olaf Scholz am Dienstag während seines Besuchs in Tel Aviv in einen Schutzraum der deutschen Botschaft. Er habe sich dort wenige Minuten aufhalten müssen, hieß es aus seinem Umfeld.

Update vom 17. Oktober, 17.30 Uhr: Bei seinem Besuch in Israel ist Bundeskanzler Olaf Scholz gemeinsam mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu vor die Presse getreten. „In solchen schwierigen Zeiten kann es für Deutschland nur einen Platz geben, den Platz an der Seite Israels“, so Scholz. Er betonte erneut: „Die Sicherheit Israels und seiner Bürgerinnen und Bürger ist deutsche Staatsräson.“ Die deutsche Geschichte und die Verantwortung aus dem Holocaust würden es zur Aufgabe Deutschlands machen, „für die Existenz und die Sicherheit Israels einzustehen“. Er verurteilte erneut den Hamas-Angriff und gab an: „Israel hat das völkerrechtlich verbriefte Recht, sich gegen diesen Terror zu wehren.“ Es müsse zudem verhindert werden, dass sich der Konflikt ausbreite: „Ausdrücklich warne ich, kein Akteur sollte es für eine gute Idee halten, von außen in diesen Konflikt einzugreifen. Es wäre ein schwerer, unverzeihlicher Fehler.“ Der Bundeskanzler gab an, Antisemitismus habe in Deutschland keinen Platz. „Jüdisches Leben in Deutschland ist ein Geschenk“, so Scholz. Man werde jüdische Einrichtungen schützen.

Update vom 17. Oktober, 17.25 Uhr: Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Naser Kanaani, hat erneut betont, dass der Iran den militärischen Operationen Israels innerhalb des Gazastreifens nicht „tatenlos zusehen“ werde. Im Gespräch mit dem libanesischen Sender Al Mayadeen erklärte Kanaani, man werde „präventive Aktionen“ unternehmen. Israel solle sich daher „allen Szenarien bewusst sein“, da die „Widerstandsachse“ antworten werde, falls man „rote Linien“ überschreite.

Israelische Luftwaffe verkündet: Hochrangiger Hamas-Kommandeur getötet

Update vom 17. Oktober, 16.35 Uhr: Die israelische Luftwaffe und der Geheimdienst Shin Bet wollen in einer gemeinsamen Luftoperation in Gaza den hochrangigen Hamas-Kommandeur Ayman Nofal eliminiert haben. Dies teilte die Luftwaffe im Kurznachrichtendienst X (ehemalig Twitter) mit. Nofal war im bewaffneten Arm der Hamas, den Al-Qassam-Brigaden, der Verantwortliche für die Stadt Gaza und Mitglied im Militärrat der Hamas. Laut Reuters habe die Hamas den Tod Nofals selbst bestätigt.

Update vom 17. Oktober, 16.15 Uhr: Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant hat laut dem Sender Reshet 13 den Luftstützpunkt Nevatim besucht. Dort sagte er: „Wir werden jedes Mitglied der Hamas kriegen. Sie haben zwei Optionen, entweder sterben sie oder sie ergeben sich ohne Bedingungen. Wir werden die Hamas ausrotten und all ihre Fähigkeiten zerschlagen.“

Scholz trifft in Israel ein

Update vom 17. Oktober, 15.23 Uhr: Zehn Tage nach dem verheerenden Terrorangriff der Hamas ist Bundeskanzler Olaf Scholz zu einem Solidaritätsbesuch in Israel eingetroffen. Der SPD-Politiker will mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Präsident Izchak Herzog und Angehörigen deutscher Geiseln der Hamas sprechen, die in den Gaza-Streifen verschleppt wurden. Scholz will sich über die Lage im Kriegsgebiet informieren, aber auch darüber sprechen, wie ein Flächenbrand in der Region verhindert werden kann. Am Abend reist er weiter nach Ägypten, das als einziges Nachbarland Israels an den Gazastreifen grenzt. 

Update vom 17. Oktober, 14.15 Uhr: Unter den Hamas-Geiseln im Gazastreifen ist laut einem Bericht der New York Times auch ein junger Palästinenser. Es handle sich um einen 22-Jährigen aus Ostjerusalem, schrieb die Zeitung, die sich auf die Familie des Mannes berief. Er habe in der Nacht zum 7. Oktober eine Gruppe Feiernder zu einem Musikfestival in der Negev-Wüste gefahren, wo Mitglieder der Hamas später mindestens 260 Menschen ermordeten. In den frühen Morgenstunden habe der 22-Jährige seinen Bruder angerufen und von dem Überfall berichtet. Wenig später habe der Schwager des 22-Jährigen einen Anruf von einem Hamas-Mitglied erhalten. Er habe ihm versichert, dass der 22-Jährige kein israelischer Staatsbürger sei, sagte der Schwager der Zeitung. „Ich behalte ihn bei mir“, sei die Antwort gewesen.

