News-Ticker
Start der Bodenoffensive? Israels „zweite Phase“ des Krieges offenbar angelaufen
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Bona Hyun
Patrick Huljina
Sonja Thomaser
Der Krieg in Israel ist laut Angaben des Verteidigungsministers in „eine neue Phase“ eingetreten. Die Bodenoffensive läuft offenbar schon an. Der News-Ticker.
- Krieg mit der Hamas in „neuer Phase“: Israel mit heftigen Angriffen auf Gaza
- Polizei im Einsatz: Demos in Berlin wegen Israel-Krieg
- Dieser News-Ticker zum Krieg in Israel wird laufend aktualisiert. Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Konfliktparteien. Zur besseren Einordnung und zur Transparenz nennen wir alle Quellen. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben zur Situation in Israel und im Gazastreifen aber teilweise nicht. Auch in diesen Fällen bleiben wir transparent.
Update vom 29. Oktober, 09.10 Uhr: Israels Armee hat im Zuge der Ausweitung ihrer Kampfeinsätze im Gazastreifen nach eigenen Angaben erneut Hunderte Stellungen der islamistischen Hamas angegriffen. Wie das Militär auf Telegram bekanntgab, hätten Kampfflugzeuge im Verlaufe des vergangenen Tages mehr als 450 Ziele bombardiert, darunter Kommandozentralen, Beobachtungsposten und Abschussrampen für Panzerabwehrraketen.
Krieg in Israel: Bodenoffensive offenbar schon angelaufen
Update vom 29. Oktober, 08.21 Uhr: Berichten zufolge hat die angekündigte Bodenoffensive im Gazastreifen bereits begonnen. In der „ersten Phase“ der Vorbereitung sei der Plan gewesen, das Grenzgebiet, in das die Hamas vorgestoßen war, zu sichern und gleichzeitig mit Bombardements die Infrastruktur der Hamas zu zerstören. Das berichtete der ZDF-Korrespondent Michael Bewerunge aus Tel Aviv. „Die ‚zweite Phase´ ist nun die lange angekündigte Bodenoffensive, die jetzt offenbar angelaufen ist“, so Bewerunge. Die Angaben ließen sich bislang nicht prüfen.
Krieg in Israel: Militär kündigt „nächste Phase“ des Krieges an
Update vom 28. Oktober, 06.13 Uhr: Israels Militär greift die islamistische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen verstärkt am Boden und aus der Luft an. „Wir treten in die nächste Phase unseres Krieges gegen die Hamas in Gaza ein. Aus der Luft, zu Lande und zur See“, sagte Israels Armeesprecher Daniel Hagari in einem vom Militär in der Nacht zum Sonntag auf der Plattform X - vormals Twitter - veröffentlichten Video.
Nach Angaben des Telekommunikationsunternehmens Paltel, der Organisation NetBlocks.org, die sich für den Internetzugang einsetzt, und einer Bestätigung vor Ort wurde die Kommunikation für viele Menschen im Gazastreifen am frühen Sonntag wiederhergestellt.
Krieg in Israel: Trump nimmt an Kundgebung des Republikanischen Jüdischen Kongresses teil
Update vom 28. Oktober, 22 Uhr: Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat an einer Kundgebung des Republikanischen Jüdischen Kongresses in Las Vegas teilgenommen. Zu Beginn des Krieges in Israel hatte Trump den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu als „Enttäuschung“ beschrieben und auch den israelischen Verteidigungsminister Yoav Gallant attackiert, doch inzwischen konzentriert er sich bei seiner Kritik stattdessen auf seinen Nachfolger Joe Biden. Seine erste Reaktion auf den Angriff der Hamas sei „schwach“ gewesen, sagte er laut israelischen Medien. Biden sei der „schlechteste Präsident“. Trump sagte weiter: „Wenn ich zurück im Weißen Haus bin, werden wir Israel helfen, die Hamas vollständig auszulöschen und Rache für die Grausamkeiten nehmen.“
Außerdem sagte er, die USA würden unter seiner Regierung keine neuen Kriege anfangen, sondern Kriege beenden. „Ich werde den Dritten Weltkrieg stoppen, es wird keinen Dritten Weltkrieg geben“, versicherte Trump.
Netanjahu verkündet zweite Phase des Krieges: Israel weitet Bodeneinsätze aus
Update vom 28. Oktober, 21 Uhr: Mit der Ausweitung der Bodeneinsätze des israelischen Militärs im Gazastreifen hat nach Angaben von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die zweite Phase des Krieges gegen die Hamas begonnen. Ziel sei es, die militärischen Fähigkeiten sowie die Herrschaft der Islamisten-Organisation zu zerstören und die Geiseln nach Hause zurückzubringen, sagte er am Samstagabend vor Journalisten in Tel Aviv. Die Notstandsregierung habe die Entscheidung zur Ausweitung der Bodeneinsätze einstimmig getroffen.
