News-Ticker
Angriff auf Polen? Lukaschenko von Wagner-Söldnern in Belarus „gestresst“
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Jens Kiffmeier
Christian Stör
Bona Hyun
Stefan Krieger
Putin und Lukaschenko treffen sich in St. Petersburg. Lukaschenko warnt vor einem Wagner-Angriff auf Polen. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
- Beratungen mit Alexander Lukaschenko: Wladimir Putin redet über Chef der Wagner-Gruppe und die Gegenoffensive
- Ukraine startet Drohnenangriff: Explosionen in Munitionslager auf Krim
- Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland, der Ukraine und ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist beendet. Die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg können Sie in unserem News-Ticker vom Montag (24. Jul) verfolgen.
Update vom 23. Juli, 22.01 Uhr: Die ukrainische Armee ist nach Angaben des Generalstabs bei ihrer Gegenoffensive auf schwere russische Gegenwehr im Osten des Landes gestoßen. Zwischen Donezk im Osten und Kupjansk in der nordöstlichen Region Charkiw sollen auf einer Frontlänge von rund 230 Kilometern während der vergangenen 24 Stunden mehr als 27 Gefechte stattgefunden haben, wie aus dem Lagebericht der ukrainischen Streitkräfte hervorgeht. Dabei sei von russischer Seite verstärkt Artillerie und Luftwaffe eingesetzt worden, hieß es. Mehr als 60 Ortschaften in dem Frontabschnitt sollen unter russischen Raketen- und Artilleriebeschuss geraten sein.
Update vom 23. Juli, 20:26 Uhr: Raketenangriff in Oleschky: Die Ukraine hat offenbar versucht, den von Russland eingesetzten Bürgermeister der besetzten Stadt in der südukrainische Region Cherson zu töten. Unbestätigte Medienberichten zufolge soll das Wohnhaus des ukrainischen Kollaborateurs Heorhiy Schurawko explodiert sein, nachdem es von Hirmas-Raketen getroffen worden ist. Das berichtet der öffentlich-rechliche Rundfunk der Ukraine unter Berufung auf Jewhen Ryschtschuk, den im Exil lebenden tatsächlichen Bürgermeister von Oleschky. Der Angriff verfehlte aber offenbar sein tatsächliches Ziel. Schurawko soll nicht zu Hause gewesen sein.
Gegenoffensive im Ukraine-Krieg: USA rechnen mit Erfolgen erst in „mehreren Monaten“
Update vom 23. Juli, 18:41 Uhr: Langsam, aber stetig: Die Ukraine soll bei ihrer Gegenoffensive mittlerweile etwa die Hälfte der Gebiete befreit haben, die Russland bei seiner Invasion ursprünglich besetzt hatte. Das geht aus Erkenntnissen der US-Geheimdienste hervor. Die jüngste Gegenoffensive stehe allerdings erst in den Anfängen und werde ein „sehr harter Kampf“, sagt US-Außenminister Antony Blinken dem Sender CNN. Der Politiker rechnet damit, dass die Ukraine-Offensive noch mehrere Monate andauern wird.
Wagner-Gruppe nach Polen? Lukaschenko verspricht Kontrolle der Söldner
Update vom 23. Juli, 16.27 Uhr: Beim Treffen mit Putin sagte Lukaschenko, dass die Kämpfer der Wagner-Gruppe Polen angreifen wollen.„Vielleicht sollte ich es nicht sagen, aber ich werde es tun: Wir beginnen, von den Wagner-Söldnern gestresst zu werden“, wird Lukaschenko von seinem Pressedienst zitiert. Der belarussische Präsident betonte zugleich: „Natürlich behalte ich sie in Belarus, wie vereinbart. Ich würde sie nicht dorthin (nach Polen) bringen wollen.“
Lukaschenko und Putin treffen sich – Details aus Gespräch gehen hervor
Update vom 23. Juli, 13.53 Uhr: Die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti berichtet nun Details aus dem Gespräch zwischen Wladimir Putin und Alexander Lukaschenko. Der Kremlchef sagte bei dem Treffen demnach, dass die russische Armee im Ukraine-Krieg binnen eines Tages „eine Rekordanzahl“ an Militärausrüstung vernichtet habe, welche die Ukraine vom Westen erhalten hatte.
