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Israel-Krieg: Bodenoffensive steht bevor – wieder Raketenalarm in Tel Aviv

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Israel hat seine Offensive gegen Hamas-Ziele im Gazastreifen mit Luftangriffen begonnen. Der Krieg treibt Zehntausende zur Flucht. Der News-Ticker.

Dieser News-Ticker zu den jüngsten Eskalationen im Nahen Osten ist beendet. Alle weiteren Informationen zu den Entwicklungen im Israel-Krieg finden Sie hier.

Update vom 14. Oktober, 20.45 Uhr: Nach den Terrorangriffen der islamistischen Hamas auf Israel und Gegenschlägen der israelischen Armee sind am Samstagabend wieder Raketen aus dem Gazastreifen auf Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden. Zehn Raketen seien in Richtung des Großraums der Küstenmetropole abgefeuert worden, meldeten israelische Medien.

Das israelische Luftabwehrsystem „Iron Dome“ fängt aus dem Gazastreifen abgefeuerte Raketen ab. (Archivbild)

Die radikal-islamistische Hamas feuerte in regelmäßigen Abständen Raketen auf das Zentrum des israelischen Landes und die Metropole Tel Aviv ab. Dadurch will die Terrormiliz wohl die Bevölkerung des Landes in Angst und Schrecken versetzen. Tel Aviv verfügt wie andere israelische Großstädte über eine moderne Luftverteidigung und das System „Iron Dome“. Auch beim Besuch von Außenministerin Annalena Baerbock am Freitag löste der Luftalarm aus. Baerbock und ihre Delegation begaben sich daraufhin in einen Schutzraum.

Update vom 14. Oktober, 18.50 Uhr: Die Bundeswehr hat ein Militär-Flugzeug nach Israel geschickt, um deutsche Staatsbürger aus dem Krisengebiet auszufliegen. Das berichtet Bild.de mit Verweis auf deutsche Regierungskreise. Bislang wurden Deutsche nur mit kommerziellen Flugzeuge aus Israel ausgeflogen. Auch mit der Regierungsmaschine von Außenministerin Annalena Baerbock wurden am Freitag über 80 Deutsche ausgeflogen.

US-Geheimdienst warnte wohl schon vor Hamas-Angriff vor Eskalation

Update vom 14. Oktober, 18.20 Uhr: Der US-amerikanische Geheimdienst soll die Regierung in Israel offenbar bereits vor dem Angriff der Hamas am vergangenen Samstag vor einer bevorstehenden Eskalation gewarnt haben. Die Unterrichtung soll sich zum Teil auf von Israel bereitgestellte Informationen gestützt haben, wie der US-Sender CNN unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen berichtete. Die Berichte der Geheimdienste haben demnach aber keine taktischen Details enthalten und auch nicht den beispiellosen Umfang der Angriffe vorhergesehen.

Der Geheimdienst soll vor Raketenangriffen durch die Hamas auf israelische Gebiete gewarnt haben. Am Tag vor dem Anschlag sollen Hinweise aus Israel in der US-Regierung weitergeben haben, die auf ungewöhnliche Aktivitäten der Hamas hingewiesen haben. Es sei unklar, ob diese US-Einschätzungen mit Israel geteilt worden seien. Ein Großteil der Informationen stützte sich allerdings auf Informationen aus Israel. „Das Problem ist, dass nichts davon neu ist“, zitierte CNN eine Quelle. „Das ist etwas, das in der Vergangenheit die Norm zwischen der Hamas und Israel war.“

Krieg in Israel – Scholz und Netanjahu wollen „regionalen Flächenbrand“ verhindern

Update vom 14. Oktober, 17.31 Uhr: Olaf Scholz (SPD) und Benjamin Netanjahu haben angesichts der Gewalt im Nahen Osten das gemeinsame Ziel bekräftigt, einen „regionalen Flächenbrand“ zu verhindern. Der Regierungssprecher des deutschen Kanzlers, Steffen Hebestreit, teilte am Samstag mit, dass Scholz dazu mit Israels Ministerpräsident telefoniert habe. Dabei seien sich beide auch einig gewesen, dass ein Eingreifen der pro-iranischen Hisbollah-Miliz in den Konflikt vermieden werden müsse.

