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Ukraine-Minister kritisiert Westen: Nordkorea wohl „der effizientere Partner“

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Russland greift erneut die ukrainische Hauptstadt an. In der Großstadt Charkiw fordern Raketenangriffe zivile Opfer. Der News-Ticker.

  • Lieferungen für die Ukraine: Deutschland will erstmals Hubschrauber für den Kampf gegen Russland liefern
  • Gefälschte E-Mails: Ukrainischer Geheimdienst warnt Bevölkerung vor Aufruf zum „Hochverrat“
  • Russische Raketenangriffe: Mindestens fünf Tote und mehr als 40 Verletzte
  • Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland und Ukraine sowie ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Entwicklung in der Ukraine informieren wir in unserem neuen Newsticker.

Update vom 23. Januar, 23.35 Uhr: Dmytro Kuleba, Außenminister der Ukraine, hatte im Interview mit Politico, Welt und Bild die langsame Rüstungsproduktion in den Unterstützerländern kritisiert. „Wir schätzen alles, was wir erhalten, aber das Ausmaß des Krieges verlangt mehr“, sagte Kuleba im Interview. Vor allem würde es der Ukraine an ausländischer Artilleriemunition mangeln. Dagegen erhalte Russland wesentlich mehr Artilleriegeschosse von seinem Partnerland Nordkorea.

„So lächerlich es auch klingen mag, aber es scheint so, dass Nordkorea ein effizienterer Partner für Russland ist als die Freunde, die versuchen, die Ukraine mit Artilleriemunition zu versorgen“, sagte der Außenminister. Westliche Staaten rate er, sich nicht durch zu viele Überlegungen vom Ziel ablenken zu lassen, dass die Ukraine den Krieg gewinnt. „Denn die Ukraine wäre dann das erste Opfer. Aber Deutschland und andere europäische Nationen wären das nächste. Und dazwischen läge nicht viel Zeit.“

Pistorius genehmigt erstmals Hubschrauberlieferungen an die Ukraine

Update vom 23. Januar, 20.55 Uhr: Um die Ukraine im Kampf gegen russische Invasionstruppen zu unterstützen, soll die Bundesregierung nun auch Militärhubschrauber liefern, berichtet die dpa. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) habe zugesagt, sechs Mehrzweckhubschrauber vom Typ Sea King Mk41, Zubehör- und Ersatzteilpakete in die Ukraine zu schicken, teilte das Verteidigungsministerium mit. Außerdem wolle man ukrainische Soldaten für den Einsatz der Hubschrauber ausbilden.

„Der Sea King ist ein bewährter und robuster Hubschrauber, der den Ukrainern in vielen Bereichen helfen wird: bei der Aufklärung über dem Schwarzen Meer bis hin zum Transport von Soldaten. Es ist die erste deutsche Lieferung dieser Art“, sagte Pistorius. Die Luftverteidigung stelle einen der wichtigsten Faktoren für die Verteidigung der Ukraine dar.

Russische Hacker verbreiten Fake-E-Mails in der Ukraine

Update vom 23. Januar, 19.25 Uhr: Wie der Geheimdienst der Ukraine (SSU) berichtet, würden russische Hacker mit gefälschten E-Mails versuchen, Panik unter der Bevölkerung zu verbreiten. In den Nachrichten heiße es, dass Personen, die mit Russland kooperieren, eine Belohnung erhalten würden. Der SSU rief die ukrainische Bevölkerung auf, solche E-Mails zu melden.

Während der russisch-ukrainische Krieg in Kiew weitergeht, sperrt die Polizei nach russischen Raketenangriffen die Umgebung der beschädigten Gebäude ab. Der russische Raketenangriff galt den ukrainischen Städten Kiew, Charkiw, Pawlohrad und Balaklija.

Der Geheimdienst habe bereits einige der Mail-Adressen blockiert, die für die Nachrichten verantwortlich sind, berichtet Ukrainska Pravda. Als Warnung fügt der SSU hinzu: „Wir weisen erneut darauf hin, dass die Weitergabe von Informationen über die ukrainischen Streitkräfte und kritische Infrastruktureinrichtungen oder jede andere Form der Zusammenarbeit mit dem Feind strafbar ist. Diese Straftaten können als Hochverrat eingestuft werden“.

Zahlen von Opfern nach Raketenbeschuss in Charkiw steigen weiter an

Update vom 23. Januar, 18.25 Uhr: Nach einem russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Charkiw, soll die Zahl der Getöteten auf 8 gestiegen sein. Das teilte Oleh Syniehubov, Leiter der Militärverwaltung der Oblast Charkiw, mit. In früheren Meldungen war die Rede von 6 Toten. Außerdem sollen bei dem Luftschlag 46 Menschen verletzt worden sein.

Am Morgen des 23. Januars habe die russische Armee die Stadtteile Kiewskyi und Saltivskyi in Charkiw angegriffen. Wie Ukrainska Pravda berichtet, soll es sich um einen Luftangriff gehandelt haben. Russland soll KH-22-Raketen genutzt haben, die laut msn eigentlich zum Einsatz gegen Schiffe gedacht sind.

Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine

Die Bundeswehr nutzt den Kampfpanzer Leopard in verschiedenen Varianten seit 1979. Bewaffnet mit einer 120-Millimeter-Kanone lassen sich in den jüngeren Modellen von vier Soldaten an Bord Ziele in einer Entfernung bis zu 5000 Metern bekämpfen. Die Ukraine erhält Panzer des Typs Leopard 2 A6. Das 62,5 Tonnen-Gefährt war bei seiner Einführung im Jahr 2001 als verbesserte Variante des A5 etwa mit neuer Hauptwaffe versehen worden. Das Modell A6M verfügt zudem über einen erhöhten Minenschutz.
Die Bundeswehr nutzt den Kampfpanzer Leopard in verschiedenen Varianten seit 1979. Bewaffnet mit einer 120-Millimeter-Kanone lassen sich in den jüngeren Modellen von vier Soldaten an Bord Ziele in einer Entfernung bis zu 5000 Metern bekämpfen. Die Ukraine erhält Panzer des Typs Leopard 2 A6. Das 62,5 Tonnen-Gefährt war bei seiner Einführung im Jahr 2001 als verbesserte Variante des A5 etwa mit neuer Hauptwaffe versehen worden. Das Modell A6M verfügt zudem über einen erhöhten Minenschutz. © Philipp Schulze/dpa
Der US-Kampfpanzer M1 Abrams gleicht dem Leopard 2 in weiten Teilen. Den M1 Abrams gibt es seit 1980 in mittlerweile drei Hauptvarianten. Seit dem Modell M1A1 ist eine 120-Millimeter-Kanone an Bord. Die vier Insassen werden von einer Stahl-Panzerung vor Angriffen geschützt. Mit 1500 PS kommt der je nach Modell bis zu 74 Tonnen schwere Abrams auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 68 Kilometern pro Stunde. Anders als der Leopard 2 wird der M1 Abrams über eine Gasturbine mit Kerosin angetrieben.
Der US-Kampfpanzer M1 Abrams gleicht dem Leopard 2 in weiten Teilen. Den M1 Abrams gibt es seit 1980 in mittlerweile drei Hauptvarianten. Seit dem Modell M1A1 ist eine 120-Millimeter-Kanone an Bord. Die vier Insassen werden von einer Stahl-Panzerung vor Angriffen geschützt. Mit 1500 PS kommt der je nach Modell bis zu 74 Tonnen schwere Abrams auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 68 Kilometern pro Stunde. Anders als der Leopard 2 wird der M1 Abrams über eine Gasturbine mit Kerosin angetrieben. © JONATHAN NACKSTRAND/afp
Die Hauptwaffe der US-amerikanischen Bradley-Schützenpanzer besteht aus einer 25-Millimeter-Maschinenkanone M242 Bushmaster, die zwischen 100 und 200 Schuss pro Minute verschießen kann. Zudem sind die gepanzerten Kettenfahrzeuge, die nach General Omar N. Bardley benannt sind, mit Maschinengewehren des Typs M240 sowie panzerbrechende Raketen ausgestattet. Die Besatzung umfasst bis zu zehn Soldaten: Fahrer, Kommandant, Richtschütze sowie bis zu sieben Soldaten als Infanterietrupp. Der Panzer wurde dafür konzipiert, im Verbund mit Panzerartillerie und Kampfhelikoptern zu operieren.
Die Hauptwaffe der US-amerikanischen Bradley-Schützenpanzer besteht aus einer 25-Millimeter-Maschinenkanone M242 Bushmaster, die zwischen 100 und 200 Schuss pro Minute verschießen kann. Zudem sind die gepanzerten Kettenfahrzeuge, die nach General Omar N. Bradley benannt sind, mit Maschinengewehren des Typs M240 sowie panzerbrechenden Raketen ausgestattet. Die Besatzung umfasst bis zu zehn Soldaten: Fahrer, Kommandant, Richtschütze sowie bis zu sieben Soldaten als Infanterietrupp. Der Panzer wurde dafür konzipiert, im Verbund mit Panzerartillerie und Kampfhelikoptern zu operieren. © U.S. Army/dpa
Beim AMX-10 RC aus Frankreich handelt es sich um einen amphibischen Spähpanzer. Der Panzer wird aufgrund seiner schwereren Panzerung und Bewaffnung hauptsächlich bei der Aufklärung eingesetzt. Ausgestattet ist er mit einer 105-Millimeter-Kanone, wodurch er auch als Panzerjäger verwendet werden kann. Die Besatzung besteht aus mindestens vier Soldaten. Bei einer Gefechtsmasse von 14,2 Tonnen ist der Panzer mit 85 km/h extrem mobil.
Beim AMX-10 RC aus Frankreich handelt es sich um einen amphibischen Spähpanzer. Der Panzer wird aufgrund seiner schwereren Panzerung und Bewaffnung hauptsächlich bei der Aufklärung eingesetzt. Ausgestattet ist er mit einer 105-Millimeter-Kanone, wodurch er auch als Panzerjäger verwendet werden kann. Die Besatzung besteht aus mindestens vier Soldaten. Bei einer Gefechtsmasse von 14,2 Tonnen ist der Panzer mit 85 km/h extrem mobil. © Björn Trotzki/Imago
Aus Großbritannien stammt der Kampfpanzer vom Typ Challenger 2. Dabei handelt es sich um einen der modernsten Panzer weltweit. Im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Kampfpanzern ist der Challenger 2 mit einer 120-Millimeter-Kanone mit gezogenem Lauf ausgerüstet. Auch auf lange Entfernung sind zuverlässige Treffer zu erwarten. So soll ein Challenger 2 im Golfkrieg von 1991 einen irakischen Panzer auf fast fünf Kilometer Entfernung ausgeschaltet haben. Die Chobham-Panzerung sorgt für einen enorm guten Schutz. Als Nachteile gelten das hohe Gewicht, die komplizierte Logistik und die eingeschränkte Mobilität.
Aus Großbritannien stammt der Kampfpanzer vom Typ Challenger 2. Dabei handelt es sich um einen der modernsten Panzer weltweit. Im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Kampfpanzern ist der Challenger 2 mit einer 120-Millimeter-Kanone mit gezogenem Lauf ausgerüstet. Auch auf lange Entfernung sind zuverlässige Treffer zu erwarten. So soll ein Challenger 2 im Golfkrieg von 1991 einen irakischen Panzer auf fast fünf Kilometer Entfernung ausgeschaltet haben. Die Chobham-Panzerung sorgt für einen enorm guten Schutz. Als Nachteile gelten das hohe Gewicht, die komplizierte Logistik und die eingeschränkte Mobilität. © Spc. Nicko Bryant Jr./Imago
