Druck zu groß
Konsequenzen des D-Day-Chaos: FDP-Generalsekretär Djir-Sarai tritt zurück
VonFelix Busjaegerschließen
Der Druck auf Bijan Djir-Sarai war zuletzt gewachsen in der Debatte um das Strategiepapier seiner Partei. Nun zieht er Konsequenzen.
Berlin – In der Diskussion über das D-Day-Papier der FDP ist nun eine Personalentscheidung gefallen. Der Druck wurde wohl zu groß: FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai tritt nach Spiegel-Informationen zurück. Zuvor hatte der Politiker für 11.30 ein Statement in der Parteizentrale angekündigt. Der Druck auf Bijan Djir-Sarai war in der Debatte um das Strategiepapier zuletzt gewachsen. Die Vorsitzende der Jungen Liberalen, Franziska Brandmann, hatte seinen Rücktritt gefordert.
Nach D-Day-Papier: FDP-Generalsekretär Djir-Sarai tritt zurück
„Um weiteren Schaden von der Partei abzuwenden, habe ich Bijan Djir-Sarai als JuLi-Bundesvorsitzende dazu aufgefordert, von seinem Amt zurückzutreten“, sagte die JuLi-Bundesvorsitzende Franziska Brandmann. „Nicht nur die Öffentlichkeit muss den Eindruck gewinnen, über Wochen getäuscht worden zu sein – sondern auch die eigene Partei.“
Auf die Frage, ob die FDP insgesamt ein falsches Spiel gespielt habe, sagte der Parteivorsitzende Christian Lindner der Rheinischen Post: „Nein, denn zu jedem Zeitpunkt ging und geht es uns um den Politikwechsel, den dieses Land braucht. Die Ampel konnte ihn nicht mehr liefern.“ Lindner sprach von einem „Papier im Entwurfsstadium“, das Mitarbeiter verfasst hätten und das in die Öffentlichkeit gebracht worden sei. „Jenseits der Details will ich aber sagen, dass es professionell ist, wenn Mitarbeiterstäbe Eventualitäten durchspielen. Der Kanzler hat sich ja auch drei unterschiedliche Reden schreiben lassen.“
D-Day-Papier: FDP nach Ampel-Bruch unter Druck
Wie der Spiegel weiter schreibt, war Djir-Sara in den vergangenen Stunden wegen des D-Day-Papiers auch von anderen Seiten in der Partei unter Druck geraten sein. Nach dem Ampel-Aus kämpfen die Beteiligten um die Interpretationshoheit, wer für das Scheitern die Verantwortung trägt. Das D-Day-Papier lässt die FDP-Aussagen nun in einem anderen Licht erscheinen. Neben dem Inhalt geht es aber auch um Wortwahl und Stil. In dem Dokument taucht mehrfach der Begriff „D-Day“ auf – die Bezeichnung für den Tag der Landung der Alliierten in der Normandie. Auch die Formulierung „Beginn der offenen Feldschlacht“ klingt, als wolle die FDP in einen Krieg ziehen. (fbu/dpa)