Der SPD-Mann habe Netanjahu in diesem Zusammenhang über seine „diplomatischen Kontakte“ der vergangenen Tage informiert, hieß es weiter. Netanjahu wiederum unterrichtete demnach Scholz über die israelischen Bemühungen zum Schutz von Zivilisten im Gazastreifen. Diese würden jedoch „von der Hamas konterkariert“. Beide seien sich „über die Bedeutung dieser Frage einig“ gewesen. Scholz erneuerte außerdem die „volle Solidarität Deutschlands mit den Menschen in Israel“. Deutschland stehe laut Scholz „unverbrüchlich an der Seite Israels“.

Hamas hält offenbar acht Deutsche als Geiseln

Update vom 14. Oktober, 16.17 Uhr: Die Hamas hält aktuell offenbar acht deutsche Staatsbürger als Geiseln im Gazastreifen. Das bestätigte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Samstag bei einem Termin in Kairo. Baerbock erklärte, dass ihr Ministerium im ständigen Austausch mit den Angehörigen befände und appellierte erneut an die Hamas. „Es handelt sich hier um unschuldige Menschen“, sagte Baerbock und betonte: „Die Freilassung ist ein Gebot der Menschlichkeit.

Raktenalarm im Süden Israels

Update vom 14. Oktober, 13.50 Uhr: Im Süden Israels soll es erneut Raketenalarm geben. Das berichtet der britische Guardian. Derweil fordert der Sprecher des Gesundheitsamtes in Palästina die Öffnung der Grenzübergänge. Wie unter anderem Al Jazeera schreibt, soll so der Transport von kranken und verwundeten Palästinensern ermöglicht werden.

Nach dem Stromausfall im Gazastreifen und den Luftangriffen im Israel-Krieg sei es zudem erforderlich, dass ein Notfallbedarf an Medikamenten, medizinischen Verbrauchsgütern und Treibstoff in Krankenhäuser und medizinische Zentren gebracht werden, heißt es weiter. Zuletzt war bekannt geworden, dass der Wasservorrat in der Region ein kritisches Niveau erreicht hat. In anderen Ländern kommt es derweil zu politischen Unruhen, die im Zusammenhang mit dem Israel-Krieg stehen. Nach einem tödlichen Messerangriff in Frankreich wurde nun der Louvre wegen einer Bombendrohung geschlossen.

Kämpfe im Israel-Krieg halten an: Mehrere Tote bei Auseinandersetzungen im Westjordanland

Update vom 14. Oktober, 13.04 Uhr: An mehreren Orten im israelisch besetzten Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge bei kämpferischen Auseinandersetzungen mehrere Menschen getötet worden. In Jericho sei ein Palästinenser bei einem Einsatz der israelischen Armee ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Außerdem sei ein Mann in Ost-Jerusalem, dem arabisch geprägten Teil der Stadt, durch Schüsse der israelischen Polizei getötet worden, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Die genauen Umstände der Vorfälle waren zunächst unklar.

Seit den Angriffen der Hamas vor einer Woche und dem Ausbruch des Israel-Kriegs starben insgesamt 54 Palästinenser im Westjordanland und in Ost-Jerusalem bei Zusammenstößen mit der Armee oder Siedlern.

US-Bürger dürfen wohl aus Gaza ausreisen: Humanitäres Fenster im Israel-Krieg

Update vom 14. Oktober, 11.41 Uhr: Möglicherweise bahnt sich in Israel mitten im Krieg eine Wende an. Ein US-Beamter teilte am Samstagvormittag mit, dass US-Bürger über den Grenzübergang Rafah den Gazastreifen nach Ägypten verlassen können. Wie BBC berichtet, werde der Übergang gemäß einer Vereinbarung zwischen der israelischen und der ägyptischen Regierung von 12:00 bis 17:00 Uhr Ortszeit geöffnet. Inwieweit eine Ausreise für US-Bürger möglich sein wird, ist allerdings unklar, da die Hamas bisher keine Erlaubnis erteilt hat.

