Zerstörer USS Carney
Nach Angriff der Huthi auf Kriegsschiff im Roten Meer: USA planen Task-Force gegen Rebellen-Attacken
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Jens Kiffmeier
Diana Rissmann
Bona Hyun
Mit Drohnen attackieren die Huthi-Rebellen aus dem Jemen Fracht- und Kriegsschiffe im Roten Meer. Die USA drohen mit Konsequenzen – und planen eine Task-Force.
- Nach Attacke: USA wollen Handelsschiffe schützen
- Pentagon bestätigt Angriff im Roten Meer: Huthi-Rebellen attackieren Kriegsschiff der USA
- Huthi-Rebellen bestätigen Attacke auf US-Kriegsschiff: Vom Iran gestützte Gruppierung meldet sich zu Wort
Update vom 4. Dezember, 21.56 Uhr: Angesichts zunehmender Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer durch die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen wollen die USA handeln. So fasst die Regierung von US-Präsident Joe Biden eine verstärkte Zusammenarbeit mit Partnern in der Region ins Auge. „Wir führen derzeit Gespräche mit anderen Ländern über eine Art maritime Taskforce, an der neben den Vereinigten Staaten auch Schiffe aus Partnerländern beteiligt sind, um die sichere Durchfahrt von Schiffen im Roten Meer zu gewährleisten“, sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Montag in Washington. Konkretere Angaben machte er aber nicht.
Schutz der Handelsschifffahrt: USA schmieden internationale Allianz gegen Huthi-Angriffe
In den vergangenen Tagen hatten die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen ihre Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer intensiviert. An der jemenitischen Küste vorbei führt einer der wichtigsten Schifffahrtswege der Welt vom und zum Suezkanal in Ägypten. Dieser Kanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und bietet damit die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg von Asien nach Europa. Etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels laufen über das Rote Meer.
Piratenangriffe im Roten Meer: Huthis handelten nur mit Genehmigung des Irans
Update vom 4. Dezember, 20.20 Uhr: Die Drohnen-Attacken der Huthi-Rebellen im Roten Meer sind nach Ansicht von Experten nicht ohne die Zustimmung aus dem Iran möglich. „Als Machtfaktor der iranischen Sicherheitspolitik operieren die Huthis in internationalen Gewässern natürlich nicht ohne Rücksprache mit dem Regime in Teheran“, sagte der Islamwissenschaftler und Nahostexperte Udo Steinbach, Leiter des MENA Study Centre bei der Maecenata Stiftung, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Die internationalen Operationen erforderten eine finanzielle und militärische Ausstattung aus dem Iran, so Steinbach.
Huthi-Angriffe im Roten Meer: Britische Behörde bestätigt Drohnen-Attacke
Update vom 4. Dezember, 13.24 Uhr: Mittlerweile hat auch die britische Behörde für Maritimen Handel (UKMTO) eine Reihe von Drohnen-Attacken im Roten Meer bestätigt. Der Vorfall hatte sich demnach in der Meerenge von Bab el-Mandeb ereignet, teilte die Behörde am Montag (4. Dezember) mit. Die im Jemen angesiedelten und dem Iran nahe stehenden Huthi-Rbellen hatten sich bereits am Sonntag zu den Angriffen bekannt. Sie werden auch weiterhin alle Schiffe mit Bezug zu Israel ins Visier nehmen, solange die „israelische Aggression gegen unsere Brüder im Gazastreifen nicht aufhört“, berichtet unter anderem der Tagesspiegel.
Huthi-Rebellen drohen mit weiteren Angriffen auf Schiffe im Roten Meer
Update vom 4. Dezember, 12.26 Uhr: Bereits vor dem Beschuss des US-Kriegsschiffes „USS Carney“ und zwei Handeslsschiffen im Roten Meer hatten die Huthi-Rebellen mit Angriffen auf „sämtliche Schiffe“ mit Bezug zu Israel gedroht. Es seien alle Schiffe ein Ziel, die unter der Flagge Israels führen, die im Besitz israelischer Unternehmen seien oder die von israelischen Firmen betrieben würden, hatte Huthi-Militärsprecher Jahja Sari mitgeteilt. Diese Drohung wiederholte er laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) am Sonntag.
Israels Armeesprecher Daniel Hagari betonte hingegen, die beiden angegriffenen Schiffe hätten keinerlei Verbindung zum Staat Israel. Eines der Schiffe sei erheblich beschädigt worden und in Seenot. Es drohe zu sinken, berichtet die dpa.
Im Roten Meer hatte es in den vergangenen Wochen bereits mehrere Zwischenfälle gegeben. Der US-Zerstörer „USS Carney“ hatte unter anderem mehrere Marschflugkörper und Drohnen abgeschossen, die nach US-Angaben von Huthi-Rebellen im Jemen gestartet worden sein sollen, berichtet die dpa. Die Rebellen hätten demnach bereits Mitte November ein Frachtschiff gekapert, das zum Teil einem britisch-israelischen Geschäftsmann gehört.
Nach Angriff auf US-Kriegsschiff im Roten Meer - Zentrale Route für die weltweite Schifffahrt
An der Küste von Jemen führt einer der wichtigsten Schifffahrtswege der Welt vom und zum Suezkanal in Ägypten vorbei. Der Suezkanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und ist damit die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg von Asien nach Europa. Etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels laufen über das Rote Meer.