Armeeangaben zufolge waren in der Nacht zum Samstag israelische Truppen in den Norden des Gazastreifens vorgedrungen. Die Bodentruppen sind demnach immer noch vor Ort. Beteiligt seien Infanterie, Panzertruppen, Ingenieurkorps und Artillerie, hieß es. Dem Militär zufolge sollen vermehrt unterirdische Ziele und terroristische Infrastruktur angegriffen werden. Das israelische Militär hatte zuvor bereits vereinzelte, zeitlich eng begrenzte Vorstöße am Boden gemacht.
Die Hamas hingegen hat einen Gefangenenaustausch vorgeschlagen. Für die Freilassung aller Palästinenser in israelischen Gefängnissen werde man im Gegenzug alle Geiseln in Gaza freilassen.
Update vom 28. Oktober, 19.45 Uhr: Nach der Ausweitung der Bodeneinsätze im Gazastreifen hat Israels Armee dort nach eigenen Angaben mehrere Terrorzellen identifiziert und angegriffen. Die Gruppen hätten auch versucht, Raketen und Granaten abzufeuern, teilte das Militär am Samstag mit. Auch die Soldaten seien beschossen worden. Die Terrorzellen seien „neutralisiert“ worden. Unklar war zunächst, ob die extremistischen Palästinenser dabei getötet wurden.
Panzertruppen, Ingenieurkorps und Infanterie seien zusammen in Einsatz, hieß es weiter. Soldaten hätten dabei auch ein mit Sprengfallen versehenes Gebäude zerstört. Hubschrauber hätten, von Panzern geleitet, einen Treffpunkt der Hamas getroffen.
Update vom 28. Oktober, 17.55 Uhr: Die israelische Armee hat die palästinensische Zivilbevölkerung gewarnt, Gaza-Stadt und Umgebung seien inzwischen zu einem „Schlachtfeld“ geworden. Die Schutzräume in dieser Zone seien „nicht sicher“, erklärte die Armee am Samstag in Flugblättern. Diese wurden aus Kampfflugzeugen über dem Gazastreifen abgeworfen. Darin werden die Zivilisten aufgefordert, „unverzüglich“ in Richtung Süden zu flüchten.
Krieg in Israel: Ärztliche Versorgung im Gazastreifen „komplett paralysiert“
Update vom 28. Oktober, 17.40 Uhr: Die ärztliche Versorgung im Gazastreifen ist nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde „komplett paralysiert“. Grund sei ein Blackout bei Telefon- und Internetverbindungen. Das sagte der Sprecher Aschraf al-Kudra am Samstag. Krankenwagen und Ärzte-Teams könnten ihre Arbeit nicht mehr machen. Die Behörde untersteht der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas.
Die Kommunikation innerhalb des Gazastreifens über das Internet und Telefone war am Freitag fast vollständig zusammengebrochen. Als Folge konnten beispielsweise Opfer von Angriffen keinen Notruf absetzen. Mehrere UN-Organisationen sowie internationale Hilfsorganisation verloren nach eigenen Angaben den Kontakt zu ihren Mitarbeitern im Gazastreifen .Schuld sei die heftige Bombardierung durch die israelische Armee, teilte das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen Paltel mit. Auch diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Krieg mit der Hamas „in eine neue Phase getreten“ – heftige Bombardierungen in Gaza
Update vom 28. Oktober, 16.15 Uhr: Der Krieg Israels mit der Hamas ist nach Angaben der israelischen Regierung „in eine neue Phase getreten“. „Vergangene Nacht hat der Boden in Gaza gebebt. Wir haben oberhalb der Erde und unterhalb der Erde angegriffen“, sagte der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant am Samstag in einer Videobotschaft, in der er sich auf die israelischen Bombardierungen von Tunnelanlagen im Gazastreifen bezog.
Die israelische Armee hatte in der Vornacht ihre bislang heftigsten Angriffe in dem Palästinensergebiet seit Beginn des Krieges vor drei Wochen geflogen. Armee-Angaben zufolge wurden dabei 150 unterirdische und militärische Ziele der radikalislamischen Hamas getroffen. Zudem sei einer der Hauptverantwortlichen für den Hamas-Großangriff auf Israel getötet worden.
Krieg in Israel: Gefechte an libanesischer Grenze dauern an
Update vom 28. Oktober, 15.35 Uhr: An Israels Grenze zum Libanon ist es auch am Samstag wieder zu Gefechten gekommen. Mehrere Panzerabwehrraketen und Mörsergranaten seien vom Libanon aus auf Israel abgefeuert worden, teilte die israelische Armee mit. Auch Militärposten entlang der Grenze seien beschossen worden. Die Geschosse seien in offenen Gebieten eingeschlagen. Die israelische Armee habe zurückgeschossen und militärische Einrichtungen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen.