Raketen auf Tel Aviv: Alarm am Samstag – Lage im Israel wegen Krieg weiter angespannt

Update vom 14. Oktober, 10.55 Uhr: Am Samstag gab es im Israel-Krieg erneut Raketenalarm. Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am vergangenen Samstag sind nun wieder aus dem Gazastreifen Raketen auf Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden. Berichte über Verletzte gab es am Samstagvormittag zunächst nicht. Auch im Süden des Landes gab es Raketenalarm.

Währenddessen wurde bekannt, dass die Zahl der bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getöteten Palästinenser im Israel-Krieg auf 2215 gestiegen ist. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur in Bezug auf Angaben des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen. Zudem seien 8714 Menschen verletzt worden.

Wegen aktueller Lage im Israel-Krieg: Saudi-Arabien setzt Gespräche über eine Annäherung an Israel aus

Update vom 14. Oktober, 10.35 Uhr: Angesichts des Israel-Kriegs, der nach dem Angriff der Hamas nun seit einer Woche die Politik des Nahen Ostens bestimmt, hat Saudi-Arabien nach Angaben aus Regierungskreisen in Riad die Gespräche über eine Annäherung an Israel ausgesetzt. „Saudi-Arabien hat beschlossen, die Gespräche über eine mögliche Normalisierung zu unterbrechen“, sagte eine regierungsnahe Quelle am Samstag in Riad der Nachrichtenagentur AFP.

Als Reaktion auf die eskalierte Gewalt in Israel gab es am vergangenen Freitag weltweit massive Proteste. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bekräftigt angesichts der Entwicklungen im Israel-Kriegs, dass der Schutz jüdischen Lebens in Deutschland für die Sicherheitsbehörden absolute Priorität habe. Zuletzt waren Sicherheitsmaßnahmen in mehreren deutschen Städten erhöht worden.

Tausende Gebäude durch Israel-Krieg zerstört: Folgen von Angriff der Hamas dramatisch

Update vom 14. Oktober, 10.05 Uhr: Nach Angaben der UNO sind im Gazastreifen durch den Israel-Krieg bereits mehr als 1300 Gebäude komplett zerstört worden. Davon betroffen seien 5540 Wohneinheiten. Etwa 3750 weitere Häuser seien so stark beschädigt worden, dass sie vorerst unbewohnbar seien, teilte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) zu Lage im Krieg in Israel mit.

