Elektrischer Pick-up
Tesla Cybertruck: So viel kostet der neue Panzer-Pick-Up
VonPatrick Freiwahschließen
Zwischen Premiere und Marktstart sind Jahre vergangen: Von nun an wird der neue Tesla Cybertruck ausgeliefert und das Straßenbild prägen - jedoch teurer als erwartet.
Austin/München - 2019 kündigte Elon Musk den Tesla Cybertruck an, vier Jahre später erfolgt nun der Marktstart: Der risikobehaftete, elektrische Pick-up-Truck ist von nun an auf den Straßen der USA zu finden - und später womöglich auch in anderen Erdteilen wie Europa.
Der schillernde Tesla-Chef hat die ersten Cybertruck-Modelle bei einer Feier am Unternehmenssitz in Austin an Käufer übergeben. Mit seiner kantigen Formgebung erinnert der Tesla Cybertruck an eine Mischung aus Panzer und Tarnkappenbomber und würde auch Science-Fiction-Klassikern wie „Blade Runner“ oder „Mad Max“ gut zu Gesicht stehen.
Tesla Cybertruck: Marktstart mit höheren Preisen
Dabei wird die futuristisch anmutende Elektroauto-Neuheit teurer als zunächst vorgesehen: Hatte Tesla ursprünglich noch einen Einstiegspreis von 39.900 Dollar angekündigt, ist der unter Strom stehende Lastesel in der Realität erst ab knapp 61.000 US-Dollar zu haben, was umgerechnet 56.000 Euro entspricht.
Für diesen Preis gibt es die Einstiegsversion mit 400-PS-Motor und Heckantrieb. Leistungsstärker wird es mit der Allradversion, die 750 PS an Bord haben wird - die zweite Ausführung wird voraussichtlich erst im Jahr 2025 das Modellangebot erweitern. Der Preis? Knapp 80.000 US-Dollar (umgerechnet etwa 73.445 Euro).
Darüber hinaus thront eine Topversion im Cybertruck-Portfolio: Das dreimotorige, von Elon Musk genannte Tesla „Cyberbeast” kommt mit imposanten 857 PS zu Preisen ab 100.000 Dollar. In den genannten Kosten für die Ausstattungsvarianten ist die Auslieferungsgebühr jedoch noch gar nicht enthalten.
Neuer Tesla Cybertruck hängt mit Anhänger Porsche 911 ab
Laut Agence France-Press (AFP) gibt es für das extravagant gezeichnete Elektroauto mit der außergewöhnlichen Stahl-Legierung bereits mehr als eine Million Bestellungen. Manche Experten zweifeln indes an der Rentabilität der neuen Tesla-Modellreihe: Angesichts hoher Produktionskosten erscheine es zumindest fraglich, ob sich der nächste Star am Tesla-Himmel finanziell als Erfolg erweist. Immerhin bezeichnete selbst der CEO das Projekt kürzlich sogar als „Grab“.
Beim jetzigen Event zeigte sich Musk jedoch wieder optimistisch und sieht für den Autobauer eine Zeitenwende: „Ich glaube, das ist unser bestes Produkt“, schwärmte Musk am 30. November. „Die Zukunft wird endlich aussehen wie die Zukunft“, so der 52-Jährige weiter. Was man von dem rustikalen US-Gefährt in Sachen Beschleunigung erwarten darf, zeigt derweil ein außergewöhnlicher Vergleich mit dem Porsche 911:
Tesla Cybertruck: Reichweite gegenüber 2019 geschrumpft
Neben dem abrupten Preisanstieg liegt beim neuen Tesla Cybertruck allerdings eine weitere Sache hinter den Erwartungen: Die Reichweite ist um einiges niedriger, als es bei der medienwirksamen Vorstellung im Jahr 2019 kommuniziert wurde: Eine Akkuladung reicht beim Basismodell für etwa 400 Kilometer, die zweite ist mit 547 km veranschlagt und das Tesla Cyberbeast kommt mit voller Batterie lediglich 515 statt 800 Kilometer weit.
Dafür gibt es etwas weiteres Unerwartetes: Für mehr Reichweite lässt sich ein separater Range-Extender hinzukaufen, dessen Preis noch nicht veröffentlicht ist. Hiermit kann die Distanz um etwa 200 Kilometer erweitert werden.
Derweil dürfte der Cybertruck von Tesla hierzulande nur selten zu sehen sein: Voluminöse Pick-ups sind in den USA zwar ein riesiger und lukrativer Markt, in Deutschland jedoch eher fehl am Platz. Laut dem Fachmagazin Car & Driver waren die drei meistverkauften Autos in den Vereinigten Staaten im vergangenen Jahr Pick-up-Modelle, angeführt von der F-Serie von Ford mit über 650.000 verkauften Einheiten. (PF)
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