Putin antwortete damit auf eine Äußerung Lukaschenkos, dass die Russen in einem Gefecht mehr als ukrainische 15 Leoparden und mehr als 20 Bradleys zerstört hätten. Putin betonte, dass die Ukraine seit Beginn ihrer Gegenoffensive bereits 26.000 Streitkräfte verloren hätte. Unabhängig prüfen ließen sich diese Angaben nicht. Der Kremlchef wies laut Ria Nowosti auch auf „erhebliche Verluste“ unter ausländischen Söldnern in der Ukraine hin, die dort „wegen ihrer Dummheit“ sterben würden.
Einschätzung der Gegenoffensive der Ukraine: Putin unterbricht Lukaschenko
Update vom 23. Juli, 12.29 Uhr: Erstmals seit dem Wagner-Aufstand in Russland hat Kremlchef Wladimir Putin den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko getroffen. Das Putin-Lukaschenko-Treffen fand in St. Petersburg statt. Putin erklärte während des Treffens gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur Tass, die Gegenoffensive der Ukraine sei „gescheitert“.
Zuvor hatte Lukaschenko Tass zufolge gesagt, es gebe „gar keine Gegenoffensive“. Daraufhin habe Putin unterbrochen und gesagt, eine Gegenoffensive finde statt, sei aber gescheitert. Die Gespräche mit Lukaschenko sollten zwei Tage lang dauern, fügte Putin gegenüber Tass an.
Putin und Lukaschenko sind enge Verbündete. Der Wagner-Putschversuch wurde nach russischen Angaben durch Vermittlung Lukaschenkos nach wenigen Stunden beendet.
Update vom 23. Juli, 11.19 Uhr: Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben bei den nächtlichen Angriffen auf Odessa neun von 19 russische Raketen vom Himmel geholt. Demnach handelte es sich um
- fünf Oniks
- drei Kh-22
- vier Kalibr
- fünf Iskander-K
- zwei Iskander-M
Das berichtete der Kyiv Independent. Unabhängig verifizieren ließen sich die Angaben zunächst nicht.
Rheinmetall beginnt mit Auslieferung neuer Munition für Gepard-Panzer an Ukraine
Update vom 23. Juli, 10.23 Uhr: Der Rüstungskonzern Rheinmetall will in den kommenden Tagen mit der Auslieferung frischer Munition für den deutschen Flakpanzer Gepard beginnen. Bis Jahresende sollten 40.000 der Granaten in die Ukraine geliefert werden, sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger der Bild am Sonntag. Das gesamte Auftragsvolumen belaufe sich auf 300.000 Schuss. Deutschland hat der Ukraine bislang rund 40 Gepard-Flugabwehrpanzer geliefert. Weitere Panzer sollen bis Jahresende in die Ukraine gebracht werden.
Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine




Putin will mit Lukaschenko über Zukunft von Prigoschin reden
Update vom 23. Juli, 9.35 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin plant ein Treffen mit seinem belarussischen Amtskollegen Alexander Lukaschenko, der sich aktuell zu einem Arbeitsbesuch in Russland aufhält, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Tass.
Lukaschenko hatte am 6. Juli vor Reportern gesagt, er und Putin hätten vereinbart, sich „in naher Zukunft“ zu treffen, hieß es weiter. Ihm zufolge stehen auf Tagesordnung des Treffens auch die Situation rund um die Wagner-Gruppe mit ihrem Chef Jewgeni Prigoschin und deren „zukünftige Operationen“.
Update vom 23. Juli, 7.56 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat neue Zahlen zu Russlands Verlusten publiziert. Unabhängig verifizieren ließen sich die Angaben zunächst nicht. Demnach wurden an der Front mehr als 600 russischen Soldaten binnen eines Tages getötet oder verletzt.