Bilder zeigen, wie der Krieg in Israel das Land verändert

Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Am 7. Oktober 2023 feuern militante Palästinenser aus dem Gazastreifen Raketen auf Israel ab. Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas, die von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, hatte den Beginn einer „Militäroperation“ gegen Israel verkündet. © Hatem Moussa/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen ist Rauch aus einem Wohnhaus zu sehen.  © Ilia Yefimovich/ dpa
Israelischer Soldat mit Hund im Israel Krieg
Ein israelischer Soldat geht mit seinem Hund zwischen Autos in Deckung.  © Ohad Zwigenberg/ dpa
Israelische Polizisten evakuieren Frau und Kind im Israel Krieg
Israelische Polizisten evakuieren eine Frau und ein Kind von einem Ort, der von einer aus dem Gazastreifen abgefeuerten Rakete getroffen wurde. © Tsafrir Abayov/ dpa
Militante Palästinenser fahren im Israel Krieg mit einem Pickup, auf dem womöglich eine entführte deutsch-israelische Frau zu sehen ist.
Militante Palästinenser fahren mit einem Pickup, auf dem möglicherweise eine deutsch-israelische Frau zu sehen ist, in den Gazastreifen zurück. Die islamistische Hamas hatte mitgeteilt, ihre Mitglieder hätten einige Israelis in den Gazastreifen entführt. © Ali Mahmud/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Angehörige der Feuerwehr versuchen, nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen das Feuer auf Autos zu löschen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Menschen suchen in Trümmern nach Überlebenden nach massive Raketenangriffen aus Gazastreifen auf Israel.
Menschen suchen zwischen den Trümmern eines bei einem israelischen Luftangriff zerstörten Hauses nach Überlebenden.  © Omar Ashtawy/ dpa
Verlassene Stätte des Festivals Supernova nach dem Angriff der Hamas
Bei dem Rave-Musikfestivals Supernova im israelischen Kibbuz Re’im sterben rund 270 Besucher:innen. So sieht die verlassene Stätte nach dem Angriff aus.  © JACK GUEZ / AFP
Feiernde Palästinenser nach Angriff der Hamas auf Israel
Palästinenserinnen und Palästinenser feiern in Nablus nach der großen Militäroperation, die die Al-Qassam-Brigaden, der militärische Flügel der Hamas, gegen Israel gestartet haben.  © Ayman Nobani/ dpa
Hamas-Großangriff auf Israel - Gaza-Stadt
Das israelische Militär entgegnete mit dem Beschuss von Zielen der Hamas im Gazastreifen. Nach einem Angriff steigen bei einem Hochhaus in Gaza Rauch und Flammen auf. © Bashar Taleb/ dpa
Mann weint in Gaza bei Israel Krieg
Ein Mann umarmt einen Familienangehörigen im palästinensischen Gebiet und weint.  © Saher Alghorra/ dpa
Israelischer Soldat im Israel Krieg steht neben Frau
Am 8. Oktober beziehen israelische Soldaten Stellung in der Nähe einer Polizeistation, die am Tag zuvor von Hamas-Kämpfern überrannt wurde. Israelische Einsatzkräfte haben dort nach einem Medienbericht bei Gefechten in der an den Gazastreifen grenzenden Stadt Sderot mehrere mutmaßliche Hamas-Angehörige getötet. © Ilan Assayag/ dpa
Nach Hamas Großangriff - Sa'ad
Israelische Streitkräfte patrouillieren in Gebieten entlang der Grenze zwischen Israel und Gaza, während die Kämpfe zwischen israelischen Truppen und islamistischen Hamas-Kämpfern weitergehen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Palästinensisches Kind in einer Schule, die im Israel Krieg als Schutz dient
Ein palästinensisches Kind steht auf dem Balkon einer Schule, die von den Vereinten Nationen betrieben wird und während des Konfliktes als Schutzort dient.  © Mohammed Talatene/ dpa

Die Situation im Nahen Osten ist nach dem Ausbruch des Israel-Kriegs weiterhin angespannt. Als Reaktion auf den Großangriff der Hamas nahm Israel in den vergangenen Tagen den Gazastreifen unter Dauerbeschuss. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben vom Freitagabend mindestens 1900 Menschen getötet, unter ihnen mehr als 600 Kinder. Gegenwärtig hat Israel die Menschen im Gazastreifen zu Evakuierung aufgerufen. An dem Evakuierungsbefehl gibt es internationale Kritik.

Evakuierungen aus Gazastreifen: Neues Fluchtfenster im Israel-Krieg

Update vom 14. Oktober, 9.31 Uhr: Am Samstag wird es laut des israelischen Militärs wohl wieder einen Zeitraum geben, in dem das keine Angriffe auf den Gazastreifen einleiten wird. Wie die Deutsche Presse-Agentur im Israel-Krieg berichtet, wurde den Einwohnern des nördlichen Gazastreifens ein Zeitraum ohne Angriffe zugesichert. Zwischen 10.00 und 16.00 Uhr Ortszeit (09.00 bis 15.00 Uhr MESZ) sollen die Bewohner von Beit Hanun auf einer eingezeichneten Fluchtroute nach Chan Junis gehen.

Während derIsrael-Kriegs inzwischen eine Woche andauert, gibt es inzwischen internationale Stimmen, die die Aufforderungen zur Massenevakuierung kritisieren. Jan Egeland, der ehemalige norwegische Diplomat, sagte gegenüber der BBC, dass der Evakuierungsbefehl im Krieg in Israel nicht mit der Genfer Konvention vereinbar sei. Die Vereinten Nationen forderten Israel bereits am Freitag auf, die Anweisung zu widerrufen. Es drohe eine „katastrophale Situation“. Aus arabischen Ländern gab es ebenfalls deutliche Kritik.

Kämpfe im Israel-Krieg nahe Libanon: Israelisches Militär tötet wohl „einige der Terroristen“

Update vom 14. Oktober, 8.58 Uhr: Im Norden Israels soll es im Israel-Krieg zu einer bewaffneten Auseinandersetzung gekommen sein. Nach Angaben der Israelis sollen mutmaßliche Terroristen beim versuchten Eindringen vom Libanon aus nach Israel getötet worden sein. Eine Drohne des Militärs habe „einige der Terroristen“ getötet, hieß es am Samstagmorgen.

