Milliardenschweres KI-Projekt
Trumps Wirtschaftspläne verärgern Elon Musk – erneuter Schlag für ihre Beziehung
- VonKatharina Bewsschließen
Trump verkündet den Bau „kolossaler Datenzentren“ und milliardenschwere KI-Investitionen. Elon Musk, Trumps engster Ratgeber, äußert jedoch öffentlich auf X seine Bedenken gegen dieses Projekt.
Washington - Bereits am zweiten Tag nach der Amtseinführung des US-Präsidenten Donald Trump kommt es zu Uneinigkeiten zwischen ihm und seinem engsten Berater, dem Milliardär Elon Musk. Trump hatte am 22. Januar Pläne zu dem Ausbau „kolossaler Datenzentren“ bekanntgeben. Das Projekt „Stargate“ wird durch das Joint Venture von OpenAI, dem japanischen Softbank-Konzern und dem US-Software-Hersteller Oracle durchgeführt und soll zunächst hundert Milliarden Dollar in den Ausbau von Künstlicher Intelligenz (KI) in den USA investieren. Rund 500 Milliarden Dollar sollen es in den kommenden vier Jahren werden.
Doch was gut für OpenAI-Chef Sam Altman ist, ist meist nicht gut für Musk. Auf seiner eigenen Plattform X kritisiert Musk das Unterfangen.
Musk kritisiert Trumps KI-Projekt Stargate – und bezeichnet Altman als Lügner
„Sie haben das Geld eigentlich nicht“, postete Musk auf X nach Ankündigung des Stargate-Projekts durch das Unternehmen OpenAI. Außerdem kommentierte er: „Softbank hat weit unter 10 Milliarden Dollar gesichert. Ich weiß das aus guter Quelle.“ Neben diesen Äußerungen veröffentlichte Musk eine Reihe an Posts auf seinem Profil, die seinen Konkurrenten Altman in ein schlechtes Licht ziehen sollen. So kommentiert er einen Beitrag eines X-Users, der darauf hinweist, Altman würde „linksextreme Medien“ finanzieren. In einem anderen Post bezeichnet er Altman als Lügner.
SoftBank has well under $10B secured. I have that on good authority.
— Elon Musk (@elonmusk) January 22, 2025
Musk war an der Gründung von OpenAI im Jahr 2015 beteiligt, ist jedoch zurückgewichen, als das Unternehmen eine Partnerschaft mit dem Technologieunternehmen Microsoft einging. Im vergangenen Jahr hat der das Unternehmen verklagt, da es sich den ursprünglichen gemeinnützigen Zielen entfernt habe. Im Jahr 2023 gründete Musk seine eigene KI-Firma xAI. Das Start-up hat kürzlich sechs Milliarden Dollar an Finanzierung erhalten.
Altman kontert Musk auf X: Erste Baustellen seien bereits im Betrieb
Der OpenAI-Chef kontert Musk Kommentare als „falsch, wie du sicher weißt“, und ruft ihn dazu auf, die Baustelle zu besichtigen, die bereits im Betrieb ist. Außerdem stellt er klar: „Das ist großartig für das Land. Mir ist klar, dass das, was großartig für das Land ist, nicht immer optimal für deine Unternehmen ist, aber ich hoffe, dass du in deiner neuen Rolle vor allem USA in den Vordergrund stellen wirst.“ Damit referiert Altman auf Musk Rolle als Trumps-Berater, sowie seiner Position in der Regierungsorganisation für mehr Effizienz DOGE, die Musk zusammen mit dem US-Unternehmer Vivek Ramaswamy führen soll.
wrong, as you surely know.
— Sam Altman (@sama) January 22, 2025
want to come visit the first site already under way?
this is great for the country. i realize what is great for the country isn't always what's optimal for your companies, but in your new role i hope you'll mostly put 🇺🇸 first.
Laut interner Quellen des Nachrichtenmagazins Forbes gebe es bereits eine Finanzierung über 100 Milliarden Dollar. Diese sei übernommen worden von der SoftBank, OpenAI, Oracle und MGX, sowie einer Investmentgruppe aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Trumps Pläne zum Ausbau der KI – US-Technologiebörse zieht kräftig an
Das „monumentale Unterfangen“ Trumps, wie Trump selbst sagt, ist eine „überwältigende Vertrauenserklärung in Amerikas Potenzial unter einem neuen Präsidenten.“ Mit dem Projekt will Trump 100.000 Arbeitsplätze schaffen und den Ausbau von KI im Land fördern. Trump hatte bereits ein Dekret des ehemaligen Präsidenten Joe Buden zur Regulierung von KI aufgehoben. Damit haben amerikanische KI-Unternehmen keine staatlichen Richtlinien mehr zur KI-Entwicklung.
Um den massiven Energiebedarf von KI-Datenzentren zu bedienen, hat Trump am ersten Tag im Amt bereits den Energienotstand ausgerufen und will vor allem den Ausbau von fossilen Brennstoffen fördern. Er versprach zudem, die Förderung von Elektroautos im Land zu streichen. Das dürfte ein weiterer Schlag für die Beziehung zwischen Trump und dem Tesla-Chef Musk sein, dessen Unternehmen bereits im vergangenen Jahr unter Umsatzeinbrüchen litt. Aktuell werden neun Tesla-Modelle in den USA gefördert, Analysten gehen davon aus, dass das Ende der Förderung zu weiteren Umsatzeinbrüchen führen wird – und damit auch zu neuem Streit zwischen Trump und seinem neuen Freund.
Die Ankündigung des milliardenschweren KI-Projekts machte sich auch auf der US-Börse bemerkbar. So nahm der Dow-Jones-Index um 0,3 Prozent und der S&P500 um 0,61 Prozent zu. Die Technologiebörse Nasdaq machte den Sprung von 1,28 Prozent und landete bei knapp über 20.000 Zählern.
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