Sicherheit geht vor

Reifenwechsel selbst erledigen: Auf welche Punkte man unbedingt achten muss

  • Sebastian Oppenheimer
    VonSebastian Oppenheimer
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Für den saisonalen Reifenwechsel kann man sich an eine Werkstatt wenden – oder man legt selbst Hand an. In letzterem Fall sollte man aber unbedingt einige Punkte beachten.

Im Frühjahr und Herbst ist es an der Zeit, die Reifen zu wechseln – zumindest für diejenigen, die keine Ganzjahresreifen auf ihrem Fahrzeug haben. Es ist alles andere als eine gute Idee, im Sommer mit Winterreifen zu fahren, genauso wenig wie im Winter auf Sommerreifen zu setzen. Den Reifenwechsel kann man in einer Werkstatt erledigen lassen – eine gute Wahl für alle, die sich bei handwerklichen Tätigkeiten unsicher fühlen. Wenn Sie jedoch etwas geübt im Umgang mit Werkzeug sind und Geld sparen möchten oder Ihre Reifen sowieso zu Hause eingelagert sind, können Sie den Wechsel auch selbst vornehmen. Dennoch sollten Sie einige Hinweise beachten, um Verletzungen an sich selbst und Schäden am Fahrzeug zu vermeiden.

Achtung, Reifendruck-Kontrollsystem: Kann ich an meinem Auto die Reifen wirklich selber wechseln?

  • Bevor Sie loslegen, sollten Sie sich darüber informieren, ob Sie die Reifen an Ihrem Fahrzeug tatsächlich selbst wechseln können. Seit 2014 ist in Neufahrzeugen ein Reifendruck-Kontrollsystem (RDKS) vorgeschrieben, und dies kann unter bestimmten Umständen zu Problemen führen. Ein indirekt messendes System kann bei der ersten Fahrt mit den neuen Reifen durch Drücken eines Knopfes kalibriert werden. Bei einem direkt messenden System hingegen ist ein Spezialgerät erforderlich, das nur von einer Werkstatt verwendet werden kann.
  • Bevor Sie mit dem Wechsel beginnen, sollten Sie die bereitliegenden Reifen gründlich auf Beschädigungen überprüfen, um Reifenpannen während der Fahrt zu vermeiden.
Den Reifenwechsel muss man nicht der Werkstatt überlassen – dennoch sollte man dabei einige Dinge beachten. (Symbolbild)

Werkzeug bereitlegen und einen stabilen Untergrund für das Auto suchen

  • Legen Sie dann das erforderliche Werkzeug, einschließlich des Wagenhebers, bereit und werfen Sie einen Blick in die Bedienungsanleitung des Fahrzeugs. Diese zeigt Ihnen normalerweise nicht nur, wo sich der Wagenheber im Auto befindet (wenn Sie keinen anderen verwenden), sondern auch, wo genau am Fahrzeug Sie den Wagenheber ansetzen sollten. Der richtige Ansatzpunkt ist entscheidend, da der Wagenheber sonst verrutschen und das Fahrzeug beschädigen oder Sie sich verletzen könnten.
  • Wenn Sie einen stabilen und festen Untergrund für ihr Auto gefunden haben, ziehen Sie die Handbremse im Fahrzeug an und legen den ersten Gang ein oder stellen den Wählhebel der Automatik auf die Position „P“. Wenn Radkappen auf den Felgen sind, nehmen Sie diese ab. Lösen Sie dann die Radbolzen um etwa eine Viertelumdrehung (am besten kreuzweise). Setzen Sie den Wagenheber ordnungsgemäß an und heben Sie das Fahrzeug auf die Montagehöhe an. Das Rad sollte gerade so in der Luft hängen.

