News-Ticker zum Ukraine-Krieg

„Angespannte“ Lage an Front: Ukraine besiegt Russland offenbar in Cherson

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Die Lage in der Ukraine spitzt sich nach russischen Angaben immer stärker auf eine „unkontrollierte Eskalation“ zu. Der News-Ticker.

  • „Wagner“-Gruppe: Söldner sollen besetzte Gebiete für Russland verteidigen
  • Möglicher Notfall: Sorge vor Blackout in Deutschland wächst
  • Hinweis der Redaktion: Alle Neuigkeiten und Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie in unserem News-Ticker. Die Angaben aus Russland und der Ukraine stammen teilweise von Kriegsparteien im Ukraine-Konflikt und lassen sich deshalb nicht unmittelbar unabhängig überprüfen.

+++ 16.25 Uhr: Dieser News-Ticker ist beendet. Weitere Entwicklungen und Neuigkeiten zum Ukraine-Krieg können Sie in unserem neuen News-Ticker nachlesen.

+++ 11.50 Uhr: Die russische Militärverwaltung im besetzten Cherson will angesichts des ukrainischen Vormarsches die verbliebenen Männer für eine paramilitärische Heimatwehr rekrutieren. „Alle Männer, die aus eigenem Willen in Cherson geblieben sind, haben die Möglichkeit, in die Reihen der Territorialverteidigung einzutreten“, teilte die Verwaltung am Montag (24. Oktober) auf ihrem Telegram-Kanal mit. Gleichzeitig fordern die Besatzer Zivilisten in der Region zur Flucht auf.

Der Kommandeur der russischen Truppen in der Ukraine, Sergej Surowikin, kündigte zudem „schwierige Entscheidungen“ an, was Beobachter als Indiz für einen geplanten Abzug deuten. Zugleich mehren sich Informationen, dass die russischen Truppen Wertgegenstände und wichtige Dokumente aus der Stadt Cherson abtransportiert haben. Meldungen darüber, dass Offiziere bereits in den rückwärtigen Raum verlegt wurden, können unabhängig nicht bestätigt werden. Die russische Führung, die erst im September das Gebiet Cherson offiziell annektiert hat, bestreitet Rückzugspläne.

Reservisten aus Russland beim Training in Cherson. Im Ukraine-Krieg zählt die Region aktuell zu den heißesten Fronten.

News im Ukraine-Krieg: Russland fordert Bevölkerung zur Flucht auf

+++ 9.20 Uhr: Die russischen Behörden in den besetzten Gebieten von Cherson drängen die Bewohner angesichts der erwarteten Gegenoffensive weiterhin zur Flucht. Seit Dienstag wurden etwa 25.000 Menschen evakuiert, so der von Russland eingesetzte stellvertretende Leiter der Region Kirill Stremousov. „Wir empfehlen Ihnen erneut, die Stadt und das Westufer des Dnipro zu verlassen“, sagte Stremousov in einer auf Telegram veröffentlichten Videobotschaft. „Wir werden Cherson nicht aufgeben.“ Die russische Verwaltung der besetzten Stadt forderte die Einwohner auf, „Dokumente, Geld, Wertsachen und Kleidung“ mitzunehmen, da „die Lage an der Front angespannt“ sei.

