Beginn der Heizperiode

Heizkörper in nur fünf Minuten entlüften und Energie sparen – so gelingt es sogar Laien

  • Andrea Stettner
    VonAndrea Stettner
    schließen

Zu Beginn der Heizperiode im Herbst ist es sinnvoll, überschüssige Luft aus den Heizkörpern zu entfernen. Am besten funktioniert das mit einem speziellen Schlüssel.

Spätestens, wenn die Heizkörper nicht mehr richtig warm werden oder Sie ein gluckerndes Geräusch beziehungsweise ein Zischen wahrnehmen, ist es an der Zeit, die Heizung zu entlüften. Denn dann befindet sich möglicherweise zu viel Luft im Heizkreislauf. Auch für Mieter ist es ratsam, die Heizkörper ihrer Wohnräume mindestens einmal im Jahr zu entlüften, auch wenn die Instandhaltung und Wartung der Heizungsanlage grundsätzlich Sache des Vermieters ist. Eine entlüftete Heizung spart jedoch Energie und somit auch Heizkosten, da sie effizienter arbeitet. Erfahren Sie hier, wie auch Laien die Heizung richtig entlüften.

Heizung entlüften mit Schlüssel – das brauchen Sie dafür

Drehen Sie die Heizkörper in mehreren Zimmern Ihres Zuhauses auf und einer bleibt kalt, hat sich dort sehr wahrscheinlich Luft angesammelt. Um die Luftblasen loszuwerden, brauchen Sie jedoch kein Fachwissen oder teure Ausrüstung, sondern lediglich drei Dinge:

  • einen Entlüftungsschlüssel beziehungsweise Vierkantschlüssel
  • Behälter, um austretendes Wasser aufzufangen
  • ein Handtuch oder einen Putzlappen

Sollten Sie keinen passenden Spezialschlüssel zur Hand haben, lässt sich die Heizung auch mit einem Schraubenzieher oder anderem geeigneten Werkzeug entlüften.

Mit einem Entlüftungsschlüssel wird überschüssige Luft aus den Heizkörpern gelassen. Dabei kann auch Wasser herausfließen.

Alles rund um Haushalts- und Garten-Tipps finden Sie im regelmäßigen Wohnen-Newsletter unseres Partners Merkur.de. Hier anmelden!

Anleitung: Heizung entlüften mit Schlüssel in 7 Schritten

Den Heizkörper zu entlüften gelingt selbst Laien und ist innerhalb von fünf Minuten erledigt So geht‘s:

  1. Falls Sie Eigentümer eines Hauses sind, stellen Sie zunächst die Umwälzpumpe ab. Für Mieter einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus empfehlen die Experten von Dein-heizungsbauer.de, zumindest den Heizkreislauf der Wohnung abzustellen, da Mieter in der Regel keinen direkten Zugang zur Heizungsanlage des Hauses haben.
  2. Warten Sie etwa eine Stunde, bevor Sie mit dem Entlüften anfangen. In dieser Zeit sammeln sich die Luftblasen oben in den Heizkörpern und lassen sich nach der Wartezeit entfernen.
  3. Drehen Sie nun alle Thermostate Ihrer Heizkörper voll auf. Beginnen Sie mit dem Heizkörper, welcher der Heizungsanlage am nächsten ist (von unten nach oben) und arbeiten sich langsam vor.
  4. Legen Sie ein Handtuch unter das Entlüftungsventil des Heizkörpers, um zu verhindern, dass herausfließendes Wasser direkt auf den Boden tropft. Alternativ können Sie das Tuch auch um das Entlüftungsventil wickeln.
  5. Jetzt benötigen Sie den Entlüftungsschlüssel und ein Behältnis zum Auffangen des austretenden Wassers. Setzen Sie den Vierkantschlüssel auf das Ventil und drehen Sie den Schlüssel langsam entgegen des Uhrzeigersinns. Die aufgestaute Luft kann nun mit einem Zischgeräusch entweichen. Halten Sie jedoch unbedingt Abstand, da diese Luft sehr heiß sein kann.
  6. Sobald Wasser aus dem Ventil fließt, schließen Sie das Ventil wieder im Uhrzeigersinn.
  7. Zum Schluss schalten Sie die Umwälzpumpe der Heizungsanlage wieder ein und kontrollieren den Wasserdruck über das Manometer. Wenn beim Entlüften zu viel Wasser ausgelaufen ist, kann der Wasserdruck sinken. In diesem Fall müssen Sie noch Heizwasser nachfüllen, um den optimalen Wasserdruck wiederherzustellen.

Das Portal Badenova.de empfiehlt, die Heizkörper nach etwa einer Stunde nochmals zu kontrollieren: Entweicht beim Heizkörper, der am weitesten vom Heizkessel entfernt ist, nach rund 60 Minuten keine Luft mehr, war die Entlüftung erfolgreich.