Russland warnt Israel vor Bodenoffensive in Gaza

Update vom 17. Oktober, 13.27 Uhr: Russland mahnt Israel zur Vorsicht hinsichtlich einer Bodenoffensive gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen. Es bestehe die Gefahr einer Eskalation des Konflikts mit „fürchterlichen Folgen für die gesamte Region“ und einer potenziell noch größeren humanitären Krise, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Die Menschen in Israel müssten in Frieden leben. Wichtigste Aufgabe sei, den Krieg in Nahost zu beenden.

Update vom 17. Oktober, 12.39 Uhr: Nach Militärangaben ist der israelische Grenzort Metulla vom Libanon aus mit einer Panzerabwehrrakete angegriffen worden. Es gebe mehrere Verletzte, sagte der israelische Militärsprecher Richard Hecht. Israelische Panzer schossen nach Armeeangaben zurück. Hecht bekräftigte zudem, dass es im Krieg gegen die Hamas bislang keine humanitäre Feuerpause gebe. Der Rafah-Grenzübergang zu Ägypten sei weiter geschlossen.

Israel: Statt Bodenoffensive in Gaza auch „etwas anderes“ möglich

Update vom 17. Oktober, 12.05 Uhr: Das israelische Militär will im Gazastreifen nicht unbedingt zu einer Bodenoffensive übergehen. „Wir bereiten uns auf die nächsten Kriegsphasen vor“, sagte ein Militärsprecher. „Wir haben bisher nicht mitgeteilt, worum es sich handelt. Alle sprechen von einer Bodenoffensive. Es kann auch etwas anderes sein.“

Zerstörte Häuser nach israelischen Luftangriffen im nördlichen Gazastreifen

Update vom 17. Oktober, 11.42 Uhr: Israels Präsident Izchak Herzog hat die westlichen Alliierten um Geduld gebeten. „Es ist ein schmerzhafter Prozess, es ist keine Operation im Krankenhaus, es ist eine Operation auf dem Schlachtfeld“, sagte Herzog der Deutschen Presse-Agentur. „Wir müssen das Böse aus Gaza entfernen - damit Israel und auch das palästinensische Volk in Freiheit leben und über ihre eigene Sicherheit entscheiden können“, erklärte das Oberhaupt des israelischen Staates. „Man muss uns genug Zeit geben, um dies zu erreichen.“

Scholz warnt Iran und Hisbollah vor Eingreifen in Israel-Hamas-Krieg

Update vom 17. Oktober, 11.05 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat nach einem Treffen mit dem jordanischen König Abdullah den Iran und die libanesische Hisbollah-Miliz aufgefordert, einen Flächenbrand in der Region zu verhindern. „Ich warne die Hisbollah und Iran ausdrücklich, in den Konflikt einzugreifen“, sagte Scholz, der heute nach Israel reist.

Hunderttausende Palästinenser noch im Norden Gazas

Update vom 17. Oktober, 10.20 Uhr: Nach Angaben des israelischen Militärs haben noch immer mehrere Hunderttausend Palästinenser im Gazastreifen den Aufrufen zur Evakuierung nicht Folge geleistet. Schätzungen zufolge hätten sich bis zum Einbruch der Dunkelheit am Dienstag etwa über 600.000 Menschen in den südlichen Teil des abgeschotteten Küstenabschnitts begeben, so Armeesprecher Jonathan Conricus. „Es gibt immer noch ein paar Hunderttausend, die gehen sollten“, ergänzte er. Die Vereinten Nationen berichteten, dass etwa eine Million Menschen in den Süden geflüchtet seien.

Update vom 17. Oktober, 9.45 Uhr: Eigenen Angaben zufolge hat das israelische Militär vier mutmaßliche Angreifer an der libanesischen Grenze getötet. Sie hätten versucht, den Grenzzaun zu überwinden und einen Sprengsatz zu platzieren, teilte das Militär mit. Unterdessen sind nach palästinensischen Angaben bei neuen israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen in der Nacht mindestens 49 Menschen getötet worden. Es seien Wohnhäuser in Chan Junis und Rafah getroffen worden, hieß es.

