Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Angriffe im Süden und Norden: Russland attackiert die Ukraine mit Kampfdrohnen
Alle Autoren
schließen
Sonja Thomaser
Nail Akkoyun
Sophia Lother
Jens Kiffmeier
Lukas Rogalla
Im Ukraine-Krieg macht Russland im Osten des Landes weiter Druck. Russische Besatzer berichten von einem Angriff auf das AKW Saporischschja. Der News-Ticker.
HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg informieren wir in unserem neuen News-Ticker.
Update vom 8. April, 6.28 Uhr: Die Nacht auf heute hat für die Ukraine wieder mit Angriffen russischer Kampfdrohnen begonnen, die vor allem den Süden und den Norden des Landes bedrohten. An diesem Montag wird der 775. Tag des russischen Angriffskriegs gezählt.
Ukrainische Drohnen attackieren Atomkraftwerk Saporischschja – Explosion über Reaktor-Kuppel
Update vom Sonntag, 7. April, 17.40 Uhr: Die russische Kraftwerksleitung des besetzen ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja hat am Sonntag von der Explosion einer Drohne über der Kuppel des sechsten Reaktors berichtet. Auf ihrem Telegram-Kanal machte die Werksleitung die ukrainische Armee für den Angriff verantwortlich. Verletzte oder gefährliche Schäden gebe es aber nicht, hieß es. Die Strahlung in und um das größte AKW in Europa entspreche der Norm.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen zum Ukraine-Krieg stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht.
Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA teilte mit, sie sei über die Explosion einer Drohne über dem Werk in Kenntnis gesetzt worden. Dies decke sich mit Wahrnehmungen der IAEA-Vertreter vor Ort. Im sozialen Netzwerk X (früher Twitter) rief Behördenchef Rafael Grossi dazu auf, nichts zu unternehmen, was die nukleare Sicherheit der Anlage gefährde. Den russischen Angaben nach war schon früher am Sonntag eine Drohne an der Kantine des AKW eingeschlagen. Ein Lkw, der gerade entladen wurde, sei beschädigt worden. Unabhängig überprüfbar waren die Angaben der russischen Seite nicht. Sie klagt seit Tagen über zunehmende Drohnenattacken auf das Werk und macht dafür die Ukraine verantwortlich.
Das Atomkraftwerk im Süden der Ukraine wurde im Frühjahr 2022 von russischen Truppen besetzt. Die sechs Reaktoren liegen still, müssen aber weiter gekühlt werden. Immer wieder gab es Beschuss auf das Werk. Die internationale Öffentlichkeit ist in Sorge um die nukleare Sicherheit. Experten haben sich bereits mit der Frage auseinandergesetzt, was bei einer Explosion des AKW Saporischschja passiert.
Update vom Sonntag, 7. April, 15.38 Uhr: Das von Russland kontrollierte Atomkraftwerk in Saporischschja wird nach einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Tass mit ukrainischen Drohnen angegriffen. Dabei sein ein Lkw in der Nähe der Kantine des Kraftwerks beschädigt worden. Tass beruft sich auf Angaben der Betreiber des AKW.
Russland macht im Ukraine-Krieg weiter Druck: Kiew spricht von „schwieriger“ Lage bei Tschassiw Jar
Update vom Sonntag, 7. April, 13.33 Uhr: Die Lage nahe der seit Wochen heftig umkämpften ostukrainischen Stadt Tschassiw Jar ist nach ukrainischen Angaben „schwierig“. „Die Lage ist ziemlich schwierig und angespannt“, sagte der Sprecher der 26. Artilleriebrigade, Oleh Kalaschnikow, am Sonntag im ukrainischen Fernsehen. Alle russischen Angriffe seien aber zurückgeschlagen worden, die russische Armee sei „auf dem Rückzug“.
Der russische Gegner versuche, die umliegenden Ortschaften Bogdaniwka und Iwaniwske direkt anzugreifen und zugleich Offensivaktionen zwischen diesen beiden Orten auszuführen, führte der ukrainische Armee-Sprecher aus. Die russischen Streitkräfte setzten dabei „von gepanzerten Kampffahrzeugen unterstützte Infanterie“ und Kampfjets ein.