Der Marder hat schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, ist aber noch immer bei der Bundeswehr im Einsatz. Gebaut wurde der Marder mitten im Kalten Krieg. Er dient den Panzergrenadieren als Gefechtsfahrzeug und Führungspanzer. Durch seine Geschwindigkeit sollen die Infanteristen den Kampfpanzern folgen können. Mit 600 PS bei 35 Tonnen ist er gut motorisiert. Bewaffnet ist der Marder mit einer 20-Millimeter-Kanone. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer und sechs Grenadieren.
Der Marder hat schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, ist aber noch immer bei der Bundeswehr im Einsatz. Gebaut wurde er mitten im Kalten Krieg. Der Marder dient den Panzergrenadieren als Gefechtsfahrzeug und Führungspanzer. Durch seine Geschwindigkeit sollen die Infanteristen den Kampfpanzern folgen können. Mit 600 PS bei 35 Tonnen ist er gut motorisiert. Bewaffnet ist der Marder mit einer 20-Millimeter-Kanone. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer und sechs Grenadieren. © Philipp Schulze/dpa
Die NLAW ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus schwedischer Produktion. Sie dient zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen sowie Gebäuden. Sie kann von einem einzelnen Menschen transportiert und eingesetzt werden. Der Start mit der geschulterten Waffe kann liegend, kniend oder stehend erfolgen. Ihre Reichweite liegt bei bis zu 600 Metern. Verfehlt die Rakete das Ziel, so zerstört sie sich nach einer Flugzeit von 5,6 Sekunden selbst. Die NLAW ist ein Wegwerfartikel und kann nur einmal abgefeuert werden.
Die NLAW ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus schwedischer Produktion. Sie dient zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen sowie Gebäuden. Sie kann von einem einzelnen Menschen transportiert und eingesetzt werden. Der Start mit der geschulterten Waffe kann liegend, kniend oder stehend erfolgen. Ihre Reichweite liegt bei bis zu 600 Metern. Verfehlt die Rakete das Ziel, so zerstört sie sich nach einer Flugzeit von 5,6 Sekunden selbst. Die NLAW ist ein Wegwerfartikel und kann nur einmal abgefeuert werden. © Sergei Supinsky/afp
Das Patriot-System dient zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen und Raketen kürzerer Reichweite. Es besteht aus mehreren Komponenten: Das Bodenradar erkennt Flugobjekte, der Leitstand berechnet deren Flugbahn, programmiert die eigenen Raketen und koordiniert deren Abschuss, das Startgerät verfügt über bis zu acht Raketenwerfer, der erforderliche Strom kommt von einem Fahrzeug mit Generatoren. Das Patriot-System kann gleichzeitig bis zu 50 Ziele beobachten und fünf bekämpfen. Die maximale Kampfentfernung liegt bei etwa 68 Kilometern. Die Entwicklung des Boden-Luft-Lenkwaffensystems reicht in die späten 1960er-Jahre zurück, eingeführt wurde es in den frühen 1980er-Jahren, seitdem wurde es immer wieder modernisiert.
Das Patriot-System dient zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen und Raketen kürzerer Reichweite. Es besteht aus mehreren Komponenten: Das Bodenradar erkennt Flugobjekte, der Leitstand berechnet deren Flugbahn, programmiert die eigenen Raketen und koordiniert deren Abschuss, das Startgerät verfügt über bis zu acht Raketenwerfer, der erforderliche Strom kommt von einem Fahrzeug mit Generatoren. Das Patriot-System kann gleichzeitig bis zu 50 Ziele beobachten und fünf bekämpfen. Die maximale Kampfentfernung liegt bei etwa 68 Kilometern.  © Kevin Schrief/dpa
Beim Multiple Launch Rocket System (MLRS) handelt es sich um ein Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem auf Kettenfahrgestell. Die Typenbezeichnung des US-amerikanischen Militärs lautet M270. Bei der Bundeswehr wird es unter dem Namen MARS (Mittleres Artillerieraketensystem) geführt. Das System trägt zwölf Raketen, die Ziele in bis zu 40 Kilometer Entfernung treffen.
Beim Multiple Launch Rocket System (MLRS) handelt es sich um ein Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem auf Kettenfahrgestell. Die Typenbezeichnung des US-amerikanischen Militärs lautet M270. Bei der Bundeswehr wird es unter dem Namen MARS (Mittleres Artillerieraketensystem) geführt. Das System trägt zwölf Raketen, die Ziele in bis zu 40 Kilometer Entfernung treffen. © Jeon Heon-Kyun/dpa
Die türkische Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayraktar TB2 ist seit 2016 im Einsatz. Der Name geht auf ihren Erfinder Selçuk Bayraktar zurück, den Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Drohne erreicht eine Flughöhe von 7300 Metern. Sie ist 6,5 Meter lang, besitzt eine Spannweite von zwölf Metern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometern pro Stunde. Beim ukrainischen Angriff auf das russische Flaggschiff „Moskwa“ soll die Drohne einen Angriff vorgetäuscht haben, bevor zwei Neptun-Raketen das Schiff trafen.
Die türkische Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayraktar TB2 ist seit 2016 im Einsatz. Der Name geht auf ihren Erfinder Selçuk Bayraktar zurück, den Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Drohne erreicht eine Flughöhe von 7300 Metern. Sie ist 6,5 Meter lang, besitzt eine Spannweite von zwölf Metern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometern pro Stunde. Beim ukrainischen Angriff auf das russische Flaggschiff „Moskwa“ soll die Drohne einen Angriff vorgetäuscht haben, bevor zwei Neptun-Raketen das Schiff trafen. © Birol Bebek/afp
Im Ukraine-Krieg kommen auch zahlreiche unbemannte Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Die Switchblade 300 ist zusammengeklappt so handlich, dass sie in jeden Rucksack passt. Sie wird mithilfe von Druckluft aus einem Rohr abgeschossen und verfügt über vier schwenkbare Flügel, die im Flug wie Springmesser herausspringen. Sie hat eine Reichweite von knapp zehn Kilometern und kann einige Zeit über ihrem Einsatzgebiet verweilen, ehe sie im Sturzflug angreift. Der Gefechtskopf der Switchblade 300 hat eine Sprengladung, die einer 40-Millimeter-Granate entspricht.
