Erste Tests erfolgreich

Elektroauto als Feinstaub-Sauger: Neue Audi-Technik soll Luft reinigen

  • Sebastian Oppenheimer
    VonSebastian Oppenheimer
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Auch Elektroautos verursachen Emissionen – und zwar in Form von Feinstaub. Der Ingolstädter Audi will diesen nun mit einem Filtersystem bekämpfen.

Der große Vorteil von Elektroautos in umwelttechnischer Hinsicht: Es gibt keinen Auspuff, aus dem schädliche Abgase kommen. Wenn dann noch der nötige Strom aus regenerativen Energien stammt, sind Elektroautos im Betrieb also eine relativ saubere Sache. Allerdings verursachen sie genau wie ihre Verbrenner-Kollegen auch Feinstaub – und zwar durch Bremsen- und Reifenabrieb. Der Ingolstädter Autobauer Audi hat nun gemeinsam mit dem Zulieferer Mann + Hummel eine Technik vorgestellt, die den Feinstaub in der Luft bekämpfen soll.

Elektroauto als Feinstaub-Sauger: Neue Audi-Technik soll Luft reinigen

Das „Urban Purifier“ (grob übersetzt: „Stadtreiniger“) genannte Filtersystem präsentierten die beiden Unternehmen auf einer Umweltmesse in London. Der Filter wird hinter dem Kühlergrill montiert und nimmt die im Fahrtwind enthaltenen Feinstaubpartikel auf. Das Filtersystem kann allerdings auch aktiv die Umgebungsluft ansaugen – das wäre beispielsweise während des Ladevorgangs möglich. Die Funktionsweise des Filters ähnelt laut Audi stationären Anlagen, die bereits seit einigen Jahren in manchen Städten eingesetzt werden.

Eine neue Filtertechnik in Audi-Fahrzeugen könnte künftig Feinstaub aus der Luft „saugen“.

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Elektroauto als Feinstaub-Sauger: Erste Tests von Audi erfolgreich

Momentan wird die Filtertechnik in Versuchsfahrzeugen erprobt – laut dem Autobauer bislang mit Erfolg. Nach 50.000 Kilometern in einem Audi e-tron habe man keinerlei negative Auswirkungen auf den Betrieb des Elektroautos feststellen können – auch nicht an heißen Sommertagen oder beim Schnellladen. Dem Hersteller zufolge ist die Reinigungsleistung so hoch – dass mengenmäßig die vom Testfahrzeug verursachten Partikel komplett aus der Luft gefiltert werden können. Erst kürzlich hatten Studenten der TU Eindhoven ebenfalls eine Art Staubsauger-Technik vorgestellt – ihr Elektroauto „frisst“ allerdings CO₂.

Elektroauto laden: Diese zehn kommen nach 20 Minuten am weitesten

Kia EV6
Kia EV6: 309 Kilometer. Dank moderner 800-Volt-Ladetechnik fährt das Mittelklasse-SUV aus Südkorea klar an die Spitze. Die Version mit Heckantrieb und 77,4-kWh-Akku war das einziges Modell des Testfeldes, das die 300-Kilometer-Marke knackte. Basispreis: 46.990 Euro. © weigl.biz
Mercedes-Benz EQS 450+
Mercedes-Benz EQS 450+: 275 Kilometer. Die Luxuslimousine für mindestens 107.326 Euro holt aus der verwendeten 400-Volt-Technik dank präzisem Lade- und Temperatur-Management das Optimum heraus. Getestet wurde die Long-Range-Version mit 108-kWh-Akku und Heckantrieb. © Deniz Calagan/Mercedes-Benz AG
BMW iX
BMW iX: 273 Kilometer. Das große Elektro-SUV trat als xDrive50 mit serienmäßigem Allradantrieb zum Test in der Oberklasse-Kategorie an – und mit mächtigem 105,2-kWh-Akku. Der Basispreis des mächtigem Stromers liegt bei 84.600 Euro. © Uwe Fischer/BMW
Hyundai Ioniq 5
Hyundai Ioniq 5: 272 Kilometer. Das südkoreanische SUV ist technisch mit dem Testsieger Kia EV6 verwandt, und nutzt dieselbe schnelle 800-Volt-Technik. Die sparsamere Heckantriebsversion kostet ab 43.900 Euro, getestet wurde die Ausführung mit 72,6-kW-Akku für 4.000 Euro Aufpreis. © Dino Eisele/Hyundai
Porsche Taycan GTS
Porsche Taycan: 271 Kilometer. In der Oberklasse lagen die Testwerte relativ dicht beieinander. In der Version GTS fährt der Elektro-Porsche (Basispreis 86.733 Euro) mit 93,4-kWh-Akku nur knapp hinter den Klassenbesten her, er kann ebenfalls mit 800 Volt laden. © Porsche AG
Audi e-tron GT quattro
Audi e-tron GT quattro: 237 Kilometer. Der viertürige, Elektrosportler mit Allradantrieb basiert auf dem Porsche Taycan und verfügt daher ebenfalls über schnelle 800-Volt-Technik und einen 93,4-kWh-Akku, ist aber etwas größer und geräumiger. Preis: ab 104.000 Euro. © Audi
BMW i4 eDrive40
BMW i4: 235 Kilometer. Die Elektroversion der konventionell angetriebenen 4er-Reihe ist das sportlichste Modell der Mittelklasse-Wertung. Als eDrive40 kostet er ab 59.200 Euro und verfügt über einen Akku mit 83.9 kWh Kapazität. © BMW
Tesla Model 3
Tesla Model 3: 221 Kilometer. Der Elektroauto-Pionier legt seit jeher mehr Wert auf Reichweite als auf schnelles Laden, was bei der Akku-Auslegung ein Zielkonflikt ist. Der Test der Long-Range-Version mit 82,1-kWh-Akku erfolgte an markeneigenen Superchargern. Basispreis des Model 3: 52.965 Euro. © Tesla
Polestar 2
Polestar 2: 218 Kilometer. Die noch junge Marke gehört zum chinesischen Geely-Konzern, die Autos werden von dessen Tochter Volvo entwickelt und in China produziert. Den Polestar gibt es ab 46.495 Euro, gemessen wurde die heckgetriebene Long-Range-Version mit 78-kWh-Akku. © Polestar
BMW iX3
BMW iX3: 201 Kilometer. Ein weiterer BMW nach dem bewährten Muster, ein Verbrennermodell zum Stromer umzurüsten. Das Mittelklasse-SUV kostet ab 67.300 Euro und verfügt über einen Akku mit 80 kWh Kapazität. © BMW

Laut Audi ist der Filter einfach zu warten. Frühestens beim Erreichen, des normalen Wartungsintervalls muss er gewechselt werden. Jetzt will Audi noch eine Anzeige entwickeln, damit die Passagiere wissen, wann das System aktiv ist und wie viel Feinstaub gefiltert wird.

Rubriklistenbild: © Audi

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