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Ukraine-Krieg: Merkel räumt Machtlosigkeit ein

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Angela Merkel sagt in einem Interview, sie habe zu ihrem Amtsende hin kaum noch Einfluss auf Wladimir Putin gehabt. Der News-Ticker am Freitag, 17. Juni.

  • Raketenangriff auf Mykolaiw: Zahlreiche Verletzte
  • Ukrainischer Beschuss: Kriegsschiff aus Russlands Flotte von Rakete getroffen
  • Die Lage rund um den Ukraine-Krieg bildet unsere Redaktion in diesem News-Ticker zum Ukraine-Konflikt ab. Die Konfliktparteien im Ukraine-Krieg sind teilweise Quelle der Informationen. Angaben zu Opferzahlen oder dem Kriegsverlauf können nicht unmittelbar unabhängig geprüft werden.

Dieser Newsticker ist beendet. Alle aktuellen Informationen und Neuigkeiten rund um den Ukraine-Krieg erfahren Sie in unserem aktuellen Newsticker zum Ukraine-Krieg.

+++ 21.11 Uhr: Der ostukrainischen Stadt Sjewjerodonezk droht laut britischen Geheimdienstexperten weiterhin eine Einkreisung. Die russischen Truppen hätten ihre Bemühungen fortgesetzt, den Ring um die strategisch wichtige Stadt von Süden zu schließen. „In den vergangenen 24 Stunden haben russische Kräfte wahrscheinlich weiterhin versucht, auf der Popasna-Achse die Oberhand zu bekommen, von der sie den Kessel von Sjewjerodonezk vom Süden her einkreisen wollen“, hieß es in dem täglichen Update zum Ukraine-Krieg auf der Webseite des britischen Verteidigungsministeriums. Nach ukrainischen Angaben ist die Chemiefabrik, wo noch Soldaten und Hunderte Zivilisten ausharren sollen, durch russischen Artillerie- und Raketenbeschuss fast vollständig zerstört.

Ukraine-Krieg: Merkel räumt Machtlosigkeit ein

+++ 18.35 Uhr: Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel hat eingeräumt, zu Amtsende kaum noch Einfluss auf Wladimir Putin gehabt zu haben. „Es war ja klar, dass ich nicht mehr lange im Amt sein würde, und so muss ich einfach feststellen, dass verschiedene Versuche im vorigen Jahr nichts mehr bewirkt haben“, sagte Merkel im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Putin sei nicht mehr zu einem Gipfeltreffen im sogenannten Normandie-Format mit Vertretern Russlands, der Ukraine, Deutschlands und Frankreichs bereit gewesen, sagte die CDU-Politikerin. Auch bilaterale Gespräche seien nicht mehr möglich gewesen, erklärte Merkel.

Sie schloss in dem Gespräch nicht aus, dass Putin mit seinem Angriffskrieg möglicherweise bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Amt gewartet habe. „Mein Ausscheiden kann ein Beitrag gewesen sein, wie zum Beispiel auch die Wahl in Frankreich, der Abzug der Truppen aus Afghanistan und das Stocken der Umsetzung des Minsker Abkommens“, sagte sie.

Ukraine-Krieg: Boris Johnson besucht überraschend Kiew

+++ 16.45 Uhr: Der britische Premier Boris Johnson hat überraschend die ukrainische Hauptstadt Kiew besucht. Das teilte ein Sprecher von Johnson mit. Er werde sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu Gesprächen treffen. Selenskyj selbst erklärte, er freue sich den „großen Freund der Ukraine“ wieder in Kiew zu sehen.

+++ 15.45 Uhr: Ein Kriegsschiff der russischen Flotte hat am Freitag zwei Mal das Hoheitsseegebiet von Dänemark verletzt. Die Korvette sei in der Nacht nördlich der Insel Christiansø bei Bornholm in das Gebiet hineingefahren, teilte das dänische Verteidigungskommando am Freitagnachmittag mit. Nach einem Funkspruch der Marine habe das russische Kriegsschiff das Gebiet umgehend wieder verlassen, hieß es. Dänemarks Außenminister Jeppe Kofod bestellte wegen des Vorfalls den russischen Botschafter ein. Es handle sich um eine zutiefst verantwortungslose und völlig inakzeptable Provokation, betonte Kofod in einem Statement auf Twitter. Die beiden Vorfälle ereigneten sich während Folkemødets, einer jährlich abgehaltenen politischen Veranstaltung, die gerade wieder auf Bornholm stattfindet. „Rüpelmethoden funktionieren nicht gegen Dänemark“, schmipfte der Außenminister.

Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gesteht Einflussverlust gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu Ende ihrer Amtszeit.

+++ 14.15 Uhr: Seit dem Kriegsbeginn Ende Februar sind in der Ukraine russischen Angaben zufolge knapp 2.000 ausländische Kämpfer getötet worden. „Insgesamt umfassen unsere Listen Söldner und Waffenspezialisten aus 64 Ländern“, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow, am Freitag. Die meisten getöteten Kämpfer stammten demnach aus Polen, den USA, Kanada und Großbritannien. Konaschenkows Aussagen sind nicht unabhängig prüfbar.

Der Ukraine-Krieg in Bildern – Zerstörung, Widerstand und Hoffnung

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat am 24. Februar 2022 begonnen. Im November konnten die ukrainischen Streitkräfte die Stadt Cherson befreien. Doch für die Menschen vor Ort ist die Lage noch immer katastrophal. Es gibt weder Strom noch fließendes Wasser. Hier kämpfen sie um die Verteilung von Hilfsgütern im Zentrum der Stadt.
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat am 24. Februar 2022 begonnen. Im November konnten die ukrainischen Streitkräfte die Stadt Cherson befreien. Doch für die Menschen vor Ort ist die Lage noch immer katastrophal. Es gibt weder Strom noch fließendes Wasser. Hier kämpfen sie um die Verteilung von Hilfsgütern im Zentrum der Stadt. © BULENT KILIC/afp
Am 24. Februar beginnt Russland mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine. Die Stadt Tschuhujiw wird bereits am ersten Tag des Krieges bombardiert. Helena, eine 53 Jahre alte Lehrerin, steht dort vor einem Krankenhaus.
Die Stadt Tschuhujiw wird bereits am ersten Tag des Krieges bombardiert. Helena, eine 53 Jahre alte Lehrerin, steht dort vor einem Krankenhaus. © Aris Messinis/afp
Das „Z“ findet sich, wie hier am Kontrollpunkt Perekop nahe der Halbinsel Krim, auf nahezu allen Militärfahrzeugen der russischen Armee. Es wird im weiteren Verlauf zum Symbol für den Überfall Russlands auf die Ukraine.
Das „Z“ findet sich, wie hier am Kontrollpunkt Perekop nahe der Halbinsel Krim, auf nahezu allen Militärfahrzeugen der russischen Armee. Es wird im weiteren Verlauf zum Symbol für den Überfall Russlands auf die Ukraine. © Sergei Malgavko/dpa
Zu Beginn des Ukraine-Kriegs kommt es wie hier in Moskau in zahlreichen Städten Russlands zu Demonstrationen. Die Staatsmacht im Kreml geht mit aller Härte gegen die Teilnehmenden vor. Tausende Personen werden verhaftet.
Zu Beginn des Ukraine-Kriegs kommt es wie hier in Moskau in zahlreichen Städten Russlands zu Demonstrationen. Die Staatsmacht im Kreml geht mit aller Härte gegen die Teilnehmenden vor. Tausende Personen werden verhaftet. © Sergei Mikhailichenko/afp
Weltweit gehen die Menschen gegen den Ukraine-Krieg auf die Straßen. Eine Demonstrantin in Montreal (Kanada) macht deutlich, wen sie für das Leid in der Ukraine verantwortlich macht: Russlands Präsidenten Wladimir Putin.
Weltweit gehen die Menschen gegen den Ukraine-Krieg auf die Straßen. Eine Demonstrantin in Montreal (Kanada) macht deutlich, wen sie für das Leid in der Ukraine verantwortlich macht: Russlands Präsidenten Wladimir Putin. © Andrej Ivanov/afp
Wolodymyr Selenskyj meldet sich mit einer nächtlichen Videobotschaft aus Kiew - während der russische Angriff auf die Hauptstadt läuft. Der Präsident wird im Verlauf des Kriegs zur Galionsfigur des ukrainischen Widerstands gegen die russische Invasion.
Wolodymyr Selenskyj meldet sich mit einer nächtlichen Videobotschaft aus Kiew - während der russische Angriff auf die Hauptstadt läuft. Der Präsident wird im Verlauf des Kriegs zur Galionsfigur des ukrainischen Widerstands gegen die russische Invasion. © Facebook/afp
Die Verluste Russlands lassen sich vor allem auf die hohe Kampfmoral der ukrainischen Bevölkerung zurückführen. Diese Frau lässt sich in Lwiw an einem Sturmgewehr des Typs AK-47 ausbilden.
