Nach Simulator-Fahrt

Ferrari-Ass mit heftiger Kritik an neuen Formel-1-Autos

  • Simon Mones
    VonSimon Mones
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Ab 2026 gilt in der Formel 1 ein neues Reglement. Charles Leclerc ist mit den Boliden der Zukunft alles andere als zufrieden – aus zwei Gründen.

Maranello – 2026 ist für die Formel 1 ein wichtiges Jahr. Mit Audi steigt ein weiterer Hersteller ein und auch Cadillac geht ab der kommenden Saison an den Start – vorerst aber mit Ferrari-Motoren. Und auch die Autos werden sich im Rahmen des neuen Reglements verändern. Doch schon bevor die Autos überhaupt auf der Strecke sind, gibt es schon Kritik.

Charles Leclerc hat nach einer Testfahrt im Simulator ein alarmierendes Urteil über die neue Generation von Formel-1-Autos für 2026 gefällt. Der Monegasse zeigte sich wenig begeistert von den zukünftigen Boliden. „Im Moment bin ich kein großer Fan des Autos. Sagen wir es mal so: Es ist nicht das angenehmste Auto, das ich bisher gefahren bin“, sagte der Ferrari-Pilot.

Das sind die Formel-1-Autos der Saison 2025

McLaren enthüllt sein Formel-1-Auto mit dem Namen MCL39.
McLaren geht 2025 als Titelverteidiger in der Konstrukteurs-WM an den Start. Auch der MCL39 soll die Konkurrenz hinter sich lassen. © PsnewZ/Imago
McLaren beim Event F1 75 in London.
Die Lackierung des MCL39 unterscheidet sich kaum vom Vorjahr. Nur vereinzelt kamen einige Farbtupfer hinzu. © PsnewZ/Imago
Ferrari stellt den SF-25 in London vor.
2024 musste sich Ferrari noch McLaren knapp geschlagen geben. Mit dem SF-25 soll sich das in diesem Jahr ändern. © Bradley Collyer/dpa
Ferrari SF-25 berim F1 75 Event in London
Optisch erstrahlt die „Rote Göttin“ in diesem Jahr in völlig neuem Glanz. Um den Titelsponsor HP besser zu integrieren, gibt es neben dem typischen Rot auch viele weiße Elemente. © PsnewZ/Imago
Red Bull Racing RB21
Viel Grund zum Jubeln hatte Red Bull Racing nach der Saison 2024 nicht. Zwar wurde Max Verstappen Weltmeister, in der Konstrukteurs-WM reichte es aber nur zu Rang drei. Ob es mit dem RB21 besser läuft? © PsnewZ/Imago
Max Verstappen und Liam Lawson vor dem RB21.
Optisch bleibt das Team aus Milton Keynes auch in diesem Jahr beim gewohnten Blau. Große Veränderungen gibt es an der Lackierung nicht. © PsnewZ/Imago
Mercedes-AMG W16
Für Mercedes markiert die Saison 2025 einen Neuanfang. Es ist das erste Jahr ohne Lewis Hamilton. Mit dem W16 will der deutsche Hersteller dennoch auf Titeljagd gehen. © PsnewZ/Imago
Mercedes-AMG W16
Beim Design bleibt Mercedes dem Konzept der letzten Jahre treue und kombiniert das klassische Silber mit viel Schwarz. Dazu kommen türkise Akzente für den Hauptsponser Petronas. Auffällig: die rote Farbe an der Airbox fehlt. © Bradley Collyer/dpa
Aston Martin AMR25
2024 war Aston Martin das beste der Mittelfeldteams. Die Ambitionen sind hoch, das zeigt auch die Verpflichtung von Adrian Newey. Beim AMR25 hat der Design-Guru seine Finger aber noch nicht im Spiel. © Bradley Collyer/dpa
Aston Martin AMR25
Farblich setzt das Team auch 2025 auf das berühmte British Racing Green. Neu ist die weiße Fläche an der Airbox. © PsnewZ/Imago
Alpine A525
Mit Platz 6 in der Konstrukteurs-WM 2024 dürfte Alpine alles andere als zufrieden gewesen sein. Mit dem A525 soll es in diesem Jahr weiter nach vorne gehen. © Bradley Collyer/dpa
Alpine A525.
Im Vergleich zu seinem Vorgänger präsentiert sich der A525 deutlich farbenfroher. Vor allem das Pink von BWT ist deutlich präsenter als noch im vergangenen Jahr. © PsnewZ/Imago
Haas VF-25
Für Haas ist die Saison 2025 eine ganz besondere: Das US-Team feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum. Der VF-25 soll daher auch viele Punkte holen. © Bradley Collyer/dpa
Haas VF-25
Besonders auffällig: Der VF-25 hat deutlich weniger Schwarzanteile als noch im Vorjahr. 2025 hat man sich bei Haas für weiß als Grundfarbe entschieden. © Bradley Collyer/dpa
Racing Bulls VCARB-02
Neues Auto, neuer Name und neuer Look. Beim Schwesterteam von Red Bull hat sich 2025 wieder einiges getan. Offiziell tritt die Mannschaft aus Faenza nun als Visa Cash App Racing Bulls an. Immerhin die Namensgebung änder sich nicht. Der neue Bolide heißt VCARB-02. © PsnewZ/Imago
Racing Bulls VCARB-02
Optisch unterscheidet sich der VCARB-02 komplett von seinem Vorgänger. Der kleine Bulle erstrahlt komplett in Weiß statt Blau. © PsnewZ/Imago
Williams FW47
Schon vor der Vorstellung des FW47 gab es bei Williams Grund zur Freude. Mit Atlassian konnten die Briten einen neuen Titelsponsor finden. Angesichts der neuen Regeln ab 2026 handelt es sich aber nur um eine Evolution des FW46. © Bradley Collyer/dpa
William FW47
Auch bei Williams hat sich optisch etwas getan. Der FW47 ist in einem einheitlichen Blau gehalten. Die Duracell-Batterie an der Airbox bleibt aber auch in diesem Jahr erhalten. © PsnewZ/Imago
Kick Sauber C45
Für das Stake F1 Team Kick Sauber war die Saison 2024 besonders bitte. Mit grade einmal vier Punkten wurde man abgeschlagen Letzter in der Konstrukteurs-WM. Mit dem Kick Sauber C45 will man im letzten Jahr vor dem Audi-Einstieg einiges an Boden gut machen. © PsnewZ/Imago
Kick Sauber C45
Bei der Farbwahl hat sich nichts verändert: Auch 2025 erstrahlen die Boliden in Schwarz und einem giftigen Grün. © Bradley Collyer/dpa

