Die Kindergelderhöhung wird ab 2025 ausgezahlt. Allerdings ist jetzt schon klar, dass diese Entlastung wohl für einige Familien nicht ausreichen wird.

Berlin – Familien können sich ab 2025 über mehr Kindergeld freuen. Der Bundesrat hat am Freitag (20. Dezember 2024) eine Erhöhung des Kindergeldes beschlossen. Das Kindergeld soll ab Januar 2025 um fünf Euro steigen, zudem gibt es steuerliche Entlastungen. Doch aufgrund der Wirtschaftsflaute werden die geplanten Entlastungen höchstwahrscheinlich nicht ausreichen.

Kindergelderhöhung kommt 2025 – Tabelle zeigt, wie viel Geld es mehr gibt

Ab 2025 steigt das Kindergeld um fünf Euro auf 255 Euro. Das höhere Kindergeld soll im Januar bereits ausgezahlt werden. Für den Staat bedeutet das laut Haushaltsausschuss Mehrausgaben von rund 4,2 Millionen Euro. Diese Tabelle zeigt, wie viel mehr Kindergeld Sie ab 2025 bekommen:

Ein ebenfalls beschlossenes weiteres Kindergeld-Plus um vier Euro im Jahr 2026 kostet noch einmal rund 3,3 Millionen Euro.

Erhöhung des Kindergelds – auch der Kinderfreibetrag soll steigen

Der steuerliche Kinderfreibetrag wird zum Januar zudem um 60 Euro auf 6.672 Euro angehoben werden. Im Jahr 2026 steigt er um weitere 156 Euro auf 6.828 Euro. Auch der Kindersofortzuschlag für Familien mit geringem Einkommen steigt ab Januar um fünf Euro auf 25 Euro monatlich. Nach Berechnung der Grünen wird eine Familie mit zwei Kindern und einem Einkommen von 60.000 Euro damit im kommenden Jahr um 306 Euro entlastet. 

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Eigentlich sollte die Einführung der Kindergrundsicherung das Kindergeld und den Kinderzuschlag bündeln. Mit der Kindergrundsicherung wollte die Bundesregierung die Bedingungen für Kinder und Jugendliche aus finanziell schwachen Haushalten verbessern. Allerdings stand die Kindergrundsicherung nach dem Aus der Ampel auf der Kippe. Die geplante Kindergrundsicherung sollte aus zwei Teilen bestehen: Einem Kindergarantiebetrag von 250 Euro, vergleichbar mit dem aktuellen Kindergeld – und einem flexiblen Kinderzusatzbetrag, der einkommensabhängig sein sollte.

Kindergelderhöhung soll kommen – doch reicht das für Familien aus?

Zudem ist unklar, ob die Kindergelderhöhung ab 2025 die Familien entlasten wird. Das Institut der deutschen Wirtschaft hat errechnet, dass viele Haushalte trotz der Entlastungen im neuen Jahr weniger Geld zur Verfügung haben werden. Denn gleichzeitig steigen die Sozialabgaben – und die Steuerentlastungen könnten das nicht ausgleichen. 

Für einen Single mit einem Durchschnittseinkommen von 50.000 Euro brutto im Jahr reduziert sich die Mehrbelastung demnach nur von 233 Euro auf 38 Euro netto im Jahr. Auch bei Alleinerziehenden reichten Kindergelderhöhung und veränderter Einkommensteuertarif oft nicht aus, um aus dem Minus ein Plus zu machen. Nur gemeinsam veranlagte Paare mit Kindern können sich den Berechnungen zufolge je nach Einkommenshöhe über mehr Geld freuen. Das Institut der deutschen Wirtschaft hat bereits eine Tabelle zusammengestellt, was auf verschiedene Bruttoverdiener zukommen könnte bei Annahme des Ausgleichs der kalten Progression ab 2025 und Erhöhung des Kindergeldes ab 2025. Hier ein Beispiel:

Alleinerziehende mit einem Kind

Kindergeld-Plus ab 2025: Familien werden wohl trotzdem weniger in der Tasche haben

„Alleinerziehende mit einem Kind haben im Jahr 2025 weniger in der Tasche“, schreibt das Institut der deutschen Wirtschaft in einem Bericht am 15. Dezember 2024. Die Belastung per Saldo falle bei geringem und mittlerem Einkommen nur gering aus. Bei einem höheren Lohneinkommen führe die Verschiebung der Beitragsbemessungsgrenzen in den Sozialversicherungen unterm Strich dennoch zu einem deutlichen Minus beim Nettoeinkommen.

Hingegen sind die Bedingungen für eine Familie mit zwei Kindern und geringem bis durchschnittlichem Bruttojahreseinkommen im Jahr 2025 geringfügig besser. „Allerdings fallen auch hier bei höheren Einkommen die Erhöhungen in den Sozialversicherungen ins Gewicht und ziehen das Nettoeinkommen ins Minus“, heißt es. (bohy)

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