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Ukraine reagiert auf Kreml-Drohung: Gegenmaßnahme auf Schwarzem Meer angekündigt
VonStefan Krieger
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Die ukrainische Hafenregion Odessa wird erneut zum Ziel russischer Luftangriffe. Die Lage am Schwarzen Meer spitzt sich zu. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
Hinweis der Redaktion
Dieser Ticker ist beendet. Die aktuelle Entwicklung vom Freitag im Ukraine-Krieg können Sie in unserem neuen News-Ticker verfolgen.
Update vom 20. Juli, 22.45 Uhr: Die Ukraine setzt die von den USA gelieferte Streumunition nach Angaben des Weißes Hauses bereits im Abwehrkampf gegen die russischen Angreifer ein. „Sie setzen sie angemessen ein, sie setzen sie effektiv ein“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der US-Regierung, John Kirby. Der Einsatz der Streumunition wirke sich bereits auf russische Verteidigungsstellungen und Offensivmanöver aus, fügte Kirby hinzu. Für weitere Details verwies Kirby an die Ukrainer.
Ukraine reagiert jetzt auf Putins Drohung im Schwarzen Meer
Update vom 20. Juli, 19.40 Uhr: Als Reaktion auf Drohungen aus Moskau will die Ukraine gegen Schiffe vorgehen, die russisch kontrollierte Häfen im Schwarzen Meer anlaufen. Das Verteidigungsministerium verwies darauf, dass solche Schiffe als Transporte von „Fracht militärischer Bestimmung“ angesehen werden könnten. Die neue Regelung gelte von Mitternacht Ortszeit (23.00 Uhr MESZ) an.
Zuvor hatte Russland Schiffen, die ukrainische Häfen anlaufen, mit Angriffen gedroht und die bisherigen Sicherheitsgarantien entzogen. Die Durchfahrt durch die Meerenge von Kertsch zum Asowschen Meer an der russisch besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim sei bereits seit 5.00 Uhr Ortszeit (4.00 Uhr MESZ) verboten, hieß es aus dem ukrainischen Verteidigungsministerium weiter. Entsprechende Navigations-Mitteilungen seien bereits veröffentlicht worden. Das Ministerium erinnerte auch an den vor mehr als einem Jahr durch Raketen versenkten russischen Kreuzer „Moskwa“. Das zeige, dass man die Mittel dazu habe, sich gegen russische Angriffe auf der See zu verteidigen.
Update vom 20. Juli, 12.55 Uhr: Die USA haben Russland nach dessen Ausstieg aus dem internationalen Getreideabkommen vor Angriffen auf zivile Schiffe im Schwarzen Meer gewarnt. Russland habe in den Zufahrten zu ukrainischen Häfen weitere Seeminen verlegt, zitierte der Sender CNN am Mittwoch (Ortszeit) den Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Adam Hodge. „Wir glauben, dass dies ein koordiniertes Vorgehen ist, um etwaige Angriffe auf zivile Schiffe im Schwarzen Meer zu rechtfertigen und der Ukraine die Schuld für diese Angriffe zuzuschieben.“
Russland hat angekündigt, Schiffe, die ukrainische Häfen ansteuern, künftig als mögliche militärische Ziele zu betrachten.
Chinesisches Konsulat in Odessa bei russischem Angriff beschädigt
Update vom 20. Juli, 12.15 Uhr: Oleh Kiper, Gouverneur von Odessa, teilt mit, dass das chinesische Konsulat in der Stadt bei dem nächtlichen Angriff Russlands beschädigt wurde. Im Messenger-Dienst Telegram postete Kiper: „Infolge des nächtlichen russischen Angriffs wurde das Gebäude des Generalkonsulats der Volksrepublik China in Odessa beschädigt.“
Die Angriffe gelten seiner Einschätzung nach hauptsächlich der Hafeninfrastruktur. Dabei seien auch Verwaltungs- und Wohngebäude sowie das Konsulat der Volksrepublik China beschädigt worden. „Dies deutet darauf hin, dass der Feind auf nichts achtet“, so Kiper.