- Soldaten: 241960 (+630 zum Vortag)
- Panzer: 4151 (+11)
- Gepanzerte Gefechtsfahrzeuge: 8105 (+9)
- Artilleriesysteme: 4658 (+29)
- Mehrfach-Raketenwerfersysteme: 697 (+4)
- Fahrzeuge und Tanklaster: 7172 (+13)
- Kampf- und Aufklärungsdrohnen: 3958 (+14)
- Quelle: Angaben des Generalstabs der Ukraine vom 23. Juli 2023
- Anm.: Nach Berechnungen unabhängiger russischer Medien sind bisher im Ukraine-Krieg ca. 47.000 russische Soldaten getötet worden. Das habe eine Datenanalyse ergeben, die sich auf die Zahl der eröffneten Erbfälle und die Statistik der Übersterblichkeit im vergangenen Jahr stützt, berichtete das an der Auswertung beteiligte Internetportal Meduza Anfang Juli. Diese Zahlen weichen stark von denen ab, die von ukrainischer Seite veröffentlicht werden.
Toter und Verletzte bei neuen russischen Angriffen auf Odessa
Update vom 23. Juli, 7.32 Uhr: Im Ukraine-Krieg geraten auch Medienvertreter unter Feuer: Am Samstag wurden in der Ukraine an zwei verschiedenen Orten Medienvertreter verletzt und getötet. Ein russischer Militärkorrespondent kam nach Angaben aus Moskau im Süden des Landes ums Leben. Kurz darauf wurde ein Kameramann der Deutschen Welle (DW) im Osten der Ukraine durch russischen Beschuss verletzt.
Der Korrespondent der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti, Rostislaw Schurawljow, erlag laut dem russischen Verteidigungsministerium auf dem Weg zum Feldlazarett seinen Verwundungen. Der DW-Kameramann, Jewhen Schylko, habe Splitterverletzungen durch russische Streumunition erlitten.
Zivilist bei erneutem nächtlichem russischen Angriff auf Odessa getötet
Update vom 23. Juli, 6.31 Uhr: Bei erneuten russischen Angriffen auf Odessa ist nach Angaben der Behörden mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. 19 weitere Menschen wurden in der Nacht zu Sonntag verletzt, darunter vier Kinder, teilte der Chef der Militärverwaltung, Oleh Kiper, auf seinem Telegram-Kanal mit.
Medienangaben zufolge soll die orthodoxe Verklärungskathedrale beschädigt worden sein. Darüber hinaus seien sechs Wohngebäude zerstört und Dutzende Autos beschädigt worden. Schon seit Tagen bombardiert Russland den ukrainischen Schwarzmeerhafen Odessa und zerstört dort Getreidelager – unter dem Vorwand, dort gebe es militärische Ziele.
Explosion auf der Krim galt wohl militärischen Einrichtungen
Update vom 22. Juli, 22.45 Uhr: Der Anlass für die Explosion eines russischen Munitionslagers auf der von Russland besetzten Krim war ein ukrainischer Drohnenangriff. Das hat eine unbekannte Quelle aus ukrainischen Militärkreisen gegenüber der Nachrichtenagentur AFP bestätigt. Der Angriff habe laut der Quelle auf „militärische Einrichtungen“ abgezielt. Über mögliche Verletzte machten russische Kanäle auf der Krim widersprüchliche Angaben.
Wie der von Russland eingesetzte Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, erklärte, wurde infolge des Angriffs ein Umkreis von fünf Kilometern um das Lager evakuiert, der Zugverkehr auf der Krim sei zeitweise aus Sicherheitsgründen gestoppt worden. Auch zwei zwischen Moskau und Simferopol, der größten Stadt der Krim, verkehrende Züge seien gestoppt worden.