Der Ukraine-Krieg in Bildern – Zerstörung, Widerstand und Hoffnung

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat am 24. Februar 2022 begonnen. Im November konnten die ukrainischen Streitkräfte die Stadt Cherson befreien. Doch für die Menschen vor Ort ist die Lage noch immer katastrophal. Es gibt weder Strom noch fließendes Wasser. Hier kämpfen sie um die Verteilung von Hilfsgütern im Zentrum der Stadt.
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat am 24. Februar 2022 begonnen. Im November konnten die ukrainischen Streitkräfte die Stadt Cherson befreien. Doch für die Menschen vor Ort ist die Lage noch immer katastrophal. Es gibt weder Strom noch fließendes Wasser. Hier kämpfen sie um die Verteilung von Hilfsgütern im Zentrum der Stadt. © BULENT KILIC/afp
Am 24. Februar beginnt Russland mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine. Die Stadt Tschuhujiw wird bereits am ersten Tag des Krieges bombardiert. Helena, eine 53 Jahre alte Lehrerin, steht dort vor einem Krankenhaus.
Die Stadt Tschuhujiw wird bereits am ersten Tag des Krieges bombardiert. Helena, eine 53 Jahre alte Lehrerin, steht dort vor einem Krankenhaus. © Aris Messinis/afp
Das „Z“ findet sich, wie hier am Kontrollpunkt Perekop nahe der Halbinsel Krim, auf nahezu allen Militärfahrzeugen der russischen Armee. Es wird im weiteren Verlauf zum Symbol für den Überfall Russlands auf die Ukraine.
Das „Z“ findet sich, wie hier am Kontrollpunkt Perekop nahe der Halbinsel Krim, auf nahezu allen Militärfahrzeugen der russischen Armee. Es wird im weiteren Verlauf zum Symbol für den Überfall Russlands auf die Ukraine. © Sergei Malgavko/dpa
Zu Beginn des Ukraine-Kriegs kommt es wie hier in Moskau in zahlreichen Städten Russlands zu Demonstrationen. Die Staatsmacht im Kreml geht mit aller Härte gegen die Teilnehmenden vor. Tausende Personen werden verhaftet.
Zu Beginn des Ukraine-Kriegs kommt es wie hier in Moskau in zahlreichen Städten Russlands zu Demonstrationen. Die Staatsmacht im Kreml geht mit aller Härte gegen die Teilnehmenden vor. Tausende Personen werden verhaftet. © Sergei Mikhailichenko/afp
Weltweit gehen die Menschen gegen den Ukraine-Krieg auf die Straßen. Eine Demonstrantin in Montreal (Kanada) macht deutlich, wen sie für das Leid in der Ukraine verantwortlich macht: Russlands Präsidenten Wladimir Putin.
Weltweit gehen die Menschen gegen den Ukraine-Krieg auf die Straßen. Eine Demonstrantin in Montreal (Kanada) macht deutlich, wen sie für das Leid in der Ukraine verantwortlich macht: Russlands Präsidenten Wladimir Putin. © Andrej Ivanov/afp
Wolodymyr Selenskyj meldet sich mit einer nächtlichen Videobotschaft aus Kiew - während der russische Angriff auf die Hauptstadt läuft. Der Präsident wird im Verlauf des Kriegs zur Galionsfigur des ukrainischen Widerstands gegen die russische Invasion.
Wolodymyr Selenskyj meldet sich mit einer nächtlichen Videobotschaft aus Kiew - während der russische Angriff auf die Hauptstadt läuft. Der Präsident wird im Verlauf des Kriegs zur Galionsfigur des ukrainischen Widerstands gegen die russische Invasion. © Facebook/afp
Die Verluste Russlands lassen sich vor allem auf die hohe Kampfmoral der ukrainischen Bevölkerung zurückführen. Diese Frau lässt sich in Lwiw an einem Sturmgewehr des Typs AK-47 ausbilden.
Die Verluste Russlands lassen sich vor allem auf die hohe Kampfmoral der ukrainischen Bevölkerung zurückführen. Diese Frau lässt sich in Lwiw an einem Sturmgewehr des Typs AK-47 ausbilden. © Daniel Leal/afp
Der Kampf um Kiew tobt vor allem in der Anfangsphase. Die Hauptstadt der Ukraine ist von den Angriffen Russlands schwer gezeichnet. Doch der Widerstand hält an. Putins Armee gelingt es nicht, Kiew einzunehmen.
Der Kampf um Kiew tobt vor allem in der Anfangsphase. Die Hauptstadt der Ukraine ist von den Angriffen Russlands schwer gezeichnet. Doch der Widerstand hält an. Putins Armee gelingt es nicht, Kiew einzunehmen. © Daniel Leal/afp
Ein sieben Jahre altes Mädchen aus der Ukraine hat es nach Moldawien geschafft. Laut dem UNHCR sind allein in den ersten drei Monaten des Krieges mehr als sechs Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen.
Ein sieben Jahre altes Mädchen aus der Ukraine hat es nach Moldawien geschafft. Laut dem UNHCR sind allein in den ersten drei Monaten des Krieges mehr als sechs Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. © Nikolay Doychinov/afp
Irpin, ein Vorort Kiews, wird von der russischen Artillerie unter Beschuss genommen. Yevghen Zbormyrsky, 49 Jahre alt, sucht vor seinem zerstörten Haus Schutz vor dem Angriff aus Russland.
Irpin, ein Vorort Kiews, wird von der russischen Artillerie unter Beschuss genommen. Yevghen Zbormyrsky, 49 Jahre alt, sucht vor seinem zerstörten Haus Schutz vor dem Angriff aus Russland. © Aris Messinis/afp
Blutspuren in einem Zug in Kramatorsk, der für die Evakuierung von Zivilisten genutzt wurde, zeugen von den Grausamkeiten im Ukraine-Krieg.
Blutspuren in einem Zug in Kramatorsk, der für die Evakuierung von Zivilisten genutzt wurde, zeugen von den Grausamkeiten im Ukraine-Krieg. © Fadel Senna/afp