Im Ukraine-Krieg kommen auch zahlreiche unbemannte Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Die Switchblade 300 ist zusammengeklappt so handlich, dass sie in jeden Rucksack passt. Sie wird mithilfe von Druckluft aus einem Rohr abgeschossen und verfügt über vier schwenkbare Flügel, die im Flug wie Springmesser herauskatapultiert werden. Sie hat eine Reichweite von knapp zehn Kilometern und kann einige Zeit über ihrem Einsatzgebiet verweilen, ehe sie im Sturzflug angreift. Der Gefechtskopf der Switchblade 300 hat eine Sprengladung, die einer 40-Millimeter-Granate entspricht.  © Lcpl. Tyler Forti/Imago
Das norwegische Luftabwehrsystem NASAMS wurde entwickelt, um Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und unbemannte Luftfahrzeuge zu identifizieren, anzugreifen und zu zerstören. Es ist in der Lage, 72 Ziele gleichzeitig zu treffen. Ihre weitreichendsten Raketen können Ziele bis maximal 50 Kilometer abschießen. Eine Batterie besteht aus zwölf Raketenwerfern, acht Radar-Stationen, einer Feuerleitzentrale, einem Kamera- und einem Kontroll-Fahrzeug. Seit 2005 schützt das System die US-Hauptstadt Washington, D.C.
Das norwegische Luftabwehrsystem NASAMS wurde entwickelt, um Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und unbemannte Luftfahrzeuge zu identifizieren, anzugreifen und zu zerstören. Es ist in der Lage, 72 Ziele gleichzeitig zu treffen. Ihre weitreichendsten Raketen können Ziele bis maximal 50 Kilometer abschießen. Eine Batterie besteht aus zwölf Raketenwerfern, acht Radar-Stationen, einer Feuerleitzentrale, einem Kamera- und einem Kontroll-Fahrzeug. Seit 2005 schützt das System die US-Hauptstadt Washington, D.C. © Robin Van Lonkhuijsen/dpa
Die Ukraine kann im krieg gegen Russland auch auf Bushmaster-Panzerfahrzeuge aus australischer Produktion zurückgreifen. Sie sind dank ihrer gepanzerten Stahlplatten explosionssicher und für alle Umgebungen geeignet. Auch eine Reifenpanne hindert den Bushmaster nicht an der Weiterfahrt. Das Fahrzeug bietet Platz für insgesamt zehn Soldaten einschließlich ihrer Waffen und Ausrüstung. Übliche Bordwaffen sind 5,56-Millimeter- und 7,62-Millimeter-Maschinengewehre.
Die Ukraine kann im Krieg gegen Russland auch auf Bushmaster-Panzerfahrzeuge aus australischer Produktion zurückgreifen. Sie sind dank ihrer gepanzerten Stahlplatten explosionssicher und für alle Umgebungen geeignet. Auch eine Reifenpanne hindert den Bushmaster nicht an der Weiterfahrt. Das Fahrzeug bietet Platz für zehn Soldaten einschließlich ihrer Waffen und Ausrüstung. Übliche Bordwaffen sind 5,56-Millimeter- und 7,62-Millimeter-Maschinengewehre. © Russell Freeman/Imago
Die Geschichte des M113 ist schon mehr als 60 Jahre alt. Das auch gerne als „Battle Taxi“ bezeichnete Militärfahrzeug war der erste moderne Truppentransportpanzer. Die Möglichkeit, in einem leichten, schnellen, schwimmfähigen und per Flugzeug transportablen gepanzerten Fahrzeug elf Infanteristen durch ein Kampfgebiet zu befördern, kam einer Revolution gleich. Seit der Markteinführung 1960 wurden mehr als 80.000 Fahrzeuge herstellt. In der Standardausführung verfügt der M113 über ein 12,7-Millimeter-Maschinengewehr als Hauptwaffe.
Die Geschichte des M113 ist schon mehr als 60 Jahre alt. Das auch gerne als „Battle Taxi“ bezeichnete Militärfahrzeug war der erste moderne Truppentransportpanzer. Die Möglichkeit, in einem leichten, schnellen, schwimmfähigen und per Flugzeug transportablen gepanzerten Fahrzeug elf Infanteristen durch ein Kampfgebiet zu befördern, kam einer Revolution gleich. Seit der Markteinführung 1960 wurden mehr als 80.000 Fahrzeuge herstellt. In der Standardausführung verfügt der M113 über ein 12,7-Millimeter-Maschinengewehr als Hauptwaffe. © Björn Trotzki/Imago
Der PT-91 Twardy („Der Harte“) ist eine modernisierte Version des Panzers T-72 aus der Sowjetzeit. Der PT-91 ist seinem Vorbild äußerlich nach wie vor sehr ähnlich, besitzt jedoch gegenüber dem Original einige Verbesserungen. Dazu gehören eine im Vergleich zum Basismodell deutlich präzisere Feuerleitanlage, ein Laserwarnsystem, eine Wärmebildkamera und eine Reaktivpanzerung.
Der polnische PT-91 Twardy („Der Harte“) ist eine modernisierte Version des Panzers T-72 aus der Sowjetzeit. Der PT-91 ist seinem Vorbild äußerlich nach wie vor sehr ähnlich, besitzt jedoch gegenüber dem Original einige Verbesserungen. Dazu gehören eine im Vergleich zum Basismodell deutlich präzisere Feuerleitanlage, ein Laserwarnsystem, eine Wärmebildkamera und eine Reaktivpanzerung.  © Imago
Der Gepard ist ein Flugabwehrpanzer, der Teil der Heeresflugabwehr der Bundeswehr war, bis er 2010 außer Dienst gestellt wurde. In der Zwischenzeit wird er nur noch von anderen Armeen verwendet, so auch von der Ukraine. Der Gepard wurde in erster Linie entwickelt, um die Panzer- und Panzergrenadiertruppe vor angreifenden Flugzeugen und Hubschraubern im niedrigen Höhenbereich zu schützen. In der Ukraine ist vor allem der Suchradar von Vorteil, mit dem feindliche Drohnen schnell erkannt angegriffen werden können. Der Gepard verfügt über 35-Millimeter-Maschinenkanonen.
Der Gepard ist ein Flugabwehrpanzer, der Teil der Heeresflugabwehr der Bundeswehr war, bis er 2010 außer Dienst gestellt wurde. In der Zwischenzeit wird er nur noch von anderen Armeen verwendet, so auch von der Ukraine. Der Gepard wurde in erster Linie entwickelt, um die Panzer- und Panzergrenadiertruppe vor angreifenden Flugzeugen und Hubschraubern im niedrigen Höhenbereich zu schützen. In der Ukraine ist vor allem der Suchradar von Vorteil, mit dem feindliche Drohnen schnell erkannt und angegriffen werden können. Der Gepard verfügt über 35-Millimeter-Maschinenkanonen.  © Michael Mandt/afp
