News zum Ukraine-Krieg

Trump nimmt wohl Einladung nach Kiew an – Selenskyj nennt Vorschläge für Frieden „primitiv“

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Selenskyj erwartet Trump demnächst in der Ukraine. Kiew zerstört ein russisches Munitionslager. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg informieren wir in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 10. April, 20.11 Uhr: Im Bezirk Odessa sind nach Angaben des ukrainischen Gouverneurs Oleh Kiper durch einen russischen Raketenangriff vier Menschen getötet worden, darunter ein zehnjähriges Mädchen. Sieben Personen seien verletzt worden. Zudem seien Schäden an der Verkehrsinfrastruktur entstanden.

Update vom 10. April, 17.49 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Verbündeten zur Lieferung weiterer Luftabwehrsysteme an die Ukraine gedrängt. Die Regierung in Kiew könne nicht länger warten, sagte er am Mittwoch bei einem Auftritt mit dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb in Brüssel. Die Ukraine brauche „jetzt Luftabwehr, Munition und Hilfe“.

Stoltenberg warnte vor einem russischen Vorrücken im Angriffskrieg gegen die Ukraine: „Verzögerungen bei der Lieferung von Luftabwehrsystemen werden es russischen Raketen ermöglichen, mehr Ziele zu treffen“, sagte er. Ausbleibende Munition erlaube es Russland zudem, „an der Front voranzukommen“, sagte der Norweger.

Die Ukraine fordert insbesondere weitere Patriot-Systeme zur Abwehr russischer Drohnen und Raketen. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) unterstützt den Appell zwar grundsätzlich. Die deutschen Bestände seien allerdings derzeit „erschöpft“, hatte sie am Dienstag in Berlin gesagt. Deutschland hat der Ukraine nach Regierungsangaben bisher zwei Patriot-Systeme geliefert sowie weitere Systeme der Typen Iris-T und Skynex.

Update vom 10. April, 14.15 Uhr: Wie Sky News berichtet, hat Selenskyj wohl auf Trumps Idee, wie der Ukraine-Krieg zu beenden sei, reagiert: Er nannte Trumps Vorschläge demnach „primitiv“.

Weiter hieß es bei Sky News, dass Selenskyjs Berater Trumps Aussagen deutlich widersprach. Der Ex-US-Präsident hatte angeblich behauptet, die Ukraine hätten nichts dagegen, Gebiete an Russland abzutreten.

Huthi-Kalaschnikows und Marder-Panzer: Ukraine erhält neues Waffenpaket

Update vom 10. April, 13.25 Uhr: 20 weitere Marder-Schützenpanzer von Rheinmetall sollen der Ukraine im Kampf gegen Russland helfen – außerdem beschlagnahmen die USA Huthi-Gewehre und wollen sie nach Kiew schicken.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland und Ukraine sowie ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Trump plant „schrecklichen Deal“, um den Ukraine-Krieg zu beenden

Update vom 10. April, 12.21 Uhr: Donald Trump hat laut Selenskyj einer Einladung in die Ukraine zugestimmt. Einen Termin für einen Besuch gebe es aber (noch) nicht.

Der Ex-US-Präsident hat sich schon öfter zu dem Konflikt geäußert – und schon öfter zweifelten Experten seine Vorschläge an. Erst vor Kurzem nannte eine Thinktank-Mitarbeiterin Trumps Idee, den Ukraine-Krieg zu beenden, einen „schrecklichen Deal“.

Russland stößt in Ukraine-Hafenstadt angeblich auf 300 Bandera-Anhänger

Donald Trump hat die Einladung von Selenskyj nach Kiew wohl angenommen.

Update vom 10. April, 11.25 Uhr: Russland hat Standorte der ukrainischen Streitkräfte in der Hafenstadt Otschakiw angegriffen. Dabei hätten die Soldaten im örtlichen Sanatorium „mindestens 300 Bandera-Mitglieder“ vorgefunden. Das gab jetzt der Koordinator einer Untergrundgruppe in Mykolajiw gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti an.

Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht. Der Informant bezog sich auf Anhänger von Stepan Bandera, der in der Ukraine eine der umstrittensten Figuren in der Geschichte des Landes ist. Mehr dazu in dem Artikel „Held mit dunkler Vergangenheit“.

EU-Gericht kippt Ukraine-Krieg-Sanktionen gegen russische Oligarchen

Update vom 10. April, 10.16 Uhr: Das Gericht der EU hat Sanktionsbeschlüsse gegen die russischen Oligarchen Michail Fridman und Pjotr Awen gekippt. Sie waren als Reaktion auf den russischen Überfall auf die Ukraine gefasst worden.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Der Rat der EU habe bei den Entscheidungen zwischen Februar 2022 und März 2023 keine hinreichenden Belege für die Aufnahme in die Sanktionsliste geliefert, entschieden die Richter heute in Luxemburg.