Update vom Sonntag, 7. April, 11.48 Uhr: Der ukrainische Militärgeheimdienstchef Kyrylo Budanow hofft weiter auf die von Deutschland bisher abgelehnte Lieferung der Marschflugkörper vom Typ Taurus im Kampf gegen die russische Invasion. „Der Taurus würde unser Leben sicherlich einfacher machen“, sagte der Chef des Militärgeheimdienstes HUR in einem Interview der ARD. „Um Kommandozentralen zu treffen, um einige sehr wichtige Ziele zu treffen, ist es eine ausgezeichnete Waffe.“ Auch die russische Brücke zur annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim bleibe ein wichtiges Ziel für die Ukraine: „Die Brücke wird schwer bewacht und verteidigt. Aber alle arbeiten an diesem Thema.“
Zu konkreten Perspektiven des Krieges wollte sich HUR-Chef Budanow laut dem ARD-Interview nicht äußern. „Die Lage ist ziemlich schwierig, aber sie ist unter Kontrolle“, sagte er. Demnach hält er anders als viele Militärexperten in diesem Jahr auch eine ukrainische Gegenoffensive für möglich. Zugleich sagte er, dass es ohne dauerhafte Unterstützung des Westens „katastrophal schwierig“ werde für die Ukraine. Budanow erwartet demnach auch einen deutlichen Aufschwung der Rüstungsindustrie in Europa und traut der EU zu, mögliche ausbleibende US-Hilfen auszugleichen.
Update vom Sonntag, 7. April, 10.14 Uhr: In der Oblast Saporischschja im Südosten der Ukraine sind am Sonntagmorgen offenbar drei Zivilpersonen durch einen russischen Angriff getötet worden. Dies teilte der örtliche Gouverneur mit: „Zwei Männer und eine Frau starben unter den Trümmern ihres eigenen Hauses, das von einer russischen Granate getroffen wurde“, schrieb Iwan Fjodorow auf Telegram. Unabhängig verifizieren ließ sich der Bericht nicht.
Update vom Sonntag, 7. April, 9.12 Uhr: In der russischen Grenzregion Belgorod ist es offenbar erneut zu einer größeren Drohnenattacke gekommen. Die Ukraine hat die Oblast in den letzten Monaten, vor allem aber zuletzt, häufiger angegriffen – vor allem wegen der dortigen Kriegsindustrie. Nun seien in der vergangenen Nacht mehrere Siedlungen unter Drohnenbeschuss genommen worden, wie Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram mitteilte. Gladkow zufolge brachen einige Brände aus, im Dorf Dronowka sei eine Gasleitung beschädigt worden. Zivile Opfer wurden allerdings nicht gemeldet.
Update vom Sonntag, 7. April, 7.43 Uhr: Kiew hat neue Zahlen zu den russischen Verlusten im Ukraine-Krieg bekannt gegeben. Den Angaben zufolge sind in den vergangenen 24 Stunden 820 russische Soldaten verletzt oder getötet worden. Auch will die ukrainische Armee unter anderem 17 Panzer zerstört haben. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben allerdings nicht.
Update vom Sonntag, 7. April, 6.22 Uhr: Im ukrainisch kontrollierten Teil des Gebiets Donezk sind derweil durch russischen Artilleriebeschuss offiziellen Angaben nach mindestens fünf Zivilisten getötet worden. Unter den Opfern im Landkreis Pokrowsk sei eine Minderjährige, teilte die zuständige Staatsanwaltschaft mit. Zudem seien zwei Menschen verletzt worden. Getroffen wurden demnach Wohnhäuser in mehreren Ortschaften. Der Landkreis Pokrowsk liegt nur wenige Kilometer westlich von der Donezk-Front.
Auf der anderen Seite meldeten die Behörden der von russischen Truppen besetzten Gebietshauptstadt Donezk elf Verletzte durch ukrainischen Beschuss. Unter den Verletzten seien zwei Kinder, schrieb der Chef der von Russland annektierten Region Donezk, Denis Puschilin, am Samstag auf seinem Telegram-Kanal. Neun Wohnhäuser in verschiedenen Stadtteilen seien beschädigt worden. Neben der Stadt Donezk wurden nach Angaben Puschilins auch die ebenfalls vom russischen Militär kontrollierten Städte Makijiwka und Horliwka angegriffen.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland
Update vom Samstag, 6. April, 22.04 Uhr: Die Ukraine setzt Russland mit Raketen- und Drohnenangriffen zu – vor allem die Luftabwehr Putins steht unter Druck. Zu diesem Schluss kommt das britische Verteidigungsministerium. Ende März habe ein von der Krim aus betriebener Telegram-Channel berichtet, dass ein russischer SU-27-Kampfjet von den eigenen Truppen über der Krim abgeschossen worden sei. Damals habe der Gouverneur Sewastopols von technischem Versagen gesprochen. Doch Grund für den Abschuss könnten laut dem Ministerium die Angriffe der Ukraine sein.
