Leseerlebnis

Drei Bücher, die sich als Weihnachtsgeschenk für Kinder und Jugendliche eignen

  • Carina Blumenroth
    VonCarina Blumenroth
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Bücher können in Welten entführen, wenn die Chemie zwischen Text und Leser stimmt. Unsere Auswahl könnte sich gut als Geschenk für Kinder unter dem Tannenbaum machen.

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Die besinnliche Zeit steht vor der Türe, davor müssen in der Regel viele Besorgungen getätigt werden. Die Geschenkeauswahl nimmt dabei sicher bei dem ein oder anderen auch viel Zeit in Anspruch. Wenn Sie Bücherfans daheim haben und keinen Gutschein verschenken wollen, eignet sich vielleicht etwas aus dieser Auswahl.

Bücher als Weihnachtsgeschenke: „Ein Mädchen namens Willow“

Bücher sind ein beliebtes Weihnachtsgeschenk – bei uns finden Sie eine Auswahl, die Groß und Klein Spaß macht. (Symbolbild)

Sie sind auf der Suche nach einer ganzen Reihe, die Ihre Kinder fesseln und in eine andere Welt abtauchen lassen? Wenn dann noch Hexenkraft, Natur und liebevolle Illustrationen dabei sein dürfen, ist die „Ein Mädchen namens Willow“-Reihe von Sabine Bohlmann eine gute Geschenkidee. Das aktuelle Buch heißt „Ein Mädchen namens Willow: Nebeltanz“.

Es wird Herbst. Willow und ihre Freundinnen nutzen die stille Zeit, um an ihren magischen Fähigkeiten zu arbeiten. Vor allem Gretchen versucht alles, um auf einem Besen fliegen zu lernen. Doch es wird unruhiger, als sich ein Hexen-Kongress in der kleinen Stadt ankündigt. Es dauert auch nicht lang, da finden die Möchtegernhexen den Weg in Willows Wald. Die Mädchen tun alles, um zu verhindern, dass die Magie darin entdeckt wird. Wider Erwarten freundet sich Willow mit Lumiel, einer der Hexen, an. Ihr gesteht sie auch ihren immer größer werdenden Wunsch, noch einmal ihre verstorbene Mutter sehen zu können und Lumiel will Willow dabei helfen. Doch welche Opfer Willow dafür bringen muss, wird sich erst in den Rauhnächten zeigen. 

Klappentext/Thienemann Esslinger

In Bohlmanns Büchern wird deutlich, dass die Natur, speziell der Wald, für die Menschen wichtig ist. Dabei achtet die Autorin nach eigenen Angaben darauf, dass sie es nicht so drastisch darstellt. „In der Geschichte wird nicht wirklich klar, dass die Umwelt bedroht ist. Ich wollte es nicht so drastisch echt machen und die Kinder mit dem Zeigefinger darauf hinweisen“, sagt Sabine Bohlmann bei Detektor FM zu ihrem dritten Band „Flügelrauschen“.

Sabine Bohlmann „Ein Mädchen namens Willow: Nebeltanz“

2023, Thienemann Esslinger, ISBN: 9783522507486

Preis: 14,00 Euro (gebundene Ausgabe), 279 Seiten

Altersempfehlung: 10 bis 14 Jahre

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Achtung: Dies ist bereits der vierte Band der Reihe. Wenn Sie von Beginn an starten wollen, haben wir Ihnen hier die Reihenfolge der Bücher zusammengefasst:

  1. Ein Mädchen namens Willow, 2020
  2. Ein Mädchen namens Willow: Waldflüsterer, 2021
  3. Ein Mädchen namens Willow: Flügelrauschen, 2022
  4. Ein Mädchen namens Willow: Nebeltanz, 2023

Wenn Sie kurzfristig für verregnete Herbsttage noch Leseempfehlungen für Ihre Kinder oder Enkel brauchen, haben wir für Sie eine schöne Auswahl mit bunten Illustrationen zusammengestellt. Das Leseerlebnis wird ebenso durch Mitmach-Aktionen angeregt.

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Weihnachtsgeschenk für Kinder und Jugendliche: „Das Klugscheißerchen“

Ein Vorlesebuch, was Groß und Klein ab sechs Jahren Freude bereiten kann, ist „Das Klugscheißerchen“ von Marc-Uwe Kling. Im Buch gibt es zum Zeigen und Staunen Bilder von Astrid Henn. Wenn Ihre kleinen „Klugscheißerchen“ lieber alleine lesen, ist dies übrigens auch kein Problem – mit dem Buch kommen auch kleinere Leserinnen und Leser auf ihre Kosten.