Die Verluste Russlands lassen sich vor allem auf die hohe Kampfmoral der ukrainischen Bevölkerung zurückführen. Diese Frau lässt sich in Lwiw an einem Sturmgewehr des Typs AK-47 ausbilden. © Daniel Leal/afp
Der Kampf um Kiew tobt vor allem in der Anfangsphase. Die Hauptstadt der Ukraine ist von den Angriffen Russlands schwer gezeichnet. Doch der Widerstand hält an. Putins Armee gelingt es nicht, Kiew einzunehmen.
Der Kampf um Kiew tobt vor allem in der Anfangsphase. Die Hauptstadt der Ukraine ist von den Angriffen Russlands schwer gezeichnet. Doch der Widerstand hält an. Putins Armee gelingt es nicht, Kiew einzunehmen. © Daniel Leal/afp
Ein sieben Jahre altes Mädchen aus der Ukraine hat es nach Moldawien geschafft. Laut dem UNHCR sind allein in den ersten drei Monaten des Krieges mehr als sechs Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen.
Ein sieben Jahre altes Mädchen aus der Ukraine hat es nach Moldawien geschafft. Laut dem UNHCR sind allein in den ersten drei Monaten des Krieges mehr als sechs Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. © Nikolay Doychinov/afp
Irpin, ein Vorort Kiews, wird von der russischen Artillerie unter Beschuss genommen. Yevghen Zbormyrsky, 49 Jahre alt, sucht vor seinem zerstörten Haus Schutz vor dem Angriff aus Russland.
Irpin, ein Vorort Kiews, wird von der russischen Artillerie unter Beschuss genommen. Yevghen Zbormyrsky, 49 Jahre alt, sucht vor seinem zerstörten Haus Schutz vor dem Angriff aus Russland. © Aris Messinis/afp
Blutspuren in einem Zug in Kramatorsk, der für die Evakuierung von Zivilisten genutzt wurde, zeugen von den Grausamkeiten im Ukraine-Krieg.
Blutspuren in einem Zug in Kramatorsk, der für die Evakuierung von Zivilisten genutzt wurde, zeugen von den Grausamkeiten im Ukraine-Krieg. © Fadel Senna/afp
Der Zusammenhalt zwischen der Armee und der Bevölkerung im Ukraine-Krieg ist beispielhaft. In Irpin helfen Soldaten bei der Evakuierung einer Frau über eine zerstörte Brücke.
Der Zusammenhalt zwischen der Armee und der Bevölkerung im Ukraine-Krieg ist beispielhaft. In Irpin helfen Soldaten bei der Evakuierung einer Frau über eine zerstörte Brücke. © Aris Messinis/afp
Mitten Krieg geben Valery (l.) und Lesya sich in einem Außenposten vor Kiew das Ja-Wort. Beide kämpfen in der Armee der Ukraine gegen Russland.
Mitten im Krieg geben Valery (l.) und Lesya sich in einem Außenposten vor Kiew das Ja-Wort. Beide kämpfen in der Armee der Ukraine gegen Russland. © Genya Savilov/afp
Per Videoschalte hält Wolodymyr Selenskyj eine Rede im Deutschen Bundestag. Für seinen historischen Auftritt erhält der ukrainische Präsident Applaus - und im weiteren Verlauf die Zusage zur Lieferung von schweren Waffen aus Deutschland.
Per Videoschalte hält Wolodymyr Selenskyj eine Rede im Deutschen Bundestag. Für seinen historischen Auftritt erhält der ukrainische Präsident Applaus - und im weiteren Verlauf die Zusage zur Lieferung von schweren Waffen aus Deutschland. © Michael Kappeler/dpa
Vitali Klitschko im von russischen Angriffen zerstörten Kiew. Der ehemalige Boxweltmeister ist Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt und organisiert dort den Widerstand gegen Russlands Armeen.
Vitali Klitschko im von russischen Angriffen zerstörten Kiew. Der ehemalige Boxweltmeister ist Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt und organisiert dort den Widerstand gegen Russlands Armeen. © Sergej Supinsky/afp
Immer wieder nimmt Russland Kiew unter Beschuss. Bei einem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum sterben mindestens sechs Menschen.
Immer wieder nimmt Russland Kiew unter Beschuss. Bei einem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum sterben mindestens sechs Menschen. © Aris Messinis/afp
Doch nicht nur Kiew, auch Charkiw ist zu Beginn des Krieges heftig umkämpft. Ein Mann flieht aus der Stadt, während im Hintergrund russische Raketen einschlagen.
