News-Ticker

Nach Rückschlägen im Ukraine-Krieg: Selenskyj spricht von neuer Gegenoffensive

Alle Autoren
    schließen
  • Nail Akkoyun
    Nail Akkoyun
  • Jens Kiffmeier
    Jens Kiffmeier
  • Tadhg Nagel
  • Sonja Thomaser
    Sonja Thomaser
  • Bedrettin Bölükbasi
    Bedrettin Bölükbasi

Selenskyj verkündet Pläne einer neuen Gegenoffensive. Der Westen verkündet neue Sanktionen gegen Russland. Der News-Ticker.

HINWEIS: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Entwicklung in der Ukraine informieren wir in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 23. Februar, 21.59 Uhr: Das ukrainische Militär hat offenbar ein weiteres russisches Aufklärungsflugzeug abgeschossen. Wie die Flugabwehr am Freitagabend mitteilte, stürzte das feindliche Flugzeug des Typs A-50 über dem südrussischen Gebiet Krasnodar ab. „Ich danke der Hauptaufklärung des Verteidigungsministeriums und allen, die dieses Ergebnis gewährleistet haben!“, schrieb Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk bei Telegram.

Eine russische Beriev A-50 manövriert auf dem Luftwaffenstützpunkt Machulishchy in Belarus. (Archivfoto)

Moskau hat den Abschuss des Aufklärungsflugzeugs nicht offiziell bestätigt. Die Staatsagentur Tass berichtete lediglich von einem Brand in der gleichen Region, den ein „herabstürzendes Flugobjekt“ verursacht habe. Für Russland könnte der Angriff der ukrainischen Flugabwehr einen deutlichen Verlust darstellen. Militärexperten zufolge verfügt das Land nur über etwa ein halbes Dutzend einsatzfähiger Flugzeuge desselben Typs. Mitte Januar hatte das ukrainische Militär nach eigenen Angaben bereits eine der wenigen A-50 und ein weiteres Aufklärungsflugzeug des Typs Iljuschin Il-22 über dem Asowschen Meer abgeschossen.

US-Regierung veröffentlicht neue Sanktionen gegen Russland

Update vom 23. Februar, 16.31 Uhr: Die US-Regierung hat Details zu den neuen Sanktionen gegen Russland veröffentlicht. Zu den mehr als 500 neuen Maßnahmen zählten etwa Sanktionen gegen drei russische Regierungsbeamte im Zusammenhang mit dem Tod Nawalnys, teilte das US-Finanzministerium am Freitag mit. Hunderte von Einrichtungen in Russlands militärisch-industriellem Sektor seien außerdem von den Maßnahmen betroffen. „Zusammen mit den Maßnahmen des US-Außenministeriums ist dies die größte Zahl von Sanktionen, die seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine verhängt wurden“, hieß es.

Zusätzlich zu in Russland ansässigen Personen und Einrichtungen würden auch Menschen außerhalb Russlands ins Visier genommen, „die den Transfer kritischer Technologie und Ausrüstung an die militärisch-industrielle Basis Russlands erleichtern, orchestrieren, sich daran beteiligen oder diesen anderweitig unterstützen“, so das Ministerium. Es handele sich um Personen und Einrichtungen in elf Ländern, darunter China, Serbien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Liechtenstein. Als Folge der neuen Sanktionen werden mögliche Vermögenswerte der Betroffenen in den USA gesperrt. US-Bürgern oder Menschen, die sich in den Vereinigten Staaten befinden, sind Geschäfte mit den sanktionierten Firmen und Personen untersagt. Auch internationale Geschäfte werden durch die Sanktionen für Betroffene meist deutlich schwieriger.

Nach Rückschlägen im Ukraine-Krieg: Selenskyj spricht von neuer Gegenoffensive

Update vom 23. Februar, 15.36 Uhr: Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge bereitet die Ukraine eine neue Gegenoffensive vor. „Natürlich werden wir eine neue Gegenoffensive, eine neue Operation vorbereiten“, sagte Selenskyj in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit Fox News.

Die Situation auf dem Schlachtfeld sei „kein Patt“ und „in der Tat ist es im Osten sehr kompliziert“, sagte Selenskyj, der zudem behauptete, dass Russlands „einziger“ Erfolg in den letzten neun Monaten die Übernahme der Kontrolle über Awdijiwka gewesen sei. Dabei merkte der ukrainische Präsident einmal mehr an, dass man mit Waffen mit hoher Reichweite benötige.

Der Abzug aus der monatelang umkämpften Stadt Awdijiwka ist für die ukrainische Armee ein Rückschlag in ihrem Abwehrkampf gegen Russland.

Neue Sanktionen gegen Russland: USA reagieren unter anderem auf Nawalny-Tod

Update vom 23. Februar, 13.32 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat als Reaktion auf den zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns in der Ukraine und den Tod des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny mehr als 500 neue Sanktionen gegen Russland angekündigt. Die Strafmaßnahmen richten sich unter anderem gegen Personen, die mit der Inhaftierung Nawalnys in Verbindung stehen, gegen den russischen Finanzsektor und die Rüstungsindustrie, wie Biden am Freitagmorgen (Ortszeit) in einer Mitteilung erklärte.

Die konkreten Maßnahmen sollten erst im Laufe des Tages veröffentlicht werden. Biden erklärte aber: „Wir verhängen auch neue Ausfuhrbeschränkungen für fast 100 Unternehmen, die Russlands Kriegsmaschinerie durch die Hintertür unterstützen.“ Der US-Sender CNN berichtete, die Sanktionen könnten sich auch direkt gegen Kremlchef Wladimir Putin richten. Biden teilte mit, die Maßnahmen „werden sicherstellen, dass Putin einen noch höheren Preis für seine Aggression im Ausland und seine Unterdrückung im eigenen Land zahlt“. Putin habe sich schwer verkalkuliert und das „tapfere ukrainische Volk kämpft weiter und ist fest entschlossen, seine Freiheit und seine Zukunft zu verteidigen“, so der US-Präsident.

Update vom 23. Februar, 12.24 Uhr: Die EU-Staaten haben vor dem zweiten Jahrestag des Ukraine-Kriegs neue Sanktionen gegen Russland formell beschlossen. Die Maßnahmen richteten sich gegen 106 Personen und 88 Einrichtungen, „die für Handlungen verantwortlich sind, die die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine untergraben oder bedrohen“, hieß es am Freitag in einer Mitteilung von der EU-Kommission und den EU-Staaten. Darunter seien etwa Personen, die an Waffenlieferungen der Demokratischen Volksrepublik Korea an Russland beteiligt sind, sowie der nordkoreanische Verteidigungsminister.

Gelistete Personen sind nicht nur von Vermögenssperren betroffen. Mit ihnen dürfen auch keine Geschäfte mehr gemacht werden, und sie dürfen auch nicht mehr in die EU einreisen. Außerdem sollen auch weitere Unternehmen sanktioniert werden, die zur militärischen und technologischen Stärkung Russlands oder zur Entwicklung seines Verteidigungs- und Sicherheitssektors beitragen. An sie dürfen aus der EU dann keine militärisch nutzbaren Güter und Technologien mehr verkauft werden. Einige dieser Unternehmen haben ihren Sitz in Drittländern wie Indien, China und der Türkei. Zudem sind auch weitere Ausfuhrbeschränkungen für Güter vorgesehen, die von Russland zur Produktion von Drohnen verwendet werden könnten.