Nach Angriff auf US-Kriegsschiff im Roten Meer - Huthi-Rebellen äußern sich
Update vom 4. Dezember, 09.08 Uhr: Ein Sprecher der Huthi-Rebellen hat sich nach den Drohnenangriffen auf ein US-Kriegsschiff und mehrere Handelsschiffe zu Wort gemeldet. Das berichtet die Nachrichtenagentur Al Jazeera. Die vom Iran unterstützte Gruppierung bestätigten erneut den Zwischenfall auf dem Roten Meer. Man habe aber nicht auf ein US-Kriegsschiff gezielt, sondern vielmehr zwei israelische Schiffe attackierten wollen.
Erstmals sprachen die Rebellen auch über die Art des Angriffs. Dieser sei simultan mit Kampfdrohnen aus der Luft und Marine-Raketen zu Wasser erfolgt.
Pentagon bestätigt Angriff auf Kriegsschiffe im Roten Meer
Update vom 4. Dezember, 06:50 Uhr: Das amerikanische Militärkommando für den Nahen Osten (Centcom) bestätigt den Drohnenangriff auf das Kriegsschiff USS Cairney. Die Nachrichtenagentur AFP berichtete, der Zerstörer habe laut Centcom drei Drohnen abgeschossen. Diese seien auf das Schiff zugeflogen, nachdem es drei Handelsschiffen zur Hilfe gekommen war, die vor der jemenitischen Küste beschossen wurden.
Centcom erklärte, die Angriffe stellten „eine direkte Bedrohung für den internationalen Handel und die Sicherheit im Seeverkehr“ dar. „Wir haben auch allen Grund zu der Annahme, dass diese Angriffe zwar von den Huthis im Jemen verübt werden, aber in vollem Umfang von Iran unterstützt werden“, hieße es weiter. Die USA würden „in voller Abstimmung mit ihren internationalen Verbündeten und Partnern alle geeigneten Maßnahmen in Erwägung ziehen“, kündigte das Militärkommando an.
Huthi-Rebellen bekennen sich zu Angriff auf dem Roten Meer
Update vom 3. Dezember, 21.46 Uhr: Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen bekannten sich zu Angriffen im Roten Meer. Sie hätten zwei israelische Schiffe in der Meerenge Bab al-Mandab mit einer Rakete sowie einer Drohne attackiert, sagte Huthi-Militärsprecher Jahja Sari laut dpa am Sonntag. Es handele sich um die Schiffe „Unity Explorer“ und „Number 9“.
Aus dem US-Verteidigungsministerium hieß es zuvor, es gebe Hinweise, dass auch ein Zerstörer der US-Marine Ziel der Attacke gewesen sei. Eine Bestätigung gab es dafür zunächst nicht. Israels Armeesprecher Daniel Hagari betonte, die beiden angegriffenen Schiffen hätten keine Verbindung zum Staat Israel. Eines der Schiffe sei erheblich beschädigt worden und in Seenot. Es drohe zu sinken.
Angriff auf US-Kriegsschiff aus dem Jemen gemeldet
Erstmeldung vom 3. Dezember, 17.30 Uhr: Virginia – Ein amerikanisches Kriegsschiff und mehrere Handelsschiffe sind am Sonntag (3. Dezember) im Roten Meer angegriffen worden. Das teilte das Pentagon laut der Associated Press (AP) mit. „Wir haben Kenntnis von Berichten über Angriffe auf die USS Carney und Handelsschiffe im Roten Meer und werden Informationen liefern, sobald sie verfügbar sind“, heißt es.
Pentagon vermeldet Angriff auf US-Kriegsschiff – Dauer betrug offenbar bis zu fünf Stunden
Das Pentagon gab laut der AP nicht an, woher der Beschuss seiner Meinung nach kam. Ein US-Beamter, der aus nachrichtendienstlichen Gründen anonym bleiben wollte, sagte, der Angriff habe gegen 10 Uhr morgens in Sanaa, Jemen, begonnen und bis zu fünf Stunden gedauert.
Es wird vermutet, dass die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen hinter dem Angriff stecken könnten. Die Rebellen haben eine Reihe von Angriffen auf Schiffe im Roten Meer verübt und Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert, das im Gazastreifen Krieg gegen die Hamas führt. Von den Huthi-Rebellen gab es bislang keine unmittelbare Stellungnahme. Ein Militärsprecher der Huthi sagte jedoch, dass in Kürze eine „wichtige“ Erklärung veröffentlicht werde.
Ein Sprecher der Huthi-Rebellen verkündete laut n-tv inzwischen tatsächlich einen Drohnenangriff im Roten Meer. Allerdings habe dieser auf zwei israelische Schiffe abgezielt: Die beiden Schiffe Unity Explorer und Number Nine seien angegriffen worden, nachdem sie Warnungen der Marine der Miliz ignoriert hätten, sagte der Sprecher. Von einem US-Kriegsschiff ist keine Rede.
US-Kriegsschiff im Roten Meer angegriffen – Huthi-Rebellen beteiligt?
Vergangene Woche hatte das US-Militär einen Angriff auf das US-Kriegsschiff USS „Mason“ vermeldet. Demnacht wurden zwei Raketen aus dem Jemen in Richtung des Roten Meeres abgefeuert – und zwar aus den Teilen, die von den aufständischen Huthi beherrscht werden.
Die Raketen seien abgefeuert worden, nachdem die US-Marine auf einen Notruf eines Tankers reagiert hatte, der von bewaffneten Personen gekapert worden war, teilte das US-Militär am Sonntag (26. November) mit. Unbekannte Angreifer brachten offenbar den Tanker im Golf von Aden in ihre Gewalt. Die abgeschossenen Raketen stürzten rund zehn Seemeilen von den beiden Schiffen entfernt ins Meer. (bohy mit afp)
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