Aktuelle Entwicklungen
Lage in Syrien: Kämpfer setzen Grab von Assads Vater in Brand
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Paula Völkner- Simon Schröder
- Jan-Frederik Wendt
Daniel Dillmann
News-Ticker zur aktuellen Lage in Syrien: HTS-Anführer verspricht Frieden. Israel greift Ziele in Syrien an. Pistorius fordert, Deutschland dürfe sich nicht zurückziehen.
Update vom 12. Dezember, 5.25 Uhr: US-Verteidigungsminister Lloyd Austin pocht gegenüber Israel auf enge Absprachen mit den USA aufgrund der Situation in Syrien. Dem Pentagon zufolge hat Austin dies dem israelischen Verteidigungsminister Israel Katz in einem Telefonat deutlich gemacht. Der US-Verteidigungsminister habe Katz mitgeteilt, dass Washington die Entwicklungen in Syrien verfolge und einen friedlichen, umfassenden politischen Übergang unterstütze. Er fügte hinzu, dass die USA ihre Mission fortsetzen würden, die militante Gruppe Islamischer Staat daran zu hindern, in Syrien wieder zu erstarken.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im syrischen Bürgerkrieg. Die Angaben zum Krieg in Syrien lassen sich nicht immer unabhängig überprüfen.
Update vom 11. Dezember, 22.22 Uhr: Nach dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien muss sich Deutschland nach Einschätzung von Verteidigungsminister Boris Pistorius in der Region verstärkt engagieren. „Wir dürfen uns keinesfalls zurückziehen“, sagte Pistorius in Bagdad in einem vorab aufgezeichneten Interview für die ARD-Tagesthemen. „Durch den Sturz Assads in Syrien ist nicht klar, in welche Richtung sich die Region, in welche Richtung Syrien sich entwickelt.“
Der Minister fügte hinzu: „Europa, Deutschland kann und darf sich nicht erlauben, hier nur Zuschauer zu sein. Dafür ist die Region zu wichtig.“ Für Deutschland könne das „auch bedeuten, dass wir mit den neuen Machthabern in Syrien, wenn sie denn die Chance nutzen, die sich ihnen jetzt bietet und sie schnell für etwas Ruhe sorgen können, auf der man dann aufsetzen kann, eben auch mit dem neuen Syrien dann zusammenarbeiten.“
Update vom 11. Dezember, 21.09 Uhr: Die Partei des gestürzten syrischen Machthabers Baschar al-Assad stellt nach eigenen Angaben sämtliche Aktivitäten ein. Die Baath-Partei teilte laut AFP-Bericht am Mittwoch in einer auf der Website der Parteizeitung veröffentlichten Erklärung mit, „bis auf Weiteres“ ihre Aktivitäten einzustellen. Die Vermögenswerte und die Partei-Gelder würden unter die Aufsicht des Finanzministeriums gestellt. Fahrzeuge und Waffen sollen nach Angaben der Baath-Partei an das Innenministerium übergeben werden.
Unterdessen kündigte laut Reuters-Bericht der syrische Rebellenchef Ahmud al-Scharaa an, die Sicherheitskräfte des gestürzten Präsidenten auflösen zu wollen.
Israel weiter in Syrien im Einsatz: Bodentruppen und Luftangriffe nach Assad-Sturz
Update vom 11. Dezember, 20.32 Uhr: Vier Kampfgruppen der israelischen Armee sind Militärangaben zufolge weiter im Süden Syriens im Einsatz. Ein Brigade-Kampfteam gehe dort etwa gegen Bedrohungen entlang der Grenze vor, teilte das israelische Militär am Abend mit. Sie habe dabei auch mehrere nicht mehr genutzte Panzer der syrischen Armee beschlagnahmt.
Ziel des israelischen Einsatzes sei es, die Sicherheit der Zivilbevölkerung im angrenzenden Norden Israels zu gewährleisten. Weitere Einheiten hätten auf der syrischen Seite des Bergs Hermon innerhalb der Pufferzone einen Außenposten der syrischen Armee mit einem Waffenlager entdeckt. Sie hätten dort etwa Minen, Sprengstoff und Raketen beschlagnahmt.
Israels Luftwaffe bombardierte seit dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad zudem massiv militärische Einrichtungen in Syrien. Auch vermutete Chemiewaffen sollen Ziel der Angriffe gewesen sein.
Nach Regime-Zusammenbruch in Syrien: Ausgangssperre in Damaskus soll aufgehoben werden
Update vom 11. Dezember, 19.30 Uhr: Die nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad verhängte Ausgangssperre in der syrischen Hauptstadt Damaskus soll aufgehoben werden. Der Anführer der führenden Rebellengruppe Haiat Tahrir al-Sham (HTS), Ahmed al-Scharaa, teilte auf Telegram mit, die Menschen seien aufgefordert, ihrer Arbeit wieder nachzugehen, um beim Wiederaufbau des neuen Syriens zu helfen.