Italienische Panzerhaubitzen M109L werden über Udine und Österreich in die Ukraine geliefert.
Ende April 2023 lieferte Italien klammheimlich über die nordöstliche Region Friaul-Julisch Venetien und Österreich 30 schwere Panzerhaubitzen M109L in die Ukraine. Das Foto vom Transport ist am Bahnhof Udine entstanden. Laut italienischer Tageszeitung „La Repubblica“ erhält Kiew vom Nato-Mitglied insgesamt 60 Stück der Standard-Haubitze des Verteidigungsbündnisses. Die M109L zeichnet vor allem ihre schwere 155mm-Kanone aus. © Twitter@Topolin28714725
Ein gepanzerter MaxxPro-Truppentransporter der US-Streitkräfte. (Symbolfoto)
Zu Beginn ihrer Gegenoffensive hatten die ukrainischen Streitkräfte mit Hilfe der Vereinigten Staaten laut „Magazin für Europäische Sicherheit & Technik“ einen Bestand von 580 sogenannter MRAPs (Mine Resistant Ambush Protected Vehicle) aufgebaut. Dabei handelt es sich um Truppentransporter mit hohem Minenschutz. Etliche davon gingen im Frühsommer 2023 verloren, vor allem gepanzerte MaxxPro (Beispiel-Foto), was Videos brennender Exemplare bei Twitter beweisen sollten.  © IMAGO / ZUMA Wire
Ein Radpanzer Stryker der US-Streitkräfte.
Die USA haben der Ukraine im Verlauf des ersten Halbjahres 2023 bis zu 90 Radpanzer vom Typ Stryker geliefert. Der hochmobile Schützenpanzer mit einer Länge von knapp sieben Metern und einer Breite von 2,72 Metern soll Truppenverlegungen binnen kurzer Zeit ermöglichen, weil er mit bis zu 100 km/h deutlich schneller ist als viele Kettenpanzer. Mit bis zu 39 Millimetern Außenhülle ist er jedoch vergleichsweise schwach gepanzert. © IMAGO / ABACAPRESS
Ukrainische Soldaten werden an schwedischen Schützenpanzern CV 90 ausgebildet.
Das Combat Vehicle 90 (CV 90) gilt als einer der modernsten Schützenpanzer der Welt. Entwickelt wurde der Panzer in den 1990er Jahren vom britischen Rüstungskonzerns BAE Systems AB für die Streitkräfte Schwedens. Das skandinavische Land stellte der Ukraine im Frühjahr 2023 nach und nach 50 der Schützenpanzer bereit, die die 40-mm-Ma­schi­nen­ka­no­ne 40/70B auszeichnet. Bis zu acht Infanterie-Soldaten können mit dem CV 90 mitten in die Schlacht gefahren werden. © IMAGO / TT
Aus Frankreich soll die Ukraine bereits im März 2025 drei Modelle des Kampfjets „Mirage 2000“ erhalten
Aus Frankreich soll die Ukraine bereits im März 2025 drei Modelle des Kampfjets „Mirage 2000“ erhalten. Bei den Maschinen soll es sich laut Medienberichten um Modelle der Variante „Mirage 2000-5“ handeln. Eine offizielle Bestätigung der Lieferung steht noch aus. Frankreich verfügt selbst über 26 modernisierte Kampfjets des Typs „Mirage 2000-5“. © KHALED DESOUKI/AFP
Ein Leopard-1-A5 der belgischen Armee, der in Deutschland produziert wurde. (Archivfoto)
Der Leopard 1A5 ist eine kampfwertgesteigerte Variante des „Leos“ 1 aus deutscher Produktion und Vorgänger des Leopard-2-Kampfpanzers der Bundeswehr. Zwischen 1986 und 1992 wurde im A5 eine neue Feuerleitanlage sowie erstmals ein Laserentfernungsmesser eingebaut. Anfang 2023 hatte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) der Ukraine 178 Exemplare in Aussicht gestellt. Beim Nato-Gipfel im Juli erfüllte Deutschland die zwischenzeitlich genannte Zielgröße von 25 gelieferten Leopard-1-A5 im Sommer 2023. © IMAGO / StockTrek Images
Die F-16 wurde in den 1970er Jahren als wendiger, vergleichsweise kostengünstiger und vielfältig einsetzbarer Kampfjet.
Die F-16 wurde in den 1970er Jahren als wendiger, vergleichsweise kostengünstiger und vielfältig einsetzbarer Kampfjet entwickelt. Sie trägt den offiziellen Spitznamen „Fighting Falcon“ (Kämpfender Falke), ist aber auch als „Viper“ bekannt. Der einstrahlige Kampfjet ist mit einer 20-Millimeter-Kanone mit mehreren Läufen bewaffnet und kann mit Luft-Luft-Raketen und Bomben ausgestattet werden. Nach Angaben der US-Luftwaffe erreicht die F-16 Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 2400 Kilometern pro Stunde und kann mehr als 860 Kilometer entfernt liegende Ziele anfliegen, ihre Raketen abfeuern und zum Startpunkt zurückkehren.  © PETRAS MALUKAS/afp
Die USA haben Atacms-Raketen an die Ukraine geliefert.
Die USA haben Atacms-Raketen an die Ukraine geliefert. Nach Abschuss vom Boden fliegen sie eine ballistische Kurve und sollen wieder am Boden detonieren. Obwohl sie als schwer abzufangen gelten, sind sie im Vergleich zu Marschflugkörpern nicht annähernd so präzise. Das liegt vor allem an der Geschwindigkeit. In der Spitze erreichen sie mehr als dreifache Schallgeschwindigkeit (Mach 3). Dieses hohe Tempo von rund 3700 km/h macht es auch deutlich schwerer, die Rakete zu kontrollieren. Bisher haben die USA Atacms mit einer gedrosselten Reichweite von 165 Kilometern geliefert. Die Ukraine wünscht sich aber Atacms mit einer Reichweite von 300 Kilometern. © U.S. Army/Imago
Kampfflugzeug des Typs „Gripen“ aus Schweden
Eigentlich sollte die Ukraine bereits im März 2024 die erste Lieferung von Kampfflugzeugen des Typs „Gripen“ aus Schweden erhalten. Bislang sind aber keine Modelle des von der Firma Saab hergestellten Kampfjets im Kampf gegen Russland. Das wiederum liegt an der Lieferung der F16-Kampfjets an die Ukraine. Um die Luftwaffe des Landes und ihre Piloten nicht zu überfordern, wurde die Lieferung und Ausbildung des Personals an den schwedischen Flugzeugen zunächst ausgesetzt. Geplant sind die Lieferungen nun für 2025. © Sandor Ujvari/dpa