Seit Ausbruch des Israel-Kriegs ist die Lage im Norden des Landes aktuell weiter angespannt. Nach dem Angriff der Hamas befürchteten Experten, dass die Hisbollah aus dem Libanon in die Kämpfe eingreifen könnte. Nach mehreren Kampfhandlungen ist gegenwärtig die Sorge groß, dass sich der Israel-Krieg auf den gesamten Nahen Osten ausbreiten könnte. Währenddessen wurde bekannt, dass Hamas-Kämpfer mutmaßlich das Handy vom Freund des deutschen Opfer Shani Louk nutzen, um Angehörige zu verhöhnen.

Aktuelle Entwicklungen im Israel-Krieg konzentrieren sich auf Gazastreifen: Terrorist wohl getötet

Update vom 14. Oktober, 8.14 Uhr: Israel reagiert auf die Hamas: Bei Luftangriffen auf die Operationszentren der islamistischen Terrorgruppe im Gazastreifen hat das israelische Militär einen der mutmaßlichen Drahtzieher des Massenmords an israelischen Zivilisten eliminiert. Merad Abu Merad, Chef des Luftüberwachungssystems in Gaza-Stadt, sei maßgeblich an der Koordination der Terroristen während der Massaker in den Grenzgemeinden beteiligt gewesen, berichtete das israelische Militär am frühen Samstagmorgen laut der Nachrichtenagentur dpa. Israelische Kampfjets haben laut dem Bericht in der Nacht zahlreiche Hamas-Ziele im gesamten Gazastreifen bombardiert und dabei „Nukhba“-Terroristen getroffen, die sich in einem Sammelgebiet der Küstenenklave befanden, so die Meldung.

Seit einer Woche reagiert Israel mit intensiven Luftschlägen auf Ziele im Gazastreifen auf den massiven Angriff der Hamas. Als nächste Maßnahme könnte eine Bodenoperation anstehen. Eine erste Brigade hat bereits einen Angriff gewagt.

Israel-News: Brigade birgt Leichen von Vermissten bei Vorstoß in den Gazastreifen

Update vom 14. Oktober, 7.57 Uhr: Zum Beginn der Bodenoffensive eine bedrückende News: Bei einem ersten Einsatz der 7. Brigade in den Gazastreifen stieß das israelische Militär auf die Leichen vermisster Landsleute, wie die Jerusalem Post berichtet. Informationen zur Anzahl der Verstorbenen wurden nicht bekannt gegeben. Nachdem die Brigade das Gebiet abgeriegelt hatte, wurden die Leichen geborgen und auf israelisches Gebiet transportiert. Laut eigenen Angaben hat die Armee bereits mehrere begrenzte Einsätze in den Gazastreifen durchgeführt. Es wird angenommen, dass eine umfangreiche Bodenoffensive bevorsteht. Zehntausende Menschen sind bereits auf der Flucht.

Vor Bodenoffensive im Israel-Krieg: EU-Außenbeauftragter skeptisch bei Suche nach Friedenslösung

Update vom 14. Oktober, 6.33 Uhr: Die Suche nach einer Lösung für den Frieden im Israel-Krieg gestaltet sich schwierig: Josep Borrell, der Außenbeauftragte der EU, wirft der internationalen Gemeinschaft Versäumnisse im Umgang mit einer möglichen Zwei-Staaten-Lösung für Israelis und Palästinenser vor. „Die Welt hat kläglich versagt, vor 30 Jahren gab es keinen Erfolg bei dieser Zwei-Staaten-Lösung“, äußerte Borrell am Samstag. Der Spanier gab jedoch zu, dass zwei separate Staaten für Israelis und Palästinenser zwar ein wünschenswertes Zukunftsziel darstellen, der aktuelle Konflikt jedoch nicht auf diese Weise gelöst werden könne.