11 Mythen über das Energiesparen, auf die viele immer noch hereinfallen – Sie auch?

Strom verbraucht am meisten Energie im Haushalt? Falsch! Nur sechs Prozent beträgt der Stromverbrauch am Gesamtenergieverbrauch. Die Heizung dagegen macht stolze 75 Prozent aus.
Strom verbraucht am meisten Energie im Haushalt? Falsch! Nur sechs Prozent beträgt der Stromverbrauch am Gesamtenergieverbrauch. Die Heizung dagegen macht stolze 75 Prozent aus. © Fotostand/Imago
Der Backofen muss in der Regel nicht vorgeheizt werden, da er sich ohnehin schnell erwärmt. Lediglich bei empfindlichen Teigen, wie Pizza oder Soufflé, ist ein Vorheizen sinnvoll.
Der Backofen muss in der Regel nicht vorgeheizt werden, da er sich ohnehin schnell erwärmt. Lediglich bei empfindlichen Teigen, wie Pizza oder Soufflé, ist ein Vorheizen sinnvoll.  © Michael Bihlmayer/Imago
Bei der Mikrowelle kommt es laut GEO darauf an: Bei Gerichten bis zu einem halben Kilogramm lohnt es sich, diese in der Mikrowelle zu erhitzen. Bei größeren Speisen verbraucht die Erwärmung auf dem Herd weniger Energie.
Bei der Mikrowelle kommt es laut GEO darauf an: Bei Gerichten bis zu einem halben Kilogramm lohnt es sich, diese in der Mikrowelle zu erhitzen. Bei größeren Speisen verbraucht die Erwärmung auf dem Herd weniger Energie. © CHROMORANGE/Imago
Um das dreckige Geschirr nach dem Essen wieder sauber zu bekommen, ist der Geschirrspüler in der Regel die sparsamste Methode. Nur bei Single-Haushalten lohnt es sich, sein Geschirr per Hand zu spülen.
Um das dreckige Geschirr nach dem Essen wieder sauber zu bekommen, ist der Geschirrspüler in der Regel die sparsamste Methode. Nur bei Single-Haushalten lohnt es sich, sein Geschirr per Hand zu spülen. © Westend61/Imago
Ein Mann nimmt Wäsche aus der Waschmaschine heraus.
Das Kurzwaschprogramm der Waschmaschine verbraucht nicht weniger, sondern sogar mehr Strom als ein normaler Waschgang. Schließlich muss mehr Energie aufgebracht werden, um in kürzerer Zeit auf das Waschergebnis zu kommen.  © Shotshop/Imago
Wer einen Wärmepumpentrockner besitzt, kann seine Klamotten nach dem Waschgang getrost in den Trockner stecken. Im Vergleich zu früheren Kondensationstrocknern sparen diese 70 Prozent Energie – und sind schon lange keine Energiefresser mehr.
Wer einen Wärmepumpentrockner besitzt, kann seine Klamotten nach dem Waschgang getrost in den Trockner stecken. Im Vergleich zu früheren Kondensationstrocknern sparen diese 70 Prozent Energie – und sind schon lange keine Energiefresser mehr.  © YAY Images/Imago
Ein voller Kühlschrank verbraucht mehr Strom als ein leerer? Ebenfalls ein hartnäckiger Mythos, der sich immer noch hält. Je leerer der Innenraum ist, desto schneller entweicht sogar die gekühlte Luft, was wiederum den Energieverbrauch steigert.
Ein voller Kühlschrank verbraucht mehr Strom als ein leerer? Ebenfalls ein hartnäckiger Mythos, der sich immer noch hält. Je leerer der Innenraum ist, desto schneller entweicht sogar die gekühlte Luft, was wiederum den Energieverbrauch steigert. © Michael Gstettenbauer/Imago
Unterschätzt wird dagegen Eis im Gefrierschrank: eine dicke Eisschicht erhöht den Energieverbrauch laut Hersteller um bis zu 15 Prozent. Ab einem Zentimeter sollten Sie deshalb abtauen.
Unterschätzt wird dagegen Eis im Gefrierschrank: eine dicke Eisschicht erhöht den Energieverbrauch laut Hersteller um bis zu 15 Prozent. Ab einem Zentimeter sollten Sie deshalb abtauen. © CHROMORANGE/Imago
Altgeräte auszutauschen lohnt sich nicht, solange sie laufen? Ein Irrtum, der Sie bares Geld kostet. Alte Kühlschränke & Co. verbrauchen wesentlich mehr Energie als neue, weshalb ein Wechsel bereits nach zehn Jahren ratsam ist.
Altgeräte auszutauschen lohnt sich nicht, solange sie laufen? Ein Irrtum, der Sie bares Geld kostet. Alte Kühlschränke & Co. verbrauchen wesentlich mehr Energie als neue, weshalb ein Wechsel bereits nach zehn Jahren ratsam ist. © Gottfried Czepluch/Imago
Viele denken auch, dass Ladegeräte nur Strom ziehen, wenn sie am Handy angesteckt sind. Falsch! Deshalb immer den Stecker vom Netz nehmen, wenn Sie es nicht benötigen.
Viele denken auch, dass Ladegeräte nur Strom ziehen, wenn sie am Handy angesteckt sind. Falsch! Deshalb immer den Stecker vom Netz nehmen, wenn Sie es nicht benötigen. © MiS/Imago
Und auch unter der Dusche gilt: Wasser abdrehen, wenn Sie es nicht brauchen. Pro Minuten prasseln hier nämlich 15 Liter Wasser aus der Leitung. Duschen ist also nur dann sparsamer als ein Vollbad (100 Liter), wenn Sie weniger als sieben Minuten unter der laufenden Brause stehen.
Und auch unter der Dusche gilt: Wasser abdrehen, wenn Sie es nicht brauchen. Pro Minuten prasseln hier nämlich 15 Liter Wasser aus der Leitung. Duschen ist also nur dann sparsamer als ein Vollbad (100 Liter), wenn Sie weniger als sieben Minuten unter der laufenden Brause stehen. © Michael Bihlmayer/Imago

Neben dem Entlüften der Heizkörper gibt es noch weitere Möglichkeiten, Energie beim Heizen zu sparen. Etwa, indem Sie die gängigsten Fehler beim Heizen vermeiden.

Rubriklistenbild: © Stefan Kiefer/Imago

Mehr zum Thema