Verluste für Russland im Ukraine-Krieg: Generalstab nennt aktuelle Zahlen

Update vom 10. April, 9.49 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat neue Zahlen zu Russlands Verlusten gemeldet. Demnach sind in den Gefechten binnen eines Tages etwa 830 russische Soldaten entweder getötet oder verletzt worden.

  • Soldaten: 450.080 (+830 zum Vortag)
  • Panzer: 7132 (+22)
  • Gepanzerte Fahrzeuge: 13.667 (+47)
  • Artilleriesysteme: 11.404 (+18)
  • Luftabwehrsysteme: 753
  • Drohnen: 9070 (+37)
  • Tanklastzüge und andere Fahrzeuge: 15.248 (+67)
    (Quelle: Ukrainischer Generalstab am 10. April auf Facebook)

Ukraine-News: Luftabwehr zerstört zwei russische Lenkflugkörper

Update vom 10. April, 8.25 Uhr: Russland hat die Ukraine in der vergangenen Nacht mit insgesamt 17 Drohnen angegriffen. 14 von seien abgeschossen und zerstört worden, teilt der Kommandeur der ukrainischen Luftwaffe auf sozialen Kanälen mit. Die Luftabwehrkräfte hätten außerdem zwei Lenkflugkörper des Typs Ch-59 zerstört, die Russland auf die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer abgefeuert habe.

Update vom 10. April, 7.31 Uhr: Selenskyj zufolge hat Donald Trump den Willen bekundet, die Ukraine zu besuchen. Der ukrainische Präsident sagte in einem Interview des Springer-Verlags, der voraussichtliche republikanische US-Präsidentschaftskandidat habe auf eine Einladung in die Ukraine geantwortet, „dass er will, aber dass er nicht weiß, wann er das tun kann“. Selenskyj sagte, er hoffe, dass dies bald der Fall sein werde.

Ukraine-Krieg-News: Selenskyj an Befestigungslinien in Ostukraine

Update vom 10. April, 5.00 Uhr: Wolodymyr Selenskyj hat Befestigungslinien in Charkiw inspiziert. Bei dem Besuch bat der ukrainische Präsident erneut um Unterstützung, um die nordöstliche Region vor verstärkten Angriffen durch Russland zu schützen. Zudem bekräftigte er den Verteidigungswillen der Ukraine. „Alles, was Putin anfasst, wird in Trümmer verwandelt. Wir müssen alles Mögliche und Unmögliche tun, um so viele unserer Städte und Gemeinden wie möglich davor zu schützen“, sagte Selenskyj.

Update vom 9. April, 22.20 Uhr: Dem ukrainischen Militär zufolge befinden sich derzeit keine russischen Truppen in der umkämpften Kleinstadt Tschassiw Jar. Aktuell kontrolliere man sowohl den Ort als auch die Außenbezirke. Dies berichtete Militärsprecher Nazar Woloschin im ukrainischen Fernsehen. „Aber sowohl heute als auch gestern hat der Feind seine Luftüberlegenheit in Form von Raketen und großkalibriger Artilleriemunition genutzt und versucht, bis zu den Grenzen des Gebiets Donezk vorzudringen“, so Woloschin.

Update vom 9. April, 21.14 Uhr: Der Ukraine ist offenbar ein weiterer Schlag gegen Russlands Armee gelungen. Laut der ukrainischen Marine konnten die Streitkräfte ein tragbares Mehrfachraketensystem der Russen in der Stadt Otschakiw im Gebiet Mykolajiw sowie ein Munitionslager zerstören.

Jüngste russische Angriffe auf Charkiw haben schwere Zerstörungen angerichtet und unter anderem die Stromversorgung zum Erliegen gebracht.

Krieg in der Ukraine: Weitere Details zu Charkiw-Angriff bekannt

Update vom 9. April, 19.28 Uhr: Nachdem russische Truppen zweimal das Zentrum von Charkiw angegriffen hatten, sind nun weitere Details bekannt. Den Behörden zufolge hat sich die Zahl der Opfer der Attacke auf Produktionsanlagen der Millionenstadt erhöht. „Die Zahl der Opfer des russischen Bombenangriffs auf zivile Produktionsanlagen ist auf vier gestiegen. Zwei von ihnen wurden in ein Krankenhaus gebracht, zwei weitere weigerten sich, ins Krankenhaus eingeliefert zu werden“, zitiert die Ukrainska Pravda den Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow. Die Such- und Rettungsmaßnahmen würden weiter andauern, so Terechow.

