Ritterstern vermehren
Amaryllis ist verblüht – wie Sie aus den Samen neue Pflanzen gewinnen
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Wenn die Amaryllis im Frühjahr verblüht ist und Samenkapseln ausbildet, kann man diese ernten und die Pflanze vermehren. Eine Anleitung von Bestäubung bis Keimung.
Die Amaryllis, auch als Ritterstern bekannt, fasziniert mit ihren prächtigen Blüten und ihrer leichten Pflege. Doch was tun, wenn die Blütezeit im März vorüber ist? Die Vermehrung aus Samen ist eine spannende Möglichkeit, um neue Pflanzen zu ziehen und zu blühenden Exemplaren aufzupäppeln. Auch wenn die Aufzucht einfach ist – für die erste Blüte sollte man etwas Geduld mitbringen.
Nichts dem Zufall überlassen: Bestäubung der Amaryllis ist einfach
Sobald die Amaryllis verblüht ist, bilden sich manchmal Samenkapseln, wenn man die verwelkte Blüte nicht abschneidet. Das gilt übrigens auch für die Schnittblumen. Die Kapseln sind erst grün und entwickeln sich nach erfolgreicher Bestäubung während der Blütezeit. Lassen Sie die Samenkapseln ganz ausreifen, indem Sie die Pflanze an einem sonnigen Ort weiterpflegen.
Damit sich zuverlässig fruchtbare Samen entwickeln, kann man die Blüte auch vorab selbst bestäuben. Dies gelingt, indem man die Blüte schüttelt oder mit Pinsel oder Wattestäbchen Pollen auf den Stempel überträgt. Nach fünf bis acht Wochen sind die Fruchtknoten angeschwollen und die Samen reif.
Sobald die Samenkapseln trocken und leicht braun sind, sich fast von selbst öffnen und ihre schwarzen Samen zeigen, können Sie die Kapseln öffnen und die Samen entnehmen. Es ist ratsam, die Samen sofort nach der Entnahme auszusäen, um ihre Keimfähigkeit zu erhalten.
Nachkömmlinge unterscheiden sich von Ursprungspflanze
Aus selbst geernteten Samen gezogenen Amaryllis-Pflanzen entsprechen nicht unbedingt der Elternpflanze. Sie können unerwartete Farben und Blütenformen hervorbringen, da Amaryllis-Hybriden oft unterschiedliche Merkmale aufweisen.
Aussaat und Keimung
Die beste Zeit für die Aussaat der Amaryllis-Samen ist ebenfalls im Frühjahr. Dabei gehen Sie folgendermaßen vor:
- Verwenden Sie normale Blumen- oder Anzuchterde. Platzieren Sie die Samen auf der Oberfläche und drücken Sie sie leicht an.
- Bedecken Sie die Samen mit einer ganz dünnen Schicht Sand oder Erde.
- Halten Sie den Boden feucht, aber nicht nass, decken Sie das Gefäß mit Klarsichtfolie oder einer Haube ab und stellen Sie es an einen warmen und sonnigen Ort.
- Die Keimung der Amaryllis-Samen kann bis zu einem Monat dauern. Halten Sie den Boden bis dahin weiterhin gleichmäßig feucht, dabei das Saatgut regelmäßig lüften.
- Sobald die Keimlinge ein paar Zentimeter groß sind, sollten Sie sie vorsichtig vereinzeln und in größere Töpfe umtopfen, um ihr Wachstum zu fördern.
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Nach den Eisheiligen dürfen die Pflänzchen auf Balkon oder Terrasse. Nach etwa zwei weiteren Jahren sind die Zwiebeln nach weiteren Phasen des Düngens, Überwinterns und Umtopfens mit etwas Glück so groß, dass sie im Dezember das erste Mal blühen. Manchmal dauert dies aber auch fünf Jahre. Wem die Vermehrung der Amaryllis zu lange dauert, der kann die Pflanzen nach der Blütezeit auch einfach umtopfen, mit frischer Erde versorgen und ab Mitte Mai sogar draußen weiterkultivieren. Im Winter blüht sie dann aufs Neue.
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