Doch nicht nur Kiew, auch Charkiw ist zu Beginn des Krieges heftig umkämpft. Ein Mann flieht aus der Stadt, während im Hintergrund russische Raketen einschlagen. © Aris Messinis/afp
Russland muss im Ukraine-Krieg unerwartet hohe Verluste in Kauf nehmen. Davon zeugen etliche zerstörte Panzer und Militärfahrzeuge, deren Überreste auf einer Straße Richtung Butscha zu sehen sind.
Russland muss im Ukraine-Krieg unerwartet hohe Verluste in Kauf nehmen. Davon zeugen etliche zerstörte Panzer und Militärfahrzeuge, deren Überreste auf einer Straße Richtung Butscha zu sehen sind. © Aris Messinis/afp
Wochenlang tobt die Schlacht um Mariupol. Die Hafenstadt im Osten der Ukraine gleicht einem Trümmerfeld. Ein russischer Soldat hält die Zerstörung mit seinem Handy fest.
Wochenlang tobt die Schlacht um Mariupol. Die Hafenstadt im Osten der Ukraine gleicht einem Trümmerfeld. Ein russischer Soldat hält die Zerstörung mit seinem Handy fest. © Alexander Nemenov/afp
Raketenangriffe spielen im Ukraine-Krieg eine besonders große Rolle. Ein Soldat der Ukraine inspiziert die Überreste einer ballistischen Rakete aus russischen Beständen auf einem Feld nahe Bohodarove im Osten des Landes.
Raketenangriffe spielen im Ukraine-Krieg eine besonders große Rolle. Ein Soldat der Ukraine inspiziert die Überreste einer ballistischen Rakete aus russischen Beständen auf einem Feld nahe Bohodarove im Osten des Landes. © Yasuyoshi Chiba/afp
Anwohnerinnen und Anwohner aus Mariupol kommen in Saporischschja im Südosten der Ukraine an. Darunter befinden sich auch zahlreiche Personen, die fast zwei Monate in Schutzräumen des Asowstal-Stahlwerks ausgeharrt haben.
Anwohnerinnen und Anwohner aus Mariupol kommen in Saporischschja im Südosten der Ukraine an. Darunter befinden sich auch zahlreiche Personen, die fast zwei Monate in Schutzräumen des Asowstal-Stahlwerks ausgeharrt haben. © dpa
Die Kämpfer des Asowstahl-Stahlwerks in Mariupol werden in der Ukraine wie Helden gefeiert. Wochenlang hielten sie die russische Armee auf und der Belagerung stand. Am Ende und nach hohen Verlusten verkündet der Kreml aber die Einnahme des Stahlwerks und damit die Kontrolle über Mariupol.
Die Kämpfer des Asowstahl-Stahlwerks in Mariupol werden in der Ukraine wie Helden gefeiert. Wochenlang hielten sie die russische Armee auf und der Belagerung stand. Am Ende und nach hohen Verlusten verkündet der Kreml aber die Einnahme des Stahlwerks und damit die Kontrolle über Mariupol. © Dmytro ‚Orest‘ Kozatskyi/afp
Die Panzerhaubitze 2000 ist das modernste Artilleriegeschütz in der Bundeswehr.
Am 21. Juni treffen die ersten schweren Waffen aus Deutschland in der Ukraine ein. Die Panzerhaubitze 2000 ist das modernste Artilleriegeschütz der Bundeswehr. Sie sieht aus wie ein riesiger Kampfpanzer und kann Ziele in 40 Kilometern Entfernung treffen.  © Sven Eckelkamp/Imago
bombardiert die russische Luftwaffe ein Einkaufszentrum in der ostukrainischen Stadt Krementschuk
Am 27. Juni bombardiert Russland ein Einkaufszentrum im 100 Kilometer von der Frontlinie entfernten Krementschuk. Zum Zeitpunkt des Angriffs befinden sich laut ukrainischen Angaben etwa 1000 Menschen in dem Gebäude, mindestens achtzehn Menschen werden getötet. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bezeichnet die Attacke als „absoluten Horror“.  © STR/afp
Dieses Satellitenbild von Maxar Technologies zeigt einen Überblick über die Schlangeninsel im Schwarzen Meer.
Nach wiederholten ukrainischen Angriffen zieht sich das russische Militär Ende Juni von der Schlangeninsel südlich von Odessa zurück. Russland spricht von einem „Zeichen des guten Willens“. Die Die Ukraine feiert die Rückeroberung dagegen als Sieg. „KABOOM! Keine russischen Truppen mehr auf der Schlangeninsel“, schreibt der Leiter des Präsidialamts, Andrij Jermak, auf Twitter. „Unsere Streitkräfte haben großartige Arbeit geleistet.“ © dpa
In der Nacht auf den 29. Juli brannte nach einer Explosion ein Gefängnis in Oleniwka, in der von pro-russischen Separatisten besetzten Donezk-Region, aus.