Iran bekräftigt Drohungen gegen Israel

Update vom 17. Oktober, 8.45 Uhr: Der Iran hat angesichts des Kriegs zwischen Israel und der Hamas seine Drohungen gegen Israel noch einmal bekräftigt. „Wenn die zionistischen Verbrechen nicht sofort aufhören, werden neue Fronten für sie eröffnet werden“, sagte Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian im Staatsfernsehen. „Stoppen Sie die Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung, bevor es zu spät ist.“ Der Außenminister wies erneut eine direkte Verstrickung Irans zurück.

Update vom 17. Oktober, 8.00 Uhr: Das israelische Militär erwidert im Norden wiederholte Angriffe der pro-iranischen Hisbollah im Libanon. Die Armee attackiere gegenwärtig Posten der Schiiten-Miliz, teilte das israelische Militär am frühen Dienstagmorgen mit. Man reagiere auf die Hisbollah-Angriffe, ohne die Situation jedoch zu eskalieren, betonte Armeesprecher Jonathan Conricus. Die Luftwaffe veröffentlichte dazu ein Video und erklärte, die Angriffe seien eine Reaktion auf den Beschuss Israels aus dem Libanon.

Hamas veröffentlicht Video von israelisch-französischer Geisel

Update vom 17. Oktober, 7.15 Uhr: Die Hamas hat ein Video mit dem Appell einer Vermissten veröffentlicht. Die Frau, deren verletzter Arm von einem nicht identifizierten Arzt behandelt wird, bittet darin, so schnell wie möglich zu ihrer Familie zurückgebracht zu werden. „Ich bin 21 Jahre alt und komme aus Schoham“, sagt die Frau. Sie sei aktuell in Gaza und dort in einem Krankenhaus behandelt worden. Medienberichten zufolge soll es sich um eine Israelin handeln, die auch die französische Staatsangehörigkeit hat. Das israelische Militär teilte in der Nacht zum Dienstag mit, sie sei entführt worden. Die Armee wende „alle geheimdienstlichen und operativen Mittel“ an, um die Rückkehr der Gefangenen zu erreichen.

Update vom 17. Oktober, 6.15 Uhr: Die israelische Luftwaffe setzt ihre massiven Bombardements gegen die islamistischen Hamas-Angreifer im Gazastreifen weiter fort. Das Militär attackiere weiter die Infrastruktur der Hamas und suche aktiv nach den Verstecken ihrer Führungsleute, erklärte Armeesprecher Jonathan Conricus am frühen Morgen. Unterdessen verschärft sich die akute Versorgungsnot der in den Süden geflüchteten Palästinenserinnen und Palästinenser.

Der ägyptische Grenzübergang Rafah als einziger Weg, dringend benötigte Hilfe in den von Israel abgeriegelten Küstenstreifen zu bringen, war am frühen Dienstag weiter geschlossen. Derweil laufen die diplomatischen Bemühungen, einen Flächenbrand in Nahost zu verhindern, auf Hochtouren: Nach Bundeskanzler Olaf Scholz am Dienstag reist am Tag darauf auch US-Präsident Joe Biden nach Israel.

Grenzübergang zu Ägypten beschossen: Lage im Israel-Krieg bleibt angespannt

Update vom 16. Oktober, 22.51 Uhr: Israel hat am Montag offenbar erneut den Grenzübergang Rafah an der Grenze zu Ägypten beschossen. Wie AFP-Journalisten berichteten, wurde die Umgebung des Grenzübergangs am Montag von einem Angriff getroffen. Hunderte Palästinenser warten dort auf eine Ausreise aus dem abgeriegelten Küstenstreifen und eine Einreise nach Ägypten. Von Israel gab es am Montag keine offizielle Äußerung zur Bombadierung des Grenzübergangs.

Bei dem Militärschlag am Montag handelt es sich um den insgesamt vierten Angriff auf das Grenzgebiet zwischen dem Gaza-Streifen und Ägypten seit Ausbruch des Kriegs zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas. Der Grenzübergang Rafah war Berichten zufolge von der israelischen Luftwaffe Anfang vergangener Woche binnen 24 Stunden bereits drei Mal bombardiert worden. Er ist der einzige nicht von Israel kontrollierte Grenzübergang zum Gazastreifen.

Auch die ägyptische Nachrichtenagentur Mada Masr berichtete unter Berufung auf einen pälistensischen Journalisten und einen ägyptischen Beamten einem Bombenschlag „zwischen dem ägyptischen und dem palästinensischen Terminal“ am Montag. Auf der anderen Seite der Grenze warten unterdessen zahlreiche Hilfsorganisationen auf die Grenzöffnung, um die Menschen im Gazastreifen mit Hilfsgütern zu versorgen.