Russland rüstet auf: Putin spricht von vier neuen atomwaffenfähigen Überschallbombern

Update vom 23. Februar, 11.24 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin erklärte am Freitag, dass 95 Prozent der strategischen Nuklearstreitkräfte Russlands modernisiert worden seien und dass die Luftwaffe gerade vier neue atomwaffenfähige Überschallbomber erhalten habe.

Putin äußerte sich in einer Erklärung, die anlässlich des jährlich stattfindenden russischen Feiertags „Verteidiger des Vaterlandes“ zu Ehren der Armee veröffentlicht wurde. „Der Anteil der modernen Waffen und Ausrüstungen an den strategischen Nuklearstreitkräften hat heute bereits 95 Prozent erreicht“, sagte Putin. Er fügte hinzu, dass die Marinekomponente der „nuklearen Triade“ – Russlands strategische nukleare Fähigkeiten zu Lande, zu Wasser und in der Luft – „bei fast 100 Prozent“ liege.

Schwere russische Verluste im Ukraine-Krieg

Update vom 23. Februar, 8.50 Uhr: Hoher Blutzoll an der Ukraine-Front: Die Einnahme der lange umkämpften Stadt Awdijiwka und andere Geländegewinne muss Russland mit enorm hohen Verlusten bezahlen. So vermeldete der ukrainische Generalstab die neuen Zahlen zu Todesopfern und verlorenen Panzern im Ukraine-Krieg wie folgt:

  • Soldaten: 408.240 (+1000)
  • Panzer: 6526 (+3)
  • Gepanzerte Kampffahrzeuge: 12.410 (+37)
  • Artilleriesysteme: 9916 (+49)
  • Mehrfachraketenwerfer: 999 (+2)
  • Luftverteidigungssysteme: 682 (+2)
  • Flugzeuge: 339
  • Hubschrauber: 325
  • Drohnen: 7628 (+32)
  • Schiffe/Boote: 25
  • Automobilausrüstung und Tankwagen: 12.960 (+36)
  • U-Boote: 1

Quelle: Ukrainischer Generalstab vom 23. Februar 2024. Die Angaben über Verluste Russlands stammen von der ukrainischen Armee. Sie lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst macht keine Angaben über die eigenen Verluste im Ukraine-Krieg.

Drohnenattacke in Odessa tötet drei Menschen im Ukraine-Krieg

Update vom 23. Februar, 6.30 Uhr: Großoffensive aus der Luft: Innerhalb weniger Stunden hat Russlands Armee mehrere Frontabschnitte mit Drohnen angegriffen. Bei einer Attacke auf Odessa wurden drei Menschen getötet, wie Kyiv Independent am Freitagmorgen berichtete. Doch auch in anderen Regionen kam es zu massiven Angriffen. So waren zuvor vier Gemeinden entlang der Grenze zum Oblast Sumy stundenlang mit Drohnen, Mörsern und anderen Artilleriegeschossen beschossen worden. Die Angriffe seien aus zehn Richtungen erfolgt, hieß es. Berichte über Verletzte und Todesopfer lagen zunächst nicht vor.

Update vom 23. Februar, 5.42 Uhr: Die US-Regierung will zum zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns in der Ukraine und als Reaktion auf den Tod des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny an diesem Freitag neue Sanktionen gegen Russland verhängen. Der US-Sender CNN berichtete unter Berufung auf einen Vertreter des US-Finanzministeriums, es seien neue Strafmaßnahmen gegen mehr als 500 Personen und Einrichtungen geplant. 

Ukraine-News: Russland startet Offensive in der Region um Donezk

Update vom 22. Februar, 20.15 Uhr: Russische Streitkräfte haben das Dorf Kostiantynopilske in Kurakhove (Gebiet Donezk) mit schweren Uragan-Mehrfachraketenwerfern beschossen, wobei ein Zivilist getötet und vier Jugendliche verletzt wurden. Das berichtet die ukrainische Zeitung Ukrainska Pravda.

„Die Russen haben Kostiantynopilske mit Uragan-Systemen bombardiert, wobei 13 Raketen in dem Dorf einschlugen“, so ein Beamter laut der Zeitung. Er habe hinzugefügt, dass bei dem Angriff ein Zivilist getötet und vier Teenager im Alter von 12, 14, 15 und 16 Jahren verletzt wurden. Insgesamt seien neun Personen verletzt worden. Auch viele Häuser seien beschädigt worden. Das Gebiet werde derzeit untersucht; es würden Informationen über die genauen Folgen des Angriffs gesammelt.

Bundestag stimmt gegen Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern für Ukraine-Krieg

Update vom 22. Februar, 17.45 Uhr: Vor dem zweiten Jahrestag des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat der Bundestag die Forderung der Union nach einer Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern abgelehnt. Ein entsprechender Antrag scheiterte am Donnerstag klar. Allerdings stimmte aus der Ampel-Koalition die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann wie angekündigt dafür. Angenommen wurde schließlich ein Antrag der Regierungsparteien, der ohne Nennung von Taurus die Lieferung weitreichender Waffensysteme fordert.

„Die Ukraine erhält weiterhin nicht in vollem Umfang das Material, das sie dringend benötigt, um den russischen Angriffskrieg wirksam abzuwehren“, sagte Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU). Er forderte auch Abgeordnete der Koalition auf, sich dem Unionsantrag anzuschließen und „die Bundesregierung aufzufordern, der Ukraine endlich den Marschflugkörper Taurus zu liefern“.

Strack-Zimmermann stimmt als einzige Abgeordnete aus dem Ampel-Lager für Taurus-Lieferung

In namentlicher Abstimmung stimmten am Donnerstag dann 181 Abgeordnete für den Unionsantrag mit dem Titel „Für eine echte Zeitenwende in der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik“. 480 Volksvertreterinnen und -vertreter votierten dagegen, fünf enthielten sich.

Strack-Zimmermann blieb die einzige Abgeordnete aus dem Ampel-Lager, die für den Unionsantrag stimmte. Bei der Union stimmte der Abgeordnete Jens Koeppen gegen den eigenen Antrag, der ehemalige CDU-Generalsekretär Mario Czaja enthielt sich. Bei der AfD gab es eine Ja-Stimme und zwei Enthaltungen, sonst Nein-Stimmen, bei Linkspartei und Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) stimmten die teilnehmenden Abgeordneten geschlossen gegen die Vorlage der Union.

Dutzende russische Soldaten durch ukrainische Raketenschläge getötet

Update vom 22. Februar, 14.45 Uhr: Mit mehreren Raketenschlägen hat die ukrainische Armee eigenen Angaben nach mehrere Dutzend russische Soldaten auf einem Übungsgelände im besetzten Teil des Gebietes Cherson getötet. „Bis zu 60 Besatzer werden bereits nicht mehr auf ihre Kampfpositionen zurückkehren“, sagte die Sprecherin der Kommandostelle Süd, Natalja Humenjuk, heute im ukrainischen Sender „Kiew 24“.

Den Treffer habe Kiew während der Übungen von Sturmgruppen des russischen Militärs in dem südukrainischen Gebiet gelandet. Zum eingesetzten Waffensystem wollte Humenjuk sich nicht näher äußern. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.

Erst vor zwei Tagen sind russischen Medienberichten zufolge über 60 Soldaten bei ukrainischen Raketenschlägen auf ein Übungsgelände im russisch besetzten Teil des Gebiets Donezk getötet worden. Dabei hatte das ukrainische Militär mutmaßlich Himars-Raketen eingesetzt.

