Ex-Präsident in Bedrängnis

Trump beschimpft Harris als „Pennerin“: Doch seine Strategie scheitert – Umfragen zeigen Details

  • Felix Busjaeger
    VonFelix Busjaeger
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Bei der US-Wahl 2024 läuft es auf Harris gegen Trump hinaus. Der Ex-Präsident wütet gegen die Demokratin. Eine gefährliche Strategie – wie Umfragen andeuten.

Washington – Am vergangenen Sonntag ging es plötzlich ganz schnell: Nach Wochen der Unsicherheiten gab sich Joe Biden dem Druck geschlagen und stieg aus dem Wahlkampf vor der US-Wahl 2024. Seine Nachfolge legte er in die Hände seiner Vizepräsidentin Kamala Harris. Rasend schnell sammelte die 59-Jährige in den folgenden Tagen die Zustimmung wichtiger Demokraten, holte in den Umfragen vor der US-Wahl 2024 auf und könnte demnächst – dann als offizielle Kandidaten der Demokraten – eine ernsthafte Konkurrenz für Donald Trump werden.

Donald Trump beleidigt seine voraussichtliche Kontrahentin Harris bei einem Wahlkampfauftritt. Doch Bidens Vize legt in Umfragen weiter zu.

Angesichts der jüngsten Umfragen scheint der Republikaner inzwischen zunehmend unter Druck zu stehen. Regelmäßig holt er bei Wahlkampfveranstaltungen gegen Harris aus und verunglimpft sie als schlechte Kopie der Biden-Politik. Donald Trumps Angriffe auf die mögliche Präsidentschaftskandidatin der Demokraten unterschreiten dabei immer wieder die Grenze des Geschmacks. Doch sie könnten auch ein Indiz dafür sein, dass das Republikaner-Lager vor der US-Wahl 2024 nun doch in Panik verfällt.

Harris gegen Trump bei US-Wahl 2024: Demokratin surft auf der Trendwelle

„Kamala IS brat“ – Nicht nur politisch scheint Harris nach Joe Bidens Rückzug inzwischen auf der Überholspur angekommen, auch popkulturell setzt sie seit einigen Tagen Maßstäbe. In den sozialen Medien entstehen in Windeseile immer neue Memes und Videos über die Politikerin. Um die 59-Jährige ist ein regelrechter Hype ausgebrochen. Harris wird zu einer Erscheinung in der Popkultur – das spiegelt die gegenwärtige Euphorie unter liberalen Amerikanern angesichts der frischen Bewerberin wider. Und das könnte ein echter Faktor im Kampf um das Weiße Haus werden.

Insbesondere bei Jungwählern scheint Harris nach Bidens Rückzug aus dem Rennen um die Präsidentschaft bei der US-Wahl 2024 eine echte Alternative geworden zu sein. Die Videos sind dabei teilweise sehr absurd, doch genau aus diesem Grund funktionieren sie nach Einschätzung der Washington Post so herausragend. Wer es schafft, ganz normale Leute zur Produktion und zum Teilen von Inhalten zu bewegen, der inspiriert und fasziniert. Und wer inspiriert und fasziniert, wird häufig gewählt.

Harris hat bei US-Wahl Chancen gegen Trump: Umfragen zeigen Trendwende

Dass Kamala Harris bei der US-Wahl tatsächlich Chancen gegen Donald Trump haben könnte, zeigen die jüngsten Umfragen zur US-Wahl: Immer wieder steht die Demokratin bei den Werten auf Augenhöhe mit dem Republikaner. Dieser scheint vor Wut zu schäumen. Zumindest deuten seine Mantra-ähnlichen Schimpftirade darauf hin. Lange Zeit war der Wahlkampf des Trump-Lagers von Bidens Altersschwäche dominiert, diese Strategie geht nun vor der US-Wahl 2024 gegen Harris nicht mehr auf. Der ehemalige US-Präsident ging daher dazu über, die Glaubwürdigkeit der Vizepräsidentin zu untergraben. Zusätzlich überzieht er sie mit einer Reihe von plumpen Beschimpfungen, sogar für den Hisbollah-Angriff auf die Golanhöhen gab Trump Harris eine Teilschuld.