Update vom 9. April, 18.25 Uhr: Nach den verheerenden russischen Angriffen auf die ostukrainische Region Charkiw hat Präsident Wolodymyr Selenskyj sich an Ort und Stelle über die Situation informiert. „Es werden gerade alle Voraussetzungen für eine Verringerung des Stromdefizits geschaffen“, sagte Selenskyj am Dienstag in einer Videobotschaft. Es solle weniger Stromabschaltungen geben. Es werde an einer Behebung der Schäden an den Netzen gearbeitet. Der Präsident warf Russland vor, über die Raketenangriffe und Bombardierungen von Charkiw und Umgebung die Menschen aus der Millionenstadt und der Region vertreiben zu wollen.

„Alles, was Putin anfasst, verwandelt sich in Ruinen“, sagte Selenskyj. Kiew werde jedoch alles tun, um die Stadt besser vor russischen Angriffen zu schützen. „Wir haben eine Lösung, um die Flugabwehr hier zu verstärken.“ Selenskyj appellierte zugleich an die internationalen Verbündeten, mehr für eine Stärkung der ukrainischen Flugabwehr zu tun – nicht nur in Charkiw.

Update vom 9. April, 16.55 Uhr: Soldaten der ukrainischen „Asow“-Brigade sollen einen russischen T-72B3M-Panzer übernommen haben. Ein von den Kämpfern veröffentlichtes Drohnenvideo soll zeigen, wie zwei Soldaten auf den Panzer klettern, ihn starten und in Richtung des von der Ukraine kontrollierten Gebiets fahren, berichtete die Kyiv Post. Auf Rückfrage habe die Asow-Brigade das Vorgehen weitestgehend bestätigt.

Update vom 9. April, 13.20 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hofft, dass es bis zum G7-Außenministertreffen Klarheit gibt, wer der Ukraine zusätzliche Kapazitäten für die Luftabwehr liefern kann. Russland wolle die Stadt Charkiw „in Grund und Boden bomben“, sagte Baerbock in Berlin. Deshalb müsse man mehr tun. „Leider sind die Bestände gerade auch unserer eigenen Patriot-Systeme mittlerweile ziemlich erschöpft“, fügte sie hinzu.

Update vom 9. April, 10.30 Uhr: China hat sich für zeitnahe Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine ausgesprochen. Außenminister Wang Yi schlage eine Konferenz vor, die die gleichberechtigte Teilnahme beider Länder anerkenne und auf der Friedensvorschläge auf Augenhöhe diskutiert werden könnten, teilte das Außenministerium der Volksrepublik mit. Wang habe sich bei einem Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow in Peking entsprechend geäußert, sagte ein Sprecher des Ministeriums.

Schwere Luftangriffe im Ukraine-Krieg: Russland attackiert Osten und Süden

Update vom 9. April, 7.15 Uhr: Das russische Militär hat nach eigenen Angaben eine ukrainische Neptun-Rakete zur Bekämpfung von Schiffen über dem Schwarzen Meer vor der Halbinsel Krim zerstört. Zudem seien vier ukrainische Drohnen über den russischen Regionen Belgorod und Woronesch abgeschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau über Telegram mit.

Charkiw wird wohl zum Ziel von Putin

Update vom 8. April, 22.09 Uhr: Die Ukraine unternimmt nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj „maximale Anstrengungen“ für Schutz und Unterstützung der Großstadt Charkiw im Osten des Landes. Dies gelte sowohl für den zivilen als auch den militärischen Bereich, unterstrich Selenskyj am Montag in seiner abendlichen Videoansprache. „Wir arbeiten mit unseren Partnern an der Stärkung des Luftverteidigungssystems, um den russischen Plänen für Charkiw zu begegnen.“ Nach Dafürhalten der ukrainischen Aufklärung dürfte die nächste russische Großoffensive gegen Charkiw gerichtet sein.

Neuer Angriff im Ukraine-Krieg: Russland attackiert ostukrainische Stadt Selydowe

Update vom 8. April, 20.24 Uhr: Russlands Armee hat die ostukrainische Stadt Selydowe im Gebiet Donezk attackiert. Laut dem Innenministerium der Ukraine wurden fünf Menschen bei einem Angriff auf ein neunstöckiges Wohngebäude verletzt. „Die Rettungskräfte retteten vier Bewohner des Gebäudes, darunter ein Kind, die das Gebäude nicht aus eigener Kraft verlassen konnten“, zitiert die Ukrainska Pravda den Pressedienst in Kiew.

Raketenangriff auf Saporischschja: Drei Zivilpersonen sterben bei russischer Attacke

Update vom 8. April, 19.33 Uhr: Bei einem russischen Raketenangriff auf die südukrainische Großstadt Saporischschja sind am Montag nach offiziellen Angaben mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Weitere acht Menschen wurden verletzt, als russische Raketen in einer nicht näher beschriebenen Industrieanlage einschlugen. Wie der örtliche Militärverwalter Iwan Fjodorow weiter auf Telegram mitteilte, wurden 14 Gebäude beschädigt, darunter auch eine Gesundheitseinrichtung. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden. Die Stadt Saporischschja liegt etwa 55 Kilometer nördlich des gleichnamigen Kernkraftwerks, das seit über zwei Jahren von russischen Truppen besetzt ist.