Russlands Propaganda in den Vereinten Nationen

Update vom 23. Januar, 16.57 Uhr: Russland nutzt seine Position im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UNSC) weiterhin als Waffe für seine Propaganda, wie es im aktuellen Bericht der US-Denkfabrik Institute for the Study of War heißt. So sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow etwa, Russland sei im Ukraine-Krieg immer für Verhandlungen bereit und gab dem Westen die Schuld für das Ausbleiben entsprechender Gespräche.

Lawrow behauptete auch, dass „wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, Hunderttausende“ ukrainische Leben gerettet würden. Indes erhöhte sich die Zahl der ukrainischen Todesopfer durch die jüngsten russischen Raketenangriffe auf sieben. Zuvor hatte die Militärführung in Kiew am Dienstag von sechs Toten infolge der russischen Angriffe auf Kiew und Charkiw gesprochen. Über 70 Menschen wurden bei den Attacken in der Nacht auf Dienstag demnach verletzt.

Russland weist Vorwurf der Verschleppung von Kindern vor den Vereinten Nationen zurück

Update vom 23. Januar, 15.38 Uhr: Russland hat vor den Vereinten Nationen den Vorwurf zurückgewiesen, im Ukraine-Krieg tausende ukrainische Kinder entführt und nach Russland deportiert zu haben. „Die Russische Föderation war nicht an der Deportation ukrainischer Staatsbürger in ihr Territorium beteiligt“, sagte am Dienstag der russische Vertreter vor dem UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes in Genf. Drei Millionen Bewohner der Ukraine seien vielmehr seit Kriegsbeginn freiwillig nach Russland gekommen.

„Etwa drei Millionen Bewohner der Ukraine, darunter auch Kinder, wurden in der Russischen Föderation aufgenommen“, sagte der russische Vizeminister für Arbeit und Zivilschutz, Alexej Wowtschenko. „Der Großteil der Kinder ist mit seinen Familien oder Betreuern gekommen. Sie wurden in Notunterkünften oder bei Verwandten untergebracht.“ Es seien derzeit noch Untersuchungen zur Situation von „mehr als 5000 Kindern“ im Gange. Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag hatte im März vergangenen Jahres wegen der Verschleppung ukrainischer Kinder einen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin erlassen.

Raketenangriffe auf Kiew und Charkiw im Ukraine-Krieg: Mindestens sechs Todesopfer

Update vom 23. Januar, 14.05 Uhr: Bei neuen russischen Raketenangriffen vor allem auf die ukrainische Hauptstadt Kiew und Charkiw im Osten des Landes sind nach Behördenangaben mindestens sechs Menschen getötet und mehr als 70 weitere verletzt worden. Insgesamt habe die russische Armee in der Nacht 41 Raketen auf ukrainische Ziele abgefeuert, teilte am Dienstag die Militärführung in Kiew mit. Davon seien 21 abgefangen worden.

Die nicht abgefangenen Raketen hätten „nicht alle ihr Ziel erreicht“, betonte der ukrainische Armeechef Waleryj Saluschnyj. Allerdings fanden einige doch ihr Ziel. „Die Zahl der Toten nach feindlichen Angriffen liegt bei fünf und 51 Menschen wurden verletzt“, erklärte der Regionalgouverneur von Charkiw, Oleg Synegubow. Bei den Luftangriffen in Kiew wurden nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko am Dienstag 22 Menschen verletzt. 13 von ihnen hätten ins Krankenhaus gebracht werden müssen, darunter drei Kinder.

Russland behauptet, nicht auf Zivilbevölkerung im Ukraine-Krieg zu zielen

Update vom 23. Januar, 12.20 Uhr: Das russische Militär ziele nicht auf Zivilisten, wenn es Objekte in der Ukraine treffe, erklärte der Kreml am Dienstag auf Anfrage zu den nach ukrainischen Angaben tödlichen russischen Angriffen auf die Städte Kiew und Charkiw. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Auf die Frage, ob die Angriffe die Antwort Moskaus auf einen ukrainischen Artillerieangriff auf die von Russland kontrollierte Stadt Donezk in der Ostukraine am Sonntag seien, bei dem 27 Menschen getötet wurden, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow auf einer Pressekonferenz: „Nein, das können Sie nicht sagen. Wir setzen unsere spezielle Militäroperation fort, und unser Militär trifft im Gegensatz zum Kiewer Regime keine sozialen Einrichtungen und Wohnviertel und keine Zivilisten. Darin unterscheidet sich unser Militär grundlegend vom Militär des Kiewer Regimes.“ Die russischen Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen. Ukrainische Stellen berichten von Raketenangriffen in Charkiw auch auf zivile Einrichtungen.

Tote und Verletzte nach russischen Angriffen auf Ukraine

Update vom 23. Januar, 10.50 Uhr: Infolge neuer russischer Raketenangriffe sind in verschiedenen Teilen der Ukraine mehrere Menschen getötet worden. Der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko informierte am Dienstag im Nachrichtendienst Telegram über mindestens fünf Tote und mehr als 40 Verletzte. Allein in der ostukrainischen Metropole Charkiw wurden örtlichen Behörden zufolge drei Menschen getötet und weitere 42 verletzt. Ein mehrstöckiges Wohnhaus sei getroffen worden. Rettungskräfte suchten weiter nach möglichen Überlebenden. In einem Bezirk der Großstadt fielen Wasser und Strom aus.

Rettungskräfte arbeiten am Schauplatz eines durch einen russischen Raketenangriff beschädigten Gebäudes in Charkiw.

In Pawlohrad im Gebiet Dnipropetrowsk berichteten die Behörden von einem Totem und einem Verletzten. In Kiew gab es Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge mindestens 20 Verletzte. Eine Mitteilung der Militäradministration über eine getötete Frau wurde später korrigiert. Sie sei nach einer Wiederbelebung schwer verletzt auf eine Intensivstation eingeliefert worden, teilte Klitschko mit.

Update vom 23. Januar, 9.47 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben 41 Raketen abgefeuert. 21 davon habe die Luftabwehr abgefangen, teilte das ukrainische Militär mit. „Der Feind hat einen kombinierten Raketenangriff auf die Ukraine gestartet, mit Marschflugkörpern, ballistischen Raketen, Luft- und Flugzeuglenkwaffen“, so die Meldung auf Telegram. Die Luftwaffe habe in Zusammenarbeit mit den Luftverteidigungskräften 15 Marschflugkörper vom Typ X-101/X-555/X-55, fünf ballistische Raketen vom Typ Iskander-M und eine Lenkrakete vom Typ X-59 zerstört.

Hohe Verluste für Russlands Streitkräfte im Ukraine-Krieg

Update vom 23. Januar, 9.00 Uhr: Der Generalstab der ukrainischen Verteidigungstruppen hat neue Zahlen zu den Verlusten Russlands veröffentlicht. In den vergangenen 24 Stunden seien 960 russische Soldaten im Ukraine-Krieg gefallen oder schwer verwundet worden. Die Zahlen stammen von ukrainischen Behörden und können nicht unabhängig überprüft werden.