In der Nacht auf den 29. Juli kommen bei einem Angriff auf ein Gefängnis in Oleniwka in der Donezk-Region Dutzende ukrainische Kriegsgefangene ums Leben. Der ukrainische Generalstab beschuldigt Russland, damit Folter von Gefangenen und Hinrichtungen verschleiern zu wollen. Prorussische Separatisten hingegen bezichtigten die Ukraine, für den Angriff verantwortlich zu sein © afp
Auf dem Gelände des Militärflugplatzes Saki nahe Nowofjodorowka kommt es zu heftigen Explosionen.
Am 9. August erschüttern mehrere Explosionen eine russische Luftwaffenbasis auf der 2014 annektierten Halbinsel Krim. Mehrere Flugzeuge werden zerstört. Eine Woche später detoniert auf der Krim ein russisches Munitionslager. Rusland spricht von einem „Sabotageakt“. © dpa
Dieses Satellitenbild von Planet Labs PBC zeigt das von russischen Truppen besetzte Kernkraftwerk Saporischschja.
Das Atomkraftwerk Saporischschja ist schwer umkämpft. Das Artilleriefeuer lässt international die Angst vor einer Atomkatastrophe steigen. Am 25. August wird das AKW erstmals in seiner Geschichte vom Stromnetz getrennt. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig den Beschuss des Kraftwerksgeländes und der Umgebung vor. © Planet Labs Pbc/dpa
Rauch steigt über einem Feuer in einem Naturschutzgebiet in der Nähe der Stadt Mykolajiw nach einem Beschuss durch die Streitkräfte der Ukraine auf.
Am 29. August gelingt den ukrainischen Truppen an mehreren Stellen in der Oblast Cherson ein Vorstoß über feindliche Frontlinien. Das russische Verteidigungsministerium bestätigt eine ukrainische Offensive bei den von Russland besetzten Gebieten in der Oblast Cherson und der Oblast Mykolajiw. © Kherson Region Emergency Service/Imago
Einheiten der ukrainischen Streitkräfte sind in der Region Charkiw unterwegs.
Im September erobert die Ukraine im Zuge ihrer Gegenoffensive in der Oblast Charkiw die strategisch bedeutsamen Städte Kupjansk und Isjum von Russland zurück und durchbricht die Frontlinie an mehreren Stellen.  © Imago
Im Zuge ihrer Gegenoffensive im Raum Charkiw gelingt es den ukrainischen Streitkräften in wenigen Tagen erhebliche Gewinne zu erzielen. In dieser Phase gelingt ihnen Anfang Oktober auch die Rückeroberung von Lyman in der Oblast Donezk.
Im Zuge ihrer Gegenoffensive im Raum Charkiw gelingt es den ukrainischen Streitkräften in wenigen Tagen erhebliche Gewinne zu erzielen. In dieser Phase gelingt ihnen Anfang Oktober auch die Rückeroberung von Lyman in der Oblast Donezk.  © YASUYOSHI CHIBA/afp
Mitten im Krieg bringt der britische Streetart-Künstler Banksy den Menschen in der Ukraine mit mehreren Werken seine Solidarität zum Ausdruck. So wirft ein kleiner Judoka in den Ruinen eines Kindergartens in Borodyanka nahe Kiew einen erwachsenen Kämpfer zu Boden, dessen Gestalt ein wenig der des russischen Präsidenten Wladimir Putin ähnelt.
Mitten im Krieg bringt der britische Streetart-Künstler Banksy den Menschen in der Ukraine mit mehreren Werken seine Solidarität zum Ausdruck. So wirft ein kleiner Judoka in den Ruinen eines Kindergartens in Borodyanka nahe Kiew einen erwachsenen Kämpfer zu Boden, dessen Gestalt ein wenig der des russischen Präsidenten Wladimir Putin ähnelt. © GENYA SAVILOV/afp
Im November erobert die ukrainische Armee auch die Stadt Cherson zurück. Am 11. November gab Russland den Rückzug von 30.000 Soldaten aus dem westlich des Dnepr liegenden Teil der Cherson-Region bekannt. Zwei Tage später feiern die Menschen die Befreiung der Stadt, die ukrainischen Soldaten werden herzlich begrüßt.
Im November erobert die ukrainische Armee auch die Stadt Cherson zurück. Am 11. November gab Russland den Rückzug von 30.000 Soldaten aus dem westlich des Dnepr liegenden Teil der Cherson-Region bekannt. Zwei Tage später feiern die Menschen die Befreiung der Stadt, die ukrainischen Soldaten werden herzlich begrüßt.  © afp