Der Zusammenhalt zwischen der Armee und der Bevölkerung im Ukraine-Krieg ist beispielhaft. In Irpin helfen Soldaten bei der Evakuierung einer Frau über eine zerstörte Brücke.
Der Zusammenhalt zwischen der Armee und der Bevölkerung im Ukraine-Krieg ist beispielhaft. In Irpin helfen Soldaten bei der Evakuierung einer Frau über eine zerstörte Brücke. © Aris Messinis/afp
Mitten Krieg geben Valery (l.) und Lesya sich in einem Außenposten vor Kiew das Ja-Wort. Beide kämpfen in der Armee der Ukraine gegen Russland.
Mitten im Krieg geben Valery (l.) und Lesya sich in einem Außenposten vor Kiew das Ja-Wort. Beide kämpfen in der Armee der Ukraine gegen Russland. © Genya Savilov/afp
Per Videoschalte hält Wolodymyr Selenskyj eine Rede im Deutschen Bundestag. Für seinen historischen Auftritt erhält der ukrainische Präsident Applaus - und im weiteren Verlauf die Zusage zur Lieferung von schweren Waffen aus Deutschland.
Per Videoschalte hält Wolodymyr Selenskyj eine Rede im Deutschen Bundestag. Für seinen historischen Auftritt erhält der ukrainische Präsident Applaus - und im weiteren Verlauf die Zusage zur Lieferung von schweren Waffen aus Deutschland. © Michael Kappeler/dpa
Vitali Klitschko im von russischen Angriffen zerstörten Kiew. Der ehemalige Boxweltmeister ist Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt und organisiert dort den Widerstand gegen Russlands Armeen.
Vitali Klitschko im von russischen Angriffen zerstörten Kiew. Der ehemalige Boxweltmeister ist Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt und organisiert dort den Widerstand gegen Russlands Armeen. © Sergej Supinsky/afp
Immer wieder nimmt Russland Kiew unter Beschuss. Bei einem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum sterben mindestens sechs Menschen.
Immer wieder nimmt Russland Kiew unter Beschuss. Bei einem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum sterben mindestens sechs Menschen. © Aris Messinis/afp
Doch nicht nur Kiew, auch Charkiw ist zu Beginn des Krieges heftig umkämpft. Ein Mann flieht aus der Stadt, während im Hintergrund russische Raketen einschlagen.
Doch nicht nur Kiew, auch Charkiw ist zu Beginn des Krieges heftig umkämpft. Ein Mann flieht aus der Stadt, während im Hintergrund russische Raketen einschlagen. © Aris Messinis/afp
Russland muss im Ukraine-Krieg unerwartet hohe Verluste in Kauf nehmen. Davon zeugen etliche zerstörte Panzer und Militärfahrzeuge, deren Überreste auf einer Straße Richtung Butscha zu sehen sind.
Russland muss im Ukraine-Krieg unerwartet hohe Verluste in Kauf nehmen. Davon zeugen etliche zerstörte Panzer und Militärfahrzeuge, deren Überreste auf einer Straße Richtung Butscha zu sehen sind. © Aris Messinis/afp
Wochenlang tobt die Schlacht um Mariupol. Die Hafenstadt im Osten der Ukraine gleicht einem Trümmerfeld. Ein russischer Soldat hält die Zerstörung mit seinem Handy fest.
Wochenlang tobt die Schlacht um Mariupol. Die Hafenstadt im Osten der Ukraine gleicht einem Trümmerfeld. Ein russischer Soldat hält die Zerstörung mit seinem Handy fest. © Alexander Nemenov/afp
Raketenangriffe spielen im Ukraine-Krieg eine besonders große Rolle. Ein Soldat der Ukraine inspiziert die Überreste einer ballistischen Rakete aus russischen Beständen auf einem Feld nahe Bohodarove im Osten des Landes.
Raketenangriffe spielen im Ukraine-Krieg eine besonders große Rolle. Ein Soldat der Ukraine inspiziert die Überreste einer ballistischen Rakete aus russischen Beständen auf einem Feld nahe Bohodarove im Osten des Landes. © Yasuyoshi Chiba/afp
Anwohnerinnen und Anwohner aus Mariupol kommen in Saporischschja im Südosten der Ukraine an. Darunter befinden sich auch zahlreiche Personen, die fast zwei Monate in Schutzräumen des Asowstal-Stahlwerks ausgeharrt haben.
Anwohnerinnen und Anwohner aus Mariupol kommen in Saporischschja im Südosten der Ukraine an. Darunter befinden sich auch zahlreiche Personen, die fast zwei Monate in Schutzräumen des Asowstal-Stahlwerks ausgeharrt haben. © dpa
Die Kämpfer des Asowstahl-Stahlwerks in Mariupol werden in der Ukraine wie Helden gefeiert. Wochenlang hielten sie die russische Armee auf und der Belagerung stand. Am Ende und nach hohen Verlusten verkündet der Kreml aber die Einnahme des Stahlwerks und damit die Kontrolle über Mariupol.
Die Kämpfer des Asowstahl-Stahlwerks in Mariupol werden in der Ukraine wie Helden gefeiert. Wochenlang hielten sie die russische Armee auf und der Belagerung stand. Am Ende und nach hohen Verlusten verkündet der Kreml aber die Einnahme des Stahlwerks und damit die Kontrolle über Mariupol. © Dmytro ‚Orest‘ Kozatskyi/afp
Die Panzerhaubitze 2000 ist das modernste Artilleriegeschütz in der Bundeswehr.
Am 21. Juni treffen die ersten schweren Waffen aus Deutschland in der Ukraine ein. Die Panzerhaubitze 2000 ist das modernste Artilleriegeschütz der Bundeswehr. Sie sieht aus wie ein riesiger Kampfpanzer und kann Ziele in 40 Kilometern Entfernung treffen.  © Sven Eckelkamp/Imago
