Mietmarkt

Rangliste: In welchen deutschen Großstädten die Mieten noch bezahlbar sind

  • VonMax Schäfer
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Wer in deutschen Großstädten zur Miete wohnen will, muss sich das erst leisten können. Eine Auswertung zeigt, wo das Verhältnis zwischen Einkommen und Mietpreis noch passt.

Frankfurt – Der Wohnungsmarkt in deutschen Großstädten ist angespannt. Besonders deutlich zeigt sich das Problem der teuren Mieten in den Ballungsräumen der Metropolen. Eine bezahlbare Wohnung, besonders in der Nähe des Zentrums, ist dabei Mangelware. Lediglich Gutverdienende können sich das Leben in Frankfurt, München und Co leisten. Das zeigt auch eine Auswertung des Immobilien-Portals Immowelt, das die mittleren Einkommen der Stadtbevölkerung mit den jeweiligen Quadratmeterpreisen verglichen hat. Die Ergebnisse finden sich im sogenannten „Leistbarkeitsindex“.

Vergleich zwischen Einkommen und Mieten: Welche Städte sind noch bezahlbar?

Am unteren Ende der 65 ausgewerteten Großstädte liegt dabei die bayerische Landeshauptstadt. In München liegt der Quadratmeterpreis laut der Immobilienseite bei 18,12 Euro – und damit deutlich über allen anderen Städten. Trotz des hohen Medianeinkommens von 4865 Euro brutto ist die Stadt an der Isar damit am wenigsten bezahlbar.

Ausgewählte StädteMedianeinkommenQuadratmeterpreis laut Immowelt
München4865 Euro18,12 Euro
Hamburg4125 Euro14,01 Euro
Berlin3955 Euro13,03 Euro
Stuttgart4690 Euro15,38 Euro
Köln4197 Euro13,01 Euro
Frankfurt am Main4594 Euro14,11 Euro
Bremen3680 Euro10,93 Euro
Nürnberg3827 Euro11,32 Euro
Düsseldorf4472 Euro11,10 Euro
Dresden3687 Euro8,70 Euro

Nur wenig besser ist die Lage laut Immowelt-Analyse in Hamburg, wo der durchschnittliche Quadratmeterpreis bei knapp 14 Euro liege. Da können auch die relativ hohen Einkommen von 4125 Euro brutto im Monat nur wenig wettmachen. Die Hauptstadt Berlin liegt zwei Plätze besser. Dort kostet der Quadratmeter im Schnitt 13,03 Euro, das mittlere Einkommen liegt bei 3955 Euro. In Stuttgart ist der Quadratmeterpreis mit 15,38 Euro noch teurer, doch die höheren Einkommen von 4690 Euro machen die schwäbische Stadt für ihre Bewohnenden doch etwas bezahlbarer.

In der Rangliste der Städte mit den im Vergleich zum Einkommen bezahlbarsten Mieten belegt Frankfurt einen der schlechtesten Plätze. (Symbolfoto)

Das ist mutmaßlich auch der Grund, weshalb Frankfurt auf Platz zehn liegt. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis liegt laut Immowelt bei 14,11 Euro. Das Medianeinkommen jedoch bei 4594 Euro. Unter Frankfurts Nähe leiden jedoch Mietende in Offenbach. Die Lederstadt liegt auf dem vorletzten Platz. Der relativ teure durchschnittliche Quadratmeterpreis von 12,37 Euro muss von den Einwohnerinnen und Einwohnern getragen werden, deren Medianeinkommen bei 3577 Euro liegt.

Wolfsburg, Chemnitz und Herne sollen bezahlbarste Mietpreise haben – laut Auswertung

Das beste Verhältnis zwischen Einkommen und Mieten gebe es in Wolfsburg, erklärte Immowelt in einer Mitteilung. Das Medianeinkommen sei mit 4797 Euro unter den besten drei Städten im Vergleich. Die Angebotsmieten liegen dagegen bei 8,54 Euro pro Quadratmeter. Nur acht Städte seien günstiger.

Top 10 der BezahlbarkeitsranglisteMedianeinkommenQuadratmeterpreis laut Immowelt
Wolfsburg4797 Euro8,54 Euro
Chemnitz3279 Euro6,05 Euro
Herne3606 Euro7,34 Euro
Braunschweig4326 Euro9,18 Euro
Magdeburg3378 Euro7,27 Euro
Gelsenkirchen3529 Euro7,67 Euro
Oberhausen3754 Euro8,23 Euro
Bremerhaven3358 Euro7,53 Euro
Hagen3585 Euro8,07 Euro
Bottrop3850 Euro8,72 Euro

Den zweiten Rang belegt Chemnitz, wo der durchschnittliche Quadratmeterpreis bei etwa sechs Euro liegt. Damit sei die Stadt bezahlbar, obwohl das mittlere Bruttogehalt mit 3279 Euro am geringsten in allen verglichenen Städten liegt. Auf dem dritten Rang liegt Herne. In der Stadt im Ruhrgebiet liege der Quadratmeterpreis im Schnitt bei 6,05 Euro.

Zur Analyse der Bezahlbarkeit der Mieten in den deutschen Großstädten hat Immowelt den durchschnittlichen Quadratmeterpreis für eine am 1. Juli 2024 auf dem Portal angebotene Bestandswohnung mit 60 Quadratmetern, zwei Zimmern und einem Baujahr in den 1990er Jahren herangezogen. Zum Vergleich haben sie die Medianeinkommen der Städte herangezogen. Der Median ist der Wert, der die Einkommensgruppen in zwei Hälften teilt und genau in der Mitte liegt. Damit ist die statistische Größe weniger anfällig für Ausreißer als beispielsweise beim Durchschnittseinkommen.

Rubriklistenbild: © Andreas Arnold/dpa

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