News-Ticker
Krieg in Israel: Verstärkte Angriffe auf Gaza – Einsätze am Boden nehmen zu
VonChristian Störschließen
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Israel fliegt in der Nacht etliche Luftangriffe auf Gaza. Auch am Boden gibt es immer mehr Einsätze. UN verabschiedet eine Resolution für eine sofortige Waffenruhe. Der News-Ticker.
- Angriffe in Gaza: Journalisten im Gazastreifen laut Israel nicht sicher
- Israel verstärkt Offensive: Hamas angeblich bereit, Angriffen mit „voller Kraft“ zu begegnen
- Dieser News-Ticker zum Krieg in Israel wird laufend aktualisiert. Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Konfliktparteien. Zur besseren Einordnung und zur Transparenz nennen wir alle Quellen. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben zur Situation in Israel und im Gazastreifen aber teilweise nicht. Auch in diesen Fällen bleiben wir transparent.
Dieser News-Ticker ist beendet. Sie finden alle weiteren Entwicklungen in unserem aktuellen News-Ticker zum Krieg in Israel.
Update vom 28. Oktober, 07.25 Uhr: Vor drei Wochen blickte die Welt geschockt auf die Terrorattacken der Hamas. Seitdem wehrt sich Israel mit immer neuen Angriffen auf Gaza. Die Entwicklungen der Nacht im kurzen Überblick:
- Explosionen erhellen den Himmel über Gaza: Israel startet massiven Beschuss im Norden des Gazastreifens
- Keine Kommunikation in Gaza: Nach Angaben der palästinensischen Telekommunikationsgesellschaft sind alle Kommunikationsdienste und das Internet flächendeckend ausgefallen
- Razzien im besetzten Westjordanland: Israel hat das Flüchtlingslager al-Jalazone nördlich von Ramallah gestürmt
- Israelische Bodeneinsätze: Die Hamas behauptet, es habe Bodeneinsätze der israelischen Armee und gewalttätige Zusammenstöße in Beit Hanun im Norden des Gazastreifens sowie östlich des Flüchtlingslagers Al-Bureidsch gegeben
Update vom 28. Oktober, 06.00 Uhr: Drei Wochen nach dem Hamas-Massaker deuten neue Gegenattacken der israelischen Armee auf eine Intensivierung des Gaza-Kriegs hin. Nach etlichen Luftangriffen in der Nacht mehrten sich Vermutungen, dass die erwartete Bodenoffensive begonnen haben könnte. Israels Armee bestätigte dies zunächst nicht – hatte zuvor aber angekündigt, ihre Bodeneinsätze gegen die im Gazastreifen herrschende Hamas auszuweiten. Dagegen behauptete der jordanische Außenminister Aiman Safadi auf X, dass Israel gerade einen Bodenkrieg gegen Gaza gestartet habe. „Das Ergebnis wird eine humanitäre Katastrophe von epischem Ausmaß über Jahre sein.“
Journalisten im Gazastreifen laut Israel nicht sicher
Update vom 28. Oktober, 05.30 Uhr: Die israelischen Streitkräfte können nicht für die Sicherheit der Journalisten im Gazastreifen garantieren. „Die israelischen Streitkräfte zielen auf alle militärischen Aktivitäten der Hamas im gesamten Gazastreifen“, hieß es in einem Schreiben des Militärs an Reuters und die AFP. Sie fügte hinzu, dass die Hamas ihre Militäroperationen absichtlich „in die Nähe von Journalisten und Zivilisten“ verlege. Reuters und die AFP hatten Israel zuvor um die Sicherheit ihre Journalisten im Gazastreifen vor israelischen Angriffen gebeten.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern




Update vom 28. Oktober, 05.00 Uhr: Die Hamas hat die von der UN-Vollversammlung verabschiedete Resolution für eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen gelobt und die UN aufgefordert, Maßnahmen zu ihrer Umsetzung zu ergreifen. Israels UN-Botschafter Gilad Erdan sprach dagegen nach der Abstimmung in New York von einem „dunklen Tag für die UN und für die Menschheit“, der mit Schande in die Geschichte eingehen werde. Jeder habe gesehen, dass die Vereinten Nationen „keine Unze Legitimität oder Relevanz“ mehr hätten.