Widerstand gegen Putin: Präsidentenberater rechnet mit Revolution in Russland
Update vom 22. Juli, 17.30 Uhr: Der Berater des ukrainischen Präsidialamts, Mikhailo Podolyak, erwartet eine „Revolution“ in Russland. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Unian sagte im ukrainischen Fernsehen, es werde zwar einen weiteren Putsch geben, doch dieser werde anders als die Meuterei von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin sein. Stattdessen würden kleinere Gruppen Russland Stück für Stück für sich selbst beanspruchen, was zur Revolution führen werde. Kreml-Chef Wladimir Putin formiere eine „zweite Armee“ mit Spezialtruppen innerhalb des Innenministeriums, die ihn schützen sollten. „Aber er liegt falsch, auch diese Armee wird ihn angreifen, da Russland nicht einen schwachen, sondern starken Zaren will“, so Podolyak. Prigoschins Putschversuch habe aber gezeigt, dass Putin „ein Feigling, der keine Entscheidungen treffen kann“ sei.
Update vom 22. Juli, 14.15 Uhr: Den ukrainischen Streitkräften ist es nach eigenen Angaben gelungen, mehrere russische Drohnen zu zerstören. So konnten laut ukrainischer Luftwaffe alle fünf Shahed-Drohnen, mit denen Russland die Ukraine in der Nacht angegriffen hat, vernichtet werden. Zudem sei es gelungen, neun taktische Aufklärungsdrohnen zu zerstören. Weiter hieß es, dass die ukrainische Luftwaffe in den vorangegangenen Tagen mehr als 25 Luftangriffe gegen die russischen Besatzer geflogen habe.
Explosionen in Munitionslager auf Krim nach Drohnenangriff
Update vom 22. Juli, 13.35 Uhr: Die Krim ist erneut zum Angriffsziel der Ukraine geworden (s. Updates um 11.10 und 12.00 Uhr). Inzwischen hat das ukrainische Militär die Attacke bestätigt. Dabei seien Munitionsdepots und ein Treibstofflager vernichtet worden.
Update vom 22. Juli, 12.00 Uhr: Auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist nach Behördenangaben ein Munitionslager durch einen ukrainischen Drohnenangriff in Brand geraten (s. Update v. 11.10 Uhr). Nach ersten Erkenntnissen gebe es keine Toten oder Verletzten, teilte der von Moskau eingesetzte Statthalter Sergej Aksjonow mit. Aus Sicherheitsgründen sei die Evakuierung der anliegenden Ortschaften und die Einstellung des Bahnverkehrs angeordnet worden. In sozialen Netzwerken kursieren Videos, die einen Großbrand dokumentieren. Auf einigen Videos sind auch Detonationen zu hören. Zunächst war auch von einem Angriff auf ein Treibstofflager die Rede.
News im Ukraine-Krieg: Drohnenangriff auf Krim - Russland nennt Details
Update vom 22. Juli, 11.10 Uhr: Die Ukraine hat nach russischen Angaben die annektierte Halbinsel Krim erneut mit Drohnen angegriffen. Ziel des Angriffs sei Infrastruktur im Bezirk Krasnogwardejsk im Zentrum der Krim gewesen, teilt der von Russland eingesetzte Gouverneur, Sergej Axjonow mit, ohne Einzelheiten zu nennen. Einsatzkräfte seien vor Ort, um mögliche Folgen zu beseitigen. Kurzzeitig wurde auch der Straßenverkehr auf der Krim-Brücke gestoppt. Ein Grund für die Straßensperrung wurde nicht genannt. Inzwischen läuft der Verkehr wieder.
Update vom 22. Juli, 10.25 Uhr: Durch russische Angriffe im Osten der Ukraine sind offiziellen Angaben zufolge mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Auf die Ortschaft Nju-Jork im Donbass-Gebiet seien Fliegerbomben des Typs Fab-250 abgeworfen worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Befürchtet wird, dass die Zahl der Opfer noch steigt. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen ein.
Russland erleidet schwere Verluste im Ukraine-Krieg
Update vom 22. Juli, 9.10 Uhr: Russland muss im Ukraine-Krieg weiterhin hohe Verluste hinnehmen. Laut Angaben der Ukraine zählen mittlerweile mehr als 241.000 russische Soldaten zu den Verlusten, sie sind also gefallen oder verwundet. Zudem will die Ukraine etwa 4100 russische Panzer sowie knapp 4600 russische Artilleriesysteme zerstört haben. Diese aktuellen Angaben der ukrainischen Militärführung lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst macht seit langem keine Angaben mehr über die eigenen Verluste im Ukraine-Krieg. Zuletzt hatte Verteidigungsminister Sergei Schoigu im September 2022 die Verluste Russland auf 5937 gefallene Soldaten beziffert.