Die verstärkten Attacken auf die russische Schwarzmeerflotte hätten das Militär Russlands stark unter Druck gesetzt. „Es ist eine realistische Möglichkeit, dass kein technischer Fehler, sondern der wachsende Druck auf die russische Flugabwehr dazu geführt hat [...] dass diese unbeabsichtigt ihre eigenen Piloten und Kampfflugzeuge angreift“, schließt das Ministerium seinen Bericht auf X.
Aktuelle Lage im Ukraine-Krieg: Russland wirft Ukraine Angriff auf Belgorod vor
Update vom Samstag, 6. April, 18.30 Uhr: Ukrainische Streitkräfte sollen die russische Grenzregion Belgorod in der Nacht zu Samstag mit Raketen angegriffen haben. Das berichtet die Online-Zeitung Kyiv Independent unter Berufung auf russische Behörden. Dabei seien zivile Gebäude beschädigt worden, sowohl in der Stadt Belgorod als auch in umliegenden Dörfern. Verletzte habe es jedoch nicht gegeben. Die russische Luftverteidigung habe demnach zehn Objekte am Himmel abgeschossen. Der Nachrichtendienst Nexta teilte Aufnahmen aus Belgorod auf X (ehemals Twitter).
Kiew selbst äußert sich nicht zu mutmaßlichen Angriffen auf russischem Gebiet. Jedoch teilte die Luftwaffe mit, dass Russland in der Nacht zahlreiche Raketen von Belgorod aus in Richtung Ukraine abgefeuert habe. Die Region grenzt direkt an die ukrainischen Oblaste Sumy, Charkiw und Luhansk, die Russland teilweise unter Kontrolle hält.
Update von Freitag, 5. April, 21.55 Uhr: Die US-Botschafterin in der Ukraine hat sich zu einem verheerenden Angriff Russlands im Ukraine-Krieg geäußert. „Russland hat heute Saporischschja angegriffen und durch Raketenangriffe im Abstand von 40 Minuten drei Menschen getötet – ein schreckliches Muster, das offenbar darauf abzielte, Ersthelfer und Journalisten vor Ort zu töten“, schrieb Bridget Brink auf X. Sie betonte, Russland müsse für derartige Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden.
Russland will Dorf bei Awdijiwka erobert haben – „schwierige“ Lage bei Tschassiw Jar
Erstmeldung von Freitag, 5. Apil: Kiew – Im Angriffskrieg gegen die Ukraine will Russland einen weiteren Erfolg erzielt haben. Das Verteidigungsministerium in Moskau gab am Freitag (5. April) die Einnahme des Dorfes Wodjanoje in der Region Donezk bekannt, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur RIA Nowosti.
Das Dorf befindet sich unweit westlich von Awdijiwka, das russische Truppen im Februar nach monatelangen Kämpfen unter extrem hohen Verlusten eingenommen hatten. Russlands Armee soll nun „weiter tief in die gegnerische Verteidigung vorgedrungen“ sein und sich eine vorteilhafte Position verschafft haben, heißt es vom Ministerium weiter. Einige Militärblogger hatten bereits Ende März berichtet, dass eine russische Fahne im Dorf gehisst worden sei. Aus Kiew lagen am Freitagnachmittag dazu noch keine Berichte vor.
Russland rückt auf Tschassiw Jar vor – schwere Kämpfe mit der Ukraine
Eine schnelle Einnahme von Tschassiw Jar, das westlich von Bachmut liegt und als wichtiger ukrainischer Stützpunkt gilt, wäre für Kiews Truppen ein schwerer Schlag und deutet auf Erfolge der russischen Offensive hin. Am Donnerstag sagte Serhij Tschaus, der Bürgermeister von Tschassiw Jar, im ukrainischen Fernsehen, dass die Lage in seiner Stadt die schwierigste seit Beginn der Invasion vor mehr als zwei Jahren sei.
Bereits Ende März hatte die ukrainische Armee die Lage dort als „schwierig“ bezeichnet. Aufgrund ihres Munitionsmangels sind die ukrainischen Truppen seit Monaten in der Defensive. Weitere Militärhilfen aus den USA, dem wichtigsten Partnerland, stehen aufgrund einer politischen Blockade auf der Kippe.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor einer neuen großen Offensive Russlands gewarnt, möglicherweise Ende Mai oder im Sommer. Auch die US-Zeitung New York Times berichtete nun, die russische Armee bereite sich auf eine Offensive vor und könne derzeit fünfmal mehr Artilleriemunition abfeuern als die ukrainische Armee. (red mit Agenturen)