Rätselhafte Verkehrszeichen: Zehn Schilder, deren Bedeutung nicht jedem klar ist

Ein Carsharing-Parkplatz-Verkehrsschild
Vier Personen stehen um ein halbiertes Auto – dieses Schild gibt vielen Verkehrsteilnehmern Rätsel auf. Betrachtet man das Fahrzeug allerdings als „geteilt“, wird die Sache schon deutlich klarer: Dieses Zeichen weist nämlich auf einen Carsharing-Parkplatz hin. © Stefan Sauer/dpa
Verkehrszeichen für autonomes Fahren
Es gibt Verkehrszeichen, die wirken wie aus einer anderen Welt – und in diesem Fall ist es tatsächlich auch so: Dieses schwarz-weiße Schild ist nämlich für die digitale Welt bestimmt – für den menschlichen Fahrer ist es bedeutungslos. Das Schild, das vor allem in Südbayern zu finden ist, ermöglicht es autonomen Fahrzeugen im Testbetrieb, exakt ihren Standort zu bestimmen.  © Future Image/Imago
Verkehrsschild Fahrradstraße
In einer Fahrradstraße dürfen grundsätzlich nur Fahrräder und E-Scooter fahren. Allerdings gibt es Ausnahmen, auf die durch Zusatzschilder hingewiesen wird. In diesem Beispiel sind (Klein-)Krafträder, Mofas sowie mehrspurige Kraftfahrzeuge – also auch Lkw – zugelassen. Es gilt jedoch eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h – und auf Radfahrer muss besondere Rücksicht genommen werden. © Gottfried Czepluch/Imago
Verkehrszeichen Radschnellweg
Ein grünes Schild mit einem weißen Fahrrad kennzeichnet sogenannte Radschnellwege – unabhängig von der Beschaffenheit der Straße. Auch bei sandigen Straßen beispielsweise, soll dadurch kenntlich gemacht werden, dass es sich um einen Radschnellweg handelt. © Panthermedia/Imago
Schild Sackgasse Durchgang für Radfahrer und Fußgänger
Das Sackgassen-Schild dürften die meisten Verkehrsteilnehmer kennen – doch es gibt auch eine besondere Variante, die nicht so oft zu sehen ist. Für Kraftfahrzeuge ist in diesem Fall Schluss – doch für Fußgänger und Radler gibt es in dieser Sackgasse einen Durchgang. © Christian Ohde/Imago
Verkehrsschild Spielstrasse
Verwechslungsgefahr! Wenn man Autofahrer fragt, welches Verkehrsschild an einer Spielstraße zu sehen ist, dürfte man wohl von nahezu jedem die gleiche Antwort bekommen: Ein blau-weißes Rechteck, auf dem ein Erwachsener und ein Kind abgebildet sind, die Fußball spielen – dazu ein sich näherndes Auto. Doch das ist falsch: Dieses Schild weist auf einen verkehrsberuhigten Bereich hin. Hier sind Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt. Trotz des Gebots der gegenseitigen Rücksichtnahme müssen Autos und Radfahrer besonders vorsichtig fahren und notfalls auch anhalten. Zudem ist nur Schrittgeschwindigkeit erlaubt. Gerichten zufolge sind das zwischen 5 und 15 km/h. © Michael Gstettenbauer/Imago
Verkehrsschild Spielstrasse
Und hier ist das „echte“ Spielstraßen-Schild: Es besteht aus einem Verbotsschild für Fahrzeuge aller Art, darunter ist ein Zusatzschild mit einem Fußball spielenden Kind angebracht. „Hier dürfen weder motorisierte Fahrzeuge noch Fahrradfahrer fahren und parken. Die Spielstraße ist allein für spielende Kinder und Fußgänger gedacht“, erklärt der ADAC auf seiner Homepage. © Carsten Koall/dpa
Grünpfeil an roter Ampel
Der Grünpfeil (nicht: Grüner Pfeil) an Ampeln erlaubt allen Fahrzeugen das Abbiegen nach rechts trotz roten Lichtzeichens. Allerdings nur, wenn diese zuvor an der Haltelinie angehalten haben und wenn eine Behinderung oder Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer, insbesondere des Fußgänger- und Fahrzeugverkehrs der freigegebenen Verkehrsrichtung, ausgeschlossen ist. © Martin Müller/Imago
Verkehrsschild grüner Pfeil für Radfahrer
Vom Grünpfeil-Schild gibt es auch noch eine spezielle Variante: In diesem Fall ist es nur Radfahrern erlaubt, bei Rotlicht rechts abzubiegen. Natürlich nur unter den Voraussetzungen, die auch für den „normalen“ Grünpfeil gelten. © Rüdiger Wölk/Imago
Verkehrsschild Überholverbot von einspurigen Fahrzeugen
Das Verkehrszeichen für das „normale“ Überholverbot dürfte allen Autofahrern bekannt sein. Dieses Schild ist eine Abwandlung davon. Es schreibt explizit ein Überholverbot von einspurigen Fahrzeugen vor. Das bedeutet in Straßenabschnitten, die mit diesem Verkehrszeichen ausgeschildert sind, dürfen mehrspurige Fahrzeuge (Autos, LKWs) keine Motorräder oder Fahrräder überholen. © Michael Gstettenbauer/Imago

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Räder korrekt montieren – und die demontierten Reifen beschriften

  • Erst jetzt werden die Radschrauben komplett herausgedreht, entfernt und das Rad abgenommen. Der TÜV Nord empfiehlt, gegebenenfalls die Auflagefläche nun mit einem Bremsenreiniger oder einer Drahtbürste zu reinigen. Jetzt gilt es, das richtige Rad zu montieren: Es kommt dasjenige Rad an die Vorderachse, das in der Vorsaison auf derselben Seite an der Hinterachse angebracht war – und umgekehrt.
  • Haben die Reifen unterschiedlich viel Profil, gehören die besseren Reifen immer auf die Hinterachse. Im Idealfall hat man die Reifen bei der Demontage bereits entsprechend beschriftet. Wichtig auch: Manche Reifen haben eine vorgegebene Laufrichtung. Diese erkennt man an einem Pfeil – in der entsprechenden Rollrichtung muss der Reifen dann auch montiert werden.
  • Nun setzen Sie das neue Rad auf und ziehen die Schrauben vorerst nur „handfest“ an. Senken Sie das Fahrzeug so weit ab, dass der Reifen gerade auf dem Boden aufliegt. Anschließend können die Schrauben in einem Kreuzmuster mit einem Drehmomentschlüssel gemäß den Vorgaben in der Betriebsanleitung angezogen werden.
  • Beschriften Sie die demontierten Reifen mit einem entsprechenden Stift oder Kreide, beispielsweise mit „HL“ für hinten links und „VR“ für vorne rechts, um beim nächsten Wechsel den Überblick zu behalten.
  • Wichtig: Überprüfen Sie nach dem Wechsel schnellstmöglich den Reifendruck und füllen Sie ihn bei Bedarf auf. Der ADAC empfiehlt, die Radschrauben nach etwa 50 Kilometern Fahrt nachzuziehen.

Dieser Text wurde mithilfe maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von Redakteur Sebastian Oppenheimer sorgfältig überprüft.

Rubriklistenbild: © Future Image/Imago