Am Freitagabend bezeichnete Donald Trump Harris als „Pennerin“ und „gescheiterte Vizepräsidentin“ und verstärkte somit seine Angriffe auf seine neue demokratische Rivalin im Präsidentschaftswahlkampf. Der 78-Jährige sprach vor der konservativen Kampagnengruppe Turning Point USA in Florida. Während seiner Rede witzelte er über Harris‘ Vornamen und legte ihr falsche Aussagen in den Mund. Doch nicht nur Trump scheint in der möglichen Rivalin die größte Widersacherin ausgemacht zu haben: Auch andere Republikaner teilen regelmäßig gegen Harris aus und kritisieren die Politikerin aufgrund ihres Geschlechts und ihrer Herkunft.

Trump setzt gegen Harris auf gefährliche Strategie – diese könnte Wähler bei US-Wahl kosten

Doch offenbar ist Trumps Strategie im Wahlkampf ein Spiel mit der Wählergunst: Wie unter anderem die britische Times analysiert, wendeten sich bestimmte Gruppen bereits von Trump ab, seitdem Harris von Biden zu seiner Nachfolgerin gemacht wurde. Umfragen zu US-Wahl ergaben, dass Trumps Rückstand bei den Wählerinnen seit Bidens Rücktritt gewachsen ist. Eine Umfrage von Big Village, die zwischen dem 22. und 24. Juli durchgeführt wurde, ergab, dass Harris bei den Frauen elf Prozentpunkte Vorsprung vor Trump hat.