News zum Ukraine-Krieg:

Update vom 22. Februar, 14.15 Uhr: Nach Deutschland, Großbritannien und Frankreich hat nun Dänemark eine bilaterale Sicherheitsvereinbarung mit der Ukraine abgeschlossen. Das bedeute, „dass die künftige militärische und zivile Unterstützung in einem Rahmen für die nächsten zehn Jahre in einem bilateralen politischen Abkommen festgelegt wird“ erklärte das dänische Außenministerium am Donnerstag. Finanziert werde die Unterstützung durch den dänischen Ukraine-Fonds, der derzeit mit 69,1 Milliarden Kronen (9,2 Milliarden Euro) ausgestattet ist.

Die G7-Staaten hatten der Ukraine im Juli 2023 am Rande des Nato-Gipfels in Vilnius „langfristige Sicherheitszusagen“ in Aussicht gestellt. Auch andere Länder - von Polen bis Skandinavien - schlossen sich der G7-Initiative an. Großbritannien hatte als erstes G7-Land Mitte Januar ein entsprechendes bilaterales Abkommen unterzeichnet. Deutschland und Frankreich schlossen Mitte Februar jeweils eine Sicherheitsvereinbarung mit der Ukraine.

Taurus-Lieferung im Bundestag abgelehnt: Pistorius sichert dennoch weiter Unterstützung zu

Update vom 22. Februar, 13.15 Uhr: Der Unionsantrag mit der Forderung zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine ist im Bundestag klar abgelehnt worden. In namentlicher Abstimmung stimmten am Donnerstag 182 Abgeordnete für die Vorlage, 480 dagegen und fünf enthielten sich. Der Antrag für eine „echte Zeitenwende in der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik“ hatte die „unverzügliche Lieferung von erbetenen und in Deutschland verfügbaren Waffensystemen“ einschließlich Taurus-Marschflugkörpern verlangt.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sicherte der von Russland angegriffenen Ukraine im Bundestag zwar weitere militärische Unterstützung zu. Ob dazu auch die Marschflugkörper Taurus zählen, ließ er in der Debatte zum Ukraine-Krieg aber offen. Auf die Frage des CDU-Abgeordneten Jürgen Hardt, ob unter den in einem Koalitionsantrag geforderten „zusätzlich erforderlichen weitreichenden Waffensystemen“ Taurus zu verstehen sei, sagte der SPD-Politiker Pistorius: „Das kann ich nicht beantworten. Ich habe den Antrag gelesen. Die Antragsteller werden sich ihren Teil dabei gedacht haben. (.) Ich bin nicht Mitglied der Fraktion.“ Pistorius gehört anders als zum Beispiel Kanzler Olaf Scholz zwar der Regierung, aber nicht dem Bundestag an. 

In dem Koalitionsantrag tauchte das Wort Taurus nicht auf. Die Formulierung „zusätzlich erforderliche weitreichende Waffensysteme“ wird in der Ampel-Koalition unterschiedlich interpretiert. Politiker von Grünen und FDP verstehen darunter auch Taurus. Für Kanzler Scholz fällt das Waffensystem nicht darunter.

Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine

Die Bundeswehr nutzt den Kampfpanzer Leopard in verschiedenen Varianten seit 1979. Bewaffnet mit einer 120-Millimeter-Kanone lassen sich in den jüngeren Modellen von vier Soldaten an Bord Ziele in einer Entfernung bis zu 5000 Metern bekämpfen. Die Ukraine erhält Panzer des Typs Leopard 2 A6. Das 62,5 Tonnen-Gefährt war bei seiner Einführung im Jahr 2001 als verbesserte Variante des A5 etwa mit neuer Hauptwaffe versehen worden. Das Modell A6M verfügt zudem über einen erhöhten Minenschutz.
Die Bundeswehr nutzt den Kampfpanzer Leopard in verschiedenen Varianten seit 1979. Bewaffnet mit einer 120-Millimeter-Kanone lassen sich in den jüngeren Modellen von vier Soldaten an Bord Ziele in einer Entfernung bis zu 5000 Metern bekämpfen. Die Ukraine erhält Panzer des Typs Leopard 2 A6. Das 62,5 Tonnen-Gefährt war bei seiner Einführung im Jahr 2001 als verbesserte Variante des A5 etwa mit neuer Hauptwaffe versehen worden. Das Modell A6M verfügt zudem über einen erhöhten Minenschutz. © Philipp Schulze/dpa
Der US-Kampfpanzer M1 Abrams gleicht dem Leopard 2 in weiten Teilen. Den M1 Abrams gibt es seit 1980 in mittlerweile drei Hauptvarianten. Seit dem Modell M1A1 ist eine 120-Millimeter-Kanone an Bord. Die vier Insassen werden von einer Stahl-Panzerung vor Angriffen geschützt. Mit 1500 PS kommt der je nach Modell bis zu 74 Tonnen schwere Abrams auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 68 Kilometern pro Stunde. Anders als der Leopard 2 wird der M1 Abrams über eine Gasturbine mit Kerosin angetrieben.
Der US-Kampfpanzer M1 Abrams gleicht dem Leopard 2 in weiten Teilen. Den M1 Abrams gibt es seit 1980 in mittlerweile drei Hauptvarianten. Seit dem Modell M1A1 ist eine 120-Millimeter-Kanone an Bord. Die vier Insassen werden von einer Stahl-Panzerung vor Angriffen geschützt. Mit 1500 PS kommt der je nach Modell bis zu 74 Tonnen schwere Abrams auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 68 Kilometern pro Stunde. Anders als der Leopard 2 wird der M1 Abrams über eine Gasturbine mit Kerosin angetrieben. © JONATHAN NACKSTRAND/afp
Die Hauptwaffe der US-amerikanischen Bradley-Schützenpanzer besteht aus einer 25-Millimeter-Maschinenkanone M242 Bushmaster, die zwischen 100 und 200 Schuss pro Minute verschießen kann. Zudem sind die gepanzerten Kettenfahrzeuge, die nach General Omar N. Bardley benannt sind, mit Maschinengewehren des Typs M240 sowie panzerbrechende Raketen ausgestattet. Die Besatzung umfasst bis zu zehn Soldaten: Fahrer, Kommandant, Richtschütze sowie bis zu sieben Soldaten als Infanterietrupp. Der Panzer wurde dafür konzipiert, im Verbund mit Panzerartillerie und Kampfhelikoptern zu operieren.
Die Hauptwaffe der US-amerikanischen Bradley-Schützenpanzer besteht aus einer 25-Millimeter-Maschinenkanone M242 Bushmaster, die zwischen 100 und 200 Schuss pro Minute verschießen kann. Zudem sind die gepanzerten Kettenfahrzeuge, die nach General Omar N. Bradley benannt sind, mit Maschinengewehren des Typs M240 sowie panzerbrechenden Raketen ausgestattet. Die Besatzung umfasst bis zu zehn Soldaten: Fahrer, Kommandant, Richtschütze sowie bis zu sieben Soldaten als Infanterietrupp. Der Panzer wurde dafür konzipiert, im Verbund mit Panzerartillerie und Kampfhelikoptern zu operieren. © U.S. Army/dpa
Beim AMX-10 RC aus Frankreich handelt es sich um einen amphibischen Spähpanzer. Der Panzer wird aufgrund seiner schwereren Panzerung und Bewaffnung hauptsächlich bei der Aufklärung eingesetzt. Ausgestattet ist er mit einer 105-Millimeter-Kanone, wodurch er auch als Panzerjäger verwendet werden kann. Die Besatzung besteht aus mindestens vier Soldaten. Bei einer Gefechtsmasse von 14,2 Tonnen ist der Panzer mit 85 km/h extrem mobil.
Beim AMX-10 RC aus Frankreich handelt es sich um einen amphibischen Spähpanzer. Der Panzer wird aufgrund seiner schwereren Panzerung und Bewaffnung hauptsächlich bei der Aufklärung eingesetzt. Ausgestattet ist er mit einer 105-Millimeter-Kanone, wodurch er auch als Panzerjäger verwendet werden kann. Die Besatzung besteht aus mindestens vier Soldaten. Bei einer Gefechtsmasse von 14,2 Tonnen ist der Panzer mit 85 km/h extrem mobil. © Björn Trotzki/Imago
Aus Großbritannien stammt der Kampfpanzer vom Typ Challenger 2. Dabei handelt es sich um einen der modernsten Panzer weltweit. Im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Kampfpanzern ist der Challenger 2 mit einer 120-Millimeter-Kanone mit gezogenem Lauf ausgerüstet. Auch auf lange Entfernung sind zuverlässige Treffer zu erwarten. So soll ein Challenger 2 im Golfkrieg von 1991 einen irakischen Panzer auf fast fünf Kilometer Entfernung ausgeschaltet haben. Die Chobham-Panzerung sorgt für einen enorm guten Schutz. Als Nachteile gelten das hohe Gewicht, die komplizierte Logistik und die eingeschränkte Mobilität.
Aus Großbritannien stammt der Kampfpanzer vom Typ Challenger 2. Dabei handelt es sich um einen der modernsten Panzer weltweit. Im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Kampfpanzern ist der Challenger 2 mit einer 120-Millimeter-Kanone mit gezogenem Lauf ausgerüstet. Auch auf lange Entfernung sind zuverlässige Treffer zu erwarten. So soll ein Challenger 2 im Golfkrieg von 1991 einen irakischen Panzer auf fast fünf Kilometer Entfernung ausgeschaltet haben. Die Chobham-Panzerung sorgt für einen enorm guten Schutz. Als Nachteile gelten das hohe Gewicht, die komplizierte Logistik und die eingeschränkte Mobilität. © Spc. Nicko Bryant Jr./Imago
Der Marder hat schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, ist aber noch immer bei der Bundeswehr im Einsatz. Gebaut wurde der Marder mitten im Kalten Krieg. Er dient den Panzergrenadieren als Gefechtsfahrzeug und Führungspanzer. Durch seine Geschwindigkeit sollen die Infanteristen den Kampfpanzern folgen können. Mit 600 PS bei 35 Tonnen ist er gut motorisiert. Bewaffnet ist der Marder mit einer 20-Millimeter-Kanone. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer und sechs Grenadieren.
Der Marder hat schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, ist aber noch immer bei der Bundeswehr im Einsatz. Gebaut wurde er mitten im Kalten Krieg. Der Marder dient den Panzergrenadieren als Gefechtsfahrzeug und Führungspanzer. Durch seine Geschwindigkeit sollen die Infanteristen den Kampfpanzern folgen können. Mit 600 PS bei 35 Tonnen ist er gut motorisiert. Bewaffnet ist der Marder mit einer 20-Millimeter-Kanone. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer und sechs Grenadieren. © Philipp Schulze/dpa
Die NLAW ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus schwedischer Produktion. Sie dient zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen sowie Gebäuden. Sie kann von einem einzelnen Menschen transportiert und eingesetzt werden. Der Start mit der geschulterten Waffe kann liegend, kniend oder stehend erfolgen. Ihre Reichweite liegt bei bis zu 600 Metern. Verfehlt die Rakete das Ziel, so zerstört sie sich nach einer Flugzeit von 5,6 Sekunden selbst. Die NLAW ist ein Wegwerfartikel und kann nur einmal abgefeuert werden.
Die NLAW ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus schwedischer Produktion. Sie dient zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen sowie Gebäuden. Sie kann von einem einzelnen Menschen transportiert und eingesetzt werden. Der Start mit der geschulterten Waffe kann liegend, kniend oder stehend erfolgen. Ihre Reichweite liegt bei bis zu 600 Metern. Verfehlt die Rakete das Ziel, so zerstört sie sich nach einer Flugzeit von 5,6 Sekunden selbst. Die NLAW ist ein Wegwerfartikel und kann nur einmal abgefeuert werden. © Sergei Supinsky/afp
