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Wegen Millionenzahlung in New York: Trump beschimpft Staatsanwältin und Richter unflätig
VonChristian Stör
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Donald Trump muss in New York eine millionenschwere Kaution hinterlegen. Vorher wettert er noch einmal über die Hauptbeteiligten am Betrugsprozess.
Update vom 26. März, 12.00 Uhr: Donald Trump hat gleich zweimal Glück: Zum einen hat die New Yorker Justiz den nach seiner Verurteilung wegen Geschäftsbetrugs auf ihn lastenden Finanzdruck erheblich abgemildert. Zum andern wäre ihm wohl in letzter Sekunde doch noch Hilfe aus den höchsten Finanzkreisen zuteilgeworden. Mehrere Milliardäre haben für Trump offenbar eine Spendensammlung organisiert, um das nötige Geld für die Kaution aufzubringen. Durch die Entscheidung des Berufungsgerichts wurde die Aktion aber hinfällig.
Glück für Donald Trump: Kautionshöhe deutlich abgemildert
Update vom 26. März, 9.43 Uhr: Da ist Donald Trump nochmal mit einem blauen Auge davongekommen. Die New Yorker Justiz hat den auf dem Ex-Präsident lastenden Finanzdruck erheblich abgemildert. Ein Berufungsgericht kürzte am Montag (25. März) die von ihm zu erbringende Kaution deutlich von etwa 454 Millionen Dollar auf 175 Millionen Dollar. In einem anderen Verfahren bleibt der Druck auf Trump aber unverändert: Am 15. April soll nun gegen ihn das Strafverfahren in einer Schweigegeldaffäre beginnen.
Das Berufungsgericht verfügte nicht nur die deutliche Herabsetzung der Kautionssumme, sondern gab Trump über die bisher bis diesen Montag laufende Frist zusätzliche zehn Tage Zeit, die Sicherheitsleistung zu erbringen. Der 77-Jährige kündigte umgehend an, die Auflagen zu erfüllen: „Ich respektiere die Entscheidung des Gerichts zutiefst und werde die 175 Millionen Dollar in bar, in Anleihen oder Bürgschaften hinterlegen“, sagte er.
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Trump beschimpft Staatsanwältin und Richter unflätig
Erstmeldung: Washington, D.C.– Plötzlich klemmte wohl wieder die Feststelltaste. In Großbuchstaben ließ Donald Trump am Ende einer Tirade seiner Wut freien Lauf. Hier handele es sich nicht um Leute, die Amerika großartig gemacht hätten, schrieb Donald Trump in Anlehnung an seinen Wahlspruch „Make America Great Again“ (auf Deutsch: Macht Amerika wieder großartig). Nein, polterte Trump auf der Online-Plattform Truth Social: „DAS SIND DIE LEUTE, DIE AMERIKA ZERSTÖREN!“
Wen aber meinte er damit? Die Hauptbeteiligten in Trumps Betrugsprozess in New York: Generalstaatsanwältin Letitia James und Richter Arthur Engoron. Im Februar war Trump zu einer Strafe von mehr als 350 Millionen Dollar verurteilt worden. Mit Zinsen beläuft sich die fällige Gesamtsumme inzwischen auf mehr als 450 Millionen US-Dollar. James hatte Trump nach der Entscheidung von Engoron eine Frist von 30 Tagen bis zum 25. März für die Hinterlegung dieser Kaution eingeräumt.
Donald Trump lästert über Staatsanwältin James und Richter Engoron
In einem zweiten Beitrag legte Trump dann noch einmal nach. Er sprach von „radikalen, linken Wahnsinnigen und Kommunisten“, die von ihm die Zahlung einer „lächerlichen und völlig beispiellosen Geldstrafe“ verlangten Dollar, „nur weil sie einen ähnlichen Betrag auf meinem Bankkonto gesehen haben“. Er habe geplant, einen Großteil dieses hart verdienten Geldes für die Präsidentschaftskandidatur bei der US-Wahl im November zu verwenden. „Sie wollen nicht, dass ich das tue – WAHLEINMISCHUNG!“
Zugleich ging er in einem Satzungetüm von 73 Wörtern erneut auf den „korrupten“ Richter und die „noch korruptere“ Generalstaatsanwältin ein, die er dabei erneut als „Peekaboo“ titulierte. Das tut er seit geraumer Zeit. Unklar ist, warum er für James diesen Namen gewählt hat, der eigentlich ein Spiel für Kleinkinder beschreibt (Guck-guck-Spiel oder Kuckuckspiel). Es gibt mehrere Theorien, das New York Magazine hat alleine sechs aufgeführt.
Trump bezeichnet Letitia James als „rassistisch“
Die populärste Version geht so: Trump will James damit auf Umwegen rassistisch beleidigen. Er meine eigentlich einen Ausdruck, der sich auf „Peekaboo“ reimt und mit einem „J“ beginnt. Eine Definition ist beim Wörterbuchverlag Merriam-Webster nachzulesen. Der ehemalige Trump-Vertraute Michael Cohen kann sich das aber dann doch nicht vorstellen. Auch wenn Cohen vor dem Kongress ausgesagt hat, Trump sei ein „Rassist“, hielt er es gegenüber dem Business Insiderfür ausgeschlossen, dass Trump in der Öffentlichkeit eine so offensichtliche rassistische Beleidigung verwenden würde.
Anderseits gehören Trumps verbale Ausfälle zu seiner üblichen Vorgehensweise. Schon zu Beginn des Betrugsprozesses über die Zukunft seines Geschäftsimperiums hatte er Letitia James als „rassistisch“ bezeichnet. Richter Engoron verbat ihm daraufhin weitere Verunglimpfungen. Trump war das allerdings egal. (cs)