Schrumpfende Wohnfläche

Mieten-Vergleich: Wie viel Quadratmeter sind in Frankfurt für 1000 Euro drin?

  • Rebecca Fulle
    VonRebecca Fulle
    schließen

Mehr zahlen für weniger Wohnraum: Das ist in Frankfurt Realität. Bezahlbarer Wohnraum bleibt eine Herausforderung. Was bedeutet das für Mieter?

Frankfurt – Die Mieten in Frankfurt steigen weiter. Lange Wartelisten bei öffentlichen Wohnungsgesellschaften und teure Inserate sind keine Seltenheit in der Stadt der Banken. In einer Pressemitteilung hat das Portal immowelt eine Übersicht veröffentlicht, wie viele Quadratmeter in Deutschlands größten Städten sich die Mieter für 1000 Euro Budget leisten können.

Mieten-Vergleich: Immer weniger Quadratmeter für denselben Preis

Demnach kriegen Frankfurter für 1000 Euro Kaltmiete derzeit eine Wohnung von 71 Quadratmetern. Das entspricht meist einer 3-Zimmer-Wohnung. Vor zwei Jahren gab es für dasselbe Budget noch eine Wohnung von 73 Quadratmetern. Zugegeben, zwei Quadratmeter erscheinen nicht viel. Allerdings ist generell die Wohnfläche, die man fürs gleiche Geld bekommt, im Laufe der vergangenen Jahre deutlich geschrumpft. Besonders Familien stelle das vor große Herausforderungen, sagt Felix Kusch, Geschäftsführer von immowelt.

Um in Frankfurt eine Wohnung zu bekommen, muss man meist tief in die Tasche greifen. Für 1000 Euro Budget gibt es bei weitem nicht so viel Platz wie früher.

Frankfurt wächst immer weiter. Waren es Anfang 2019 noch 747 000 Einwohner in Frankfurt, kletterte die Einwohnerzahl immer weiter hinauf. Am 31. Dezember vergangenen Jahres wurden 770 000 Menschen mit Hauptwohnsitz in Frankfurt verzeichnet. Die Nachfrage nach Wohnraum bleibt also hoch.

Was gibt es für 1000 Euro in München, Stuttgart, Berlin, Leipzig und Co.?

Ein Blick nach München, der teuersten Stadt Deutschlands, verheißt nichts Gutes. Dort sind laut der Pressemitteilung nur noch 54 Quadratmeter für 1000 Euro Kaltmiete drin. Das entspricht meist einer 2-Zimmer-Wohnung.

Eine 3-Zimmer-Wohnung gibt es derzeit für dasselbe Budget noch in Berlin (75 Quadratmeter), Hamburg (71 Quadratmeter) oder Stuttgart (68 Quadratmeter). In Berlin beispielsweise sind im Vergleich zu 2022 allerdings sieben Quadratmeter weniger zu holen für 1000 Euro. Da fällt trotz gleicher Mietbelastung ein halbes Zimmer weg. Das könne laut Pressemeldung „schon den Unterschied zwischen einem geräumigen oder einem beengten Kinderzimmer bedeuten – oder den Wegfall eines Home-Office-Arbeitsplatzes in der Ecke des Wohnzimmers“.

Im Ruhrgebiet und im Osten Deutschlands gibt es noch vergleichsweise geräumige Wohnungen für das Geld. In Duisburg gibt es für 1000 Euro Kaltmiete derzeit 118 Quadratmeter, in Leipzig und Dresden 116. Auf so einer Fläche kann eine Familie schon eher komfortabel wohnen. In Essen sieht es ähnlich aus: Dort gibt es 112 Quadratmeter für dasselbe Budget.

Allerdings: Die derzeit günstigsten Städte büßen derzeit im Vergleich zu 2022 auch die meiste Wohnfläche ein. So schrumpfte die anmietbare Fläche in Essen binnen zwei Jahren um neun Quadratmeter.

Die aktuelle Wohnungssituation macht vielen Frankfurtern Angst. Verständlicherweise, muss man mit seinem Budget doch irgendwo unterkommen. Die Folge: Die Menschen zahlen deutlich mehr für die Miete und müssen woanders finanzielle Einbußen machen – oder einen weiteren Job annehmen. Denn die Einkommen der Frankfurt hinken den Mietpreisen hinterher.

Mieten-Vergleich: Aufs Land ziehen wird immer attraktiver

Die Alternative: Aus Frankfurt rausziehen. Den Trend, auf dem Land zu leben, gibt es bereits seit einigen Jahren. Durch die Corona-Pandemie und die damit verbundene Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten, ist das nochmal attraktiver geworden. Aber auch hier wird das Angebot mit steigender Nachfrage teurer: Auch im Speckgürtel bzw. Rhein-Main-Gebiet zu wohnen, bedeutet früher oder später höhere Mieten.

Rubriklistenbild: © IMAGO/Sebastian Rau/photothek.de

Mehr zum Thema