Bilder einer Karriere: Kamala Harris strebt Präsidentenamt in den USA an

Mit dem Verzicht von Joe Biden auf die Kandidatur der Demokraten rückt seine Stellvertreterin Kamala Harris vor der US-Wahl 2024 in den Fokus.
Mit dem Verzicht von Joe Biden auf die Kandidatur der Demokraten ist seine Stellvertreterin Kamala Harris vor der US-Wahl 2024 in den Fokus gerückt.  © Saul Loeb/afp
Nachdem die Demokraten die Vizepräsidentin aufgestellt haben, hat Harris die Chance, als erste Frau in der Geschichte der USA das Präsidentenamt zu übernehmen. Damit wäre sie die mächtigste Frau der Welt.
Nachdem die Demokraten die Vizepräsidentin aufgestellt haben, hat Harris die Chance, als erste Frau in der Geschichte der USA das Präsidentenamt zu übernehmen. Damit wäre sie die mächtigste Frau der Welt. © Carlos Osorio/dpa
Harris wurde am 20. Oktober 1964 in Oakland im Bundesstaat Kalifornien geboren. Ihr Vater war aus Jamaika in die USA eingewandert, um Wirtschaft zu studieren. Ihre Mutter, eine 2009 verstorbene Brustkrebsforscherin, kam aus Indien in die USA. Sie kam aus Indien und lernte Harris‘ Vater in den 60er Jahren in den USA kennen. 
Harris wurde am 20. Oktober 1964 in Oakland im Bundesstaat Kalifornien geboren. Ihr Vater war aus Jamaika in die USA eingewandert, um Wirtschaft zu studieren. Ihre Mutter, eine 2009 verstorbene Brustkrebsforscherin, kam aus Indien in die USA. Sie lernte Harris‘ Vater in den 60er Jahren in den USA kennen. Ihre Eltern ließen sich scheiden, als Harris noch ein kleines Kind war.  © Courtesy of Kamala Harris/afp
Harris und ihre jüngere Schwester Maya wuchsen bei ihrer Mutter auf, zeitweise lebten sie im kanadischen Montreal. „Sie erzog uns zu stolzen, starken Schwarzen Frauen. Und sie hat uns beigebracht, unser indisches Erbe zu kennen und darauf stolz zu sein“, sagte Harris 2020 in einer Rede. Darin betonte sie auch, dass die USA einen Präsidenten brauchten, „der uns alle zusammenbringt – Schwarze, Weiße, Latinos, Asiaten, Indigene – um die Zukunft zu erreichen, die wir gemeinsam wollen“.
Harris und ihre jüngere Schwester Maya wuchsen bei ihrer Mutter auf, zeitweise lebten sie im kanadischen Montreal. „Sie erzog uns zu stolzen, starken Schwarzen Frauen. Und sie hat uns beigebracht, unser indisches Erbe zu kennen und darauf stolz zu sein“, sagte Harris 2020 in einer Rede. Darin betonte sie auch, dass die USA einen Präsidenten brauchten, „der uns alle zusammenbringt – Schwarze, Weiße, Latinos, Asiaten, Indigene – um die Zukunft zu erreichen, die wir gemeinsam wollen“. © Courtesy of Kamala Harris/afp
Harris wurde die erste Schwarze Bezirksstaatsanwältin von San Francisco und später die erste Generalstaatsanwältin und Justizministerin („Attorney General“) in ihrer Heimat Kalifornien. Schwester Maya Harris (Mitte) und Richterin Tani Cantil-Sakauye (links) gratulieren.
Harris wurde die erste Schwarze Bezirksstaatsanwältin von San Francisco und später die erste Generalstaatsanwältin und Justizministerin („Attorney General“) in ihrer Heimat Kalifornien. Schwester Maya Harris (Mitte) und Richterin Tani Cantil-Sakauye (links) gratulieren.  © Imago
Harris wurde die erste Schwarze Bezirksstaatsanwältin von San Francisco und später die erste Justizministerin in ihrer Heimat Kalifornien. Ihr harter Kurs ging vielen in der Partei allerdings viel zu weit. So kämpfte sie damals darum, auch solche Verurteilungen aufrechtzuerhalten, die nachgewiesenermaßen durch rechtswidrige Mittel wie Manipulation von Beweisen oder Falschaussagen zustande gekommen waren.
Ihr harter Kurs ging vielen in der Partei allerdings viel zu weit. So kämpfte sie damals darum, auch solche Verurteilungen aufrechtzuerhalten, die nachgewiesenermaßen durch rechtswidrige Mittel wie Manipulation von Beweisen oder Falschaussagen zustande gekommen waren. © Justin Sullivan/Getty Images/afp
In ihre Zeit als Generalstaatsanwältin fällt auch ein bemerkenswerter Kontakt. Kein Geringerer als Donald Trump spendete damals zweimal Geld für ihren Wahlkampf. 2011 überwies er erst 4000 Dollar an Harris, ehe er im Jahr 2013 noch einmal 1000 Dollar folgen ließ. Seine Tochter Ivanka Trump spendete im Jahr 2000 Dollar an Harris. Zu jener Zeit wurden in Kalifornien Vorwürfe gegen die Trump University untersucht, reihenweise Kundinnen und Kunden betrogen zu haben. Harris selbst hat die Klage nicht bearbeitet.
In ihre Zeit als „Attorney General“ fällt auch ein bemerkenswerter Kontakt. Kein Geringerer als Donald Trump spendete damals zweimal Geld für ihren Wahlkampf. 2011 überwies er erst 4000 Dollar an Harris, ehe er im Jahr 2013 noch einmal 1000 Dollar folgen ließ.  © Brendan Smialowski/afp