- Soldaten: 241.330 (+640 zum Vortag)
- Panzer: 4140 (+7)
- Gepanzerte Gefechtsfahrzeuge: 8096 (+16)
- Artilleriesysteme: 4629 (+19)
- Mehrfach-Raketenwerfersysteme: 693 (+1)
- Fahrzeuge und Tanklaster: 7159 (+14)
- Kampf- und Aufklärungsdrohnen: 3944 (+11)
- Quelle: Angaben des Generalstabs der Ukraine vom 22. Juli 2023
- Anm.: Nach Berechnungen unabhängiger russischer Medien sind bisher im Ukraine-Krieg ca. 47.000 russische Soldaten getötet worden. Das habe eine Datenanalyse ergeben, die sich auf die Zahl der eröffneten Erbfälle und die Statistik der Übersterblichkeit im vergangenen Jahr stützt, berichtete das an der Auswertung beteiligte Internetportal Meduza Anfang Juli. Diese Zahlen weichen stark von denen ab, die von ukrainischer Seite veröffentlicht werden.
Russland beschießt Gemeinden in Sumy
Update vom 22. Juli, 7.35 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben sieben Gemeinden im Gebiet Sumy beschossen. Das teilte die zuständige Militärverwaltung mit. Es wurden mehr als 161 Explosionen registriert. Russland setzte dabei Artillerie und Mörser ein, zudem beschoss es die Oblast mit ungelenkten Flugkörpern und Granatwerfern. Verletzte oder Schäden an der zivilen Infrastruktur sind bisher nicht gemeldet worden.
„Feindliche Anlage“: Ukraine will Krim-Brücke zerstören
Update vom 22. Juli, 6.20 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht die Krim-Brücke nach eigenen Angaben als „feindliche Anlage“, die zerstört werden muss. Die Brücke, die das russische Festland mit der von Russland besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim verbindet, sei „nicht nur eine logistische Straße“, sagte Selenskyj per Video-Link bei einer Sicherheitskonferenz in Aspen in den USA. Es handle sich um die Straße, die benutzt werde, um den russischen Krieg jeden Tag mit Munition zu versorgen. Das führe zu einer Militarisierung der Krim. Und jedes Ziel, das Krieg und nicht Frieden bringe, müsse neutralisiert werden, sagte der Präsident weiter.
Südafrika würde Putin festnehmen lassen
Update vom 21. Juli, 22.05 Uhr: Südafrikas Regierung würde Russlands Präsidenten Wladimir Putin im Falle einer Einreise in das Land festnehmen lassen. Das geht aus einer eidesstattlichen Erklärung des Justizministeriums hervor, den die Oppositionspartei Democratic Alliance veröffentlicht hat. Allerdings hatten Südafrika und Russland hatten am Donnerstag mitgeteilt, dass Putin nicht zu einem BRICS-Gipfel der wirtschaftsstärksten Schwellenländer im August nach Südafrika reisen werde. Bis dahin war das offen geblieben.
Bundesregierung liefert erste 10 Leopard 1A5-Panzer an Ukraine
Update vom 21. Juli, 18.18 Uhr: Die Bundesregierung gibt auf ihrer Website bekannt, dass sie der Ukraine ihre ersten 10 Leopard 1A5-Panzer sowie weitere militärische Hilfsgüter übergeben hat. Das Paket umfasst außerdem 20 MG3-Maschinengewehre für gepanzerte Fahrzeuge, über 1000 155-mm-Artilleriegeschosse, mehr als 2.000 155-mm-Rauchmunition, ein neues Brückensystem und 12 Begleitanhänger. Darüber hinaus hat Berlin vier Grenzschutzfahrzeuge, 10 Bodenüberwachungsradare, 16 Zetros-LKW, 100.000 Erste-Hilfe-Kits und 80 Aufklärungsdrohnen RQ-35 HEIDRUN geliefert.
