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Interner Streit? Uneinigkeit zwischen Formel-1-Star und Ferrari-Teamchef
VonSönke Brederlow
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Ferrari steht in der Formel 1 unter Druck: Die Italiener lieferten in diesem Jahr bisher kaum zählbare Ergebnisse ab - was teaminternen Zwist provozieren könnte.
Maranello – Formel-1-Rekordweltmeister Lewis Hamilton erlebt in seinen ersten Rennen mit Ferrari ein Wechselbad der Gefühle: Auf Höhepunkte, wie dem Sprint-Sieg in Schanghai oder einem guten Rennen beim Ferrari-Heimspiel in Imola, folgen immer wieder Tiefschläge, zuletzt beim Großen Preis von Spanien in Barcelona, als der Brite sogar den Tränen nahe war.
Und jetzt, so berichtet die italienische Ausgabe von Motorsport.com, kommen offenbar auch interne Differenzen dazu! Denn Hamilton äußerte sich kritisch über die geplanten Weiterentwicklungen seines Ferrari SF-25 und glaubt angeblich nicht mehr daran, dass es die Scuderia in dieser Saison trotz der Updates noch an die Spitze der Formel 1 schaffen könnte.
Aus Sicht des siebenmaligen Weltmeisters wäre es sinnvoller, sämtliche personellen und finanziellen Ressourcen auf das Auto für die kommende Saison zu konzentrieren. Dann tritt ein neues Reglement in Kraft, sodass sich Ferrari mit einem frühzeigen Fokus auf das 2026-Auto möglicherweise einen Vorteil erarbeiten könnte. Teamchef Frédéric Vasseur jedoch verfolgt einen anderen Kurs.
Ferrari-Teamchef Vasseur steht unter Druck
Der Franzose hält an der Weiterentwicklung des aktuellen Boliden fest. Bereits beim nächsten Rennen in Kanada sollen unter anderem ein verbesserter Unterboden und eine neue Hinterradaufhängung zum Einsatz kommen. „Wir werden die Entwicklung weiter vorantreiben, aber wir wollen nichts verraten“, erklärt Vasseur. „Es gibt sichtbare Updates, die angekündigt werden müssen, und es gibt solche, die unsichtbar sind und nicht angekündigt werden dürfen.“
Das Dilemma: Vasseur steht unter Druck! Sollte sich in den kommenden Rennen keine Besserung einstellen, könnte seine Position im Team gefährdet sein – und Verbesserungen gelingen eben nur durch technische Updates. Doch der Rückstand auf die Konkurrenz ist inzwischen gewaltig, der SF-25 offenbar zu schwach, um das Ruder noch herumzureißen. Viele bei Ferrari sehen das ähnlich, nur Vasseur scheint unbeirrt. Es wirkt, als klammere sich der 57-Jährige verzweifelt an seine Rolle als Teamchef.
Ein Blick in die Konstrukteurswertung lässt die Scuderia auf den ersten Blick hoffen: Ferrari hat sich an Mercedes und Red Bull vorbeigeschoben und liegt nun auf Platz zwei, doch McLaren führt das Feld bereits mit klarem Abstand an. Zudem profitierte Ferrari von der Schwäche der Konkurrenz: Mercedes blieb in Monaco punktlos, Red Bull holte in Spanien lediglich einen Zähler.
Heißt: Schon in Kanada könnte Ferrari wieder auf die vierte Position zurückfallen. Sollte das nächste Update am SF-25 nicht greifen, drohen die internen Spannungen weiter zu wachsen – und Teamchef Vasseur müsste mehr denn je um seinen Posten zittern. (SoBre)