Seine Tochter Ivanka Trump spendete im Jahr 2000 Dollar an Harris. Zu jener Zeit wurden in Kalifornien Vorwürfe gegen die Trump University untersucht, reihenweise Kundinnen und Kunden betrogen zu haben. Harris selbst hat die Klage nicht bearbeitet.
Seine Tochter Ivanka Trump spendete im Jahr 2000 Dollar an Harris. Zu jener Zeit wurden in Kalifornien Vorwürfe gegen die Trump University untersucht, reihenweise Kundinnen und Kunden betrogen zu haben. Harris selbst hat die Klage nicht bearbeitet. © Franck Fife/AFP
Als Harris 2017 in den US-Senat einzog, nutzte sie ihre Erfahrung als Staatsanwältin auch in der Kongresskammer und tat sich bei Anhörungen ein ums andere Mal mit einem harten und effektiven Befragungsstil hervor. Ein perfektes Beispiel dafür war die Anhörung um die möglichen Kontakte zwischen Trumps Wahlkampfteam und der russischen Regierung, als sie die Befragten regelrecht in die Mangel nahm, konsequent auf Antworten drängte und immer wieder nachhakte.
Als Harris 2017 in den US-Senat einzog, nutzte sie ihre Erfahrung als Staatsanwältin auch in der Kongresskammer und tat sich bei Anhörungen ein ums andere Mal mit einem harten und effektiven Befragungsstil hervor. Ein perfektes Beispiel dafür war die Anhörung um die möglichen Kontakte zwischen Trumps Wahlkampfteam und der russischen Regierung, als sie die Befragten regelrecht in die Mangel nahm, konsequent auf Antworten drängte und immer wieder nachhakte.  © Pete Marovich/Imago
Vor allem der damalige US-Justizminister Jeff Sessions konnte ein Lied davon singen, den sie mit ihrer Befragung mächtig ins Schwitzen brachte. Offenbar war das für die Republikaner so schlimm, dass die Senatoren Richard Burr und John McCain die Prozedur unterbrachen und Harris baten, ihre Fragen doch bitte etwas höflicher zu stellen.
Vor allem der damalige US-Justizminister Jeff Sessions konnte ein Lied davon singen, den sie mit ihrer Befragung mächtig ins Schwitzen brachte. Offenbar war das für die Republikaner so schlimm, dass die Senatoren Richard Burr und John McCain die Prozedur unterbrachen und Harris baten, ihre Fragen doch bitte etwas höflicher zu stellen. © Pete Marovich/Imago
Und am 1. Mai 2019 wich der Justizminister und Trump-Vertraute William Barr ihren präzisen Fragen zum Abschlussbericht des Russland-Sonderermittlers Robert Mueller aus – woraufhin Harris dem Justizminister den Rücktritt nahelegte. Das alles hinterließ Eindruck – bei Freund und Feind.
Und am 1. Mai 2019 wich der Justizminister und Trump-Vertraute William Barr ihren präzisen Fragen zum Abschlussbericht des Russland-Sonderermittlers Robert Mueller aus – woraufhin Harris dem Justizminister den Rücktritt nahelegte. Das alles hinterließ Eindruck – bei Freund und Feind. © Mandel Ngan/afp
Auch den jetzigen Supreme-Court-Richter Brett Kavanaugh brachte Harris bei dessen Anhörung immer wieder in Bedrängnis, vor allem das eine Mal, als sie den Abtreibungsgegner mit einer ganz speziellen Frage überraschte: „Können Sie sich ein Gesetz vorstellen, das der Regierung die Befugnis gibt, Entscheidungen über den männlichen Körper zu treffen?“
Auch den jetzigen Supreme-Court-Richter Brett Kavanaugh brachte Harris bei dessen Anhörung immer wieder in Bedrängnis, vor allem das eine Mal, als sie den Abtreibungsgegner mit einer ganz speziellen Frage überraschte: „Können Sie sich ein Gesetz vorstellen, das der Regierung die Befugnis gibt, Entscheidungen über den männlichen Körper zu treffen?“  © Drew Angerer/afp
Bevor Biden bei der Wahl 2020 Harris zu seiner Vize machte, war sie in der parteiinternen Vorwahlen seine Gegenspielerin – und teilte damals mächtig aus. So warf sie Biden vor, in den 1970ern gegen die Praxis gewesen zu sein, Kinder mit Bussen zu Schulen in anderen Bezirken zu fahren – was vor allem der Integration schwarzer Schüler dienen sollte. Harris verknüpfte dies mit ihrer eigenen Biografie: Dies sei eine Entscheidung gewesen, die ein kleines Mädchen in Kalifornien verletzt habe: „Dieses kleine Mädchen war ich.“
Bevor Biden bei der Wahl 2020 Harris zu seiner Vize machte, war sie in der parteiinternen Vorwahlen seine Gegenspielerin – und teilte damals mächtig aus.  © Henry Griffin/dpa
So warf sie Biden vor, in den 1970ern gegen die Praxis gewesen zu sein, Kinder mit Bussen zu Schulen in anderen Bezirken zu fahren – was vor allem der Integration Schwarzer Schülerinnen und Schüler dienen sollte.
