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Anders als Merz: Esken hält Senkung der Einkommenssteuer für fest im Koalitionsvertrag vereinbart
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Stephanie Munk
Simon Schröder
Sonja Thomaser
Anne-Christine Merholz
Nils Thomas Hinsberger
Felix Busjaeger
Franziska Schwarz
Bedrettin Bölükbasi
Der Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD steht. Einen Disput gibt es darüber, wie es mit der Einkommenssteuer weiter geht. Der News-Ticker.
Update, 15. April, 5.28 Uhr: Union und SPD haben sich im Koalitionsvertrag auf eine Senkung der Einkommensteuer verständigt – der designierte Kanzler Friedrich Merz betonte jedoch, dass sie dennoch nicht sicher sei. Die SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken hält jetzt dagegen. Es sei klar, dass man nur das Geld ausgeben könne, das zur Verfügung stehe, sagte sie der Rheinischen Post. „Bei der Einkommensteuerentlastung für die kleinen und mittleren Einkommen handelt es sich aber um eine klare Verabredung.“ Im schwarz-roten Koalitionsvertrag heißt es: „Wir werden die Einkommensteuer für kleine und mittlere Einkommen zur Mitte der Legislatur senken.“ Esken hat in ihrer eigenen Partei auch viele Kritiker. Nach der Bundestagswahl gab es Forderungen nach einem Generationswechsel und einer Nachfolgerin für Esken.
Merz klinkt sich vor Kanzlerwahl vorübergehend aus: „Wird jetzt Zeit“
Update, 10.59 Uhr: Erst der Bundestagswahlkampf, nach dem Sieg der Union dann wochenlange Verhandlungen mit der SPD – CDU-Chef Friedrich Merz hat harte Woche hinter sich. Jetzt zieht er Konsequenzen: Merz klinkt sich vor Kanzlerwahl vorübergehend aus.
Update vom 13. April, 7.13 Uhr: Zwei Parteien, zwei unterschiedliche Interpretationen von Projekten im Koalitionsvertrag: Friedrich Merz hat Forderungen der SPD, wonach der Mindestlohn bis 2026 auf 15 Euro pro Stunde steigen soll, zurückgewiesen. „Das haben wir so nicht verabredet“, sagte der voraussichtlich künftige Kanzler der Bild am Sonntag (BamS). „Wir haben verabredet, dass wir davon ausgehen, dass die Mindestlohnkommission in diese Richtung denkt. Es wird keinen gesetzlichen Automatismus geben.“ Der Mindestlohn beträgt derzeit 12,82 Euro.
Friedrich Merz: Bierdeckel, Blackrock und schließlich Bundeskanzler
Auch die im Koalitionsvertrag angekündigte Senkung der Einkommenssteuer für kleine und mittlere Einkommen ist nach den Worten von Merz nicht gewiss. „Nein, die ist nicht fix“, so Merz zur BamS. Im Koalitionsvertrag von Union und SPD heißt es: „Wir werden die Einkommenssteuer für kleine und mittlere Einkommen zur Mitte der Legislatur senken“. Details werden aber nicht genannt.
„Wir hätten das in der Koalition mit den Sozialdemokraten gerne von Anfang an verabredet“, sagte Merz über die geplante Steuersenkung. Es habe darüber jedoch Meinungsverschiedenheiten gegeben. „Deswegen haben wir es offengelassen“, fügte der CDU-Chef hinzu. „Die Einkommenssteuer, die wollen wir senken, wenn es der öffentliche Haushalt hergibt“, betonte Merz.
Update vom 12. April, 21.40 Uhr: Der wohl künftige Kanzler Friedrich Merz rechnet damit, dass die neue Bundesregierung unter seiner Führung am 6. Mai ins Amt kommt. Das sagte der CDU-Chef dem Handelsblatt. „Dann haben wir bis zu den Sommerferien gut zwei Monate Zeit, um sehr schnell ein paar Dinge zu beschließen, damit die Menschen spüren, dass sich wirklich etwas ändert.“ Weiter erklärte Merz im Gespräch mit dem Handelsblatt, dass es kurzzeitig zu einer „kritischen Phase“ in den Koalitionsverhandlungen mit der SPD gekommen war.