+++ 13.30 Uhr: Die Lage rund um Asot-Chemiewerk von Sjewjerodonezk ist weiterhin schwierig. Die Stadt im Donbass wird seit Wochen belagert. Eine Evakuierung des Chemiewerks ist laut Angaben des Regionalgouverneurs nicht möglich: Dafür brauche es eine „vollständige Waffenruhe“, erklärte Serhij Hajdaj am Freitag. Laut Hajdaj haben 568 Menschen in der Fabrik Zuflucht gesucht, darunter 38 Kinder. Russland hatte der Ukraine am Mittwoch vorgeworfen, die Evakuierung von der Menschen aus der Zivilbevölkerung aus der Chemiefabrik verhindert zu haben. Moskau habe einen Korridor geschaffen, um Zivilistinnen und Zivilisten aus der Asot-Fabrik in Sicherheit zu bringen. Die ukrainischen Kräfte hätten die Feuerpause aber „mehrfach“ gebrochen. Alle genannten Angaben sind nicht unabhängig prüfbar.

+++ 12.00 Uhr: Bei einem Raketenangriff der russischen Armee auf die südukrainische Stadt Mykolaiw sind am Freitagmorgen laut ukrainischen Angaben zwei Menschen getötet worden. Zwanzig Menschen seien verletzt worden, darunter ein Kind, teilte der Gouverneur der gleichnamigen Region, Witali Kim, auf dem Telegram mit. Vier Wohngebäude und eine Infrastruktureinrichtung seien beschädigt worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

+++ 11.15 Uhr: Alexander Schallenberg, Außenminister von Österreich, hat vor einer einseitigen Fokussierung auf die Ukraine gewarnt. „Man muss der Ukraine signalisieren: Sie sind Teil Europas, sie müssen in der europäischen Familie verankert werden. Aber wir dürfen bitte nicht in einen geostrategischen Tunnelblick verfallen“, erklärte er im Deutschlandfunk. Am heutigen Freitagnachmittag will die EU-Kommission eine Empfehlung abgeben, ob die Ukraine nach dem russischen Überfall den Status eines Beitrittskandidaten bekommt – oder nicht. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte sich am Donnerstag in Kiew dafür ausgesprochen.

+++ 10.30 Uhr: Russlands Streitkräfte arbeiten derzeit wohl an einer kompletten Einkreisung der Stadt Sjewjerodonezk. Das berichtet der britische Geheimdienst in einem Lagebericht. Demnach soll der militärische Kreis insbesondere von Süden her geschlossen werden. „In den vergangenen 24 Stunden haben russische Kräfte wahrscheinlich weiterhin versucht, auf der Popasna-Achse die Oberhand zu bekommen, von der sie den Kessel von Sjewjerodonezk vom Süden her einkreisen wollen“, heißt es im Bericht. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

News zum Ukraine-Krieg: Rakete trifft russisches Kriegsschiff

+++ 09.30 Uhr: Das ukrainische Militär berichtet, dass ein russischer Schlepper per Rakete getroffen wurde. Das Schiff „Wassili Beg“ sei mit Soldaten, Waffen und Munition auf dem Weg zu der von Russland besetzten Schlangeninsel südlich der Region Odessa unterwegs gewesen. Das teilte Regionalgouverneur Maxym Martschenko mit. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

News zum Ukraine-Krieg: Rund 330.000 russische Soldaten im Krieg

+++ 08.00 Uhr: Mittlerweile wurden wohl rund 330.000 Soldaten im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt, auch ohne neue Generalmobilisierung. Das berichtet das US-Thinktank Institute for the Study of War unter Berufung auf ukrainische Beamte. Dabei ist allerdings unklar, ob in den Zahlen auch schon zwangsmobilisierte Soldaten in den selbsternannten „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk enthalten sind. Der stellvertretende Chef des ukrainischen Generalstabs für Hauptoperationen, Oleksij Gromow, erklärte laut Analyse, dass der Kreml die Zahl der russischen Militärangehörigen in der Ukraine noch erhöhen könnte, indem er eine verdeckte oder vollständige Mobilisierung durchführt. Zuletzt wurde bereits per neuem Gesetz die Altersgrenze für den Militärdienst abgeschafft. Zudem vermuten russische Blogger, dass weitere Hürden fallen könnten, beispielsweise die gesundheitlichen Bedingungen oder die Sauberkeit der polizeilichen Akte.