„Das Klugscheißerchen“ ist das neue Buch von Marc-Uwe Kling, es ist am 20. Oktober 2023 erschienen.

Tina und Theo Theufel sind geschlagen mit Eltern, die keinen Hund haben, aber ständig Rote Beete essen wollen. Außerdem wissen sie immer alles besser. Also die Eltern. Die Kinder auch. Der Apfel fällt schließlich nicht weit vom Stamm. Aber Theo und Tina geben wenigstens zu, dass sie Klugscheißer sind. Mama und Papa streiten es ab. Das ist natürlich absolut lächerlich. Vor Kurzem sind die Theufels umgezogen in ein altes Haus mit einem Dachboden voller Abenteuer. Obwohl Spielen auf dem Dachboden nicht gerne gesehen ist, machen Tina und Theo nichts lieber als das. Und außerdem machen die Kinder auf dem Dachboden eine seltsame Entdeckung: In einer Bücherkiste haust ein kleines Männchen mit großer Klappe. Ein waschechtes Klugscheißerchen, das behauptet, nur für seinesgleichen sichtbar zu sein! Und eines ist sicher:  »Ein wirklich echter Klugscheißer zu sein, ist harte Arbeit! Man muss Bescheid wissen, man muss auf Zack sein, man muss sich unerbittlich der Korrektheit verpflichten.« Ob Mama und Papa das Klugscheißerchen auch sehen können? 

Klappentext/Carlsen

Ist das Buch das passende Geschenk für Ihre Liebsten? Der Verlag Carlsen gibt an, dass sich das Buch für ein Lesealter ab sechs Jahren eignet.

Marc-Uwe Kling „Das Klugscheißerchen“

2023, Carlsen, ISBN: 978-3-646-93822-7

Preis: 9,99 Euro, 64 Seiten

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Suchen Sie noch ein thematisches Weihnachtsbuch, dann greifen Sie zu „Anouk und das Geheimnis der Weihnachtszeit“, das Buch haben Peter Maffay und seine Frau Hendrikje Balsmeyer geschrieben.

Persönliche Jahreshighlights aus zehn Kategorien als Inspiration für Herbst-Lesewetter