Update vom 16. Oktober, 21.09 Uhr: Der Chef der Außenbeziehungen der Hamas, hat erklärt, er wisse nicht, ob die 199 als Geiseln genommenen israelischen Zivilisten noch am Leben seien. „Ich habe keine Ahnung“, sagte Dr. Basem Naim in einem Interview. Es sei „unmöglich“, dies zu überprüfen, da der Gazastreifen unter schwerem Beschuss stehe. „Wir haben allen Vermittlern gesagt, dass wir bereit sind, alle zivilen Geiseln freizulassen, sobald die Aggression gegen unser Volk gestoppt ist“, sagte er dem Sky News-Moderator Mark Austin.

EU plant Luftbrücke für Hilfsorganisationen im Gazastreifen

Update vom 16. Oktober, 19.12 Uhr: Die EU plant eine Luftbrücke für Hilfsorganisationen im Gazastreifen. Die Flüge sollen noch diese Woche starten und beispielsweise Medikamente für die Hilfsorganisation Unicef nach Ägypten bringen, teilte die EU-Kommission in Brüssel am Montag mit. Von dort könnten die Hilfsgüter weiter in den Gaza-Streifen transportiert werden.

„Die katastrophale humanitäre Lage in Gaza steht kurz davor, ihren Höhepunkt zu erreichen“, sagte der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarčič. Treibstoff, Wasser, Nahrungsmittel und Medikamente müssten die Menschen in Gaza sofort erreichen.

Konflikt in Israel: Armee spricht von Tötung des Hamas-Geheimdienstchefs

Update vom 16. Oktober, 18.19 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei einem Luftangriff in Chan Junis im Süden des Gazastreifens den regionalen Chef des Hamas-Geheimdienstes getötet. Der Angriff sei in den frühen Morgenstunden erfolgt, sagte ein Armeesprecher am Montag. Die Armee veröffentlichte auf X auch ein Video des Angriffs. Der Name des Mitglieds der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas wurde nicht genannt. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Auch Oppositionschef unterstreicht Entschlossenheit - „unmöglich, neben einer Terrorgruppe zu leben“

Update vom 16. Oktober, 16.50 Uhr: Der israelische Oppositionsführer Yair Lapid erklärte, dass Israel seinen Krieg gegen die Hamas fortsetzen werde, auch wenn es dafür international kritisiert werde. „Es wird Zeit brauchen, es wird den Einsatz von viel Gewalt erfordern. Wenn es der Welt nicht gefällt, ist es halt so. Es waren nicht die Kinder der Welt, die ermordet wurden, es waren unsere Kinder“, sagte Lapid zu Beginn der Wintersitzung der Knesset.

Lapid verspricht, dass Israel „die Hamas entwurzeln“ wird, denn „es ist “. Es gehe um die Notwendigkeit, die Realität für die Israelis zu verändern, insbesondere für diejenigen, die im Grenzgebiet zum Gazastreifen leben: „Unser Ziel ist es nicht, den Krieg zu beenden und zum gewohnten Alltag zurückzukehren. Unser Ziel ist es, den Krieg zu gewinnen und besser zu sein als vorher“.

Kurz nach Lapids Rede in der Knesset mussten die Abgeordneten des israelischen Parlaments überstürzt in den Luftschutzkeller des Hauses flüchten, da es zu einem schweren Raketenbeschuss auf Jerusalem und Tel Aviv kam. Die Raketen wurden aus dem Gazastreifen abgefeuert, laute Explosionen über den Städten waren zu hören. Es gibt allerdings keine EBrichte über Verletzte oder Schäden.

Sprecher der israelischen Armee betont Entschlossenheit: „Hamas hat Existenzrecht verloren“

Update vom 16. Oktober, 16.02 Uhr: Arye Sharuz Shalicar, ein in Berlin aufgewachsener Sprecher des israelischen Militärs, hat gegenüber Ippen.Media die Entschlossenheit Israels betont, den Krieg gegen die Hamas zu einem erfolgreichen Ende zu führen und die Terrororganisation auszulöschen. „Weil die Hamas getan hat, was sie getan hat, hat sie ihr Existenzrecht verloren“, sagte er. Es gebe einen über mehre Phasen angelegten Plan, dessen Zweck es sei, „die Hamas zu vernichten, sowie jeden Terroristen, der an dem Massaker an mindestens 1300 Israelis und der Entführung von 199 Israelis, darunter Kinder und ein Baby, beteiligt war.“