Hamas angeblich bereit, israelischen Angriffen mit „voller Kraft“ zu begegnen
Update vom 27. Oktober, 23.43 Uhr: Izzat al-Rishq, ein ranghohes Hamas-Mitglied, erklärte am Freitag (27. Oktober), die Hamas sei bereit, die israelischen Streitkräfte zu besiegen, sollten sie in den Gazastreifen eindringen. „Wenn Netanjahu heute Abend beschließt, [Bodentruppen] auf dem Landweg in den Gazastreifen einzuschleusen, ist der Widerstand bereit“, sagte al-Rishq.
Nach Darstellung des militärischen Arms der islamistischen Hamas im Gazastreifen gibt es dort an zwei verschiedenen Orten israelische Bodeneinsätze. Es gebe gewalttätige Zusammenstöße in dem Ort Beit Hanun im Norden sowie östlich des Flüchtlingslagers Al-Bureidsch im Zentrum des Gazastreifens, teilten die Al-Kassam-Brigaden am späten Freitagabend mit. Beides sind Orte in Grenznähe. Unabhängig waren die Angaben der Islamistenorganisation, die von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, nicht zu überprüfen. Israels Armee wollte den Bericht nicht kommentieren.
Bodenoffensive in Israel? Telekommunikation im Gaza offenbar gekappt
Update vom 27. Oktober, 22.51 Uhr: Im Gazastreifen sind nach Angaben der Palästinensischen Telekommunikationsgesellschaft alle Kommunikations- und Internetdienste ausgefallen. Schuld sei die heftige Bombardierung durch die israelische Armee, teilte das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen Paltel mit. Auch die Organisation Netblocks, die für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist, bestätigte auf der Plattform X einen Zusammenbruch der Internetverbindungen im Gazastreifen.
Der schottische Regierungschef Humza Yousaf hat nach eigenen Angaben den Kontakt zu seiner Verwandtschaft im Gazastreifen verloren. „Wir können unsere Familie nicht erreichen, die seit fast drei Wochen in diesem Kriegsgebiet festsitzt“, schrieb er am Freitagabend beim Kurznachrichtendienst X. Die Telekommunikation sei gekappt.
Israel bereitet Bodenoffensive weiter vor – UN verabschiedet Resolution für Waffenruhe
Update vom 27. Oktober, 21.57 Uhr: Die UN-Vollversammlung hat eine Resolution zur Verbesserung der humanitären Situation und für eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen verabschiedet. Das Papier erreichte am Freitag in New York eine notwendige Zweidrittelmehrheit, Deutschland enthielt sich. Resolutionen der UN-Vollversammlung sind allerdings nicht rechtlich bindend, sondern gelten als symbolisch.
Update vom 27. Oktober, 21.54 Uhr: Israel hat seine erwartete Bodenoffensive im Gazastreifen nach Worten des jordanischen Außenministers Aiman Safadi begonnen. „Israel hat gerade einen Bodenkrieg gegen Gaza gestartet“, schrieb Safadi am Freitagabend bei X. „Das Ergebnis wird eine humanitäre Katastrophe von epischem Ausmaß über Jahre sein.“
Zu einer geplanten Abstimmung in der UN-Vollversammlung über eine von Jordanien eingebrachte Resolution schreibt Safadi: „Millionen werden jede Stimme mitverfolgen. Die Geschichte wird urteilen.“ Stimmen gegen die UN-Resolution würden bedeuten, „diesem sinnlosen Krieg, diesem sinnlose Töten zuzustimmen.“
Vorbereitung auf Bodenoffensive gehen weiter – Einsätze im Gaza verstärkt
Update vom 27. Oktober, 20.13 Uhr: Israels Armee hat angekündigt, ihre Bodeneinsätze im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas auszuweiten. Das teilte Militärsprecher Daniel Hagari am Freitagabend auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. In den letzten Stunden habe das Militär seine Angriffe im Gazastreifen bereits verstärkt. Es würden vermehrt unterirdische Ziele und terroristische Infrastruktur angegriffen, erklärte er weiter.