  • Soldaten: 377.820 Soldaten (+960 zum Vortag)
  • Panzer: 6214 (+22)
  • Gepanzerte Fahrzeuge: 11.548 (+59)
  • Artilleriesysteme: 8947  (+51)
  • Mehrfachraketenwerfer: 970 (+2)
  • Luftabwehrsysteme: 657 (+2)
  • Flugzeuge: 331
  • Helikopter: 324
  • Drohnen: 6961
  • Marschflugkörper: 1820
  • Kriegsschiffe: 23
  • U-Boote: 1
  • Tanklastzüge und weitere Fahrzeuge: 11.956 (+65)

    Quelle: Ukrainischer Generalstab, 23. Januar - Die Angaben über Verluste Russlands stammen von der ukrainischen Armee. Sie lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst macht keine Angaben über die eigenen Verluste im Ukraine-Krieg.

Schwere Angriffe im Ukraine-Krieg auf Kiew gemeldet: Russland beschießt Region mit Raketen

Update vom 23. Januar, 7.15 Uhr: Russland hat ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht und am Morgen erneut die Hauptstadt Kiew angegriffen. Die Luftabwehr sei im Einsatz, schreibt der Leiter der Militärverwaltung der Hauptstadt, Serhij Popko, auf Telegram.

Auch die Großregion Kiew habe Moskau mit Raketen angegriffen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

Aktuelle Lage im Ukraine-Krieg: Selenskyj bekommt Waffen aus Polen

Update vom 22. Januar, 22.03 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat neue Waffenlieferungen aus Polen für sein Land im Abwehrkampf gegen Russland angekündigt. „Es wird ein neues Rüstungspaket aus Polen geben“, sagte er am Montagabend in seiner täglichen Videoansprache. Zudem sei beim Besuch des polnischen Premierministers Donald Tusk über die gemeinsame Produktion von Waffen gesprochen worden, um die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine zu stärken. Als dritten Punkt nannte der Staatschef die Ausbildung ukrainischer Soldaten an polnischen Waffensystemen.

Selenskyj machte weder Angaben zum Umfang der Waffenlieferungen noch zum Inhalt des Rüstungspakets. Warschau gilt als einer der engsten und wichtigsten Verbündeten Kiews. Seit Ausbruch des Kriegs hat Polen der Ukraine unter anderem Kampfpanzer, darunter auch Leopard-Panzer, und Kampfflugzeuge vom Typ MiG geliefert.

Ukraine meldet schwere russische Angriffe um Bachmut: „Lage extrem angespannt“

Update vom 22. Januar, 20.45 Uhr: Die Ukrainer sind nach Angaben der Militärführung in Kiew im Norden des Landes und rund um Bachmut schweren russischen Angriffen ausgesetzt. „Die Lage ist extrem gespannt und von intensivem Feuer von Artillerie, Minenwerfern und Kampfdrohnen sowie Sturmhandlungen des Gegners gekennzeichnet“, schrieb der Oberkommandierende der ukrainischen Heerestruppen, Olexander Syrskyj, am Montagabend auf seinem Telegram-Kanal. Er habe mit den Brigadekommandeuren vor Ort die weitere Verteidigung koordiniert.

Im Nordosten der Ukraine sind die Verteidiger seit Monaten in der Defensive. So hatte Russland in den vergangenen Wochen mehrfach kleinere Geländegewinne vermeldet.

Krim-Hafenstadt: Trinkwasserversorgung in Sewastopol eingestellt

Update vom 22. Januar, 19.30 Uhr: Die Trinkwasserversorgung in der Hafenstadt Sewastopol auf der völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim wurde vorläufig eingestellt. „Es gab einen drastischen Zufluss von Schmutzwasser in den Fluss Tschornaja, der Grundwasserspiegel ist gestiegen“, begründete der Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew am Montag bei Telegram die Maßnahme. Erst ab Mittwoch könne die Versorgung wieder aufgenommen werden.

Auslöser für die Entscheidung seien schwere Schneefälle und anschließende Schneeschmelze in den vergangene Tagen gewesen. Sewastopol wird von den russischen Streitkräften als Hauptstützpunkt für die Schwarzmeerflotte genutzt. Auch deshalb führte das ukrainische Militär in den vergangenen Monaten immer wieder Angriffe auf die Hafenstadt aus.

Neun Angriffe in 24 Stunden – Russland meldet 76 zerstörte Drohnen

Update vom 22. Januar, 18.25 Uhr: Bei einem russischen Angriff auf die Stadt Kupiansk in der Region Charkiw ist offenbar ein Mensch getötet worden. Eine weitere Person wurde verletzt. Das meldete das Portal The Kyiv Independent unter Berufung auf den Gouverneur der Region.

Update vom 22. Januar, 17.20 Uhr: Die russischen Streitkräfte sollen neun ukrainische Angriffe in den letzten 24 Stunden abgefangen haben, berichtet das russische Nachrichtenmagazin Tass. Wie das russische Militär mitteilte, hätten sich die Angriffe in den Gebieten Kupjansk, Krasny Liman, Donezk, Saporoschija und Cherson ereignet.

„Einsatz- und taktische Flugzeuge, Drohnen, Raketentruppen und Artillerie zerstörten zwei Feldmunitionsdepots der 23. mechanisierten Brigade der Ukraine“, habe das Ministerium mitgeteilt. Außerdem sollen ein ukrainisches Flugzeug, sechs Marschflugkörper und 76 ukrainische Drohnen zerstört worden sein. Die Angaben beruhen auf Aussagen des russischen Militärs und lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Russland beendet Löscharbeiten an Gasterminal

Update vom 22. Januar, 17.00 Uhr: Nach mehr als einem Tag sollen die Löscharbeiten an einem Gasterminal des Unternehmens Luvatek in St. Petersburg beendet worden sein, berichtet die dpa. Nach einem ukrainischen Drohnenangriff ging das Terminal im Hafen Ust-Luga an der Ostsee in Flammen auf. „Der Brand ist vollständig liquidiert“, schrieb der Chef der Bezirksverwaltung von Kingisepp, Juri Sapalatski, am Montagnachmittag auf seinem Telegram-Kanal.

Zunächst hatte das russische Verteidigungsministerium den Treffer durch die Ukraine nicht bestätigt. Am Montag habe der Kremlsprecher Dmitri Peskow aber einen Treffer am Gasterminal eingeräumt. Das Unternehmen Novatek habe in seinem Pressebericht von einer „äußeren Einwirkung“ berichtet.