Das Patriot-System dient zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen und Raketen kürzerer Reichweite. Es besteht aus mehreren Komponenten: Das Bodenradar erkennt Flugobjekte, der Leitstand berechnet deren Flugbahn, programmiert die eigenen Raketen und koordiniert deren Abschuss, das Startgerät verfügt über bis zu acht Raketenwerfer, der erforderliche Strom kommt von einem Fahrzeug mit Generatoren. Das Patriot-System kann gleichzeitig bis zu 50 Ziele beobachten und fünf bekämpfen. Die maximale Kampfentfernung liegt bei etwa 68 Kilometern. Die Entwicklung des Boden-Luft-Lenkwaffensystems reicht in die späten 1960er-Jahre zurück, eingeführt wurde es in den frühen 1980er-Jahren, seitdem wurde es immer wieder modernisiert.
Das Patriot-System dient zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen und Raketen kürzerer Reichweite. Es besteht aus mehreren Komponenten: Das Bodenradar erkennt Flugobjekte, der Leitstand berechnet deren Flugbahn, programmiert die eigenen Raketen und koordiniert deren Abschuss, das Startgerät verfügt über bis zu acht Raketenwerfer, der erforderliche Strom kommt von einem Fahrzeug mit Generatoren. Das Patriot-System kann gleichzeitig bis zu 50 Ziele beobachten und fünf bekämpfen. Die maximale Kampfentfernung liegt bei etwa 68 Kilometern.  © Kevin Schrief/dpa
Beim Multiple Launch Rocket System (MLRS) handelt es sich um ein Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem auf Kettenfahrgestell. Die Typenbezeichnung des US-amerikanischen Militärs lautet M270. Bei der Bundeswehr wird es unter dem Namen MARS (Mittleres Artillerieraketensystem) geführt. Das System trägt zwölf Raketen, die Ziele in bis zu 40 Kilometer Entfernung treffen.
Beim Multiple Launch Rocket System (MLRS) handelt es sich um ein Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem auf Kettenfahrgestell. Die Typenbezeichnung des US-amerikanischen Militärs lautet M270. Bei der Bundeswehr wird es unter dem Namen MARS (Mittleres Artillerieraketensystem) geführt. Das System trägt zwölf Raketen, die Ziele in bis zu 40 Kilometer Entfernung treffen. © Jeon Heon-Kyun/dpa
Die türkische Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayraktar TB2 ist seit 2016 im Einsatz. Der Name geht auf ihren Erfinder Selçuk Bayraktar zurück, den Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Drohne erreicht eine Flughöhe von 7300 Metern. Sie ist 6,5 Meter lang, besitzt eine Spannweite von zwölf Metern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometern pro Stunde. Beim ukrainischen Angriff auf das russische Flaggschiff „Moskwa“ soll die Drohne einen Angriff vorgetäuscht haben, bevor zwei Neptun-Raketen das Schiff trafen.
Die türkische Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayraktar TB2 ist seit 2016 im Einsatz. Der Name geht auf ihren Erfinder Selçuk Bayraktar zurück, den Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Drohne erreicht eine Flughöhe von 7300 Metern. Sie ist 6,5 Meter lang, besitzt eine Spannweite von zwölf Metern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometern pro Stunde. Beim ukrainischen Angriff auf das russische Flaggschiff „Moskwa“ soll die Drohne einen Angriff vorgetäuscht haben, bevor zwei Neptun-Raketen das Schiff trafen. © Birol Bebek/afp
Im Ukraine-Krieg kommen auch zahlreiche unbemannte Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Die Switchblade 300 ist zusammengeklappt so handlich, dass sie in jeden Rucksack passt. Sie wird mithilfe von Druckluft aus einem Rohr abgeschossen und verfügt über vier schwenkbare Flügel, die im Flug wie Springmesser herausspringen. Sie hat eine Reichweite von knapp zehn Kilometern und kann einige Zeit über ihrem Einsatzgebiet verweilen, ehe sie im Sturzflug angreift. Der Gefechtskopf der Switchblade 300 hat eine Sprengladung, die einer 40-Millimeter-Granate entspricht.
Im Ukraine-Krieg kommen auch zahlreiche unbemannte Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Die Switchblade 300 ist zusammengeklappt so handlich, dass sie in jeden Rucksack passt. Sie wird mithilfe von Druckluft aus einem Rohr abgeschossen und verfügt über vier schwenkbare Flügel, die im Flug wie Springmesser herauskatapultiert werden. Sie hat eine Reichweite von knapp zehn Kilometern und kann einige Zeit über ihrem Einsatzgebiet verweilen, ehe sie im Sturzflug angreift. Der Gefechtskopf der Switchblade 300 hat eine Sprengladung, die einer 40-Millimeter-Granate entspricht.  © Lcpl. Tyler Forti/Imago
Das norwegische Luftabwehrsystem NASAMS wurde entwickelt, um Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und unbemannte Luftfahrzeuge zu identifizieren, anzugreifen und zu zerstören. Es ist in der Lage, 72 Ziele gleichzeitig zu treffen. Ihre weitreichendsten Raketen können Ziele bis maximal 50 Kilometer abschießen. Eine Batterie besteht aus zwölf Raketenwerfern, acht Radar-Stationen, einer Feuerleitzentrale, einem Kamera- und einem Kontroll-Fahrzeug. Seit 2005 schützt das System die US-Hauptstadt Washington, D.C.
Das norwegische Luftabwehrsystem NASAMS wurde entwickelt, um Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und unbemannte Luftfahrzeuge zu identifizieren, anzugreifen und zu zerstören. Es ist in der Lage, 72 Ziele gleichzeitig zu treffen. Ihre weitreichendsten Raketen können Ziele bis maximal 50 Kilometer abschießen. Eine Batterie besteht aus zwölf Raketenwerfern, acht Radar-Stationen, einer Feuerleitzentrale, einem Kamera- und einem Kontroll-Fahrzeug. Seit 2005 schützt das System die US-Hauptstadt Washington, D.C. © Robin Van Lonkhuijsen/dpa
Die Ukraine kann im krieg gegen Russland auch auf Bushmaster-Panzerfahrzeuge aus australischer Produktion zurückgreifen. Sie sind dank ihrer gepanzerten Stahlplatten explosionssicher und für alle Umgebungen geeignet. Auch eine Reifenpanne hindert den Bushmaster nicht an der Weiterfahrt. Das Fahrzeug bietet Platz für insgesamt zehn Soldaten einschließlich ihrer Waffen und Ausrüstung. Übliche Bordwaffen sind 5,56-Millimeter- und 7,62-Millimeter-Maschinengewehre.
Die Ukraine kann im Krieg gegen Russland auch auf Bushmaster-Panzerfahrzeuge aus australischer Produktion zurückgreifen. Sie sind dank ihrer gepanzerten Stahlplatten explosionssicher und für alle Umgebungen geeignet. Auch eine Reifenpanne hindert den Bushmaster nicht an der Weiterfahrt. Das Fahrzeug bietet Platz für zehn Soldaten einschließlich ihrer Waffen und Ausrüstung. Übliche Bordwaffen sind 5,56-Millimeter- und 7,62-Millimeter-Maschinengewehre. © Russell Freeman/Imago
Die Geschichte des M113 ist schon mehr als 60 Jahre alt. Das auch gerne als „Battle Taxi“ bezeichnete Militärfahrzeug war der erste moderne Truppentransportpanzer. Die Möglichkeit, in einem leichten, schnellen, schwimmfähigen und per Flugzeug transportablen gepanzerten Fahrzeug elf Infanteristen durch ein Kampfgebiet zu befördern, kam einer Revolution gleich. Seit der Markteinführung 1960 wurden mehr als 80.000 Fahrzeuge herstellt. In der Standardausführung verfügt der M113 über ein 12,7-Millimeter-Maschinengewehr als Hauptwaffe.
Die Geschichte des M113 ist schon mehr als 60 Jahre alt. Das auch gerne als „Battle Taxi“ bezeichnete Militärfahrzeug war der erste moderne Truppentransportpanzer. Die Möglichkeit, in einem leichten, schnellen, schwimmfähigen und per Flugzeug transportablen gepanzerten Fahrzeug elf Infanteristen durch ein Kampfgebiet zu befördern, kam einer Revolution gleich. Seit der Markteinführung 1960 wurden mehr als 80.000 Fahrzeuge herstellt. In der Standardausführung verfügt der M113 über ein 12,7-Millimeter-Maschinengewehr als Hauptwaffe. © Björn Trotzki/Imago