Auris von Vincent Kliesch.
Sie ist jung. Sie glaubt an die Wahrheit. Ein tödlicher Fehler? Rasant und ungewöhnlich: Thriller-Spannung aus der Zusammenarbeit zweier Bestseller-Autoren! Vincent Kliesch schrieb diesen Roman nach einer Idee von Sebastian Fitzek. Die kleinste Abweichung im Klang einer Stimme genügt dem berühmten forensischen Phonetiker Matthias Hegel, um Wahrheit von Lüge zu unterscheiden. Zahlreiche Kriminelle konnten mit seiner Hilfe bereits überführt werden. Hat der Berliner Forensiker nun selbst gelogen? Allzu freimütig scheint sein Geständnis, eine Obdachlose in einem heftigen Streit ermordet zu haben. Die True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge, darauf spezialisiert, unschuldig Verurteilte zu rehabilitieren, will unbedingt die Wahrheit herausfinden. Doch als sie zu tief in Hegels Fall gräbt, bringt sie nicht nur sich selbst in größte Gefahr … Der Start einer neuen Thriller-Reihe von Vincent Kliesch und Sebastian Fitzek - rund um die junge True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge und das faszinierende Thema forensische Phonetik. © Droemer Verlag
Mimik von Sebastian Fitzek.
Fürchte dich nicht! Außer vor dir selbst … Sebastian Fitzeks herausragender Psychothriller um eine Mimikresonanz-Expertin, die sich in größter Not selbst nicht mehr trauen kann Ein winziges Zucken im Mundwinkel, die kleinste Veränderung in der Pupille reichen ihr, um das wahre Ich eines Menschen zu „lesen“: Hannah Herbst ist Deutschlands erfahrenste Mimikresonanz-Expertin, spezialisiert auf die geheimen Signale des menschlichen Körpers. Als Beraterin der Polizei hat sie schon etliche Gewaltverbrecher überführt. Doch ausgerechnet als sie nach einer Operation mit den Folgen eines Gedächtnisverlustes zu kämpfen hat, wird sie mit dem schrecklichsten Fall ihrer Karriere konfrontiert: Eine bislang völlig unbescholtene Frau hat gestanden, ihre Familie bestialisch ermordet zu haben. Nur ihr kleiner Sohn Paul hat überlebt. Nach ihrem Geständnis gelingt der Mutter die Flucht aus dem Gefängnis. Ist sie auf der Suche nach ihrem Sohn, um ihre „Todesmission“ zu vollenden? Hannah Herbst hat nur das kurze Geständnis-Video, um die Mutter zu überführen und Paul zu retten. Das Problem: Die Mörderin auf dem Video ist Hannah selbst! Ihr einziger Ausweg führt tief in ihr Innerstes ... Mit fachlicher Beratung von Dirk Eilert, dem führenden Mimik- und Körpersprache-Experten im deutschsprachigen Raum. © Droemer Verlag
Die Affäre Alaska Sanders von Joël Dicker.
Endlich - die Fortsetzung von Joël Dickers Weltbestseller »Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert« April 1999. Im friedlichen Mount Pleasant an der amerikanischen Ostküste wird die Leiche der jungen Alaska Sanders geborgen. Die Geständnisse eines Verdächtigen und seines Komplizen genügen, um die Ermittlungen zu einem raschen Erfolg zu führen. Juni 2010. Sergeant Perry Gahalowood, der seinerzeit von der Schuld des Verdächtigen restlos überzeugt war, erhält anonym eine verstörende Nachricht. Was, wenn er damals die falsche Fährte verfolgt hat? Gemeinsam mit seinem Freund, dem Schriftsteller Marcus Goldman, dessen Erfolg »Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert« vor der Verfilmung steht, rollt er den Fall neu auf – und fördert Details aus Alaskas Vergangenheit zutage, die die damaligen Ereignisse in ein völlig anderes Licht rücken ... © Piper Verlag
Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten? von Sara Weber.
Sara Weber ist Journalistin, Expertin für die Arbeitswelt der Zukunft und war als Redaktionsleiterin von LinkedIn das Gesicht des Netzwerks in Deutschland, bis sie selbst Teil der „Great Resignation“ wurde. In diesem Buch geht sie den Fragen nach, die gerade eine ganze Generation umtreiben, und zeigt Lösungen auf, die Arbeit besser machen können. Im März 2020 änderte sich alles. Homeoffice war plötzlich die neue Norm. Alle mussten sich digitalisieren und transformieren – ob sie wollten oder nicht. Die Arbeit drängte weiter ins restliche Leben, zur Erwerbsarbeit kam noch mehr Carearbeit. Die Schere zwischen systemrelevanten Berufen und Bürojobs ging weiter auf. Covid hat uns gezeigt, was in der Arbeitswelt nicht mehr funktioniert. Und da ist nicht nur die Pandemie. Überschwemmungen, Waldbrände, Inflation, Krieg – unsere Welt steht in Flammen, im wahrsten Sinne des Wortes. Und wir? Brennen aus, um bloß keine Deadline zu reißen. Was zur Hölle machen wir da eigentlich? Warum tun wir uns das an? Immer mehr Menschen stellen sich diese Fragen, einige ziehen Konsequenzen. In den USA hat der Trend sogar schon einen Namen: „The Great Resignation“, das große Kündigen. Es bricht eine neue Ära an, aber weder durch agile Methoden noch durch Yoga im Alltag wird es gelingen, ein für uns alle und für den Planeten verträgliches Wirtschaften zu realisieren. Wir müssen uns überlegen, wie Arbeit heute und morgen wirklich funktionieren kann – mit einem Fokus auf Gerechtigkeit, Zukunftsfähigkeit und den Menschen. © Kiepenheuer & Witsch Verlag
Alle Zeit von Teresa Bücker.
Zeit ist die zentrale Ressource unserer Gesellschaft. Doch sie steht nicht allen gleichermaßen zur Verfügung. Teresa Bücker, eine der einflussreichsten Journalistinnen in Deutschland, macht konkrete Vorschläge, wie eine neue Zeitkultur aussehen kann, die für mehr Gerechtigkeit, Lebensqualität und gesellschaftlichen Zusammenhalt sorgt. © Ullstein Verlag
Das Ende der Ehe von Emilia Roig.
Die Ehe ist in unserer Gesellschaft unantastbar. Trotz ihrer Institutionalisierung wird sie als Inbegriff der Liebe romantisiert und mythisch verklärt. Dabei verschärft eine Heirat für Frauen oft die Ungleichheit, und sie führt zu finanzieller Abhängigkeit. Die Bestseller-Autorin Emilia Roig blickt hinter die Fassade eines patriarchalen Konstrukts und weist Wege zu einer Revolution der Liebe. Die Ehe normiert Beziehungen und Familie, kontrolliert Sexualität, den Besitz und die Arbeitskraft. Sie ist eine wichtige Stütze des Kapitalismus und lässt uns in binären Geschlechterrollen verharren. In ihrem mutigen und provokanten Buch ruft Emilia Roig daher das Ende der Ehe aus. Sie hinterfragt die Übermacht der Paare und untersucht, ob man Männer lieben und zugleich das Patriarchat stürzen kann. Letztlich wäre eine Abschaffung der Ehe nicht nur für Frauen befreiend, sondern für alle. Denn nur dann können wir Liebe in Freiheit und auf Augenhöhe miteinander neu denken und leben. © Ullstein Verlag
„Sprache und Sein“ von Kübra Gümüşay.
Dieses Buch folgt einer Sehnsucht: nach einer Sprache, die Menschen nicht auf Kategorien reduziert. Nach einem Sprechen, das sie in ihrem Facettenreichtum existieren lässt. Nach wirklich gemeinschaftlichem Denken in einer sich polarisierenden Welt. Kübra Gümüsay setzt sich seit langem für Gleichberechtigung und Diskurse auf Augenhöhe ein. In ihrem ersten Buch geht sie der Frage nach, wie Sprache unser Denken prägt und unsere Politik bestimmt. Sie zeigt, wie Menschen als Individuen unsichtbar werden, wenn sie immer als Teil einer Gruppe gesehen werden – und sich nur als solche äußern dürfen. Doch wie können Menschen wirklich als Menschen sprechen? Und wie können wir alle – in einer Zeit der immer härteren, hasserfüllten Diskurse – anders miteinander kommunizieren? © Hanser Berlin Verlag
„Frauen Literatur. Abgewertet, vergessen, wiederentdeckt“ von Nicole Seifert.
Sollte das Geschlecht des Schreibenden eine Rolle spielen bei der Lektüreauswahl? Natürlich nicht, würden wohl die meisten sagen. Und doch werden literarische Werke von Frauen seltener verlegt, besprochen und mit Preisen versehen. Das muss ein Ende haben. Nicole Seifert liefert das Buch zur Debatte – klug, fundiert und inspirierend. Banal, kitschig, trivial – drei Adjektive, mit denen das literarische Schaffen von Frauen seit Jahrhunderten abgewertet wird. Während Autoren tausende von Seiten mit Alltagsbeschreibungen füllen und dafür gefeiert werden, wird Schriftstellerinnen, die Ähnliches unternehmen, Befindlichkeitsprosa vorgeworfen. Nicole Seifert ist angetreten, die frauenfeindlichen Strukturen im Literaturbetrieb aufzuzeigen. Denn von vielen von Frauen verfassten Büchern hören wir erst gar nicht, weil Zeitungs-, Radio- und Fernsehredaktionen und noch davor Buchverlage eine entsprechende Vorauswahl treffen. Vom Deutschunterricht bis zum Germanistikstudium ist der Autorinnenanteil noch immer verschwindend gering, und so lernen wir von Anfang an: Was literarisch wertvoll ist, stammt von Männern. Nachdem Nicole Seifert drei Jahre lang ausschließlich Literatur von Frauen – Klassiker wie Zeitgenössisches, Bekanntes wie Unbekannteres – gelesen hat, ist klar: Die vielbeschworene »Qualität« ist nicht das Problem. Im Gegenteil: Wir verpassen das Beste, wenn wir in unseren Bücherregalen nicht endlich eine Frauenquote einführen. © Kiepenheuer & Witsch Verlag