Schwere Schäden nach nächtlichen Angriffen auf Odessa und Mykolajiw
Update vom 20. Juli, 11.50 Uhr: Bei den Angriffen auf die Hafenstädte Odessa und Mykolajiw sind über 20 Menschen verletzt worden. Dies teilten die ukrainischen Behörden am Donnerstag (20. Juli) mit. Insgesamt hätten die russischen Streitkräfte in der Nacht 19 Raketen und 19 Drohnen abgefeuert. Fünf der Raketen und 13 Drohnen habe die Luftabwehr abgefangen. In der Regionalhauptstadt Mykolajiw seien 19 Menschen verletzt und mehrere Wohnhäuser beschädigt worden, so Gouverneur Witalij Kim. In Odessa wurden laut Bürgermeister Hennadij Truchanow zwei Menschen verletzt. Ein Mensch wird in Gebäudetrümmern noch vermisst.
In Mykolajiw wurde die gesamte oberste Etage eines dreistöckigen Gebäudes zerstört. Aus mehreren anderen Wohngebäuden stieg Rauch auf. Odessas Bürgermeister Truchanow veröffentlichte im Internet ein Video, bei dem er in einem Kinderzimmer stand, das bei dem Angriff beschädigt worden war. „Ich halte meine Emotionen zurück, weil sie zu groß sind“, sagte er darin. Andrij Jermak, Büroleiter des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, bezeichnete die jüngsten Angriffe als „russischen Terror“. Er bekräftigte den Vorwurf, dass damit die Lebensmittellieferungen in ärmere Länder unterbrochen werden sollten.
Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine
Wagner-Söldner bilden Spezialkräfte in Belarus aus
Update vom 20. Juli, 10.20 Uhr: Was Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin zurzeit tut, oder wo er sich aufhält, ist noch immer nicht geklärt. Zumindest für einen Teil seiner Söldner scheint aber jetzt eine neue Aufgabe gefunden zu sein. Angehörige der russischen Wagner-Gruppe bilden auf einem Truppenübungsplatz nahe der Grenze zu Polen belarussische Spezialkräfte aus, teilte das Verteidigungsministerium in Minsk mit. Geplant seien Gefechtsübungen.
Am Vortag war ein Video veröffentlicht worden, in dem Prigoschin seine Kämpfer in Belarus willkommen hieß und ihnen mitteilte, dass sie vorerst nicht in der Ukraine eingesetzt würden, sich aber auf Aufträge in Afrika einstellen sollten.
Aktuelle Zahlen aus dem Ukraine-Krieg: Kiew meldet hohe Verluste Russlands
Update vom 20. Juli, 09.40 Uhr: Russland muss im Ukraine-Krieg weiter hohe Verluste hinnehmen. Laut Angaben der Ukraine sollen mittlerweile mehr als 240.000 russische Soldaten gefallen und etwa 4100 Panzer vernichtet worden sein. Diese aktuellen Angaben der ukrainischen Militärführung lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst macht keine Angaben über die eigenen Verluste im Ukraine-Krieg.
Soldaten: 240.010 (+530 zum Vortag)
Panzer: 4129 (+6)
Gepanzerte Gefechtsfahrzeuge: 8065 (+6)
Artilleriesysteme: 4592 (+19)
Mehrfach-Raketenwerfersysteme: 692 (+3)
Fahrzeuge und Tanklaster: 7134 (+29)
Kampf- und Aufklärungsdrohnen: 3918 (+33)
Quelle: Angaben des Generalstabs der Ukraine vom 20. Juli 2023
Anm.:Nach Berechnungen unabhängiger russischer Medien sind bisher im Ukraine-Krieg mindestens 47.000 russische Soldaten getötet worden. Das habe eine Datenanalyse ergeben, die sich auf die Zahl der eröffneten Erbfälle und die Statistik der Übersterblichkeit im vergangenen Jahr stützt, berichtete das an der Auswertung beteiligte Internetportal Meduza Anfang Juli. Diese Zahlen weichen stark von denen ab, die von ukrainischer Seite veröffentlicht werden.
