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Krebserkrankung aufhalten: mRNA-Impfstoff zeigt Wirkung bei verschiedenen Tumoren
VonNatalie Hull-Deichsel
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Jedes Jahr erkranken in Deutschland circa 500.000 Menschen an Krebs – nur rund die Hälfte davon kann geheilt werden. Die Forschung setzt auf neue Behandlungsmöglichkeiten.
Im Kampf gegen Krebs könnte es zukünftig einen neuen und vielversprechenden Therapieansatz geben. Ergebnisse aus Studien der Phase I und II des Mainzer Pharmaunternehmens BioNTech zeigen, dass eine Kombination aus einer bestehenden Immuntherapie mit CAR-T-Zellen und einem noch nicht zugelassenen mRNA-Impfstoff das Tumorwachstum bei Patienten stoppen kann. Diese Kombinationstherapie könnte für bereits erkrankte Patienten auch jüngerer Altersgruppen mit verschiedenen Krebsarten wie Lungenkrebs, Eierstockkrebs und Hodenkrebs einen zukunftsweisenden therapeutischen Ansatz bedeuten, durch den die Tumore und Karzinome schrumpfen. Auch wenn in diesem Zusammenhang von einem Impfstoff die Rede ist, so kann die Behandlung nicht grundlegend präventiv vor Krebs schützen, doch möglicherweise könnte die Therapie eine Neuerkrankung verhindern.
Therapeutische, nicht präventive Therapie: Warum dennoch von Impfung die Rede ist
Patienten wird zur Behandlung ein kleiner Abschnitt mRNA (Bote, der eine genetische Information für den Aufbau eines bestimmten Proteins in einer Zelle überträgt) eines krebstypischen Proteins geimpft. Dabei werden insbesondere auf Krebszellen vorkommende Proteinabschnitte ausgewählt, um eine starke Immunantwort zu erreichen. Das Prinzip von immuntherapeutischen Impfstoffen mit mRNA ist es,das Immunsystem auf die entsprechenden Strukturen und damit die Tumorzellen abzurichten – auch für die Zukunft. Das Immunsystem merkt sich das entartete Protein und kann damit ausgestattete Zellen zukünftig erneut bekämpfen. Die mRNA verbleibt nicht im Körper, sondern wird abgebaut.
Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung – Projektgruppe Nationale Dekade gegen Krebs
Basis der Krebsbehandlung mit dem Impfstoff ist die CAR-T-Zellen-Therapie
Tatsächlich konnte dieser Ansatz im Rahmen der Studie mit 44 Probanden verdeutlicht werden. 38 Studienteilnehmer mit bösartigen Tumoren wurde die Kombinationstherapie verabreicht. Bei 13 Patienten konnte in 95 Prozent der Fälle das Wachstum der Tumorzellen gestoppt werden, bei 59 Prozent der Probanden wurde der Tumor sogar kleiner.
Die Grundlage des mRNA-Impfstoffs ist zunächst die CAR-T-Zellen-Therapie, die das körpereigene Abwehrsystem zur Tumorbekämpfung wieder aktivieren soll.
Hier entnimmt man dem erkrankten Patienten weiße Blutkörperchen aus seinem Blut, modifiziert sie, gibt sie dem Patienten zurück. Und diese Zellen können dann den Tumor ganz spezifisch angreifen. Aber die Zellen könnten besser und auch länger leben. Und sie könnten diesen Tumor besser finden. Und da kommt dieser mRNA-Impfstoff mit ins Spiel.
Bessere Krebstherapie möglich: mRNA-Impfung kann Funktionalität der CAR-T-Zellen steigern
Die mRNA-Impfung soll nun die Funktionalität der CAR-T-Zellen steigern können und dadurch die Ansprechrate bei mehreren verschiedenen Tumorarten wie Eierstockkrebs, Hodenkrebs, Gebärmutterkrebs, Magenkrebs und Darmkrebs erhöhen.
Die mRNA-Impfstoffe helfen, bestimmte Proteine auf den Zelloberflächen zu finden. Und die gibt es bei einem relativ großen Anteil von Krebs. Es kann ein großes Spektrum von Krebspatienten mit einem großen Spektrum von verschiedenen Krebsarten davon profitieren. Das ist eine sehr interessante Kombination.
Es bedarf noch weitere Jahre der Forschung mit Phase III der Studie, bis der mRNA-Impfstoff zur Behandlung von Krebs zugelassen werden kann und für Patienten zur Verfügung steht.
Zehn Krebsarten mit den geringsten Überlebenschancen
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.