Man gehe dabei unerbittlich vor. „Das israelische Militär verfolgt eine Nulltoleranzpolitik. Auf jeden Schuss – wo auch immer er herkommt – wird direkt reagiert“, sagte Shalicar. Man sei aber darum bemüht, die Zivilbevölkerung im Gazastreifen möglichst zu schonen. „Wir tun unser Möglichstes, um zwischen Terroristen und der Zivilbevölkerung zu unterscheiden“, so Shalicar. Um den Menschen die Flucht zu ermöglichen, sei man bisher auch nicht massiver gegen die Hamas vorgegangen. Die angebliche Verschiebung der Bodenoffensive nannte er ein Gerücht: „Wir haben nichts von unseren strategischen Plänen mit der Welt geteilt.“

Israel-Krieg: Israel gelingt wichtiger Schlag gegen Hamas im Gazastreifen

Update vom 16. Oktober, 15.03 Uhr: Der israelischen Luftwaffe ist nach eigenen Angaben ein wichtiger Schlag gegen die Hamas im Gazastreifen gelungen. Sie will den operativen Stützpunkt des bereits vor einigen Tagen getöteten Hamas-Kommandeurs Ali Kachi zerstört haben. Darüber hinaus sollen „Dutzende“ weitere Stützpunkte und Artillerie-Stellungen der Hamas getroffen worden sein. Auch eine „Anzahl“ an Hamas-Terroristen soll bei einem Angriff auf ein Militärgelände getötet worden sein. Zuvor wurde bereits bekannt, dass das israelische Militär mit Matez Eid einen anderen wichtigen Hamas-Kommandeur eliminiert hat.

Krieg in Israel: Ägyptische Quellen sprechen von Waffenruhe im Gazastreifen

Erstmeldung vom 16. Oktober: Kairo/Jerusalem – Es gibt widersprüchliche Berichte über eine angebliche Waffenruhe im Gazastreifen, der im Zuge des Krieges in Israel seit über einer Woche intensiv von Israel bombardiert wird. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete am Montagmorgen (16. Oktober), dass sich die USA, Israel und Ägypten auf eine Waffenruhe geeinigt haben, die demnach bereits seit 7 Uhr deutscher Zeit in Kraft ist. Die genaue Dauer sei aber unklar.

Reuters bezieht sich auf zwei Quellen aus ägyptischen Sicherheitskreisen, laut denen die Waffenruhe vereinbart worden sei, um eine Öffnung des einzigen Grenzübergangs von Gaza nach Ägypten bei Rafah zu ermöglichen. Eine Wiedereröffnung dieser Grenze wird von den Menschen im Gazastreifen sehnlichst erwartet, seitdem Israel sie zur Flucht gen Süden aufgerufen hat. Sie solle der Evakuierung von Palästinensern mit ausländischem Pass und der Einfuhr von Hilfsgütern dienen.

Diese Grenze, die als einziger Übergang in den und aus dem von der Hamas kontrollierten Gazastreifen nicht von Israel kontrolliert wird, soll demnach bis 15 Uhr deutscher Zeit geöffnet sein. Über die Dauer der Waffenruhe waren sich die ägyptischen Quellen von Reuters jedoch nicht im Klaren.

Krieg in Israel: Weder Hamas noch Israel wissen von einer Waffenruhe, Netanjahu dementiert

Das US-Magazin Newsweek berichtete jedoch unter Berufung auf den X-Account OSINTdefender, dass diese Waffenruhe fünf Stunden, das heißt bis 12 Uhr deutscher Zeit, dauern solle. Außerdem sei sie ohne Rücksprache mit der von Israel erbittert bekämpften Hamas vereinbart worden sei. Die in Gaza regierende Terrororganisation erklärte gegenüber arabischsprachigen Medien, sie habe noch keine Mitteilungen von ägyptischer Seite bezüglich der Öffnung des Grenzübergangs Rafah erhalten und bestätigte die Waffenruhe nicht.

Auch das israelische Militär habe laut Newsweek „keine Kenntnis“ von einer Waffenruhe. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu bestätigte eine solche Vereinbarung ebenfalls nicht und scheint sie sogar zu dementieren. „Es gibt derzeit keinen Waffenstillstand und keine humanitäre Hilfe im Gazastreifen als Gegenleistung für die Evakuierung von Ausländern“, hieß es in einer Erklärung aus seinem Büro.

Die Bombardierung des von der Hamas regierten Gazastreifens wurde unterdessen in der Nacht zu Montag (16. Oktober) fortgesetzt, um die erwartete Bodenoffensive im Gaza-Streifen vorzubereiten. Bewohner sprachen laut Reuters von der bisher schwersten Bombardierung des laufenden Konflikts.

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