Ukraine-News: Hunderte Zivilisten in Chemiewerk

Update vom Freitag, 17. Juni, 07.00 Uhr: Wie der Gouverneur der Oblast Luhansk laut Kyiv Independent meldet, sind nach wie vor Hunderte von Zivilisten trotz der Zusage eines humanitären Korridors immer noch in der Chemiefabrik Azot eingeschlossen. Russland hatte einen humanitären Korridor angekündigt. Russland und die Ukraine geben sich am Scheitern der Evakuierung gegenseitig die Schuld.

+++ 18.30 Uhr: In der Ostukraine lieferten sich ukrainische und russische Truppen weiter schwere Kämpfe in den Gebieten Luhansk und Donezk. In Richtung der Stadt Bachmut gebe es russische Angriffe „zur Verbesserung der taktischen Lage“, teilte der ukrainische Generalstab mit. Unter Artilleriebeschuss stünden die Orte Wessele, Soledar, Berestowe und Wowtschojariwka. Schwere Kämpfe gebe es auch bei der Separatistenhochburg Donezk. Im benachbarten Luhansker Gebiet sei weiter die Stadt Sjewjerodonezk besonders hart umkämpft.

Russischer Luftangriff auf Luhansk – Zahl der getöteten ukrainischen Soldaten steigt

+++ 15.00 Uhr: Ein russischer Luftangriff tötete mindestens drei und verwundete sieben Menschen in Lyssytschansk in der Region Luhansk. Laut Kyiv Independent haben russische Truppen ein Wohnhaus getroffen, in dem sich Zivilisten versteckt hielten, berichtete der Gouverneur des Gebiets Luhansk, Serhiy Haidai, am Donnerstag (16. Juni). Die Trümmer werden nun vor Ort aufgeräumt. Dem Beamten zufolge hat Russland im Gebiet Luhansk fast 11.300 Häuser zerstört oder beschädigt, darunter 3.188 Hochhäuser.

+++ 14.00 Uhr: Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge sollen 60 bis 100 ukrainische Soldaten jeden Tag getötet worden sein, seit Russland seine Donbass-Offensive verstärkt habe. In den letzten zwei Wochen sei diese Zahl deutlich gestiegen, sagte David Arakhamia, wie das Online-Portal Kiew Independent berichtet. Arakhamia leitet die Verhandlungen der Ukraine mit Russland und ist demnach einer der engsten Berater Selenskyjs.

Ukraine-Krieg: Zahl toter Soldaten in den letzten zwei Wochen deutlich gestiegen

Die Ukraine habe eine Million Menschen in die Armee eingezogen und könne noch zwei Millionen weitere rekrutieren, sodass sie über die nötige Zahl verfüge, um den Kampf im Donbass fortzusetzen, ergänzte Arakhamia.

Der Vorsitzende der US-Generalstabschefs, General Mark Milley, sagte, die Zahl der ukrainischen Opfer sei schwierig abzuschätzen. Frühere Medienberichte über etwa 100 Tote und bis zu 300 Verletzte pro Tag hätten „in etwa unserer Einschätzung entsprochen“, so Milley weiter. Er ging nicht auf die jüngste ukrainische Einschätzung ein. Milley sagte auch, Russland habe „große“ Verluste erlitten und die Ukraine kämpfe effektiv.

Kampf um Sjewjerodonezk: 10.000 Zivilisten eingeschlossen - Fluchtbrücke von Russen zerstört

+++ 13.00 Uhr: In der ukrainischen Stadt Sjewjerodonezk, in der seit Wochen Kämpfe stattfinden, sitzen nach Angaben des örtlichen Gouverneurs rund 10.000 Zivilisten fest, wie u.a. die BBC berichtet. „Von 100.000 Einwohnern sind noch etwa 10.000 übrig“, sagte der Gouverneur der Region Luhansk, Sergej Haidai, auf Telegram. Er berichtete, die ukrainische Armee halte den Feind in der Stadt „so weit wie möglich zurück“. Die letzte Brücke, die aus der Stadt herausführt, wurde Anfang der Woche bei Kämpfen zerstört, sodass die Bewohner in der Stadt eingeschlossen sind.