50 Ways to Leave Your Ehemann von Jacinta Nandi.
Sie hat es getan: Die schlechteste Hausfrau der Welt hat ihren Mann verlassen und ist mit ihren beiden Kindern in eine eigene Wohnung gezogen – oder wie sie sagt: Sie wurde weggentrifiziert nach Lichtenrade. Obwohl sie wusste, auch als Alleinerziehende ist die Welt alles andere als in Ordnung. Das beginnt schon damit, dass es für ganz normale Mütter mit ganz normal wenig Geld verdammt schwer ist, ihren Mann zu verlassen. Und das ist kein Zufall, denn Frauen, Mütter, sollen nicht frei sein. Und wenn sie sich doch ihre Freiheit erkämpfen, sollen sie einen hohen Preis dafür bezahlen. Jacinta Nandi schreibt über Slutshaming und Mitleid, Rechtfertigungsdruck und Doppelstandards gegenüber Alleinerziehenden. Sie fragt, warum verheiratete Frauen so unsolidarisch tolle Kuchen backen und ob Single Moms by Choice die besseren Alleinerziehenden sind. Während Männer irgendwie immer gut genug sind, müssen Frauen nicht nur perfekte Partnerinnen und perfekte Mütter sein, sondern auch perfekte Opfer – wie der Fall Amber Heard deutlich gezeigt hat. Was muss sich verändern, damit keine Frau mehr gezwungen ist, in einer Beziehung zu bleiben, die sie nicht will? »Leave your Ehemann« – das muss viel einfacher werden!  © Edition Nautilus
Das Jahr magischen Denkens von Joan Didion.
Die große amerikanische Schriftstellerin Joan Didion schreibt über die Trauer nach dem Tod ihres Ehemannes und über ihren Versuch, das Unfassbare begreiflich zu machen. Ein sehr offenes, sehr persönliches Buch, das zugleich von beeindruckender Allgemeingültigkeit ist. Joan Didion wurde dafür in den USA mit dem National Book Award ausgezeichnet.  © Ullstein Verlag
Ich bin Linus von Linus Giese.
Ein Satz, der wie eine Selbstverständlichkeit klingt – «Ich bin Linus» –, doch er teilt sein Leben in ein Davor und Danach. Auf beeindruckende Weise erzählt Linus Giese, warum er einunddreißig Jahre alt werden musste, um laut auszusprechen, dass er ein Mann und trans ist und warum sein Leben heute vielleicht nicht einfacher, aber sehr viel glücklicher ist. © Rowohlt Verlag
Bienenstich von Viktor Funk.
Marie und der Ich-Erzähler sind ein Paar, beide nach Deutschland eingewandert, sie aus Rumänien, er aus Kasachstan. Ihre Vergangenheit verbindet sie, doch in der Gegenwart wählen sie zumeist unterschiedliche Strategien, um in Deutschland zurechtzukommen. Die Auseinandersetzung mit Marie wird für den Erzähler zu einer Auseinandersetzung mit sich selbst. Er merkt, dass er überall unterschiedliche Rollen erfüllt. Weil diese von ihm erwartet wurden. Von Lehrern, von Kommilitonen, von Kollegen. Ja, auch von Marie. Je mehr der Erzähler sich selbst zu verstehen versucht, desto stärker verändert sich seine erinnerte Vergangenheit. Woran er als Kind geglaubt hat, verliert an Bedeutung. Die Welt, wie er sie gelernt hatte wahrzunehmen, schwindet. Viktor Funk behandelt in seinem Roman Identitätskrisen junger Menschen mit Migrationshintergrund. Mit seiner Beschreibung des Verlorenseins zwischen Assimilation, Heimatlosigkeit und den Überbleibseln der sowjetischen Kultur aus den Kinderjahren trifft der Autor das Gefühl einer ganzen Generation. Es handelt sich um eine leicht überarbeitete Neuausgabe des 2017 im Größenwahn Verlag unter dem Titel „Mein Leben in Deutschland begann mit einem Stück Bienenstich“ erschienenen Romans. © Verbrecher Verlag
Girlhood von Melissa Febos.
Es gibt viele wichtige Bücher über Feminismus. Aber keine ihrer Autorinnen hat derart viele Leben gelebt wie Melissa Febos: glückliche Kindheit auf Cape Cod, mit zwanzig heroinabhängig, das Studium finanziert als Domina. Heute führt sie mit ihrer Ehefrau ein bürgerliches Leben und unterrichtet an der Universität. In ihrem Kultbuch »Girlhood« erkundet Melissa Febos die Gemeinsamkeiten aller Lebensphasen, um herauszufinden, welche Wunden das Patriarchat in einem Frauenleben schlägt. Wie wir sie freilegen, wie wir sie heilen. Sie findet beunruhigend eindrückliche Beispiele, wie Frauen von klein auf darauf konditioniert sind, an ihrer eigenen Herabwürdigung mitzuwirken. Von misogyner Gewalt und Mobbing, vom Belästigen, Stalken, Spannen bis zur Evolution falsch gedeuteten Einverständnisses. »Girlhood« handelt von der Rückeroberung des eigenen Körpers und vom Ende der Ausbeutung durch das Patriarchat. Für Leser:innen von Sophie Passmann, »Pick me Girls« und Seyda Kurt, »Radikale Zärtlichkeit« © Kjona Verlag
