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In unserem Newsticker informieren wir über das G20-Treffen der Außenminister in Brasilien.
Update vom 21. Februar, 21.42 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat beim Treffen der G20-Außenminister ihren russischen Amtskollegen Sergej Lawrow konfrontiert. „Wenn Ihnen Menschenleben am Herzen liegen, wenn Ihnen Ihr eigenes Volk am Herzen liegt, russische Kinder und Jugendliche, müssen Sie diesen Krieg jetzt beenden“, sagte die Grünen-Politikerin im Blick auf den Ukraine-Krieg. Lawrow saß beim Treffen in Rio de Janeiro nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa nur wenige Plätze neben Baerbock.
Die deutsche Außenministerin kritisierte „Russlands Aggression“ gegen die Ukraine. Auch die anderen Mitglieder der Runde forderte sie auf, sich gegen Russland zu stellen und „die Grundprinzipien, die uns alle schützen, entschlossen zu verteidigen“.
Mit ihren direkten Worten nutzte Annalena Baerbock eine fast schon seltene Chance, Lawrow persönlich anzusprechen. Beim letzten Aufeinandertreffen der beiden bei der Ministerkonferenz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) im November 2023, hatte Lawrow zu Baerbocks Rede den Raum verlassen. Auch hier hatte sie Russland aufgefordert, den Ukraine-Krieg zu beenden und Lawrow in Abwesenheit gesagt: Er sei wie bei anderen Sitzungen offensichtlich nur im Saal, „wenn er selber spricht, aber nicht, um anderen zuzuhören“. Und auch beim G20-Treffen der Minister 2022 war Lawrow zu Baerbocks Rede nicht mehr anwesend.
Baerbock kontert auf G20-Treffen Putin: „Die Welt wird nicht vergessen“
Erstmeldung vom 21. Februar 2024: Rio de Janeiro – Knapp zwei Jahre nach dem russischen Angriff auf die Ukraine treffen sich die Außenminister der führenden Wirtschaftsnationen in Brasilien. Die Gespräche finden vor dem Hintergrund globaler Krisen statt. Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock nimmt ab Mittwoch (21. Februar) am G20-Gipfel in Rio teil.
Vor dem Abflug nach Brasilien hat Baerbock an die Verantwortung von Russlands Präsident Wladimir Putin für die weltweiten Folgen des Ukraine-Krieges erinnert. „Wenn Putin glaubt, dass die Welt nach zwei Jahren irgendwann vergessen würde, wer für den Krieg in der Ukraine und seine dramatischen globalen Folgen die Verantwortung trägt, hat er sich geirrt“, erklärte die Grünen-Politikerin am Dienstag. „Wir werden die Grundprinzipien der Vereinten Nationen niemals aufgeben und stehen fest an der Seite der Ukraine – so lange wie nötig und bis ihre Menschen wieder in Frieden und Freiheit leben können“, ergänzte die Bundesaußenministerin in Richtung Putin.
Die Mitglieder der G20-Staaten
Argentinien
Australien
Brasilien
China
Deutschland
Frankreich
Großbritannien
Indien
Indonesien
Italien
Japan
Kanada
Mexiko
Russland
Saudi-Arabien
Südafrika
Südkorea
Türkei
USA
Baerbock vor G20-Treffen: Menschlichkeit gegen das Recht des Stärkeren
Baerbock betonte weiter: „Der Ruchlosigkeit von Akteuren wie der russischen Regierung, denen es nur um das Recht des Stärkeren geht, setzen wir unsere Menschlichkeit und unseren Einsatz für das internationale Recht entgegen.“ Die ganze Welt habe etwas davon, „wenn sich alle an die Regeln halten, die wir gemeinsam vereinbart haben“.
Geplant ist zudem, dass Baerbock am Rande des Treffens in Rio de Janeiro auch bilaterale Gespräche führt. Eine wichtige Rolle dabei dürften die Lage im Nahen Osten und der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine spielen. Im Anschluss an das G20-Außenministertreffen will Baerbock weiter nach New York reisen, wo es am Freitag in der Generalversammlung der Vereinten Nationen und im UN-Sicherheitsrat um die Ukraine gehen soll.
Neben der Situation in der Ukraine dürfte beim G20-Treffen auch der Krieg in Israel sowie der drohende Flächenbrand im Nahen Osten eine wichtige Rolle spielen. Auch die humanitäre Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen wird Thema sein. Aus Russland wird Außenminister Sergej Lawrow in Rio erwartet. Der Gruppe gehören neben Deutschland, Frankreich und den USA unter anderem auch Russland und China an. Die G20 steht für etwa 80 Prozent der weltweiten Wirtschaftskraft und 60 Prozent der Weltbevölkerung. Brasilien hat aktuell den Vorsitz.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland
Brasilien setzt sich auf G20 für Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg ein
Gastgeber Brasilien setzt sich seit langem für Friedensverhandlungen ein, um den russischen Krieg gegen die Ukraine zu beenden. Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat angekündigt, er werde die G20-Präsidentschaft für weitere Friedensbemühungen nutzen und Putin zum Gipfel nach Rio de Janeiro einladen. Zur Frage des internationalen Haftbefehls gegen den Russen wollte sich Lula nicht positionieren. „Ob er verhaftet wird, wenn er kommt? Kann sein, kann nicht sein. Das wird die Justiz entscheiden“, sagte Lula zuletzt. Im Gegensatz zu Russland und den USA gehört Brasilien zu den Vertragsparteien des Rom-Statuts zum Internationalen Strafgerichtshof, der den Haftbefehl erlassen hat.
Brasiliens Präsident Lula wegen Holocaust-Vergleich in der Kritik
Lula tritt für eine Zweistaatenlösung im Nahost-Konflikt ein. Damit ist ein unabhängiger palästinensischer Staat gemeint, der friedlich Seite an Seite mit Israel existiert. Zwar verurteilte er das Massaker, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt haben. Allerdings kritisierte Lula auch die Reaktion Israels im Gazastreifen wegen der zahlreichen zivilen Opfer als übertrieben.
Am vergangenen Wochenende verglich Lula den israelischen Militäreinsatz mit dem Holocaust. „Was im Gazastreifen mit dem palästinensischen Volk geschieht, hat es zu keinem anderen Zeitpunkt in der Geschichte gegeben. Beziehungsweise hat es das schon gegeben: Als Hitler beschloss, die Juden zu töten“, sagte er beim Gipfeltreffen der Afrikanischen Union. Israels Außenminister Israel Katz erklärte daraufhin, solange sich Lula nicht entschuldige und seine Äußerung zurückziehe, sei er in Israel nicht willkommen. (mit Agenturmaterial)