Der PT-91 Twardy („Der Harte“) ist eine modernisierte Version des Panzers T-72 aus der Sowjetzeit. Der PT-91 ist seinem Vorbild äußerlich nach wie vor sehr ähnlich, besitzt jedoch gegenüber dem Original einige Verbesserungen. Dazu gehören eine im Vergleich zum Basismodell deutlich präzisere Feuerleitanlage, ein Laserwarnsystem, eine Wärmebildkamera und eine Reaktivpanzerung.
Der polnische PT-91 Twardy („Der Harte“) ist eine modernisierte Version des Panzers T-72 aus der Sowjetzeit. Der PT-91 ist seinem Vorbild äußerlich nach wie vor sehr ähnlich, besitzt jedoch gegenüber dem Original einige Verbesserungen. Dazu gehören eine im Vergleich zum Basismodell deutlich präzisere Feuerleitanlage, ein Laserwarnsystem, eine Wärmebildkamera und eine Reaktivpanzerung.  © Imago
Der Gepard ist ein Flugabwehrpanzer, der Teil der Heeresflugabwehr der Bundeswehr war, bis er 2010 außer Dienst gestellt wurde. In der Zwischenzeit wird er nur noch von anderen Armeen verwendet, so auch von der Ukraine. Der Gepard wurde in erster Linie entwickelt, um die Panzer- und Panzergrenadiertruppe vor angreifenden Flugzeugen und Hubschraubern im niedrigen Höhenbereich zu schützen. In der Ukraine ist vor allem der Suchradar von Vorteil, mit dem feindliche Drohnen schnell erkannt angegriffen werden können. Der Gepard verfügt über 35-Millimeter-Maschinenkanonen.
Der Gepard ist ein Flugabwehrpanzer, der Teil der Heeresflugabwehr der Bundeswehr war, bis er 2010 außer Dienst gestellt wurde. In der Zwischenzeit wird er nur noch von anderen Armeen verwendet, so auch von der Ukraine. Der Gepard wurde in erster Linie entwickelt, um die Panzer- und Panzergrenadiertruppe vor angreifenden Flugzeugen und Hubschraubern im niedrigen Höhenbereich zu schützen. In der Ukraine ist vor allem der Suchradar von Vorteil, mit dem feindliche Drohnen schnell erkannt und angegriffen werden können. Der Gepard verfügt über 35-Millimeter-Maschinenkanonen.  © Michael Mandt/afp
Italienische Panzerhaubitzen M109L werden über Udine und Österreich in die Ukraine geliefert.
Ende April 2023 lieferte Italien klammheimlich über die nordöstliche Region Friaul-Julisch Venetien und Österreich 30 schwere Panzerhaubitzen M109L in die Ukraine. Das Foto vom Transport ist am Bahnhof Udine entstanden. Laut italienischer Tageszeitung „La Repubblica“ erhält Kiew vom Nato-Mitglied insgesamt 60 Stück der Standard-Haubitze des Verteidigungsbündnisses. Die M109L zeichnet vor allem ihre schwere 155mm-Kanone aus. © Twitter@Topolin28714725
Ein gepanzerter MaxxPro-Truppentransporter der US-Streitkräfte. (Symbolfoto)
Zu Beginn ihrer Gegenoffensive hatten die ukrainischen Streitkräfte mit Hilfe der Vereinigten Staaten laut „Magazin für Europäische Sicherheit & Technik“ einen Bestand von 580 sogenannter MRAPs (Mine Resistant Ambush Protected Vehicle) aufgebaut. Dabei handelt es sich um Truppentransporter mit hohem Minenschutz. Etliche davon gingen im Frühsommer 2023 verloren, vor allem gepanzerte MaxxPro (Beispiel-Foto), was Videos brennender Exemplare bei Twitter beweisen sollten.  © IMAGO / ZUMA Wire
Ein Radpanzer Stryker der US-Streitkräfte.
Die USA haben der Ukraine im Verlauf des ersten Halbjahres 2023 bis zu 90 Radpanzer vom Typ Stryker geliefert. Der hochmobile Schützenpanzer mit einer Länge von knapp sieben Metern und einer Breite von 2,72 Metern soll Truppenverlegungen binnen kurzer Zeit ermöglichen, weil er mit bis zu 100 km/h deutlich schneller ist als viele Kettenpanzer. Mit bis zu 39 Millimetern Außenhülle ist er jedoch vergleichsweise schwach gepanzert. © IMAGO / ABACAPRESS
Ukrainische Soldaten werden an schwedischen Schützenpanzern CV 90 ausgebildet.
Das Combat Vehicle 90 (CV 90) gilt als einer der modernsten Schützenpanzer der Welt. Entwickelt wurde der Panzer in den 1990er Jahren vom britischen Rüstungskonzerns BAE Systems AB für die Streitkräfte Schwedens. Das skandinavische Land stellte der Ukraine im Frühjahr 2023 nach und nach 50 der Schützenpanzer bereit, die die 40-mm-Ma­schi­nen­ka­no­ne 40/70B auszeichnet. Bis zu acht Infanterie-Soldaten können mit dem CV 90 mitten in die Schlacht gefahren werden. © IMAGO / TT
Aus Frankreich soll die Ukraine bereits im März 2025 drei Modelle des Kampfjets „Mirage 2000“ erhalten
Aus Frankreich soll die Ukraine bereits im März 2025 drei Modelle des Kampfjets „Mirage 2000“ erhalten. Bei den Maschinen soll es sich laut Medienberichten um Modelle der Variante „Mirage 2000-5“ handeln. Eine offizielle Bestätigung der Lieferung steht noch aus. Frankreich verfügt selbst über 26 modernisierte Kampfjets des Typs „Mirage 2000-5“. © KHALED DESOUKI/AFP
Ein Leopard-1-A5 der belgischen Armee, der in Deutschland produziert wurde. (Archivfoto)
Der Leopard 1A5 ist eine kampfwertgesteigerte Variante des „Leos“ 1 aus deutscher Produktion und Vorgänger des Leopard-2-Kampfpanzers der Bundeswehr. Zwischen 1986 und 1992 wurde im A5 eine neue Feuerleitanlage sowie erstmals ein Laserentfernungsmesser eingebaut. Anfang 2023 hatte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) der Ukraine 178 Exemplare in Aussicht gestellt. Beim Nato-Gipfel im Juli erfüllte Deutschland die zwischenzeitlich genannte Zielgröße von 25 gelieferten Leopard-1-A5 im Sommer 2023. © IMAGO / StockTrek Images
Die F-16 wurde in den 1970er Jahren als wendiger, vergleichsweise kostengünstiger und vielfältig einsetzbarer Kampfjet.
Die F-16 wurde in den 1970er Jahren als wendiger, vergleichsweise kostengünstiger und vielfältig einsetzbarer Kampfjet entwickelt. Sie trägt den offiziellen Spitznamen „Fighting Falcon“ (Kämpfender Falke), ist aber auch als „Viper“ bekannt. Der einstrahlige Kampfjet ist mit einer 20-Millimeter-Kanone mit mehreren Läufen bewaffnet und kann mit Luft-Luft-Raketen und Bomben ausgestattet werden. Nach Angaben der US-Luftwaffe erreicht die F-16 Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 2400 Kilometern pro Stunde und kann mehr als 860 Kilometer entfernt liegende Ziele anfliegen, ihre Raketen abfeuern und zum Startpunkt zurückkehren.  © PETRAS MALUKAS/afp
Die USA haben Atacms-Raketen an die Ukraine geliefert.
Die USA haben Atacms-Raketen an die Ukraine geliefert. Nach Abschuss vom Boden fliegen sie eine ballistische Kurve und sollen wieder am Boden detonieren. Obwohl sie als schwer abzufangen gelten, sind sie im Vergleich zu Marschflugkörpern nicht annähernd so präzise. Das liegt vor allem an der Geschwindigkeit. In der Spitze erreichen sie mehr als dreifache Schallgeschwindigkeit (Mach 3). Dieses hohe Tempo von rund 3700 km/h macht es auch deutlich schwerer, die Rakete zu kontrollieren. Bisher haben die USA Atacms mit einer gedrosselten Reichweite von 165 Kilometern geliefert. Die Ukraine wünscht sich aber Atacms mit einer Reichweite von 300 Kilometern. © U.S. Army/Imago
Kampfflugzeug des Typs „Gripen“ aus Schweden
Eigentlich sollte die Ukraine bereits im März 2024 die erste Lieferung von Kampfflugzeugen des Typs „Gripen“ aus Schweden erhalten. Bislang sind aber keine Modelle des von der Firma Saab hergestellten Kampfjets im Kampf gegen Russland. Das wiederum liegt an der Lieferung der F16-Kampfjets an die Ukraine. Um die Luftwaffe des Landes und ihre Piloten nicht zu überfordern, wurde die Lieferung und Ausbildung des Personals an den schwedischen Flugzeugen zunächst ausgesetzt. Geplant sind die Lieferungen nun für 2025. © Sandor Ujvari/dpa