Melody von Martin Suter.
In einer Villa am Zürichberg wohnt Alt-Nationalrat Dr. Stotz, umgeben von Porträts einer jungen Frau. Melody war einst seine Verlobte, doch kurz vor der Hochzeit – vor über 40 Jahren – ist sie verschwunden. Bis heute kommt Stotz nicht darüber hinweg. Davon erzählt er dem jungen Tom Elmer, der seinen Nachlass ordnen soll. Nach und nach stellt sich Tom die Frage, ob sein Chef wirklich ist, wer er vorgibt zu sein. Zusammen mit Stotz’ Großnichte Laura beginnt er, Nachforschungen zu betreiben, die an ferne Orte führen – und in eine Vergangenheit, wo Wahrheit und Fiktion gefährlich nahe beieinanderliegen. © Diogenes Verlag
Ich denk, ich denk zu viel von Nina Kunz.
Was sollen diese ewigen Gedankenschlaufen? Was haben schlaflose Nächte auf Instagram zu bedeuten? Und wie kann Jean-Paul Sartre bei Panikattacken helfen? Persönlich und präzise schreibt Nina Kunz Schweizer Kolumnistin des Jahres 2020 über das Unbehagen der Gegenwart und geht der Frage nach, warum sich ihr Leben, trotz aller Privilegien, oft so beklemmend anfühlt. Ein Buch über Leistungsdruck, Workism, Weltschmerz, Tattoos, glühende Smartphones, schmelzende Polkappen und das Patriarchat. © Kein & Aber Verlag
Was man von hier aus sehen kann von Mariana Leky.
Irgendwo im Westerwald - Mariana Lekys weiser und warmherziger Bestsellerroman über ein Dorf in der Provinz und seine skurrilen Bewohner Selma, eine alte Westerwälderin, kann den Tod voraussehen. Immer, wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Unklar ist allerdings, wen es treffen wird. Davon, was die Bewohner in den folgenden Stunden fürchten, was sie blindlings wagen, gestehen oder verschwinden lassen, erzählt Mariana Leky in ihrem Roman. ›Was man von hier aus sehen kann‹ ist das Porträt eines Dorfes, in dem alles auf wundersame Weise zusammenhängt. Aber es ist vor allem ein Buch über die Liebe unter schwierigen Vorzeichen, Liebe, die scheinbar immer die ungünstigsten Bedingungen wählt. Für Luise zum Beispiel, Selmas Enkelin, gilt es viele tausend Kilometer zu überbrücken. Denn der Mann, den sie liebt, ist zum Buddhismus konvertiert und lebt in einem Kloster in Japan … Die Verfilmung von Mariana Lekys Roman ‚Was man von hier aus sehen kann‘ ist seit dem 29. Dezember 2022 in den deutschen und österreichischen Kinos zu sehen. © Dumont Verlag
Andere Umstände von Julia Zejn.
„Andere Umstände“ beschreibt das Leben von Anja, einer Endzwanzigerin, kurz nach ihrem Uniabschluss. Es ist die Zeit zwischen Master und dem was da noch kommt, der Moment, wo das Erwachsenenleben richtig loszugehen und alles ernster zu werden scheint. Dann trifft sie den Hobby-DJ Olli, sie lernen sich näher kennen und verlieben sich. Zuerst bringt Olli etwas Abwechslung und Aufregung in ihr allzu strukturiertes Leben. Doch Anjas ungeplante Schwangerschaft stellt die beiden vor eine Entscheidung. © Avant Verlag
Die Jahre von Annie Ernaux.
Geschichte ihrer selbst, Gesellschaftsporträt, universelle Chronik: Annie Ernaux’ aufsehenerregendes Werk wirkt von Beginn an weit über die französischen Grenzen hinaus. Eine faszinierende Einladung, das eigene Leben zu hinterfragen: »Annie Ernaux zu lesen ist ein Schock, eine Erfahrung, vor allem ist es wichtig.« Der Spiegel Kindheit in der Nachkriegszeit, Algerienkrise, die Karriere an der Universität, das Schreiben, eine prekäre Ehe, die Mutterschaft, de Gaulle, das Jahr 1968, Krankheiten und Verluste, die sogenannte Emanzipation der Frau, Frankreich unter Mitterrand, die Folgen der Globalisierung, die uneingelösten Verheißungen der Nullerjahre, das eigene Altern. Anhand von Fotografien, Erinnerungen und Aufzeichnungen, von Wörtern, Melodien und Gegenständen vergegenwärtigt Annie Ernaux die Jahre, die vergangen sind. Und dabei schreibt sie ihr Leben – unser Leben, das Leben – in eine völlig neuartige Erzählform ein: »Annie Ernaux ist die Königin der neuen autobiographischen Literatur.« Die Zeit © Suhrkamp Verlag
