Blockadelage macht's möglich

Polarpeitsche könnte kräftig Schnee bringen – Wetter-Experte sagt massiven Kälteeinbruch voraus

  • VonDominik Jung
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Steht Deutschland ein „Arctic Outbreak“ mit Polarluft und Neuschnee bevor? Ein Wetter-Experte warnt vor Glätte und Schnee-Chaos in den kommenden Tagen.

Kassel – Während wir uns langsam auf Weihnachten einstimmen, könnte Deutschland ein Winterwunder erleben – oder ein eisiges Chaos. Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net warnt: „Eine Blockadelage auf dem Atlantik könnte Polarluft direkt zu uns lenken.“

Die Folge? Ein Arctic Outbreak, der zwischen dem 2. und 3. Advent Schnee bis in tiefe Lagen bringen könnte. Besonders die Mittelgebirge könnten im Schnee versinken: Bis zu 30 Zentimeter sind möglich, auch in niedrigeren Lagen drohen zumindest nachts weiße Überraschungen. Doch wie entsteht dieses Wetterphänomen – und welche Gefahren bringt es mit sich?

Wetter-Experte Dominik Jung prognostiziert kräftig Neuschnee in der Adventszeit.

Arctic Outbreak: Wetter-Experte prognostiziert massiven Wintereinbruch

Ein Arctic Outbreak ist nichts anderes als ein massiver Kälteeinbruch. Dabei fließt eisige Luft direkt aus den Polarregionen nach Süden – oft durch eine sogenannte Blockadelage ausgelöst. Diese Wetterlage entsteht, wenn sich ein Hochdruckgebiet über dem Atlantik festsetzt und den Westwindstrom blockiert. Statt milder Luft aus dem Atlantik bekommen wir dann kalte Polarluft aus Norden oder Nordosten.

„Arctic Outbreak“ ab dem 2. Adventswochenende. In der Höhe rauscht eisige Polarluft ab Samstagnachmittag (7. Dezember) nach Deutschland und Mitteleruopa.

Und genau das könnte in der Adventszeit passieren. Die Temperaturen stürzen ab, und Schnee könnte bis in die Täler fallen. Aber: Noch ist die Lage unsicher, betont Meteorologe Jung. Ob der Winter wirklich zuschlägt, hängt von vielen Faktoren ab – die Prognosen können sich noch ändern.

Schneechaos auf Straßen und Gehwegen? Das sind die Gefahren

Sollte die Polarluft wirklich kommen, heißt das: Vorsicht ist geboten! Schneeglätte auf Straßen könnte den Verkehr massiv beeinträchtigen. Besonders in Mittelgebirgen wie dem Harz, Erzgebirge oder Schwarzwald wird es gefährlich: 20 bis 30 Zentimeter Neuschnee könnten für Verkehrschaos sorgen.

Aber auch in tieferen Lagen droht Gefahr – etwa durch überfrierende Nässe auf Gehwegen und Straßen. Räum- und Streudienste werden gefordert sein, um Unfälle zu vermeiden. Trotzdem gilt: Fußgänger und Autofahrer sollten besonders achtsam sein, Winterreifen sind jetzt Pflicht. Bleibt zu hoffen, dass sich die Wetterlage beruhigt – oder der Schnee einfach nur für weihnachtliche Romantik sorgt. Eiskratzen im Winter kann jedenfalls zur Herausforderung werden, der ADAC gibt Tipps.

Rubriklistenbild: © Philipp von Ditfurth/dpa

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