Ukraine wehrt acht russische Shahed-Drohnen ab

Update vom 22. Januar, 16.00 Uhr: In der Nacht vom 22. Januar soll Russland die Ukraine mit acht Shahed-Drohnen angegriffen haben, berichtet die ukrainische Luftwaffe. Die Drohnen seien in Richtung Mykolajiw, Cherson, Dnipropetrowsk und Kirowohrad geflogen. Wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte, seien alle unbemannten Flugzeuge zerstört worden.

Zuvor war die Rede von lediglich fünf feindlichen Drohnen. Bei dem Angriff habe es keine Verletzte oder Schäden gegeben, schreibt Ukrainska Pravda.

Ukraine zeiht sich aus Dorf in Charkiw zurück

Update vom 22. Januar, 15.15 Uhr: Der Sprecher der ukrainischen Bodentruppen, Wolodymyr Fityo, hatte mitgeteilt, dass sich die ukrainischen Soldaten aus dem Dorf Krokhmalny in der Region Charkiw zurückgezogen hätten. Fityo versicherte jedoch, dass dies keine Auswirkung auf die Sicherheit der benachbarten Einheiten darstelle.

Aus dem kleinen Dorf, das laut Fityo aus lediglich fünf Häusern bestünde, hätten sich die Truppen zurückgezogen, um sich in eine besser vorbereitete Stellung zu begeben. „Ihre Positionen wurden in die bisher vorbereiteten Verteidigungspositionen verlegt, wo sie jetzt die Stellung halten und den Feind am Vorrücken hindern. (...) Ich denke, das ist ein vorübergehendes Phänomen. Die Frontlinie wechselt täglich“, erklärte Fityo.

Selenskyj will ausländischen Soldaten ukrainische Staatsbürgerschaft anbieten

Update vom 22. Januar, 14.30 Uhr: Der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, habe vorgeschlagen, ausländischen Soldaten die ukrainische Staatsbürgerschaft anzubieten, berichtet die AFP. Die Staatsangehörigkeit soll zusätzlich zur ursprünglichen angenommen werden könne, teilte der Präsident auf sozialen Medien mit. Er begründe die Idee damit, dass die Soldaten für die „Ukraine kämpfen, als wäre sie ihr Heimatland“.

Bislang hätten Menschen, die die ukrainische Staatsbürgerschaft annehmen wollten, ihre alte ablegen müssen. Dies gelte zukünftig nur noch für die russische Staatsbürgerschaft. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs sollen sich tausende ausländische Soldatinnen und Soldaten der Ukraine angeschlossen haben. Auch Menschen aus Russland sollen darunter sein, die sich von der Regierung in Moskau abgewandt hätten.

Mann in Cherson stirbt durch russischen Drohnenangriff

Update vom 22. Januar, 13.55 Uhr: Ein russischer Drohnenangriff in der Region Cherson soll das Leben eines Mannes gefordert haben. Dies wurde von Oleksandr Produkin, dem Gouverneur der betroffenen Region, bekannt gegeben. Er berichtete, dass in Berislaw, einer Stadt in der Region, ein unbemanntes Fluggerät einen Sprengsatz auf einen Zivilisten fallen gelassen haben soll. Laut Produkin verstarb der Mann, der sich auf seinem Motorrad befand, unmittelbar am Angriffsort. Die Identifizierung des verstorbenen Einwohners ist noch im Gange.

Ukraine und Russland kämpfen erbittert um Donezk

Update vom 22. Januar, 11.40 Uhr: Russische Truppen haben laut dem Gouverneut der Region Donezk, Vadym Filashkin, die Stadt Kramatorsk beschossen. Bei dem Angriff sei ein 49-jähriger Mann gestorben. Die Tochter des Getöteten sei durch die Angriffe verletzt worden. „Die Russen beschossen die Stadt gegen 9.25 Uhr, wir ermitteln die Art der eingesetzten Waffe“, teilte Filashkin auf Facebook mit.

Der Gouverneur soll außerdem betont haben, dass Städte der Region Donezk, die eigentlich weit von der Front entfernt sind, nicht sicher seien. Deshalb fordere er die Bevölkerung zur Evakuierung auf, berichtet Ukrainska Pravda.

Erstmeldung: Kiew – In der von russischen Militärs kontrollierten Stadt Donezk wurde am Sonntag (21. Januar) nach Angaben der Besatzer ein Marktplatz von ukrainischer Artillerie getroffen. Dabei seien mindestens 28 Menschen getötet worden. Auch in anderen Teilen der Region Donezk habe es weitere Opfer ukrainischer Angriffe gegeben, die Gesamtzahl der Toten liege bei 28, außerdem gebe es 30 Verletzte.

Berichte über russische und ukrainische Luftangriffe

Die Fronten im Osten und Süden der Ukraine wurden am Sonntag von einer Reihe von Angriffen der ukrainischen und der russischen Luftwaffe erschüttert. Der ukrainische Generalstab berichtete am Abend, es seien neun russische Militärziele attackiert worden. Zugleich nannte der Generalstab ohne Ortsangaben auch eine Serie russischer Attacken am Sonntag. Bei den 69 Luftangriffen und durch Beschuss mit Raketen und Mehrfachraketenwerfern habe es erneut Opfer gegeben.

Schwere Kämpfe im Sektor Awdijiwka und Bachmut im Ukraine-Krieg

Nach einer neuen Serie massiver russischer Attacken auf ukrainische Städte und Dörfer hat Präsident Wolodymyr Selenskyj Konsequenzen für die Angreifer versprochen. „Russland wird für all diesen Terror zur Rechenschaft gezogen werden“, sagte der ukrainische Staatschef am Sonntag in seiner allabendlichen Videoansprache. „Ohne die Entscheidungen Moskaus, diese Aggression und diesen Terror auszulösen, wären abertausende von Menschen heute noch am Leben.“ Daher müssten sowohl die individuellen Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden als auch der gesamte russische Staat. „Russland muss lernen und sich immer daran erinnern, dass der Aggressor am meisten durch Aggression verliert.“

Vor Selenskyj hatte bereits der Generalstab in Kiew von der neuen Serie russischer Angriffe am Sonntag berichtet. „Die heftigsten Kämpfe gab es im Sektor Awdijiwka sowie in Bachmut, Marjinka, Kupjansk und im Süden der Ukraine“, sagte Selenskyj. „Allein an diesem Tag beschossen russische Unmenschen mehr als hundert Städte, Ortschaften und ukrainische Dörfer in neun Regionen: von Tschernihiw und Sumy bis Mykolajiw und Kirowohrad.“ Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich meist kaum unabhängig überprüfen. (red mit Agenturmaterial)

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