Zuvor hatte das Militär mitgeteilt: „Eine Terrorzelle hat versucht, Antipanzerraketen vom Libanon aus auf den Norden Israels zu schießen.“ Die Angreifer seien mit einer Drohne beschossen worden .An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kommt es seit Beginn des Gaza-Kriegs zunehmend zu Zwischenfällen. Auf beiden Seiten gab es bereits Todesopfer.
Die Hisbollah-Miliz meldete seit Beginn der jüngsten Konfrontationen mindestens 52 Tote in den eigenen Reihen. Außerdem starben sechs militante Palästinenser im Südlibanon. Auf der israelischen Seite wurden nach Medienberichten bislang sieben Soldaten und ein Zivilist getötet.
Update vom 28. Oktober, 13.25 Uhr: Bei den jüngsten israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind nach Angaben des palästinensischen Zivilschutzes hunderte Gebäude und Häuser zerstört worden. Tausende andere Häuser seien zudem beschädigt worden, sagte ein Zivilschutz-Sprecher am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Die Angriffe in der Nacht hätten im Norden des dichtbesiedelten Küstengebietes „die Landschaft verändert“.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern




Demos in Berlin wegen Israel-Krieg
Update vom 28. Oktober, 12.25 Uhr: Die Berliner Polizei hat am Freitagabend (27. Oktober) im Bezirk Mitte mehrere pro-palästinensische Demonstrationen aufgelöst. Auf dem Alexanderplatz versammelten sich trotz einer Verbotsverfügung rund 100 Menschen, die „offensiv angesprochen und konsequent des Platzes verwiesen wurden“, wie es in einer Mitteilung der Polizei hieß.
Später am Abend stellten Einsatzkräfte auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor rund 100 Personen fest, die den Angaben zufolge pro-palästinensische wie später auch polizeifeindliche Parolen riefen. „Da hier ein Zusammenhang zu den erlassenen Versammlungsverboten zu erkennen war, wurde einer Spontanversammlung nicht zugestimmt und Platzverweise erteilt“, hieß es im Polizeibericht.
Bei dieser und folgenden weiteren Ansammlungen in der Nähe nahm die Polizei die Personalien Dutzender Beteiligter auf und nahm auch Menschen in Gewahrsam. Zwei Polizisten wurden bei Auseinandersetzungen verletzt. Insgesamt fertigte die Polizei im Zusammenhang mit den Aktionen 6 Strafanzeigen und 68 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten an.
Pro-Palästina-Demonstration in Istanbul wegen Krieg in Israel – Erdogan soll teilnehmen
Update vom 28. Oktober, 10.00 Uhr: In Istanbul ist für Samstag (28. Oktober) eine große Pro-Palästina-Demonstration geplant. Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan soll angeblich daran teilnehmen. Auch in Deutschland sind mehrere pro-palästinensische Demonstrationen geplant.
Nouripour zu Krieg in Israel: „Wir brauchen einen Ruck, um Terrorabwehr zu verbessern“
Erstmeldung vom 28. Oktober: Grünen-Chef Nouripour sieht wegen des Gaza-Kriegs infolge der Terrorattacke der islamistischen Hamas auf Israel neue Herausforderungen für die Sicherheitsbehörden in Deutschland. „Wir müssen die Fähigkeiten von Polizei und Nachrichtendiensten spürbar steigern. Das gilt für Personal wie auch für Ausrüstung“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Samstag (28. Oktober). „Dazu ist eine gesamtstaatliche Anstrengung nötig. Bund und Länder sollten sich schnell zusammensetzen und Lösungen finden. Wir brauchen einen Ruck, um die Terrorabwehr zu verbessern.“ Nouripour sprach von einem „Grundrauschen in der islamistischen Szene“, das immer lauter werde.
Polizisten hatten am Dienstag einen 29-Jährigen in Duisburg festgenommen. Der als IS-Terrorist verurteilte Mann sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft. Er soll sich gegenüber einem Chat-Partner in Syrien zu einem islamistischen Anschlag bereit erklärt haben. Als mögliches Anschlagsziel soll er sich im Internet über pro-israelische Demonstrationen informiert haben. Nachdem Terroristen der im Gazastreifen herrschenden Hamas in Israel ein Massaker unter Zivilisten angerichtet und mehr als 200 Menschen verschleppt haben, kommt es auch auf deutschen Straßen immer wieder zu Demonstrationen von Palästinensern und Unterstützern, bei denen einige Teilnehmer die islamistische Hamas bejubelten. (Mit Agenturmaterial)
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