Neues Formel-1-Reglement: 2026 stellt weitreichende Einschnitt dar

Der 27-jährige Rennfahrer identifizierte zwei Hauptprobleme der neuen Fahrzeuggeneration: den fehlenden Abtrieb und den starken Fokus auf Energierückgewinnung. „Ich kann mir noch nicht vorstellen, wie die Rennen aussehen und wie cool die Überholmanöver nächstes Jahr sein werden“, wird Leclerc deutlich. Gary Paffett warnte sogar vor Bummel-Racing wie in der Formel E.

Charles Leclerc ist noch kein Fan der neuen Formel-1-Autos für 2026.

Die für 2026 geplanten technischen Änderungen sind weitreichend. Die neuen Boliden werden etwa 30 Prozent weniger Abtrieb haben, während der Antriebsstrang grundlegend überarbeitet wird. Die MGU-H entfällt, die MGU-K wird verstärkt, und der Benzinfluss reduziert. Diese Änderungen verschieben den Fokus stark in Richtung Energiemanagement, mit einem Anstieg der elektrischen Leistung auf etwa 47 Prozent der Gesamtleistung. Hinzu kommen ein kleinerer Diffusor und 20 Prozent weniger Benzinfluss. Die neue Motorenformel ist dabei auch ursächlich für das Chassis-Reglement für 2026.

Ferrari arbeitet schon intensiv am 2026er-Auto

Trotz seiner Bedenken bleibt Leclerc optimistisch: „Wir befinden uns noch in einer Phase, in der das Projekt relativ neu ist. Die Teams und die FIA wissen, dass daran wahrscheinlich noch gearbeitet werden muss.“ Er betont jedoch auch die Unsicherheit darüber, wie viel sich bis zur Einführung noch ändern wird.

Ferrari hat bereits begonnen, sich intensiv auf die neue Ära vorzubereiten. Leclerc verriet: „Nächstes Jahr ist superwichtig. Es ist entscheidend, dass wir auf dem richtigen Fuß starten“. Der italienische Rennstall teilt seine Ressourcen bereits zu gleichen Teilen zwischen der aktuellen und der 2026er-Saison auf, um sich bestmöglich auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten. Lewis Hamilton hatte zuletzt sogar einen deutlich stärkeren Fokus auf das neue Auto gefordert. (smo)

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