bombardiert die russische Luftwaffe ein Einkaufszentrum in der ostukrainischen Stadt Krementschuk
Am 27. Juni bombardiert Russland ein Einkaufszentrum im 100 Kilometer von der Frontlinie entfernten Krementschuk. Zum Zeitpunkt des Angriffs befinden sich laut ukrainischen Angaben etwa 1000 Menschen in dem Gebäude, mindestens achtzehn Menschen werden getötet. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bezeichnet die Attacke als „absoluten Horror“.  © STR/afp
Dieses Satellitenbild von Maxar Technologies zeigt einen Überblick über die Schlangeninsel im Schwarzen Meer.
Nach wiederholten ukrainischen Angriffen zieht sich das russische Militär Ende Juni von der Schlangeninsel südlich von Odessa zurück. Russland spricht von einem „Zeichen des guten Willens“. Die Die Ukraine feiert die Rückeroberung dagegen als Sieg. „KABOOM! Keine russischen Truppen mehr auf der Schlangeninsel“, schreibt der Leiter des Präsidialamts, Andrij Jermak, auf Twitter. „Unsere Streitkräfte haben großartige Arbeit geleistet.“ © dpa
In der Nacht auf den 29. Juli brannte nach einer Explosion ein Gefängnis in Oleniwka, in der von pro-russischen Separatisten besetzten Donezk-Region, aus.
In der Nacht auf den 29. Juli kommen bei einem Angriff auf ein Gefängnis in Oleniwka in der Donezk-Region Dutzende ukrainische Kriegsgefangene ums Leben. Der ukrainische Generalstab beschuldigt Russland, damit Folter von Gefangenen und Hinrichtungen verschleiern zu wollen. Prorussische Separatisten hingegen bezichtigten die Ukraine, für den Angriff verantwortlich zu sein © afp
Auf dem Gelände des Militärflugplatzes Saki nahe Nowofjodorowka kommt es zu heftigen Explosionen.
Am 9. August erschüttern mehrere Explosionen eine russische Luftwaffenbasis auf der 2014 annektierten Halbinsel Krim. Mehrere Flugzeuge werden zerstört. Eine Woche später detoniert auf der Krim ein russisches Munitionslager. Rusland spricht von einem „Sabotageakt“. © dpa
Dieses Satellitenbild von Planet Labs PBC zeigt das von russischen Truppen besetzte Kernkraftwerk Saporischschja.
Das Atomkraftwerk Saporischschja ist schwer umkämpft. Das Artilleriefeuer lässt international die Angst vor einer Atomkatastrophe steigen. Am 25. August wird das AKW erstmals in seiner Geschichte vom Stromnetz getrennt. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig den Beschuss des Kraftwerksgeländes und der Umgebung vor. © Planet Labs Pbc/dpa
Rauch steigt über einem Feuer in einem Naturschutzgebiet in der Nähe der Stadt Mykolajiw nach einem Beschuss durch die Streitkräfte der Ukraine auf.
Am 29. August gelingt den ukrainischen Truppen an mehreren Stellen in der Oblast Cherson ein Vorstoß über feindliche Frontlinien. Das russische Verteidigungsministerium bestätigt eine ukrainische Offensive bei den von Russland besetzten Gebieten in der Oblast Cherson und der Oblast Mykolajiw. © Kherson Region Emergency Service/Imago
Einheiten der ukrainischen Streitkräfte sind in der Region Charkiw unterwegs.
Im September erobert die Ukraine im Zuge ihrer Gegenoffensive in der Oblast Charkiw die strategisch bedeutsamen Städte Kupjansk und Isjum von Russland zurück und durchbricht die Frontlinie an mehreren Stellen.  © Imago
Im Zuge ihrer Gegenoffensive im Raum Charkiw gelingt es den ukrainischen Streitkräften in wenigen Tagen erhebliche Gewinne zu erzielen. In dieser Phase gelingt ihnen Anfang Oktober auch die Rückeroberung von Lyman in der Oblast Donezk.
Im Zuge ihrer Gegenoffensive im Raum Charkiw gelingt es den ukrainischen Streitkräften in wenigen Tagen erhebliche Gewinne zu erzielen. In dieser Phase gelingt ihnen Anfang Oktober auch die Rückeroberung von Lyman in der Oblast Donezk.  © YASUYOSHI CHIBA/afp
Mitten im Krieg bringt der britische Streetart-Künstler Banksy den Menschen in der Ukraine mit mehreren Werken seine Solidarität zum Ausdruck. So wirft ein kleiner Judoka in den Ruinen eines Kindergartens in Borodyanka nahe Kiew einen erwachsenen Kämpfer zu Boden, dessen Gestalt ein wenig der des russischen Präsidenten Wladimir Putin ähnelt.
Mitten im Krieg bringt der britische Streetart-Künstler Banksy den Menschen in der Ukraine mit mehreren Werken seine Solidarität zum Ausdruck. So wirft ein kleiner Judoka in den Ruinen eines Kindergartens in Borodyanka nahe Kiew einen erwachsenen Kämpfer zu Boden, dessen Gestalt ein wenig der des russischen Präsidenten Wladimir Putin ähnelt. © GENYA SAVILOV/afp
Im November erobert die ukrainische Armee auch die Stadt Cherson zurück. Am 11. November gab Russland den Rückzug von 30.000 Soldaten aus dem westlich des Dnepr liegenden Teil der Cherson-Region bekannt. Zwei Tage später feiern die Menschen die Befreiung der Stadt, die ukrainischen Soldaten werden herzlich begrüßt.
Im November erobert die ukrainische Armee auch die Stadt Cherson zurück. Am 11. November gab Russland den Rückzug von 30.000 Soldaten aus dem westlich des Dnepr liegenden Teil der Cherson-Region bekannt. Zwei Tage später feiern die Menschen die Befreiung der Stadt, die ukrainischen Soldaten werden herzlich begrüßt.  © afp