Sjewjerodonezk: Noch immer 10.000 Zivilisten in der umkämpften Stadt eingeschlossen

Den eingeschlossenen Zivilisten - von denen viele in Bunkern unter der Chemiefabrik Azot Schutz suchen - gehen demnach die lebenswichtigen Güter aus, da die Versorgung mit Wasser, Lebensmitteln, sanitären Einrichtungen und Strom abnimmt. Russland will nach eigenen Angaben einen humanitären Korridor für die Zivilbevölkerung wieder öffnen, wie die Nachrichtenagentur Interfax berichtet. Am Mittwoch kam die geplante Evakuierung nicht zustande.

Die Vereinten Nationen haben der BBC demnach mitgeteilt, dass Hunderte von Zivilisten in Bunkern unter dem Azot-Werk Zuflucht gefunden haben und dass sich die Wasser- und Lebensmittelversorgung zusehends verschlechtert.

Kampf um Sjewjerodonezk: Ukraine zieht Truppen ab - Russland vor Flussüberquerung

+++ 10.00 Uhr: Nach Informationen des US-Nachrichtensenders CNN sollen zwei Amerikaner, die wohl an der Seite der ukrainischen Armee im Norden von Charkiw kämpften, seit fast einer Woche vermisst sein. Es wird befürchtet, dass sie von russischen Streitkräften gefangen genommen wurden, wie ihre Familien und ukrainische Soldaten berichten.

Bei den Männern soll es sich den Informationen zufolge um Alexander John-Robert Drueke, 39, aus Tuscaloosa, Alabama, und Andy Tai Ngoc Huynh, 27, aus Hartselle, Alabama, handeln.

Ukraine-Krieg: Zwei Amerikaner könnten in russische Gefangenschaft gelangt sein

Drueke und Huynh seien während des Gefechts vermisst worden, und bei anschließenden Suchaktionen seien keine Überreste gefunden worden. Dass die beiden Amerikaner vermisst werden, wurde vom US-Außenministerium und der Ukraine noch nicht bestätigt. „Wir beobachten die Situation genau und stehen in Kontakt mit den ukrainischen Behörden“, so ein Sprecher. Beide seien laut einem CNN-Interview aus Liebe zu den USA in den Ukraine-Krieg gezogen. In einem Posting eines russischen Propagandakanals auf Telegram wurde fast zeitgleich behauptet, zwei Amerikaner seien in der Nähe von Charkiw gefangen genommen worden.

Kampf um Sjewjerodonezk: Ukraine zieht Truppen ab - Russland vor Flussüberquerung

+++ 09.10 Uhr: Anfang dieser Woche erklärte der örtliche Gouverneur Serhij Haidai, dass alle drei Brücken in der Stadt Sjewjerodonezk von Russland zerstört worden seien. Das bedeutet auch, dass die Lieferung von Versorgungsgütern und die Evakuierung von Zivilisten nun unmöglich sei, wie die BBC berichtet.

Ukraine-Krieg: Russland wird versuchen „taktischen Vorteil in operativen Vorteil umzuwandeln“

Aber auch die russischen Truppen müssten nun einen Weg finden, um in die umkämpfte Stadt im Osten zu gelangen, „um den taktischen Vorteil in einen operativen Vorteil umzuwandeln“, ließ das britische Verteidigungsministerium laut BBC vermelden. Seit Wochen ist die Einnahme von Sjewjerodonezk eines der wichtigsten militärischen Ziele Russlands.

Russland: Ukraine habe Evakuierung aus Asot-Fabrik auf „zynische Weise“ scheitern lassen

Erstmeldung vom Donnerstag, 16. Juni, 07.10 Uhr: Russland hat der Ukraine vorgeworfen, die Evakuierung von Zivilisten aus einer Chemiefabrik in der belagerten ostukrainischen Stadt Sjewjerodonezk verhindert zu haben. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte am Mittwoch, Russland habe einen Korridor geschaffen, um Zivilisten aus der Asot-Fabrik in Sicherheit zu bringen. Die „Kiewer Behörden“ hätten die „humanitäre Operation“ aber „auf zynische Weise zum Scheitern gebracht“.

Russland hatte am Dienstag einen für zwölf Stunden offenen humanitären Korridor angekündigt. Über ihn sollten im Asot-Werk verschanzte Zivilisten nach russischen Angaben die Möglichkeit erhalten, Sjewjerodonezk in Richtung der von pro-russischen Separatisten kontrollierten Region Luhansk zu verlassen.

(dil/fh/tu/iwe/ktho mit AFP/dpa)

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