Es blieb zunächst unklar, ob die Ankündigung den Beginn der weithin erwarteten Bodenoffensive des israelischen Militärs darstellte. Das israelische Militär hatte zuvor bereits vereinzelte, zeitlich eng begrenzte Vorstöße am Boden gemacht. Medienberichte deuteten am Freitagabend auf massive israelische Bombenangriffe im Gazastreifen hin. Berichten zufolge fiel auch das Internet in dem abgeriegelten Küstenstreifen mit mehr als zwei Millionen Einwohnern aus. Auch der Internet-Monitor Netblocks sprach in einem Post auf der Plattform X von einem Zusammenbruch der Internet-Verbindungen.
Vorbereitung auf Bodenoffensive im Israel-Krieg: Militär will Einsätze im Gazastreifen ausweiten
Update vom 27. Oktober, 19.31 Uhr: Israel will nach eigenen Angaben in der kommenden Nacht seinen Einsatz von Bodeneinheiten im Gazastreifen ausbauen. Dies teilt ein Militärsprecher mit. Bewohner von Gaza-Stadt sollten sich nach Süden bewegen.
Update vom 27. Oktober, 15.55 Uhr: Erstmals seit Kriegsbeginn ist ein medizinisches Team vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) im Gazastreifen eingetroffen. Darunter seien auf Kriegsverletzungen spezialisierte Ärzte, teilte eine IKRK-Sprecherin am Freitag mit. Insgesamt hätten zehn Helfer und sechs Lastwagen mit Hilfsgütern die Grenze von Ägypten aus bei Rafah überquert.
„Die humanitäre Katastrophe verschlimmert sich von Stunde zu Stunde“, sagte der Regionaldirektor der Organisation, Fabrizio Carboni. „Ein sicherer und beständiger humanitärer Zugang ist dringend nötig“, betonte er. Das Team der Hilfsorganisation sei nur „eine kleine Hilfe, aber nicht genug“. Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) hatte zuvor bereits vor steigenden Opferzahlen infolge der Abriegelung des Gazastreifens gewarnt.
Update vom 27. Oktober, 15.10 Uhr: Im Rahmen ihres begrenzten Vorstoßes in Gaza in der vergangenen Nacht haben israelische Soldaten Infrastruktur der Hamas-Marineeinheiten ins Visier genommen. Angehörige der Spezialeinheit Shayetet-13 hätten ein Lager der Hamas-Marine an der Küste unter Beschuss genommen, meldete Armeesprecher Daniel Hagari. Die Hamas hatte am und nach dem 7. Oktober mehrmals versucht, mit Booten in Israel einzudringen. Meistens konnten diese Angriffe schon an der Küste abgewehrt werden.
Update vom 27. Oktober, 13.15 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält die Diskussion über die Verlässlichkeit der Opferzahlen, die von der Hamas stammen, für zynisch. Es mache keinen Unterschied, ob es tausend mehr oder weniger Opfer gebe, sagte der WHO-Vertreter für die besetzten palästinensischen Gebiete, Richard Peeperkorn, die humanitäre Lage sei katastrophal, die Zahl der Opfer durch israelische Angriffe enorm. Peeperkorn schätzt, dass sich noch immer mehr als 1.000 Menschen unter den Trümmern in Gaza befinden, die noch nicht identifiziert wurden. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden des Gazastreifens wurden in den vergangenen drei Wochen mehr als 7.000 Menschen durch israelische Bombardierungen getötet.
Update vom 27. Oktober, 12.30 Uhr: Das Auswärtige Amt dringt darauf, dass deutsche Staatsangehörige aus dem Libanon ausreisen. Augenblicklich befänden sich 1.100 Personen auf der Krisenvorsorgeliste der Regierung, sagte ein Sprecher des Außenministeriums. In Israel seien rund 2.700 Deutsche gelistet, in den palästinensischen Gebieten insgesamt 490. Davon befinde sich eine „niedrige dreistellige Zahl“ im Gazastreifen.