So warf sie Biden vor, in den 1970ern gegen die Praxis gewesen zu sein, Kinder mit Bussen zu Schulen in anderen Bezirken zu fahren – was vor allem der Integration Schwarzer Schülerinnen und Schüler dienen sollte.  © Win McNamee/AFP
Harris verknüpfte dies mit ihrer eigenen Biografie: Dies sei eine Entscheidung gewesen, die ein kleines Mädchen in Kalifornien verletzt habe: „Dieses kleine Mädchen war ich.“
Harris verknüpfte dies mit ihrer eigenen Biografie: Dies sei eine Entscheidung gewesen, die ein kleines Mädchen in Kalifornien verletzt habe: „Dieses kleine Mädchen war ich.“  © Saul Loeb/AFP
Die Erwartungen an Harris als Pionierin im Amt der Vizepräsidentin waren enorm. Sie konnte zunächst aber nicht wirklich punkten. Erst 2022 schien sie sich mehr und mehr in ihre Rolle einzufinden.
Die Erwartungen an Harris als Pionierin im Amt der Vizepräsidentin waren enorm. Sie konnte zunächst aber nicht wirklich punkten. Erst 2022 schien sie sich mehr und mehr in ihre Rolle einzufinden.  © Haiyun Jiang/AFP
Die Erwartungen an Harris als Pionierin im Amt der Vizepräsidentin waren enorm. Sie konnte zunächst aber nicht wirklich punkten. Erst 2022 schien sie sich mehr und mehr in ihre Rolle einzufinden. Sie ergriff eine führende Stimme beim Kampf für das Recht auf Abtreibung und setzte sich gegen Waffengewalt ein. Zudem hat Harris ihr außenpolitisches Profil geschärft. So bekannte sie sich im Februar 2024 in einer Rede vor der Münchner Sicherheitskonferenz explizit zur Nato und zur internationalen Zusammenarbeit. Harris vertrat Biden bei einem Ukraine-Gipfel in der Schweiz und mahnte Israel zur Mäßigung in Gaza.
So bekannte sie sich im Februar 2024 in einer Rede vor der Münchner Sicherheitskonferenz explizit zur Nato und zur internationalen Zusammenarbeit. Harris vertrat Biden bei einem Ukraine-Gipfel in der Schweiz und mahnte Israel zur Mäßigung in Gaza. © Sven Hoppe/dpa
Harris ist mit dem Rechtsanwalt Douglas Emhoff verheiratet. Eine Freundin arrangierte 2013 ein Blind Date der beiden in Kalifornien, wo sie damals lebten. Im Jahr darauf heirateten sie. Emhoff hat zwei erwachsene Kinder aus erster Ehe: Cole und Ella. Sie nennen Harris „Momala“. Emhoff wurde als erster Mann zum „Second Gentleman“ in den USA. Nun könnte er sogar zum ersten „First Gentleman“ in der Geschichte der USA aufrücken.
Harris ist mit dem Rechtsanwalt Douglas Emhoff verheiratet. Eine Freundin arrangierte 2013 ein Blind Date der beiden in Kalifornien, wo sie damals lebten. Im Jahr darauf heirateten sie.  © Rob Schumacher/Imago
Cole und Ella Emhoff.
Emhoff hat zwei erwachsene Kinder aus erster Ehe: Cole (2. von links) und Ella (dritte von links). Sie nennen Harris „Momala“. © Mark Hoffman/Imago
Emhoff wurde als erster Mann zum „Second Gentleman“ in den USA. Nun könnte er sogar zum ersten „First Gentleman“ in der Geschichte der USA aufrücken.
Emhoff wurde als erster Mann zum „Second Gentleman“ in den USA. Nun könnte er sogar zum ersten „First Gentleman“ in der Geschichte der USA aufrücken. © Saul Loeb/AFP
Kurz vor der US-Wahl 2024 trat Harris an einem symbolträchtigen Ort in der US-Hauptstadt auf. Dort, wo Donald Trump am 6. Januar 2021 seine Fans aufgewiegelt hatte.
Kurz vor der US-Wahl 2024 trat Harris an einem symbolträchtigen Ort in der US-Hauptstadt auf. Dort, wo Donald Trump am 6. Januar 2021 seine Fans aufgewiegelt hatte.  © Amid Farahi/AFP
Tausende Menschen jeden Alters kamen zu ihrem Auftritt. Stundenlang hatten sie in langen Schlangen gewartet, um auf das Gelände zu gelangen. Immer wieder wurde Harris bei ihrer Rede von „Kamala“-Sprechchören unterbrochen.
Tausende Menschen jeden Alters kamen zu ihrem Auftritt. Stundenlang hatten sie in langen Schlangen gewartet, um auf das Gelände zu gelangen. Immer wieder wurde Harris bei ihrer Rede von „Kamala“-Sprechchören unterbrochen.  © Brendan Smialowski/AFP
Bei der US-Wahl 2024 kommt es vor allem auf die Ergebnisse in sieben sogenannten Swing States an, in denen der Ausgang völlig offen ist. Ein Beispiel ist Wisconsin.
Bei der US-Wahl 2024 kommt es vor allem auf die Ergebnisse in sieben sogenannten Swing States an, in denen der Ausgang völlig offen ist. Ein Beispiel ist Wisconsin.  © Roberto Schmidt/AFP
Pennsylvania entsendet 19 Wahlleute ins Electoral College und gilt somit als der wichtigste der sieben Swing States. Für Kamala Harris ist ein Sieg im Bundesstaat im Osten der USA Pflicht.
Pennsylvania entsendet 19 Wahlleute ins Electoral College und gilt somit als der wichtigste der sieben Swing States. Für Kamala Harris ist ein Sieg im Bundesstaat im Osten der USA Pflicht.  © Angela Weiss/AFP