Die geheimste Erinnerung der Menschen von Mohamed Mbougar Sarr
Mohamed Mbougar Sarr erzählt virtuos von der Suche nach einem verschollenen Autor: Als dem jungen Senegalesen Diégane ein verloren geglaubtes Kultbuch in die Hände fällt, stürzt er sich auf die Spur des rätselhaften Verfassers T.C. Elimane. Dieser wurde in den dreißiger Jahren als „schwarzer Rimbaud“ gefeiert, nach rassistischen Anfeindungen und einem Skandal tauchte er jedoch unter. Wer war er? Voll Suchtpotenzial und unnachahmlicher Ironie erzählt Sarr von einer labyrinthischen Reise, die drei Kontinente umspannt. Ein meisterhafter Bildungsroman, eine radikal aktuelle Auseinandersetzung mit dem komplexen Erbe des Kolonialismus und eine soghafte Kriminalgeschichte. Ein Buch, das viel wagt – und triumphiert. © Hanser Verlag
Blutbuch von Kim de l‘Horizon.
Die Erzählfigur in ›Blutbuch‹ identifiziert sich weder als Mann noch als Frau. Aufgewachsen in einem Schweizer Vorort, lebt sie nun in Zürich, ist den engen Strukturen der Herkunft entkommen und fühlt sich im nonbinären Körper und in der eigenen Sexualität wohl. Doch dann erkrankt die Großmutter an Demenz, und das Ich beginnt, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen: Warum sind da nur bruchstückhafte Erinnerungen an die eigene Kindheit? Wieso vermag sich die Großmutter kaum von ihrer früh verstorbenen Schwester abzugrenzen? Und was geschah mit der Großtante, die als junge Frau verschwand? Die Erzählfigur stemmt sich gegen die Schweigekultur der Mütter und forscht nach der nicht tradierten weiblichen Blutslinie. Dieser Roman ist ein stilistisch und formal einzigartiger Befreiungsakt von den Dingen, die wir ungefragt weitertragen: Geschlechter, Traumata, Klassenzugehörigkeiten. Kim de l’Horizon macht sich auf die Suche nach anderen Arten von Wissen und Überlieferung, Erzählen und Ichwerdung, unterspült dabei die linearen Formen der Familienerzählung und nähert sich einer flüssigen und strömenden Art des Schreibens, die nicht festlegt, sondern öffnet. © Dumont Verlag
Milchbar von Szilvia Molnar.
Als das Baby auf die Welt kommt, änder sich alles. In »Milchbar« erzählt Szilvia Molnar die Geschichte einer jungen Frau, die Mutter wird. Sie verbringt viel Zeit allein in ihrer Wohnung. Mutterschaft ist für sie eine komplizierte Erfahrung, zärtlich und brutal, erfüllend und banal. Immer wieder Stillen, Tragen, Wickeln -- der eigene Körper ein Wrack. Tage und Nächte strecken sich ins Unendliche. Der einzige Besuch, den sie bekommt, ist von einem merkwürdigen alten Witwer, der im selben Haus wohnt wie sie und mit dem sie sich anfreundet. In emotionalen Bildern erzählt Szilvia Molnar vom Zustand der ersten Wochen als Mutter zwischen Überwältigung, Isolation, Angst und Neubeginn. Das lebendige Porträt einer jungen Frau in ihren körperlichsten und ursprünglichsten Momenten. © Blumenbar Verlag
Nachtbeeren von Elina Penner.
In ihrem Debütroman erzählt Elina Penner von Nelli, die als kleines Mädchen als Russlanddeutsche nach Minden kommt. Sie spricht Plautdietsch und isst Tweeback und versucht, in der Provinz und dem neuen deutschen Leben anzukommen. Aber die Geschichten über ihr früheres Leben lassen sie nicht los, und als ihre geliebte Oma stirbt, gerät in Nelli etwas durcheinander. Ihr Mann Kornelius eröffnet ihr, sie für eine andere zu verlassen. Und Nelli ist sich am nächsten Morgen nicht sicher, ob sie ihn nicht aus Versehen umgebracht hat... Elina Penner erzählt mit Komik und dunklem Humor von einer Gemeinschaft von Menschen, die aneinander festhalten, weil sie nichts anderes haben. Mittendrin eine junge Frau, die zusammenbricht – und ihren eigenen Weg sucht. © Aufbau Verlag
Kleine Kratzer von Jane Campbell
»Mich macht dieses Buch glücklich«, sagt Elke Heidenreich. Es geht darin um 13 Heldinnen, die sich nicht aussortieren und enteignen lassen, nur weil sie »alt« sind und ihre Familien keine Verwendung mehr für sie haben. 13 Heldinnen – voller Hoffnungen und Sehnsüchte, voller Leben – die ihre ganz eigenen, überraschenden Wege finden, wie sie bekommen, was sie wollen. Mit abgründigem Humor entlarvt Jane Campbell unsere bigotten Vorstellungen vom Alter und stellt ihnen ehrliche Erzählungen von später Intimität und Liebe und existenzieller Verlorenheit gegenüber. © Kjona Verlag