Der große Streitpunkt war wohl das Thema Finanzen. Steuererhöhungen im Koalitionsvertrag habe der CDU-Chef strikt abgelehnt, erklärte er. „Einen Koalitionsvertrag mit Steuererhöhungen, den könnt ihr machen. Aber meine Unterschrift wird er dann nicht bekommen“, betonte Merz. Zuvor soll die SPD ein Papier mit Forderungen nach Steuererhöhungen verschickt haben, wie der Spiegel berichtet. Dabei soll es um die Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer und Kapitalertragssteuer gegangen sein.
Grüne sehen in Koalitionsvertrag „Obsession für Erdgas“ – „bald unbezahlbar“
Update vom 12. April, 8.20 Uhr: Die Klimaschutz-Pläne der neuen Koalition unter Merz stoßen bei der Grünen-Fraktion auf Ablehnung. „Schwarz-Rot legt eine verstörende Obsession für klimaschädliches Erdgas an den Tag und missachtet die Klimakrise“, kritisierte die Grünen-Abgeordnete Julia Verlinden gegenüber der dpa. So sollten „unzählige neue Gaskraftwerke“ gebaut werden und die Bürger würden animiert, wieder auf fossile Gasheizungen zu setzen – dabei würden diese „bald unbezahlbar“.
Laut Koalitionsvertrag wollen Union und SPD „langfristige, diversifizierte, günstige Gaslieferverträge mit internationalen Gasanbietern“ ermöglichen. Verlinden fürchtet, dahinter könnten sich US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin verbergen.
Koalitionsvertrag enthält kaum Inhalte zum Klimawandel
Update, 18.08 Uhr: Ein Thema, das im Koalitionsvertrag von SPD und Union wenig vorkommt, ist der Klimawandel. Tatsächlich fällt das Wort „Klima“ in der Präambel des ausgehandelten Vertrags kein einziges Mal. Das kritisieren auch Umweltverbände wie Greenpeace, die Deutsche Umwelthilfe und der WWF, berichtet der Deutschlandfunk. Greenpeace etwa schreibt in einem Statement, der Koalitionsvertrag sei „erschreckend dünn, was Antworten auf die Zukunftsfrage Klimaschutz anbelangt“.
Auch die Energiepolitik im Koalitionsvertrag kritisiert Greenpeace scharf. CDU-Chef Friedrich Merz nehme die von der Ampel-Koalition angeschobene Wärmewende auseinander. Der Bau neuer Gaskraftwerke treibe „Deutschland in neue fossile Abhängigkeiten von Donald Trumps Flüssiggas“, warnt Greenpeace weiter.
Koalitionsvertrag von Union und SPD: Wann wird Merz zum Bundeskanzler gewählt?
Update, 16.20 Uhr: Friedrich Merz könnte am 6. Mai zum neuen Bundeskanzler gewählt werden. Das hat der Tagesspiegel aus Berliner Regierungskreisen erfahren. Damit bestätigen sich Berichte, wonach CSU-Chef Markus Söder am Donnerstag bei einer internen Sitzung des CSU-Vorstands in München ebenfalls erklärt haben soll, Merz könnte am 6. Mai zum Kanzler gewählt werden.
Doch einige Hürden gilt es noch zu überwinden. CDU und SPD müssen dem Koalitionsvertrag noch zustimmen. Die CSU und Söder hatten dem Vertrag bereits am Donnerstag zugestimmt. Sollte alles weiter nach Plan laufen, könnte der Koalitionsvertrag am 5. Mai unterschrieben werden.
Die Linke fordert Reform der Schuldenbremse und Beteiligung an Gesprächen
Update, 15.29 Uhr: Auch nach dem vereinbarten Koalitionsvertrag sind die Finanzen ein mögliches Streitthema der neuen Koalition. Mit Blick auf eine weitere Reform der Schuldenbremse fordert die Linkspartei eine frühe Beteiligung der neuen Bundesregierung an Gesprächen. „Dieses Herumgetanze an der Linken vorbei wird für die nächsten vier Jahre nicht klappen“, sagte Co-Parteichefin Ines Schwerdtner der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Schwerdtner forderte für ihre Partei einen Platz in der von Union und SPD vereinbarten Expertenkommission zu dem Thema. CDU, CSU und SPD haben in ihrem Koalitionsvertrag beschlossen, diese Kommission „unter Beteiligung des Deutschen Bundestages und der Länder“ einzusetzen. Diese solle „einen Vorschlag für eine Modernisierung der Schuldenbremse“ entwickeln, „die dauerhaft zusätzliche Investitionen in die Stärkung unseres Landes ermöglicht“.