News im Ukraine-Krieg: Ultranationalist Girkin offenbar in Russland festgenommen
Update vom 21. Juli, 14.30 Uhr: Der Ex-Geheimdienstoffizier und Ultranationalist Igor Girkin ist offenbar in Moskau festgenommen worden. Ihm werde Extremismus vorgeworfen, teilte seine Ehefrau Miroslawa Reginskaja am Freitag auf Girkins Telegram-Kanal mit. Girkin soll von Beamten abgeführt worden sein.
Putin warnt Polen vor Aggression gegen Belarus
Update vom 21. Juli, 13.25 Uhr: Wladimir Putin hat Polen gewarnt, jede Aggression gegen Belarus werde als Aggression gegen Russland aufgefasst. Man werde mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln darauf reagieren, sagte er laut der Nachrichtenagentur Reuters bei einer im Fernsehen übertragenen Sitzung des nationalen Sicherheitsrats. Als damaliger Machthaber in der Sowjetunion habe Stalin Polen nach dem Zweiten Weltkrieg die westlichen Landesteile geschenkt. Polen hätte dies vergessen, so Putin. Man werde Polen wieder daran erinnern, sagte der Präsident ohne konkreter zu werden.
Zuvor hatte Polen verkündet, Soldaten vom Westen in den Osten zu verlegen. Grund dafür sei die „Provokation“ durch gemeinsame Übungen zwischen der belarussischen Armee und Söldnern der Wagner-Gruppe. (siehe Update von 9.20 Uhr)
Luftalarm im Osten der Ukraine wieder aufgehoben
Update vom 21. Juli, 11.05 Uhr: Nach Angaben des Guardian wurde der Luftalarm für den Osten der Ukraine wieder aufgehoben. Noch unklar ist, ob es sich bei der Meldung vom Abschuss von Überschallraketen um eine Falschmeldung handelte. Unterdessen meldet die Nachrichtenagentur AP, der Angriff auf Odessa in der vergangenen Nacht sei „geringfügig im Vergleich zu den Angriffen der letzten Tage“ gewesen. AP zitiert aber die ukrainische Militärsprecherin Natalia Humeniuk mit den Worten: „Der Feind setzt den Terror fort, und er steht zweifellos im Zusammenhang mit dem Getreidegeschäft“.
Update vom 21. Juli, 10.45 Uhr: Der staatliche ukrainische Rundfunk Suspilne meldet unter Berufung auf die ukrainische Luftwaffe den Abschuss von russischen Onyx-Überschallraketen in Richtung Odessa. Die Angabe lässt sich nicht unabhängig prüfen.
Hohe russische Verluste: Ukraine veröffentlicht aktuelle Zahlen
Update vom 21. Juli, 9.45 Uhr: Russland muss im Ukraine-Krieg weiter hohe Verluste hinnehmen. Laut Angaben der Ukraine sollen mittlerweile mehr als 240.000 russische Soldaten gefallen und etwa 4100 Panzer vernichtet worden sein. Diese aktuellen Angaben der ukrainischen Militärführung lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst macht keine Angaben über die eigenen Verluste im Ukraine-Krieg.
Wegen Wagner-Söldnern: Polen verlegt Truppen an die Ostgrenze
Update vom 21. Juli, 9.20 Uhr: Polen verlegt Truppen aus dem Westen in den Osten, wo das Land an Belarus grenzt. Das habe der Sicherheitsausschuss beschlossen, sagt dessen Sekretär, Zbigniew Hoffmann, der polnischen Nachrichtenagentur PAP zufolge. Der Beschluss sei vor dem Hintergrund gefasst worden, dass es eine mögliche Bedrohung durch russische Wagner-Söldner geben könne, die sich in Belarus aufhalten.