Bücher unterm Weihnachtsbaum: „Erebos“ von Ursula Poznanski

Computer sind nicht mehr aus unserer Welt wegzudenken – klar, dass das auch in Büchern zum Thema wird. Für größere Kinder ab 12 Jahren können Sie zu dem preisgekrönten Buch „Erebos“ von Ursula Poznanski greifen. Die Buchhandlung Thalia informiert, dass das Buch folgende Preise erhalten hat:

  • Deutscher Jugendliteraturpreis 2011 (Jugendjury)
  • Ulmer Unke 2010
  • Buch des Monats März 2010
  • Goldene Leslie 2011
  • Goldener Bücherwurm 2011
  • Preis der Moerser Jugendbuchjury 2011

In einer Londoner Schule wird ein Computerspiel herumgereicht - Erebos. Wer es startet, kommt nicht mehr davon los. Dabei sind die Regeln äußerst streng: Jeder hat nur eine Chance. Er darf mit niemandem darüber reden und muss immer allein spielen. Und wer gegen die Regeln verstößt oder seine Aufgaben nicht erfüllt, fliegt raus und kann Erebos auch nicht mehr starten. Erebos lässt Fiktion und Wirklichkeit auf irritierende Weise verschwimmen: Die Aufgaben, die das Spiel stellt, müssen in der realen Welt ausgeführt werden. Auch Nick ist süchtig nach Erebos – bis es ihm befiehlt, einen Menschen umzubringen …

Klappentext/Loewe

Von dem Buch gibt es bereits einen zweiten Teil, „Erebos 2“, Thalia empfiehlt diesen für alle ab 14 Jahren.

Ursula Poznanski „Erebos“

2011, Loewe, ISBN 978-3-7855-7361-7

Preis: 12,95 Euro Taschenbuch, 488 Seiten

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Eine Auswahlhilfe kann allerdings auch BookTok sein. In den großen Buchhandlungen wie Hugendubel oder Thalia gibt es da schon eigene Buchecken, die die Highlights der TikTok-Community hervorheben. Eine Reise in die eigene Lesevergangenheit ermöglicht eventuell die Tintenherz-Reihe von Cornelia Funke. Entweder lesen Sie die alten Tintenherz-Bücher noch einmal, oder Sie greifen zu dem aktuellen Band „Die Farbe der Rache“.

Rubriklistenbild: © Vira Simon/Westend61/Imago

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