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Pistorius will neuen Wehrdienst einführen: Nach schwedischem Vorbild
Update, 12.43 Uhr: Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will mit dem neuen Wehrdienst noch in diesem Jahr starten. Das erklärte er gegenüber dem Spiegel am Freitag. Pistorius wird wohl auch in der Regierung von Friedrich Merz erneut Verteidigungsminister werden. „Das entsprechende Gesetz ist weitgehend vorbereitet, es könnte noch dieses Jahr in Kraft treten“, sagte der SPD-Politiker dem Magazin. Das Verteidigungsministerium könne „zügig einen Entwurf vorlegen“.
Im Koalitionsvertrag hatten sich Union und SPD darauf geeinigt, einen „neuen attraktiven Wehrdienst“ nach dem schwedischen Modell zu schaffen. Dieser soll „zunächst auf Freiwilligkeit“ basieren. Die Union hatte ursprünglich eine Rückkehr zur Wehrpflicht verlangt.
Update, 10.44 Uhr: CDU, CSU und SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. In diesem wird auch die Mütterrente thematisiert. Laut SPD-Chef Lars Klingbeil steht diese Maßnahme, wie auch viele andere, unter Finanzierungsvorbehalt. „Alles heißt alles, da gibt es ja nun wenig Interpretationsspielräume“, sagte Klingbeil der Bild-Zeitung vom Freitag. „Aber der Wille und die Absicht, das zu finanzieren, ist da“, ergänzte Klingbeil, der in einer schwarz-roten Bundesregierung als möglicher Finanzminister gehandelt wird.
Die Mütterrente gehöre zu den Absprachen mit Priorität, sagte Klingbeil. Er wies aber auch auf Erfahrungen aus der Finanzpolitik der Ampel-Koalition mit Grünen und FDP hin. „Aber auch hier muss ich immer sagen: Ich komme gerade aus einer Regierung, wo sich die Haushaltslage ja mittendrin zweimal radikal verändert hat.“
Zeitplan für die schwarz-rote Koalition
Update, 05.13 Uhr: Nach der Zustimmung der CSU zu dem Koalitionspapier steht der Zeitplan für die schwarz-rote Koalition fest. Als Nächstes wird die SPD ihre Mitglieder zum Koalitionsvertrag befragen. Rund 360.000 Mitglieder haben ab dem 15. April bis zum 29. April Zeit, ihre Stimme abzugeben. Bei der CDU fällt diese Entscheidung in einer Sitzung des Bundesausschusses. Ab Mai könnte dann der neue Bundestag Friedrich Merz zum Bundeskanzler wählen. Der Zeitplan in der Übersicht:
15. - 29. April: Mitgliederbefragung der SPD
28. April: Sitzung des CDU-Bundesausschusses
Ab dem 5. Mai: Sondersitzung des Bundestages zur Wahl des Bundeskanzlers
Update, 22.40 Uhr: Laut einer Blitzumfrage des ZDF-Politbarometers glaubt die Mehrheit der Deutschen nicht an einen Politikwechsel mit einer schwarz-roten Koalition. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Demnach erwarten 54 Prozent der Befragten keine Änderungen bei der Migrationspolitik. 44 Prozent glauben nicht an einen Wandel in der Wirtschaft. Auch die Zustimmung für einen möglichen Bundeskanzler Friedrich Merz bleibt gering. Nur 36 Prozent halten ihn für geeignet.
Linnemann lobt Koalitionsvertrag von Union und SPD und verspricht „Politikwechsel“
Update, 22.25 Uhr: „Der Politikwechsel steckt nicht nur drin, der steht drin“ – So erklärt Carsten Linnemann (CDU) den Koalitionsvertrag von Union und SPD in der ZDF-Sendung Maybrit Illner. Es gelte nun, die Vorhaben der möglichen nächsten Koalition umzusetzen. Gerade mit Blick auf eine immer stärker werdende AfD müsse man jetzt liefern. Ob er Gerüchten zufolge das Amt des Wirtschaftsministers bekleiden wird, sei ihm egal.