Russland setzt weiterhin Nordkorea-Raketen ein: „Mehr als 20 abgefeuert“

Update vom 22. Februar, 12.15 Uhr: Die Ukraine hat Russland den Einsatz nordkoreanischer Raketen bei tödlichen Angriffen auf zivile Ziele vorgeworfen. Der ukrainische Geheimdienst (SBU) teilte am Donnerstag mit, es handele sich um ballistische Raketen vom Typ Hwasong-11. „Laut unserer Untersuchung haben die russischen Truppen mehr als 20 dieser nordkoreanischen Waffen auf die Ukraine abgefeuert“, hieß es in einer Mitteilung. Dabei seien mindestens 24 Zivilisten getötet und mehr als hundert verletzt worden.

Nach Angaben des SBU wurden die Raketen Ende Dezember bei einem Angriff auf die südliche Region Saporischschja sowie im Januar bei einem Angriff auf die Hauptstadt Kiew eingesetzt. Darüber hinaus habe Russland die Raketen in den Grenzregionen Donezk und Charkiw abgefeuert. Weiter erklärte der SBU, es seien „umfassende Maßnahmen im Gange, um alle Umstände der Verbrechen aufzuklären und die Täter vor Gericht zu bringen“, einschließlich der „logistischen Routen für die Waffenlieferungen“.

Ukraine-News: Putin-Vasall Medwedew will Annexion von Odessa

Update vom 22. Februar, 10.30 Uhr: Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat sich für die Annexion der ukrainischen Hafenstadt Odessa und später womöglich auch die Einnahme der Hauptstadt Kiew ausgesprochen. „Odessa, komm nach Hause zurück“, sagte der Vizechef des russischen Sicherheitsrates in einem Interview mit Medienvertretern, das er am Donnerstag auf seinem Telegram-Kanal veröffentlichte. Die Stadt sei ihrer Sprache und Geschichte nach sowie in Bezug auf die Menschen, die dort wohnten, russisch, behauptete er. „Das ist unsere russische Stadt“, betonte er. Wahrscheinlich müsse irgendwann auch Kiew erobert werden, fügte er später hinzu.

Wo Russland seinen Vormarsch stoppen solle, wisse er nicht, sagte Medwedew, der nach wie vor als Vertrauter von Präsident Wladimir Putin gilt. Putin selbst hatte Odessa auch schon mehrfach als russische Stadt bezeichnet, antwortete auf Fragen zu einer möglichen Einnahme der Schwarzmeer-Metropole aber nicht so klar wie Medwedew. 

Die Einnahme Kiews bezeichnete Medwedew als Notwendigkeit. „Wenn nicht jetzt, dann irgendwann später.“ Er begründete dies mit einer Bedrohung, die angeblich von Kiew für Russland ausgehe. Die Stadt sei zwar von ihren Wurzeln her russisch, werde aber von „einer internationalen Brigade der Gegner Russlands geführt“, so der 58-Jährige.

Update vom 22. Februar, 6.20 Uhr: Der militärische Chefkoordinator der Ukraine-Hilfe, Generalmajor Christian Freuding, sieht die Entschlossenheit des Landes zur Abwehr des russischen Angriffskriegs ungebrochen. Die militärische Lage der Ukraine sei aber angespannt, sagte Freuding der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor dem zweiten Jahrestag des Angriffs. Die Ukraine beklagte zuletzt einen Mangel an Artilleriemunition, Flugabwehr und weitreichenden Waffen. Am Wochenende hatten ukrainische Kräfte das umkämpfte Awdijiwka aufgeben müssen.

Auf der taktischen Ebene gebe es mit Ausnahme des Raum Awdijiwka einen relativ unveränderten Verlauf der über 1000 Kilometer Frontlinie, sagte Freuding. Räumlich begrenzt würden intensivste Gefechte geführt. „Russland ist entlang dieser Frontlinie weit überwiegend in der Initiative“, stellte er fest. Freuding sagte auch: „Wir sind der Überzeugung, dass die Ukraine gewinnen kann. Dem gilt unsere ganze Kraft, unsere Anstrengungen und die unserer Partner.“

Putin will noch vor der Wahl weitere Städte besetzen

Update vom 21. Februar, 19.07 Uhr: Russland plant noch vor der Russland-Wahl weitere Eroberungen im Ukraine-Krieg. Das berichtet die Ukrainska Pravda und beruft sich dabei auf Informationen des ukrainischen Geheimdienstes. Nach der Eroberung von Awdijika würden nun zwei weitere strategisch wichtige Städte ins Visier der Armee von Russlands Präsidenten Wladimir Putin geraten:

  1. Kupiansk: Die im Nordwesten der Ukraine gelegene Stadt hatte vor dem Krieg etwa 30.000 Einwohner. Noch soll sie von ukrainischen Truppen gehalten werden, aber russische Truppen nähern sich bereits der Stadtgrenze.
  2. Lyman: Die Siedlung mit einer Bevölkerung von etwa 20.000 befindet sich südlich von Kupiansk.

Beide Städte hätten für Wladimir Putin vor allem einen symbolischen Wert, so der ukrainische Geheimdienst.

Selenskyj lässt sich über Lage an der Front berichten

Update vom 21. Februar, 17.21 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Telefonkonferenz abgehalten, um die Lage an der Front, die Munitionsversorgung und eine Blockade der ukrainischen Grenze durch polnische Bauern zu besprechen.
Dies sagte er in einem Beitrag auf der Messaging-App Telegram, berichtet Ukrinform.

„Heute haben wir zusätzlich zu den Tagesthemen eine Blockade an der polnischen Grenze besprochen. Wir haben uns ausführlich informiert und unsere nächsten Schritte festgelegt. Sie werden sehr schnell erfolgen“, sagte Selenskyj. Er sei davon überzeugt, dass die Liberalisierung des Handels mit der Europäischen Union fortgesetzt werden müsse, und bedankte sich für die „klare Position der Europäischen Kommission“.

„Unsere Einheit muss auch im Interesse der gemeinsamen Sicherheit und der Sicherheit aller von der russischen Aggression bedrohten Länder stark sein. Situationsinteressen haben kein Recht, sie zu schwächen“, so Selenskyj.

Ukraine-Krieg: Scholz will weiter keine Taurus-Raketen liefern

Update vom 21. Februar, 16.23 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lehnt die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine weiter ab. Zugleich unterstütze er den Bundestagsantrag der Koalitionsfraktionen zum Krieg in der Ukraine „aus vollem Herzen“, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in der Bundespressekonferenz in Berlin. In dem Antrag, den der Bundestag an diesem Donnerstag beraten will, wird unter anderem die „Lieferung von zusätzlich erforderlichen weitreichenden Waffensystemen“ verlangt. 

Damit solle die Ukraine in die Lage versetzt werden, „gezielte Angriffe auf strategisch relevante Ziele weit im rückwärtigen Bereich des russischen Aggressors zu ermöglichen“, heißt es in dem Antrag weiter. Taurus-Marschflugkörper würden diese Anforderungen erfüllen, werden aber nicht ausdrücklich genannt. Hebestreit nahm das Wort „Taurus“ nicht einmal in den Mund. Er sagte zur Haltung von Scholz: „Was die Lieferung eines besonderen Waffensystems angeht, bleibt er bei seiner Position.“

Ukraine steigt so schnell wie kein anderes Land auf F-16-Kampfjets um

Update vom 21. Februar, 14.10 Uhr: Laut Yuri Ignat, dem Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, steigt die Ukraine so schnell wie kein anderes Land auf die F-16-Kampfjets um und trifft hierfür nötige Vorbereitungen. „Piloten werden umgeschult, die Infrastruktur wird angepasst, einige Notunterkünfte werden gebaut, die Landebahnen verbessert“, sagte er der Nachrichtenagentur Unian.