Auch ethnische Gruppen fühlen sich laut aktuellen Befragungen deutlich besser bei Kamala Harris aufgehoben. Womöglich könnte Trumps Wahlkampf-Strategie gegen die Vizepräsidentin diesen Trend fortsetzen. In der vergangenen Woche dominierten nämlich persönliche Angriffe. Harris wurde als „schrecklich“, „furchtbar“ und „gemein“ bezeichnet. Trump nannte sie auch „dumm wie ein Stein“. Einige republikanische Strategen hegen nun Zweifel an diesem Ansatz. „Die Angriffe auf Biden waren eindeutig und argumentierten effektiv, sein Alter habe seine Eignung für den Job eingeschränkt“, sagte Ryan Williams, ein Stratege und ehemaliger Berater von Mitt Romney. „Einige der ersten Angriffe könnten wirkungslos sein und einige der Gruppen verschrecken, bei denen Trump Unterstützung aufgebaut hat.“

Umfragen sprechen für Harris: Gruppe werdet sich von Donald Trump vor US-Wahl ab

Während Trumps Wahlkampfteam nun womöglich in den kommenden Tagen die aktuelle Strategie im Wahlkampf vor der US-Wahl 2024 überdenken könnte, scheint eine weitere Gruppe eine mögliche Nominierung von Kamala Harris zu unterstützen: Wie Forbes berichtet, kann die Demokratin auf die Hilfe wichtiger Unterstützer an der Wall Street bauen – trotz ihres wechselhaften Umfangs mit Geldinstituten und der Börse in der Vergangenheit. Analysten rechnen zwar mit einer schwächeren Aktien-Performance, dennoch haben sich führende Persönlichkeiten für die 59-Jährige ausgesprochen.

Ob es am Ende reicht, um Donald Trump bei der US-Wahl 2024 zu schlagen, ist ungewiss. Kamala Harris wird in den kommenden Wahlkampf-Wochen weiter auf ihre aktuelle Glorifizierung bauen müssen und darauf hoffen, dass sie in sozialen Medien ein Selbstläufer wird und die Memes ohne Ende kostenlos Werbung für sie machen. Sollte Trump allerdings weiter bestimmte Wählergruppen mit seinem Auftreten und seinen Aussagen vergraulen, könnte die Demokratin schlussendlich die größte Profiteurin sein. (fbu)

Rubriklistenbild: © Alex Brandon/dpa (Montage)