Die von Russland eingesetzten Verantwortlichen im Süden der Ukraine versuchen, bis zu 60.000 Menschen zu evakuieren, die am Westufer des Flusses Dnipro leben.

News im Ukraine-Krieg: Selenskyj fordert Bevölkerung zum Stromsparen auf

+++ 8.59 Uhr: Nach den schweren Zerstörungen am ukrainischen Stromnetz durch russischen Beschuss vom Samstag (Siehe Update vom 22. Oktober, 11.20 Uhr) machen die Reparaturarbeiten nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj Fortschritte. Es sei aber eine langwierige und komplizierte Arbeit. Er forderte die Bürger weiter zum Stromsparen auf. Seit Samstag seien 1,5 Millionen Haushalte wieder mit Strom versorgt worden, teilte der Versorger Ukrenergo mit. Russland hatte bestätigt, seine Angriffe im Ukraine-Krieg neben militärischen Zielen mittlerweile auch auf Energie-Infrastruktur zu konzentrieren.

Update vom Montag, 24. Oktober, 6.45 Uhr: Die USA, Frankreich und Großbritannien haben die russischen Anschuldigungen zurückgewiesen, die Ukraine plane den Einsatz einer sogenannten schmutzigen Bombe mit radioaktivem Material (siehe Update vom Sonntag, 23. Oktober, 14.15 Uhr). Die drei Länder bezeichneten die Behauptung als „durchsichtig falsch“, wie es in einer gemeinsamen Erklärung heißt, die am Sonntag vom US-Außenministerium veröffentlicht wurde. Darin warnen sie Russland auch davor, derartige Anschuldigungen als „Vorwand für die Eskalation“ im Ukraine-Krieg zu benutzen.

News im Ukraine-Krieg: Selenskyj warnt – Russland bereitet „etwas Schmutziges“ vor

+++ 20.43 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Weltgemeinschaft zu entschlossenem Widerstand gegen eine weitere Eskalation des Krieges durch Russland aufgerufen. Wenn Moskau der Ukraine vorwerfe, eine sogenannte schmutzige Bombe werfen zu wollen, bereite es selber irgendetwas Schmutziges vor. Das sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Sonntag.

Er sprach von einem „Telefonkarussell“ des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu mit den Ministern der Nato-Staaten Frankreich, Großbritannien, der Türkei und den USA. Schoigu hatte darin am Sonntag vor angeblichen Plänen der Ukraine mit einer nuklear verseuchten Bombe gewarnt. „Wenn jemand in unserem Teil Europas Atomwaffen einsetzen kann, dann ist das nur einer - und dieser eine hat dem Genossen Schoigu befohlen, dort anzurufen“, sagte Selenskyj unter Anspielung auf Russlands Staatschef Wladimir Putin. Die Welt müsse klarstellen, dass sie nicht bereit sei, diesen „Schmutz“ zu schlucken.

„Wohin Russland auch geht, es hinterlässt Massengräber, Folterlager, zerstörte Städte und Dörfer, vermintes Land, zerstörte Infrastruktur und Naturkatastrophen“, sagte der Präsident. Die Ukraine versuche dagegen, ihren Menschen wieder ein normales Leben zu ermöglichen. „Wo die Ukraine ist, wird kein Leben zerstört.“

News im Ukraine-Krieg: Russischer Verteidigungsminister warnt vor „schmutziger Bombe“

+++ 15.40 Uhr: Wie die Zeitung Kyiv Independent unter Berufung auf das Nationale Widerstandszentrum berichtet, haben russische Truppen in der Stadt Cherson offenbar die Internetverbindung gekappt. Russische Truppen hätten das Telekommunikations-Equipment abgebaut, um Personen in der Stadt daran zu hindern, Informationen mit der ukrainischen Armee zu teilen. Die russischen Kräfte planten demnach, die Stadt ohne Mobilfunkverbindung, Fernsehen und Radio zurückzulassen, um eine Informationsblockade entstehen zu lassen.

+++ 14.15 Uhr: Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat in einem Telefonat mit seinem französischen Amtskollegen behauptet, Kiew plane zur Diskreditierung Moskaus die Zündung einer radioaktiven Bombe. Berichten der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zufolge hat Schoigu „seine Besorgnis über mögliche Provokationen der Ukraine mithilfe einer ‚schmutzigen Bombe‘ übermittelt“, wie das russische Verteidigungsministerium mitgeteilt haben soll. Als „schmutzige Bombe“ werden konventionelle Sprengsätze bezeichnet, die auch radioaktives Material verstreuen. Die Ukraine, die nach dem Zerfall der Sowjetunion ihre Atomwaffen abgegeben hat, unterstellt ihrerseits Russland, den Abwurf einer solchen Bombe zu planen.

Laut dem russischen Verteidigungsministerium spitzt sich die Lage in der Ukraine immer stärker auf eine „unkontrollierte Eskalation“ zu. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti behauptete, dass Kiew die Fertigstellung einer kleinen taktischen Atombombe faktisch abgeschlossen habe und bereit sei, diese auf eigenem Boden zu zünden, „um eine starke antirussische Kampagne zu starten, die das Vertrauen zu Moskau untergraben soll“.

News im Ukraine-Krieg: Söldner sollen besetzte Gebiete für Russland verteidigen

+++ 11.53 Uhr: Nach Einschätzung britischer Geheimdienste bereitet Russland mit großem Aufwand die Verteidigung seiner besetzten Gebiete in der Ukraine vor. Dies solle mutmaßlich rapide ukrainische Gegenoffensiven abwehren, hieß es am Sonntag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums auf Twitter.