Unter Kriegsbedingungen könne man die Infrastruktur für die F-16 nicht volllständig gemäß den Anforderungen der Nato-Länder anpassen, aber „die Flugzeuge können trotzdem starten“. Noch wisse man nicht, wann man die F-16 bekommen werde, doch man erwarte sie „so schnell wie möglich“. Ignat unterstrich, dass man die Flugzeuge schrittweise erhalten werde. „Ukrainische Piloten müssen die Technologie vollständig beherrschen, selbstständig und ohne Ausbilder fliegen“, so der Sprecher. „Unsere Piloten tun dies auf beschleunigte Art, denn eigentlich sollte der Umschulungskurs zwei Jahre dauern, doch wir machen es viel schneller“, ergänzte er.

Nach Eroberung von Awdijiwka: Russische Truppen fokussieren sich nun auf Robotyne im Süden

Update vom 21. Februar, 13.05 Uhr: Die russischen Truppen verstärken nach britischen Angaben ihre Angriffe nahe dem Dorf Robotyne in der Südukraine. Zwar hätten die russische 58. Armee und Luftlandekräfte in der Gegend bei der ukrainischen Gegenoffensive im Vorjahr schwere Verluste erlitten, teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch in London mit. Allerdings hätten das langsamere Einsatztempo sowie starke Rekrutierungsbemühungen es den russischen Streitkräften an dieser Front wahrscheinlich ermöglicht, sich zu sammeln und zu stärken, hieß es unter Berufung auf Geheimdienstinformationen.

Robotyne im Gebiet Saporischschja war im Sommer 2023 von ukrainischen Einheiten befreit worden. Das Dorf, in dem ursprünglich einige Hundert Menschen lebten, war aber weiter in der Nähe der Front. Auch an anderen Frontabschnitten hätten russische Truppen zuletzt ihre Angriffe verstärkt, hieß es in London weiter. Ziel sei vermutlich, die ukrainischen Truppen auseinanderzuziehen. 

News zum Ukraine-Krieg: Hat Russland wichtigen Brückenkopf erobert?

Update vom 21. Februar, 9.45 Uhr: Die ukrainische Armee hat am Mittwoch den Verlust ihres Brückenkopfs Krynky am russisch besetzten Ufer des Flusses Dnipro im Süden der Ukraine bestritten. Die Information des „Aggressors“ Russland zur Einnahme des Brückenkopfs sei „falsch“, erklärte das Südkommando der ukrainischen Streitkräfte am Mittwoch in Online-Netzwerken. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte die Einnahme von Krynky am Dienstag in einem im Fernsehen übertragenen Gespräch mit Präsident Wladimir Putin bekannt gegeben.

Aktuelle Lage im Ukraine-Krieg: Kiew bestreitet Einnahme von wichtigem Brückenkopf durch Russland

„Die Verteidigungskräfte im Süden der Ukraine halten weiterhin ihre Stellungen und fügen dem Feind erhebliche Verluste zu“, hieß es weiter seitens der ukrainischen Armee.

Am Dienstag hatten russische Staatsmedien Verteidigungsminister Schoigu mit den Worten zitiert, die russischen Truppen befänden sich „am Ufer des Flusses in Krynky“. Die Ukraine hatte die Stellungen im Dorf Krynky im Sommer 2023 mühsam errichtet. Die Einrichtung des Brückenkopfs war einer der wenigen Erfolge der ukrainischen Gegenoffensive im vergangenen Sommer gewesen, hatte aber zu keinen weiteren Geländegewinnen weiter im Süden geführt.

Russland startet neue Angriffe in der Nacht – Ukraine meldet erfolgreiche Abwehr

Update vom 21. Februar, 7.45 Uhr: Die Ukraine ist nach Angaben ihrer Luftwaffe in der Nacht mit 19 Drohnen und sechs Raketen angegriffen worden. Die Luftabwehr habe 13 Drohnen und eine Rakete zerstören können. Einige der nicht abgefangenen Drohnen hätten ihre Ziele nicht erreichen können. Weitere Details dazu wurden nicht genannt.

Himars-Angriff auf Trainingslager in Donezk im Ukraine-Krieg

Erstmeldung: Donezk – Die Zusammenstöße zwischen der ukrainischen Armee und den Truppen von Kreml-Chef Wladimir Putin im Osten der Ukraine dauern an. Zuletzt fiel die Stadt Awdijiwka an das russische Militär. Die Ukraine zog sich zurück, um eine Umzingelung zu verhindern. Allerdings haben die russischen Einheiten auch nach ihrem Erfolg in Awdijiwka weiterhin große Verluste an den östlichen Frontlinien zu beklagen.

Ukraine attackiert Russen-Trainingslager: Angriff töten wohl mindestens 60 russische Soldaten

So startete die ukrainische Armee am Dienstag (20. Februar) einen massiven Angriff auf ein russisches Trainingsgelände in der Nähe des Dorfes Trudjiwske in der von Russland besetzten Region Donezk. Dies berichtete die russische Ausgabe des britischen Senders BBC unter Bezug auf informierte Quellen. Dabei seien motorisierte russische Soldaten aus der östlichen Region Transbaikalien mit von den USA gelieferten Himars-Raketen beschossen worden, während sie im Trainingslager auf ihren Kommandeur gewartet hätten.

Dem BBC-Bericht zufolge standen die Truppen der 4., 5. und 6. Kompanie der 36. Motorisierten Schützenbrigade aus der transbaikalischen Stadt Borsja in Formation auf dem Gelände. Auf dem freien Feld waren sie einem Angriff regelrecht ausgeliefert, als sie auf ihren Kommandeur, Generalmajor Oleg Moiseew, warteten. Mit dem Einschlag der Himars-Raketen kam es später zu dutzenden Toten, wie BBC anhand von Videoaufnahmen feststellte. Mindestens 60 russische Soldaten seien getötet worden, beziffert der Sender die Zahl der Opfer in seinem Bericht. „Die Kommandeure haben das Lager auf freiem Feld gebaut“, beschwert sich wohl ein Überlebender des Angriffs in Videos.

Trotz Taurus-Debatte: Ukraine-Botschafter bedankt sich bei Olaf Scholz für „Führungsrolle“

Trotz des Zögerns bei der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern hat indes der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev die Ukraine-Hilfe der Bundesrepublik unter Kanzler Olaf Scholz (SPD) gelobt. „Deutschland hat unter Bundeskanzler Olaf Scholz eine Führungsrolle bei der Unterstützung unseres Landes eingenommen. Dafür bin ich sehr dankbar“, sagte Makeiev den Zeitungen der Funke Mediengruppe. 

Mit Blick auf die Debatte zu den Taurus-Raketen erinnerte Makeiev an frühere Diskussionen: „Auch bei den Panzern hieß es lange, diese Systeme werden nicht geliefert. Irgendwann waren sie dann aber doch da. Das Gleiche gilt für Systeme, über die nie öffentlich diskutiert wurde.“ (bb/dpa)

Rubriklistenbild: © LIBKOS/AP/dpa

Mehr zum Thema