Am Mittwoch war ein Video veröffentlicht worden, das Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin bei der Begrüßung seiner Söldner in Belarus zeigt. Einen Tag später erklärte das dortige Verteidigungsministerium, Wagner-Söldner hätten mit der Ausbildung von Spezialkommandos des Militärs begonnen, die auf einem Militärgelände nahe der Grenze zu Polen stattfinde. „Die Ausbildung oder gemeinsame Übung der belarussischen Armee und der Wagner-Gruppe ist zweifellos eine Provokation“, sagt Hoffmann. „Der Ausschuss analysierte mögliche Bedrohungen, wie zum Beispiel die Verlegung von Einheiten der Wagner-Gruppe. Daher beschloss der Minister für Nationale Verteidigung und Vorsitzende des Ausschusses, Mariusz Blaszczak, unsere Militärformationen vom Westen in den Osten Polens zu verlegen.“ Polen ist Mitglied der EU und der Nato.
Russische Streitkräfte in Bachmut „halb eingekesselt“
Update vom 21. Juli, 5.40 Uhr: Der Befehlshaber der ukrainischen Landstreitkräfte, Generaloberst Oleksandr Syrskyi, erklärte gegenüber der BBC, dass die russischen Streitkräfte in Bachmut „halb eingekesselt seien“, und die Ukraine die Voraussetzungen für die Rückeroberung der Stadt geschaffen habe. „Im Moment ähnelt die Aufstellung der russischen Truppen einem Bogen, der sich in Bachmut konzentriert. Und sie sind halb eingekreist“, sagte Syrskyi.
Dem Kommandeur zufolge wäre die Rückeroberung von Bachmut von erheblichem strategischem Wert, da die Stadt als Verkehrsknotenpunkt dient, der den russischen Streitkräften weitere Vorstöße ermöglicht. Syrsky nannte keinen Zeitrahmen für die Rückeroberung von Buchmut, versicherte aber, dass dies „so bald wie möglich“ geschehen werde.
Update vom 21. Juli, 5.15 Uhr: Die US-Regierung warnte zudem erneut davor, dass Russland seine Angriffe nach dem Ausstieg aus dem internationalen Getreideabkommen auf zivile Schiffe im Schwarzen Meer ausweiten und diese dann der Ukraine zur Last legen könnte. „Unsere Informationen weisen darauf hin, dass Russland weitere Seeminen in den Zufahrten zu ukrainischen Häfen gelegt hat“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby. „Und gestern haben wir beobachtet, dass Russland ein Video der Entdeckung und Detonation einer - wie sie behaupteten - ukrainischen Seemine veröffentlicht hat.“ Es sei möglich, dass dieses Video ein „Vorbote“ für einen Angriff unter falscher Flagge sein könnte.
Aktuelle Zahlen aus dem Ukraine-Krieg: Kiew meldet hohe Verluste Russlands
Ukrainischer Kulturminister tritt zurück
Nach Unmut über den Umgang mit staatlichen Geldern hat der ukrainische Kulturminister Olexander Tkatschenko seinen Rücktritt eingereicht. Es habe „eine Welle von Missverständnissen über die Bedeutung der Kultur in Kriegszeiten“ gegeben, führte Tkatschenko am späten Donnerstagabend bei Telegram als Erklärung für seinen Schritt an. Danach habe ihn eine Aussage des Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu diesem Thema überrascht.
Selenskyj hatte in seiner abendlichen Videoansprache am Donnerstag gesagt, er habe Regierungschef Denys Schmyhal gebeten, eine Ersetzung Tkatschenkos in Betracht zu ziehen.
Selenskyj fordert Begrenzung bei nicht militärischen Ausgaben
Der ukrainische Präsident fordert seine Regierung auf, die Ausgaben in Kriegszeiten zu begrenzen. „In einer Kriegszeit wie dieser sollte das Maximum an staatlicher Aufmerksamkeit und damit an staatlichen Ressourcen in die Verteidigung fließen“, sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.
Er drängt, alternative Finanzierungsmöglichkeiten für wirklich notwendige Projekte zu finden. „Dies gilt für verschiedene Bereiche, auch für die Kultur. Museen, Kulturzentren, Fernsehserien sind wichtig, aber wir haben andere Prioritäten“. (Mit Agenturmaterial)
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