Ukrainischer Drohnenangriff auf die Krim
Update vom 20. Juli, 06.40 Uhr: Bei einem ukrainischen Drohnenangriff ist auf der von Russland annektierten Krim nach Angaben des dortigen Gouverneurs Sergej Axjonow eine Jugendliche getötet worden. „Infolge eines feindlichen Drohnenangriffs wurden außerdem vier Verwaltungsgebäude (…) im Nordwesten der Krim beschädigt“, heißt es in der Erklärung.
Update vom 20. Juli, 04.20 Uhr: Wie das Internetportal Ukrajinska Prawda unter Berufung auf den Leiter der lokalen Militärverwaltung und den Bürgermeister berichtet, sind bei Angriffen auf das Zentrum der südukrainischen Stadt Mykolajiw sind mindestens sieben Menschen verletzt worden. Unter den Opfern sollen sich den Angaben zufolge auch drei Kinder befinden. In der Stadt seien ein dreistöckiges Wohngebäude sowie mehrere Garagen in Brand geraten.
Wieder Angriffe auf Region Odessa
Update vom 20. Juli, 04.00 Uhr: Die südukrainische Region Odessa ist die dritte Nacht in Folge unter Beschuss geraten. In der Nacht zum Donnerstag (20. Juli) waren lokalen Medienberichten zufolge wieder Explosionen in der Nähe des Hafens von Odessa zu hören. Die Luftverteidigung sei aktiv gewesen. Die ukrainische Luftwaffe warnte bei Telegram, es seien Abschüsse von Überschall-Schiffsabwehrraketen in Richtung der Region Odessa registriert worden. Sie rief die Menschen auf, in Deckung zu bleiben. Bereits in den beiden vorangegangenen Nächten hatte Russland die Region Odessa am Schwarzen Meer mit Luftangriffen überzogen.
Russland erwägt Angriffe auf zivile Schiffe im Schwarzen Meer
Russland erwägt nach Angaben der USA Angriffe auf zivile Schiffe mit Getreide aus der Ukraine im Schwarzen Meer. „Das russische Militär könnte seine Angriffe auf ukrainische Getreideanlagen ausweiten auf Angriffe auf zivile Schiffe“, sagte Adam Hodge, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, am Mittwoch (Ortszeit) der Nachrichtenagentur AFP. Die Annahmen beruhten auf neu freigegebenen Geheimdienstinformationen, fuhr Hodge fort.
Seinen Angaben zufolge „deuten unsere Informationen darauf hin, dass Russland zusätzliche Seeminen in den Zufahrten zu ukrainischen Häfen gelegt hat“. Die USA glaubten, dies sei eine „koordinierte Anstrengung, um Angriffe auf zivile Schiffe im Schwarzen Meer zu rechtfertigen und die Ukraine für diese Angriffe verantwortlich zu machen“.
Das russische Verteidigungsministerium hatte am Mittwoch angekündigt, alle Schiffe im Schwarzen Meer mit dem Ziel Ukraine ab Donnerstag als Schiffe einzustufen, „die potenziell militärische Ladung transportieren“. Zudem würden Länder, unter deren Flagge Frachtschiffe auf dem Weg in ukrainische Häfen fahren, künftig als Konfliktparteien auf Seiten Kiews gewertet.
Nach den verheerenden russischen Angriffen auf Häfen am Schwarzen Meer hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj weitere Hilfe bei der Luftverteidigung gefordert. „Bei jedem solchen Angriff appellieren wir immer wieder an unsere Partner: Die ukrainische Luftverteidigung muss gestärkt werden“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Mittwoch.
Russland, das am vergangenen Montag trotz großer Kritik ein international vermitteltes Getreide-Abkommen mit der Ukraine auslaufen ließ, hat in den vergangenen Nächten gezielt die Hafenregion Odessa bombardiert. Durch den jüngsten Beschuss wurden dort ukrainischen Angaben zufolge rund 60 000 Tonnen Getreide vernichtet. Selenskyj sprach vom „womöglich größten Versuch Russlands seit Beginn des groß angelegten Krieges, Odessa Schaden zuzufügen“.
Er betonte darüber hinaus, dass unter solchen Angriffen nicht nur die Ukraine leide, sondern auch Länder in Afrika und Asien, in die die Nahrungsmittel hätten geliefert werden sollen. (Mit Agenturmaterial)