Update, 20.35 Uhr: Auch Angela Merkel unterstützt den härteren Asylkurs von Union und SPD im Koalitionsvertrag. Im Radiosender Deutschlandfunk Kultur erklärte die Altkanzlerin, „wenn man genau hinschaut“, habe auch sie eine konsequentere Bekämpfung der irregulären Migration gefordert. Dennoch betonte Merkel, es gebe Unterschiede in „Diktion und Tonalität“ zwischen ihrem Ansatz und den von CDU-Chef Friedrich Merz.
Söder setzt neues Ministerium bei Koalitionsvertrag durch
Update, 19.39 Uhr: CSU-Chef Markus Söder verspricht mit dem Ministerium Forschung, Technologie und Raumfahrt eine Technik-Offensive der neuen Bundesregierung. Direktor des Vereins Deutscher Ingenieure, Adrian Willig, befürwortete den Schritt. „Der Aufbau eines zentralen Ministeriums für Zukunftstechnologien mit dem Ministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt ist ein starkes Signal und ein überfälliger Schritt“, erklärte Willig. Gleichzeitig mahnte er, „den großen Worten müssen auch große Taten folgen“, sodass es nicht zu einer „monatelangen Selbstbeschäftigung“ komme.
Update, 18.21 Uhr: Trotz erfolgreicher Verhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD soll es hinter den Kulissen nicht immer harmonisch abgelaufen sein. Laut einer Recherche der Bild sollen die Gespräche sogar einmal kurz vor dem Aus gestanden haben. Bei einem Streit, kurz vor Abschluss der Koalitionsverhandlungen, ging es wohl vor allem um die Finanzen. Konkret waren der Union die von der SPD geforderten Steuererhöhungen für Gutverdienende ein Dorn im Auge. SPD-Chef Lars Klingbeil und CSU-Landeschef Alexander Dobrindt wurden sich in einem Vieraugengespräch, wie die Bild berichtet, anscheinend doch noch einig.
Update, 17.43 Uhr: Der Koalitionsvertrag steht. Jetzt müssen nur noch SPD und CDU dem Kompromiss zustimmen. Markus Söder und die CSU hatten bereits am Donnerstag für das Abkommen zwischen den drei Parteien votiert. Welcher Politiker letztlichen welchen Ministerposten bekommt, ist noch unklar. Doch es gibt bereits einige Kandidaten und Kandidatinnen, die hoch gehandelt werden. Dazu zählen folgende SPD, CSU und CDU-Politiker:
Bundeskanzler: Friedrich Merz (CDU)
Chef des Bundeskanzleramts: Thorsten Frei (CDU)
Staatsminister Kultur im Bundeskanzler-Amt: Joe Chialo (CDU)
Wirtschaft, eventuell inklusive Soziales: Carsten Linnemann (CDU)
Umwelt, inklusive Klima: Andreas Jung (CDU)
Infrastruktur: Ina Scharrenbach (CDU)
Digitales: Kristina Sinemus (CDU)
Familie: Silvia Breher (CDU)
Auswärtiges Amt: Johann Wadephul (CDU)
Gesundheitsministerium: Tino Sorge (CDU)
Finanzen: Lars Klingbeil (SPD) – Vizekanzler
Verteidigung: Boris Pistorius (SPD)
Entwicklungshilfe: Svenja Schulze (SPD)
Arbeit: Bärbel Bas (SPD)
Justiz: Sonja Eichwede (SPD)
Inneres: Alexander Dobrindt (CSU)
Forschung: Dorothee Bär (CSU)
Landwirtschaft: Michaela Kaniber (CSU)
Vorsitzender CDU/CSU Bundestagsfraktion: Jens Spahn (CDU)
Update, 15.42 Uhr: Laut Markus Söder könnte die Wahl Friedrich Merz‘ zum nächsten Bundeskanzler am 6. Mai stattfinden. Sollte alles nach Plan laufen, könnte der Koalitionsvertrag am 5. Mai unterschrieben werden, erklärte der CSU-Chef laut Teilnehmern einer internen Sitzung des CSU-Vorstands in München. Wann die Minister benannt werden sollen, ließ Söder offen. In der internen Sitzung sagte er nach Teilnehmerangaben, erst nach der Wahl des Kanzlers würden dann die Namen der künftigen Minister bekanntgegeben. (Redaktion mit Agenturen)