„Gerade erleben wir eine grässliche humanitäre Lage in Gaza“, erklärte Borrell. Er bekräftigte erneut seine Unterstützung für die Position der UN, die sich öffentlich von der Aufforderung des israelischen Militärs zur großflächigen Evakuierung des nördlichen Gazastreifens in Richtung Süden distanziert hatten. Es sei unmöglich, dass so viele Menschen in so kurzer Zeit aufbrechen könnten, sagte der 76-Jährige. Israel habe das Recht auf Selbstverteidigung, unterstrich Borrell. Dieses Recht müsse jedoch im Einklang mit dem Völkerrecht ausgeübt werden.

Israel-Krieg: Angst vor Bodenoffensive treibt Zehntausende zur Flucht in Gaza

Update vom 14. Oktober, 6.16 Uhr: Die Furcht vor einer Bodenoffensive im Gazastreifen treibt Zehntausende Menschen zur Flucht in den Süden, noch bevor ein israelisches Ultimatum abläuft. Dies wurde vom Uno-Büro für humanitäre Hilfe (OCHA) bekannt gegeben. Israel hatte den Palästinensern eine Frist von 24 Stunden gesetzt, um den Norden der Enklave im Hinblick auf die anstehende Bodenoffensive zu räumen. Laut OCHA wurden bereits vor der Evakuierungsaufforderung insgesamt 400.000 Palästinenser aufgrund des Konflikts verdrängt.

Furcht vor der drohenden Bodenoffensive: In Gaza fliehen zehntausende Menschen vor dem Israel-Krieg.

Der EU-Ratspräsident Charles Michel warnt angesichts des eskalierenden Konflikts zwischen Israel und der Hamas vor einem Anstieg der Flüchtlingszahlen nach Europa. „Wenn es auf regionaler Ebene mehr Schwierigkeiten geben würde, hätten wir sofort riesige Schwierigkeiten auf europäischem Boden wegen der Flüchtlinge“, sagte der ehemalige belgische Ministerpräsident der Nachrichtenagentur AP. Das hätte gravierende Folgen und würde „die Polarisierung bei einem der umstrittensten Themen in vielen europäischen Ländern verstärken“, so Michel.

Gespräche zum Israel-Krieg: Baerbock berät sich mit Ägypten über Lage in Gaza

Update vom 13. Oktober, 21.54 Uhr: Bundes-Außenministerin Annalena Baerbock ist am Freitagabend von Israel aus nach Ägypten weitergeflogen. Nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt wollte sich Baerbock an diesem Samstag im Rahmen ihrer Krisendiplomatie nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel mit Ägyptens Außenminister Samih Schukri treffen. Aus Delegationskreisen hieß es, neben der regionalen Lage würden in der Hauptstadt Kairo auch die Bemühungen um die Freilassung der von den Islamisten nach Gaza verschleppten Geiseln im Mittelpunkt stehen. Auch die humanitären Bemühungen Ägyptens für die Zivilbevölkerung in Gaza sollten Thema sein.

Der Airbus der Flugbereitschaft der Bundeswehr, mit dem Baerbock von Berlin nach Tel Aviv geflogen war, kehrte demnach mit deutschen Staatsangehörigen nach Deutschland zurück. Auf der Plattform X, ehemals Twitter, schrieb das Auswärtige Amt: „Weitere 85 deutsche Staatsangehörige haben soeben den Flughafen Tel Aviv verlassen. Außenministerin @ABaerbock wünschte allen eine gute und sichere Heimreise.“ Grünen-Politikerin Baerbock reiste anschließend mit einem kleineren Flugzeug der Flugbereitschaft weiter nach Ägypten.

Israel-News: „Wir greifen unsere Feinde mit einer noch nie dagewesenen Macht an“ – Netanjahu spricht über Offensvie

Update vom 13. Oktober, 20.48 Uhr: Auch Benjamin Netanjahu wählte bei einer Pressekonferenz am Freitagabend marzialische Worte gegenüber der Hamas. „Wir werden die Hamas auslöschen und den Sieg erringen“, äußerte der israelische Ministerpräsident. Israel werde „diese schrecklichen Taten unserer Feinde niemals vergessen.“ Über den Angriff sagte er: „Wir greifen unsere Feinde mit einer noch nie dagewesenen Macht an - und das ist erst der Anfang.“

Eskalation im Israel-Krieg: „Werden sicherstellen, dass die Hamas nicht mehr existiert“