Israel tötet Hamas-Kommandeur bei Luftangriff
Update vom 27. Oktober, 11.40 Uhr: Die israelische Armee (IDF) hat eigenen Angaben zufolge bei einem Luftangriff in der Nacht den Hamas-Kommandeur Madhat Mubasher getötet. Das meldet die Times of Israel. Mubasher hat demnach „an Scharfschützenangriffen teilgenommen und war für den Einsatz großer Sprengsätze gegen IDF-Streitkräfte und israelische Städte verantwortlich“. Zudem gab die IDF an, am Donnerstag mehr als 250 Luftangriffe gegen Hamas-Ziele in Gaza geflogen zu haben.
Update vom 27. Oktober, 10.45 Uhr: Ein Vertreter der Hamas hat bei einem Besuch in Moskau eine Waffenruhe als Voraussetzung für die Freilassung von Geiseln genannt. Es brauche Zeit, um alle Verschleppten zu finden, sagte Abu Hamid laut der russischen Zeitung Kommersant. Der Zeitung zufolge betonte Hamid, dass dafür ein ruhiges Umfeld notwendig sei.
Update vom 27. Oktober, 10.00 Uhr: Nach aktuellen Angaben ist die Zahl der Geiseln in Gaza noch einmal um fünf gestiegen. Demnach werden 229 Menschen von der Hamas im Gazastreifen festgehalten. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf das israelische Militär.
Bodentruppen aus Israel unternehmen Vorstöße in Gaza
Update vom 27. Oktober, 09.30 Uhr: Israel hat schon früh im Gaza-Krieg eine Bodenoffensive angekündigt. Doch die Zustimmung schwindet derzeit. Inzwischen sind 49 Prozent der Israelis dafür, damit noch abzuwarten. Dagegen äußern nur 29 Prozent die Meinung, das israelische Militär solle sofort in Gaza einmarschieren, wie aus einer von der Zeitung Maariw veröffentlichten Befragung hervorgeht. Bei einer Befragung am 19. Oktober waren noch 65 Prozent für eine Invasion, wie das Blatt weiter berichtet. Die Antworten in der Umfrage legten nahe, dass die rund 200 von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln eine wichtige Rolle bei dem Meinungsumschwung spielen.
Update vom 27. Oktober, 08.45 Uhr: Eigenen Angaben zufolge hat das israelische Militär bei begrenzten Vorstößen in Gaza Dutzende von Stellungen der Hamas angegriffen. Wie die Armee auf Telegram und X meldete, attackierten am Vortag von Kampfflugzeugen und Drohnen flankierte Bodentruppen unter anderem Abschussrampen für Panzerabwehrraketen, Kommandozentralen sowie Terroristen der Hamas. Danach hätten die Soldaten das Kampfgebiet unversehrt wieder verlassen.
Fünf hochrangige Hamas-Kommandeure getötet
Update vom 27. Oktober, 07.55 Uhr: Die israelische Armee hat bei ihren Luftangriffen im Gazastreifen am Donnerstag offenbar fünf hochrangige Kommandeure der Hamas-Terrorgruppe getötet. Das berichtet die Times of Israel unter Berufung auf die Armee. Verteidigungsminister Joav Galant bekräftigte zudem, dass eine Bodenoffensive demnächst bevorstehe.
Update vom 27. Oktober, 06.55 Uhr: Laut dem israelischen Militär hat es am frühen Freitagmorgen eine Explosion nahe der Grenze zu Ägypten am Roten Meer gegeben. „Wir wissen von dem Vorfall, aber er befindet sich außerhalb unserer Grenze“, so das Militär. Berichten zufolge soll sich die Explosion in der ägyptischen Stadt Taba ereignet haben.
Iran warnt USA vor Einmischung in Nahostkonflikt
Erstmeldung vom 27. Oktober: Irans Außenminister hat die USA vor einer direkten Verwicklung in den Nahostkonflikt gewarnt. Sollte der „Völkermord in Gaza weitergehen, werden sie von diesem Feuer nicht verschont bleiben“, sagte Hussein Amirabdollahian laut einem Transkript seiner Rede bei einer Sondersitzung der UN-Vollversammlung in New York. „Ich sage den amerikanischen Staatsmännern und Streitkräften, die jetzt den Völkermord in Palästina handhaben, ganz offen, dass wir die Ausweitung und das Ausmaß des Krieges in der Region nicht begrüßen.“ (bohy)
Rubriklistenbild: © Abed Khaled/dpa