Der Chef der Söldnereinheit „Wagner“, Jewgeni Prigoschin, habe Mitte Oktober online angekündigt, mit seinen Teams eine abgesicherte „Wagner-Linie“ aufzubauen, um die besetzte Region Luhansk zu verteidigen. Den Angaben Prigoschins zufolge sei es wahrscheinlich, dass auch der Fluss Siwerskyj Donez in diese Verteidigungszone integriert werden solle, hieß es von den Briten. Auf veröffentlichten Bildern sei ein Abschnitt mit neu errichteten Panzerabwehrsystemen und Gräben südöstlich der Stadt Kreminna in der Region Luhansk zu sehen.

+++ 10.15 Uhr: In der ukrainischen Region Donezk ist es erneut zu russischen Angriffen mit zivilen Opfern gekommen. Laut dem Gouverneur des Oblast Donezk, Pavlo Kyrylenko, wurden zwei Menschen getötet und weitere verletzt. Wie Kyiv Independent berichtet, ist es auch in Mykolajiw zu einem russischen Raketenangriff gekommen.

Nach Angaben des Institute for the Study of War (ISW) zielen die russischen Angriffe darauf ab, die Ukraine zu zwingen, mehr in den Schutz der Infrastruktur statt in eine Gegenoffensive zu investieren. Russlands Angriffskampagne schaffe eine humanitäre Tragödie in Bezug auf die ukrainische Energieinfrastruktur. Die Expertinnen und Experten des ISW fügen hinzu, dass Stromausfälle, kaltes Wetter und beschädigte Gebäude das Leiden der ukrainischen Zivilbevölkerung im Winter wahrscheinlich noch verschlimmern werden.

News im Ukraine-Krieg: Sorge vor Blackout in Deutschland wächst

+++ 8.46 Uhr: In Deutschland wächst die Sorge vor einem möglichem Blackout und damit das Bedürfnis, für den Notfall vorzusorgen. Beim Bürgerservice des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) habe sich die Zahl der Anfragen von Bürgern deutlich erhöht, berichtete ein BBK-Sprecher.

Es gebe inzwischen ein breites Interesse an der privaten Notfallvorsorge – „bereits seit der Corona-Pandemie – aber noch einmal verstärkt durch das Hochwasser vergangenen Sommer sowie mit Beginn des Ukrainekrieges“. Auch die Bestellungen für den „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ hätten stark zugenommen. Inzwischen ist die Broschüre laut BBK-Webseite vergriffen.

+++ 6.36 Uhr: In seiner abendlichen Videobotschaft hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wiederholt, die Ukraine sei trotz russischer Raketenangriffe in den illegal annektierten Gebieten auf dem Vormarsch. Russland ziehe sich auf dem Schlachtfeld zurück und merke, dass es verliere. Daher müsse es die Energieinfrastruktur und Zivilisten angreifen, um militärische Erfolge vorzutäuschen. 
 
Angesichts der schweren Schäden an der Energieversorgung forderte Selenskyj die Bevölkerung erneut zum Stromsparen auf. Nach seiner Darstellung waren unter anderem die Regionen Chmelnyzkyj, Odessa, Saporischschja und Dnipropetrowsk neben vielen anderen betroffen von den Angriffen. 

Update vom Sonntag, 23. Oktober, 5.55 Uhr: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich für eine Wiederaufnahme der russischen Gaslieferungen nach dem Ukraine-Krieg ausgesprochen. „Wir brauchen langfristige Verträge für Flüssiggaslieferungen aus den USA, Katar und anderen arabischen Ländern. Außerdem müssen wir endlich eigenes Erdgas in der Nordsee erschließen. Und wenn der Krieg vorbei ist, sollten wir auch wieder Gas aus Russland nutzen“, sagte Kretschmer der Bild am Sonntag.

News im Ukraine-Krieg: Stromversorgung von über 1,4 Millionen ukrainischen Haushalten unterbrochen

+++ 22.45 Uhr: Mychajlo Podoljak, Berater des ukrainischen Präsidialamtes, erklärt, es hänge von den europäischen Staats- und Regierungschefs ab, ob der russische Präsident Wladimir Putin in der Lage sei, seinen Plan im Ukraine-Krieg umzusetzen. Russland wolle durch gezielte Angriffe auf die Infrastruktur der Ukraine eine neue Flüchtlingskrise in Europa auslösen. „Der einzige Weg, eine humanitäre Katastrophe zu verhindern, ist die schnelle Übergabe von Luftabwehrsystemen und zusätzlichen Raketen“, schrieb er auf Twitter. 

Durch russische Angriffe auf kritische Infrastrukturen in der Ukraine wurde am heutigen Samstag laut Bericht des Kyiv Independent die Stromversorgung von über 1,4 Millionen ukrainischen Haushalten unterbrochen. Die russischen Angriffe hatten das staatliche Energieunternehmen Ukrenergo gezwungen, die Stromversorgung im ganzen Land einzuschränken.