Update vom 13. Oktober, 20.19 Uhr: Israels Außenminister Eli Cohen zufolge wird der Angriff auf den Gazastreifen diesen grundlegend verändern. „Gaza wird es nicht mehr so geben wie es einmal war“, sagte Cohen in einem Interview mit dem Fernsehsender Welt. Cohen weiter: „Wir werden sicherstellen, dass die Hamas nicht mehr existiert“. Sein Land werde dafür sorgen, dass die Terrororganisation ausgelöscht werde. Hamas „wird zermalmt werden, so wie auch der IS zermalmt wurde.“ Die Frage nach möglichen zivilen Opfern der israelischen Offensive beantwortete Cohen mit der Erklärung, dass es nicht Israels Ziel sei, „Zivilisten zu schaden, das wollen wir nicht.“ Er fügte aber an, dass die Hamas die eigenen Menschen als Schutzschilde benutze.

Israel startet im Krieg gegen Hamas flächendeckende Luftangriffe auf den Gazastreifen

Update vom 13. Oktober, 20.03 Uhr: Die israelische Armee führt wie zuvor angekündigt zur Stunde „flächendeckende“ Luftangriffe in Gaza durch. Das berichtet die Times of Israel. Die israelischen Streitkräfte geben demnach an, dass Hamas-Standorte im gesamten Gazastreifen angegriffen werden.

Die Hamas übernahm dem Medium zufolge vor wenigen Minuten für einen Raketenbeschuss auf Zentralisrael.

Gaza-Einwohner sollen Gebiet bis 20 Uhr Ortszeit räumen: Mögliche Bodenoffensive im Israel-Krieg

Update vom 13. Oktober, 19.17 Uhr: Israels Militär hat die Einwohner der Stadt Gaza am Freitag aufgerufen, bis 20.00 Uhr Ortszeit ihre Wohngebiete zu verlassen und sich weiter südlich zu begeben. Ein Sprecher der Armee schrieb in arabischer Sprache auf X, ehemals Twitter, man werde eine auf einer Karte eingezeichnete Fluchtroute bis zu diesem Zeitpunkt nicht angreifen.

Die Einwohner von Beit Hanun sollten nach Chan Junis gehen, hieß es in der Mitteilung. Man werde weitere Anweisungen veröffentlichen. Wem die eigene und die Sicherheit seiner Familie am Herzen liege, solle sich an die Anweisungen halten. Die im Gazastreifen herrschende Hamas interessiere sich nur für den eigenen Schutz in Vorbereitung auf Angriffe in der Region. Israel wirft der radikal-islamischen Hamas immer wieder vor, die Zivilbevölkerung als Schutzschild zu missbrauchen.

Israel-News: Reuters-Journalist in libanesischer Grenzregion zu Israel getötet

Update vom 13. Oktober, 18.58 Uhr: Im Libanon ist ein Reuters-Journalist an der Grenze zu Israel durch Beschuss getötet worden. „Mit großer Betroffenheit haben wir erfahren, dass unser Kameramann Issam Abdallah getötet worden ist“, teilte eine Reuters-Sprecherin in London am Freitag auf Anfrage mit.

Israelische Truppen hatten nach einer Explosion am Grenzzaun am Freitag mit Artillerie das Grenzgebiet beschossen. Wir sind dringend auf der Suche nach weiteren Informationen, arbeiten mit den Behörden in der Region zusammen und unterstützen Issams Familie und Kollegen. Unsere Gedanken sind in dieser schrecklichen Zeit bei seiner Familie“, hieß es in der Mitteilung. Zwei weitere Reuters-Kollegen seien verwundet worden.

Update vom 13. Oktober, 18.25 Uhr: Israelische Truppen haben am Freitag offenbar Einsätze im Gazastreifen durchgeführt. Das bestätigte die israelische Militärführung. Ziel der Mission sei es demnach, Hamas-Terroristen zu bekämpfen und die Aufenthaltsorte von israelischen Geiseln aufzuspüren. Bei der Mission soll es sich jedoch nicht um den Beginn der Bodenoffensive handeln.

Israelische Soldaten in Sderot nahe der Grenze zwischen Israel und Gaza.