Schwerer Verlust für Putins Armee: Raketenschiff fängt Feuer

Update vom 8. April, 18.20 Uhr: Dem ukrainischen Verteidigungsnachrichtendienst zufolge ist am gestrigen Sonntag (7. April) ein Feuer auf dem russischen Raketenschiff „Serpuchow“ nahe der Stadt Pillau in der Russland-Exklave Kaliningrad ausgebrochen. Das Raketenschiff sei „infolge eines Brandes auf dem Gelände eines feindlichen Marinestützpunkts“ außer Betrieb gesetzt worden.

„Es wird lange dauern, bis die Kampffähigkeit der Serpuchow wiederhergestellt ist“, fügte Kiew hinzu. Von einem ukrainischen Angriff oder Ähnlichem war nicht die Rede. Weiter wurde ein Video vom ukrainischen Portal Ukrainska Pravda auf X (ehemals Twitter) veröffentlicht, welches den Schiffsbrand in Pillau zeigen soll.

Russland fliegt Luftangriffe auf Sumy und Tschassiw Jar

Update vom 8. April, 17.21 Uhr: Im Gebiet soll es zu einem weiteren russischen Angriff gekommen sein. Dabei sind laut Gouverneur Vadym Filaschkin eine Frau getötet und drei weitere Menschen verletzt worden. Insbesondere die umkämpfte Kleinstadt Tschassiw Jar sei unter Beschuss genommen worden.

Nach Angriff auf AKW: Ukraine mit Vorwürfen

Update vom 8. April, 14.44 Uhr: Nach Angriffen auf das AKW in Saporischschja hat die Ukraine Russland vorgeworfen, Falschinformationen zu verbreiten. Moskau greife das AKW mit Drohnen an „und gibt vor, dass die Bedrohung für die Anlage und die nukleare Sicherheit von der Ukraine ausgeht“, erklärte der Leiter des ukrainischen Zentrums für die Bekämpfung von Desinformation, Andrij Kowalenko.

Update vom 8. April, 13.00 Uhr: Der russische Überfall auf die Ukraine ist der größte Härtetest in der Geschichte der Nato. Die Ukraine strebt in das transatlantische Bündnis. Jetzt hat sich der ukrainische Botschafter in der Türkei geäußert: Die Frage der Nato-Mitgliedschaft des Landes könne nach dem „Ende“ des Konflikts besprochen werden. Aktuell hingegen seien Waffen für die Ukraine nötig, berichtete das russische Portal iz.ru.

Drohnen auf AKW Saporischschja: Kraftwerksleitung macht die Ukraine verantwortlich

Erstmeldung: Kiew – Seit zwei Jahren ist Europas größte Atomanlage in der Ukraine russisch besetzt. Nun explodieren Drohnen über dem Kraftwerk Saporischschja. Die Schutzhülle des sechsten Reaktors von Saporischschja sei dreimal getroffen worden, teilte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, auf der Plattform X (vormals Twitter) mit.

Laut IAEA war die nukleare Sicherheit nicht gefährdet. Dennoch sei dies „ein schwerwiegender Vorfall, der das Potenzial hatte, die Unversehrtheit der Reaktorschutzhülle zu verletzen“, erklärte die Behörde, die mit einem Beobachterteam ständig vor Ort ist. Die russische Kraftwerksleitung machte die Ukraine für die Angriffe verantwortlich; Kiew wies dies zurück.

Schwere Luftangriffe im Ukraine-Krieg: Russland attackiert Osten und Süden

Die Ukraine meldet erneut russische Luftangriffe. Russland habe in der Nacht mit 24 Drohnen vor allem kritische Infrastruktur im Süden und Osten des Landes in den Regionen Odessa, Mykolajiw, Kirowohrad, Chmelnyzky und Schytomyr angriffen, teilt die ukrainische Luftwaffe mit. 17 der Angriffsdrohen aus iranischer Produktion seien zerstört worden.

Zudem sei eine russische Ch-59-Rakete über der Region Dnipropetrowsk abgeschossen worden. In der südlichen Region Odessa sei eine Logistik- und Transportanlage beschädigt worden, teilt Regionalgouverneur Oleh Kiper mit. Auch eine Tankstelle sei durch die Trümmer einer abgeschossenen Drohne beschädigt. Berichte über Verletzte lagen nicht vor. (Redaktion mit Nachrichtenagenturmaterial)

Die Karte zum Ukraine-Krieg zeigt den Verlauf der Front im Donbass. (red mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Collage aus: APAimages/IMAGO USA TODAY Network/IMAGO