+++ 22.30 Uhr: Nach Angaben des Bürgermeisters der nordwest-ukrainischen Stadt Luzk, Ihor Polischtschuk, wurde die örtliche Energieanlage durch einen Raketeneinschlag praktisch zerstört. Er teilte via Telegramm mit: „Die Energieanlage, die getroffen wurde, ist schwer beschädigt. (…) Es ist derzeit unmöglich, sie wiederherzustellen.“ Nach vorläufigen Informationen sei sie von drei Kh-101-Raketen getroffen worden. Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte teilte zudem in seinem abendlichen Bericht mit: „Im Laufe der letzten 24 Stunden haben die Besatzer 40 Raketenangriffe durchgeführt und 16 iranische Angriffsdrohnen vom Typ Shahed-136 eingesetzt. Unsere Verteidigung schoss 20 Marschflugkörper und elf Drohnen ab.“

News im Ukraine-Krieg: Selenskyj fordert Warnung vor Nuklearschlag

+++ 21.50 Uhr: Wolodymyr Selenskyj plädiert im kanadischen Fernsehen dafür, dass die Welt Russland vor einem nuklearen Angriff auf die Regierungsgebäude in Kiew warnen sollte. Das sagte der ukrainische Präsident in einem Interview mit den Sendern CTV und CBC. Es spiele dabei keine Rolle, ob die Ukraine ein Nato-Land sei oder nicht. Wenn Russland einen nuklearen Angriff auf das ukrainische Regierungszentrum durchführe, dann müsse die Antwort der Welt ein Angriff auf das russische Regierungszentrum sein. Selenskyj betonte, dass die Ukraine mit einem Nachbarn lebe, „der nichts anderes versteht als Gewalt.“

+++ 21.20 Uhr: Nach Angaben des Leiters der militärischen Stadtverwaltung Olexji Rewa ist die Sicherheitslage in der Frontstadt Bachmut sehr heikel. Die russische Armee zerstöre die Gemeinde und attackiere zivile Personen. Die feindliche Artillerie und Luftwaffe beschießen demnach die Wohnviertel der Stadt. Ganze Wohnblöcke der Hochhäuser würden einstürzen. Auch dutzende Einfamilienhäuser seien ausgebrannt, schrieb Rewa auf Facebook weiter. Die Infrastruktur der Stadt sei vollständig zerstört, eine Wiederherstellung der Strom- und Wasserversorgung nicht möglich. Er rief die Einwohner dazu auf, die Stadt zu verlassen.

News im Ukraine-Krieg: Russen verlassen Dörfer in Cherson

+++ 20.40 Uhr: Nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte haben alle russischen Besatzer die Dörfer Charivne und Chkalove im Gebiet Cherson verlassen. Im Ort Beryslaw, unweit des Wasserkraftwerks Kachowka, seien Offiziere und medizinisches Personal evakuiert worden.

Das meldete der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine. In der Stadt Cherson komme es vermehrt zu Plünderungen und anderweitigen illegalen Aktionen. Die Besetzer beschlagnahmen demnach Autos der örtlichen Bevölkerung und versuchten, die Stadt über eine Fähre zu verlassen.

News im Ukraine-Krieg: Belgorod in Russland meldet erneuten Beschuss

+++ 18.55 Uhr: Der Gouverneur der russischen Grenzregion Belgorod wirft der Ukraine erneut schweren Beschuss des Gebiets vor. Zwei Menschen seien dabei am heutigen Samstag in der Grenzstadt Schebekino getötet worden, teilte Wjatscheslaw Gladkow mit. Elf Menschen seien verletzt worden, vier davon schwer. Gladkows Angaben nach wurde bei dem Beschuss auch Energie-Infrastruktur getroffen. Rund 15.000 Menschen seien zeitweilig ohne Strom, Heizung und Wasser gewesen.

Das Gebiet Belgorod klagt neben anderen Grenzregionen seit Beginn des russischen Angriffskrieges immer wieder über Beschuss aus der Ukraine. Diese dementierte die Vorwürfe. Nach Darstellung des russischen Gouverneurs hat sich die Lage in den vergangenen Wochen weiter verschärft. Gladkow ordnete daher eine strengere Bewachung von Objekten der Energie-Infrastruktur an.

News im Ukraine-Krieg: Staudamm-Betreiber bereitet sich auf „Worst-Case-Szenario“ vor

+++ 16.00 Uhr: Nachdem sich Russland und die Ukraine gegenseitig vorgeworfen haben, den Kachowka-Staudamm zerstören zu wollen, will sich der Betreiber nun auf ein „Worst-Case-Szenario“ vorbereiten. Der Damm liegt flussaufwärts der umkämpften Stadt Cherson und wird derzeit von Russland kontrolliert. Erst am Samstag (21. Oktober) hatte der ukrainische Präsident Selenskyj behauptet, dass Russland den Damm vermint habe und einen „Terroranschlag“ plane (Siehe Update vom 21. Oktober, 22.21 Uhr).

Der Betreiber sagte jetzt, er lasse vermehrt Wasser ab, um die Flutwelle im Falle einer Zerstörung kleinzuhalten. Dies berichtete das ukrainische Nachrichtenportal Ukrainska Pravda unter Berufung auf russische Medien. Die Ukraine hat internationale Organisationen aufgefordert, eine Beobachtermission zu dem Damm in der umkämpften Region zu schicken. Demnach seien Hunderttausende Menschen bedroht, wenn die Anlage zerstört werden würde. Auch Russland wirft der Ukraine vor, einen Angriff auf den Damm zu planen.

News zum Ukraine-Krieg: Menschen sollen Cherson „sofort“ verlassen

+++ 14.55 Uhr: Die prorussischen Behörden in Cherson haben die Menschen dazu aufgefordert, die Stadt „sofort“ zu verlassen. Grund für die Anordnung seien die „angespannten Situation an der Front“ sowie andauernde Angriffe auf die Stadt, verkündete die russische Administration am Samstag (22. Oktober) auf Telegram. Die Evakuierungen über den an Cherson grenzenden Fluss Dnepr sind seit Mittwoch in Gange. Zuvor hatten Truppen der Ukraine mehrere Ortschaften im Gebiet Cherson zurückerobert. Ukrainischen Geheimdienstinformationen zufolge bereitet sich Russland auf eine „Straßenschlacht“ vor (siehe Update von 9:51 Uhr).

