Apple hat in China die AirDrop-Funktion eingeschränkt. Für Demonstrierende in China wird das Teilen von Daten damit erschwert.
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Ein Verbot könnte das Geschäft mit den iPhones in China deutlich erschweren. (Archivbild)

Spannungen zwischen USA und China

Apple verliert 200 Milliarden an Börsenwert – Plant China ein iPhone-Verbot?

  • Lisa Mayerhofer
    VonLisa Mayerhofer
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Die US-Firma Apple ist der wertvollste Konzern der Welt – und steht nun vor einer gewaltigen Herausforderung: China plant wohl ein iPhone-Verbot für Beamte – prompt brach die Aktie ein.

New York – Der US-Konzern Apple muss sich wohl bald einer gewaltigen Herausforderung stellen: Wegen anhaltender Spannungen mit dem Westen verbietet China Insidern zufolge immer mehr Staatsbediensteten die Nutzung von iPhones, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Apple: China wichtigster Absatz- und Produktionsort

Beschäftigte in mindestens drei Ministerien und Behörden seien angewiesen worden, Smartphones von Apple nicht mehr dienstlich zu nutzen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Donnerstag. Allerdings gebe es keine Frist, ab der der Gebrauch verboten sei. Auch blieb unklar, wie streng die Anweisung überwacht werde.

Für Apple ist das eine Hiobsbotschaft: Für den Konzern mit dem weltweit höchsten Börsenwert ist China der mit Abstand wichtigste Absatz- und Produktionsort. Apple macht fast 20 Prozent seines Umsatzes im Reich der Mitte. Ein Verbot könnte aber dann das Geschäft mit den iPhones in China deutlich erschweren. Eine offizielle Bestätigung des Verbots aus Peking bliebt bisher aber aus.

Nach Berichten über mögliches iPhone-Verbot: Aktie von Apple stürzt ab

Trotzdem löste die Nachricht an den Börsen heftige Reaktionen aus: Die Aktien des US-Konzerns fielen an der Wall Street zeitweise um gut fünf Prozent, nachdem sie Mittwoch bereits 3,6 Prozent verloren. Innerhalb von zwei Tagen fiel die Marktkapitalisierung von Apple um rund 200 Milliarden Dollar, berichtet das Handelsblatt.

Die Analysten der Citibank bezeichneten die Kursreaktion dagegen als überzogen und als Folge der ohnehin angeschlagenen Börsenstimmung. Die Aktien von Tesla hätten sich 2021 schnell von einem ähnlichen Rückschlag erholt, nachdem die Fahrzeuge aus militärischen Anlagen in China verbannt worden waren. Die Behörden befürchteten Spionage mithilfe der zahlreichen Kameras und Sensoren, die für die Assistenzsysteme benötigt werden.

Aus ähnlichen Gründen verbannen zahlreiche westliche Behörden chinesische Apps von Diensthandys und chinesische Produkte aus kritischen technischen Anlagen. Beispiele hierfür sind die Kurzvideo-Plattform TikTok und der Telekom-Ausrüster Huawei.

Mit Material von Reuters

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