Israel feuert auf Libanon – Explosion am Grenzzaun

Update vom 13. Oktober, 17.33 Uhr: Am Grenzzaun zwischen Israel und dem Libanon ist es wohl erneut zu einem Zwischenfall gekommen. Wie das israelische Militär mitteilte, hat es an dem Sicherheitszaun eine Explosion gegeben, durch die dieser leicht beschädigt wurde. Die Ursache für die Explosion war zunächst nicht bekannt.

Die Armee reagierte den Angaben zufolge mit Artilleriefeuer auf libanesisches Territorium. Für die Gegend sei zudem eine Warnung vor eindringenden Terroristen aktivierten worden. Die Armee suche die Region ab. Es seien 18 Granaten aus Israel auf libanesisches Gebiet gefeuert worden, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen. Dabei sei ein alter Armeeturm getroffen worden. Verletzte wurden zunächst nicht gemeldet.

Erstmeldung vom 13. Oktober: Tel Aviv/München – Das israelische Militär bereitet sich weiterhin auf eine bevorstehende Bodenoffensive im Gazastreifen vor. Bereits am Donnerstag hatte das Militär bekannt gegeben, dass entsprechende Vorbereitungen bereits getroffen wurde. Man würde lediglich noch auf eine politische Entscheidung warten. Israel hat am daraufhin am Freitag die Bevölkerung im Norden des Gazastreifens, wo sich auch die Gaza-Stadt befindet, dazu aufgerufen, das Gebiet in Richtung Süden zu verlassen. Der Aufruf betrifft in etwa 1,1 Millionen Menschen und soll in den kommenden 24 Stunden umgesetzt werden.

Bodenoffensive steht bevor – EU und UN kritisieren Israels Evakuierungspläne für den Gazastreifen

Das israelische Militär beabsichtigt mit dem Aufruf offenbar zivile Opfer bei einer bevorstehenden Bodenoffensive im Gazastreifen zu vermeiden. Ob die Aufforderung jedoch realistisch umsetzbar ist, kann bezweifelt werden. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borell kritisierte die Evakuierungspläne in der vorgegebenen Zeitspanne. „Natürlich muss die Zivilbevölkerung vor bevorstehenden Militäreinsätzen gewarnt werden, aber es ist völlig unrealistisch, dass eine Million Menschen innerhalb von 24 Stunden umsiedeln können“, sagte Borell am Rande von Gesprächen in Peking. Auch Vertreter der UN hatten die Pläne als nicht umsetzbar bezeichnet.

Hinzu kommt, dass die radikal-islamistische Hamas die Bewohner des Gazastreifens zum Verbleiben in den Gebieten aufgerufen hat. „Israel vertreibt Palästinenser zum zweiten Mal aus ihren Häusern und ihrem Land, und wir haben auf die zionistischen Verbrechen reagiert, indem wir sie und Ben Gurion ins Visier genommen haben“, sagte Abu Obaida, der Sprecher der paramilitärischen Kassam-Brigaden, in einer TV-Übertragung am Freitag. „Die einzige Richtung, in die wir migrieren, ist die Rückkehr in unser rechtmäßiges Land.“

Hamas droht Bodenoffensive – viele zivile Opfer befürchtet

Israel hatten den Terroristen der Hamas wiederholt vorgeworfen, ihre Stellungen bewusst in dicht besiedelten Gebieten zu errichten und so eine hohe Zahl an zivilen Opfern bei israelischen Gegenschlägen in Kauf zunehmen. Die Hamas – und die Kassam-Brigaden als ihr militärischer Arm – nutzen darüber hinaus auch ein Tunnelsystem unter Gaza-Stadt und den umliegenden Gebieten, um sich vor israelischen Angriffen zu schützen und Waffen zu transportieren.

Durch die Angriffe der Hamas sind nach israelischen Angaben über 1.300 Menschen getötet worden. Palästinensische Quellen sprechen von 1.500 Opfern in Folge der israelischen Vergeltungsschläge. Sollte das israelische Militär in den kommenden Tagen eine Bodenoffensive starten, dürften die Opferzahlen noch deutlich steigen. (fd)

Rubriklistenbild: © MAHMUD HAMS/afp