+++ 13.17: Der ukrainische Stromnetzbetreiber Ukrenergo rechnet mit drastischen Konsequenzen, nachdem Russland die Energie-Infrastruktur der Ukraine am Samstag (22. Oktober) erneut mit Raketen beschossen hat. „Das Ausmaß ist vergleichbar oder übersteigt die Folgen der Angriffe vom 10. bis zum 12. Oktober“, schreibt das Unternehmen auf Facebook. Die bisherigen Beschüsse hatten bereits 40 Prozent der Energie-Infrastruktur der Ukraine zerstört, wie Präsident Wolodymyr Selenskyj mitteilte. Die Bewohner sind deshalb inmitten des Ukraine-Kriegs zum Energiesparen aufgerufen. Infolge der jüngsten Angriffe kündigte Ukrenergo ohnehin eine eingeschränkte Versorgung in verschiedenen Regionen an, darunter auch in Kiew.

News zum Ukraine-Krieg: Russland greift erneut mit Raketen an – Mehrere Explosionen

+++ 11.20: Russland hat erneut Raketen auf verschiedene Regionen in der Ukraine geschossen. Ukrainische Behörden und Medien berichten über Explosionen, die am Samstag (22. Oktober) unter anderem im Gebiet Kiew stattgefunden haben. Dort sollen fünf Raketen abgefangen worden sein, wie der Berater von Präsident Selenskyj, Olexij Arestowytsch, meldete. Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew, bestätigte dies.

Präsidentenberater Arestowytsch sagte, dass es in Teilen der Ukraine teils Folgen der Angriffe und durch die abgeschossenen Raketen gebe. Details nannte er nicht. Die lokalen Behörden in Riwne, Odessa und Kirowohrad meldeten jedoch neue Angriffe auf Energie-Infrastruktur, wie das ukrainische Nachrichtenportal Ukrainska Pravda berichtet. Russland hatte in den vergangenen Tagen bestätigt, derartige Ziele in der Ukraine verstärkt anzugreifen.

+++ 9.51 Uhr: Die Anspannung in der umkämpften Region Cherson im Süden der Ukraine wächst. Zwar konnte die Ukraine in den letzten Tagen immer wieder Fortschritte bei der Rückeroberung des Gebiets melden. Auch dort soll Russland allerdings weiterhin Angriffe auf kritische Infrastruktur und Wohngebäude durchführen, wie der Generalstab der Ukraine dem Nachbarland vorwirft. Ukrainischen Geheimdienstinformationen zufolge habe ein Großteil der Bevölkerung Cherson verlassen. Russland würde sich währenddessen auf „Straßenkämpfe“ vorbereiten.

+++ 7.25 Uhr: In der Nacht zum Samstag soll Russland das ukrainische Gebiet Tscherkassy angegriffen haben. Das berichtet Ihor Taburets, Leiter der Militärverwaltung der Oblast Tscherkassy, auf Telegram. „Während die Luftschutzsirene ertönte, griff der Feind das Gebiet Tscherkassy an. Die Rettungsdienste sind im Einsatz“. Weitere Informationen sind nicht bekannt. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

News zum Ukraine-Krieg: Eröffnet Russland eine neue Front?

Update vom Samstag, 22. Oktober, 6.11 Uhr: Der lettische Verteidigungsminister Artis Pabriks hält Russlands Truppenaufmarsch an der Grenze zu Belarus für keine ernsthafte Bedrohung. „Wir müssen vorsichtig sein, aber ich bezweifle, dass die Russen im Moment in der Lage sind, eine weitere Front gegen die Ukraine aufzumachen, zumindest keine erfolgreiche“, sagt der Lette in einem Interview mit der New York Times am Freitag (21. Oktober). Laut Pabriks haben sich inzwischen rund 10.000 russische Soldaten an der Landesgrenze zum westlichen Nachbarn Belarus versammelt. 

Die russischen Truppen könnten versuchen, Waffenlieferungen des Westens über Polen in die Ukraine zu behindern, sagt der Verteidigungsminister. „Sie könnten Dinge stören, aber es wäre sicher nicht so wie im Februar“, als Russland seinen Angriffskrieg begann, sagt Pabriks. Lettland, Mitglied des westlichen Verteidigungsbündnisses Nato, grenzt sowohl an Belarus als auch an Russland. 

News zum Ukraine-Krieg: Russland soll Staudamm vermint haben

Erstmeldung vom Freitag, 21. Oktober: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, einen Staudamm in der südukrainischen Region Cherson vermint zu haben. „Unseren Informationen zufolge wurden die Aggregate und der Damm des Wasserkraftwerks Kachowka von russischen Terroristen vermint“, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft am Abend. Im Falle einer Zerstörung des Staudamms würde „der Nord-Krim-Kanal einfach verschwinden“, warnte der ukrainische Staatschef. Dies wäre „eine Katastrophe großen Ausmaßes“. Der Staudamm des Wasserkraftwerks Kachowka liegt am Fluss Dnipro in der Region Cherson, die derzeit von russischen Truppen kontrolliert wird. (tvd/cs/vbu mit dpa/afp)

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