Nach dem Sturz Assads am Sonntag hatten die Aufständischen für die Abend- und Nachtstunden eine Ausgangssperre verhängt. In Damaskus ist Augenzeugen zufolge langsam wieder ein bisschen Alltag eingekehrt. Geschäfte seien wieder geöffnet, berichtete ein dpa-Reporter vor Ort. Es seien nur noch wenige bewaffnete Kämpfer in der Stadt zu sehen.
Nach Assad-Flucht: Katar will Botschaft in Syrien wiedereröffnen
Update vom 11. Dezember, 18.15 Uhr: Nach dem Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad will der Golfstaat Katar seine Botschaft in Syrien bald wiedereröffnen. Das erklärte der Sprecher des Außenministeriums, Madschid al-Ansari.
Die katarische Botschaft wurde nach dem Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien 2011 geschlossen. Der Golfstaat unterstützte danach Oppositionskräfte im Kampf gegen Assad. Auch viele westliche Staaten – darunter Deutschland – haben ihre Botschaften im Zuge des Bürgerkriegs in Syrien geschlossen. In den letzten Jahren hatten einige arabische Staaten ihre diplomatischen Vertretungen im Land bereits wiedereröffnet.
Tausende syrische Geflüchtete auf Rückreise aus der Türkei – Erdogan wolle bei Rückkehr unterstützen
Update vom 11. Dezember, 17.06 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan sagte, der Zusammenbruch des „blutigen Regimes“ ebne den Weg für Frieden und Sicherheit in Syrien. Tausende syrische Flüchtlinge in der Türkei machen sich unterdessen auf den Weg zurück in ihr Heimatland, wie der arabische Nachrichtensender al-Jazeera berichtet.
Erdoğan äußerte sich weiter, die Türkei wolle die syrischen Flüchtlinge bei ihrer Rückkehr unterstützen. Weiter sagte der türkische Präsident: „Wir haben diejenigen, die an unsere Tür kamen, nicht gefragt, ob sie Türken, Araber oder Kurden waren. Wir fragten diejenigen, die uns um Hilfe baten, nicht, ob sie Muslime, Christen oder Juden waren.“
Israelische Angriffe auf Syrien: Frankreich ruft zu Rückzug aus entmilitarisiertem Grenzgebiet auf
Update vom 11. Dezember, 16.06 Uhr: Frankreich hat Israel zum Rückzug aus dem entmilitarisierten Grenzgebiet zu Syrien auf den Golanhöhen aufgerufen. „Wie die Vereinten Nationen betont haben, stellt jede militärische Präsenz in der Pufferzone zwischen Israel und Syrien eine Verletzung des Abkommens von 1974 über den Truppenabzug dar“, erklärte das französische Außenministerium am Mittwoch in Paris.
Frankreich fordere Israel daher auf, „sich aus der Zone zurückzuziehen und die Souveränität und territoriale Integrität Syriens zu respektieren“. Nach dem Sturz von Syriens Machthaber Baschar al-Assad am Sonntag hatte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu die Armee seines Landes angewiesen, in die Pufferzone auf den Golanhöhen einzurücken und die Kontrolle über dieses Gebiet sowie „angrenzende strategische Positionen“ zu übernehmen.
Update vom 11. Dezember, 15.25 Uhr: Milizionäre haben in Syrien das Grab des Vaters des gestürzten Machthabers Baschar al-Assad geschändet. Die Kämpfer setzten die Grabstätte in der Stadt Kardaha in Brand und zündeten auch den Sarg von Hafis al-Assad an, wie ein AFP-Reporter vor Ort berichtete.
Update vom 11. Dezember, 13.53 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (die Grünen) hat ihren Staatsminister Tobias Lindner als Sonderkoordinator für Syrien eingesetzt. Der Grünen-Politiker solle die Präsenz Deutschlands in dem Land nach dem Umsturz erhöhen, sagte Baerbock nach einer Kabinettssitzung in Berlin.
Die Ministerin bot gleichzeitig deutsche Hilfe für die Beseitigung von Chemiewaffen an. „Wir haben nun die Chance, die Welt ein für alle Mal vor diesen Chemiewaffen Assads sicherzumachen“, sagte sie. „Die noch vorhandenen Waffen müssen daher möglichst rasch in internationales Gewahrsam genommen werden.“ Deutschland hat sich bereits in der Vergangenheit an der Vernichtung syrischer Chemiewaffen beteiligt.
Russland sondiert die Lage in Syrien neu – Zwei Militärstützpunkte werden zurückgelassen
Update vom 11. Dezember, 13.18 Uhr: Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad und der Machtübernahme durch die islamistische Miliz HTS hat Russland zu einer schnellen Stabilisierung der Situation des Bürgerkriegs in Syrien aufgerufen. „Wir wünschen uns, dass sich die Lage im Land so schnell wie möglich stabilisiert“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch. Im Hinblick auf die zwei russischen Militärstützpunkte in Syrien sei der Kreml „im Kontakt“ mit den neuen Machthabern, fügte Peskow hinzu.
Gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Tass sagte Peskow man müsse nun auf Grundlage der Realitäten vor Ort weiterverfahren. „Russland hält Dialoge mit allen Ländern in der Region“, antwortete Peskow auf die Frage, wie sich der Regimewechsel auf Russlands Einfluss in der Region auswirke. Der Marinestützpunkt Tartus und der Luftwaffenstützpunkt Hmeimim sind Russlands einzige militärische Außenposten außerhalb der ehemaligen Sowjetunion und spielen für die Aktivitäten des Kreml in Afrika und im Nahen Osten eine Schlüsselrolle.
Rebellen erobern wichtige Stadt in Syrien von den kurdischen Milizen
Update vom 11. Dezember, 11.42 Uhr: Das Rebellenbündnis in Syrien hat die wichtige Stadt Dair as-Saur im Nordosten von kurdischen Milizen eingenommen und sich einen möglichen Zugang zu den Öl-Ressourcen des Landes gesichert. „Dair as-Saur und der Militärflughafen sind vollständig befreit“, teilte ein Kommandeur der Islamistengruppe HTS mit.
Noch vor wenigen Tagen hatten die mit den USA verbündeten Kurdenmilizen die Stadt kontrolliert. Diese seien beim Sturz der Regierung von Machthaber Baschar al-Assad bis zum wichtigen Ort Bukamal vorgerückt, sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel-Rahman.
Dair as-Saur liegt am Fluss Euphrat und entlang wichtiger Verkehrs- und Versorgungsrouten zwischen dem östlichen und zentralen Teil Syriens. Nahe der Grenze zum Irak sind dort auch die meisten Ölfelder des Landes sowie ein US-Militärstützpunkt.
US-Außenminister Blinken reist in die Türkei – und Waffenstillstand zwischen Kurden und Rebellen in Syrien
Update vom 11. Dezember, 11.09 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken reist nach Angaben aus Ankara noch diese Woche in die Türkei, um die Situation in Syrien nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad zu diskutieren. „Er wird am Freitag in der Türkei sein“, verlautete es am Mittwoch aus türkischen Regierungskreisen. Der Ablauf des Besuchs sei noch in der Planung, hieß es weiter. Die USA wollen auf jeden Fall verhindern, dass sich im Machtvakuum in Syrien nach dem Sturz Baschar al-Assads wieder der IS ausbreiten kann.
Update vom 11. Dezember, 10.16 Uhr: Im nordsyrischen Manbidsch ist nach Angaben des Chefs der Kurdenmiliz PKK/YPG, Mazlum Abdi, ein Waffenstillstand erreicht worden. Dort hatten sich pro-türkische Rebellen und die PKK/YPG bis zuletzt schwere Gefechte geliefert. Die Rebellen hatten sowohl das Stadtzentrum als auch weite Teile des Umlands eingenommen.
Nun hat Abdi mitgeteilt, man habe mit Hilfe der USA einen Waffenstillstand erreicht. Die PKK/YPG werde sich aus dem Gebiet zurückziehen: „Unsere Kämpfer werden das Gebiet so schnell wie möglich verlassen.” Ein Großteil der PKK/YPG-Milizen hatten die Region Manbidsch bereits verlassen und waren in Richtung Raqqa und Ain al-Arab (Kobane) im östlichen Teil des Euphrat-Flusses geflüchtet.
Kämpfe zwischen den kurdisch geführten „Demokratischen Kräften Syriens“ und Rebellen
Update vom 11. Dezember, 9.17 Uhr: Die USA arbeiten mit den kurdisch geführten „Demokratischen Kräften Syriens“ (SDF) zusammen, um weiterhin gegen den islamischen Staat in Syrien vorzugehen. Außerdem sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin, man beobachte die „sehr dynamische“ Situation weiterhin genau. Unterdessen sind die kurdischen Milizen in Kämpfe mit den von der Türkei unterstützten Rebellen verwickelt. Die neu geformte Rebellen-Koalition soll die Stadt Deir ez-Zor laut CNN von den „Demokratischen Kräften Syriens“ erobert haben, was die Miliz jedoch abstreitet.
Update vom 11. Dezember, 7.15 Uhr: Während die Rebellen in Syrien nach dem Sturz des Langzeitherrschers Baschar al-Assad mit einer Übergangsregierung für Stabilität sorgen wollen, kommen aus Israel scharfe Warnungen an die neuen Machthaber. Jede Bedrohung für Israel werde unerbittlich bekämpft, machte Regierungschef Benjamin Netanjahu deutlich. Er hatte zuvor die fast restlose Zerstörung der militärischen Fähigkeiten des Nachbarlandes befohlen.
Islamisten-Chef in Syrien: Land wird keinen weiteren Krieg erleben
Update vom 11. Dezember, 5.00 Uhr: Der Anführer der siegreichen Islamisten in Syrien hat versichert, dass das Land keinen weiteren Krieg erleben werde. „Die Menschen sind vom Krieg erschöpft“, sagte Abu Mohammed al-Dscholani bei einem Moschee-Besuch in Damaskus zum Sender Sky News. „Das Land ist also nicht bereit für einen weiteren und wird auch nicht in einen weiteren geraten.“
Update, 22.31 Uhr: Die US-Botschaft in Syrien hat alle ihre Staatsbürger aufgefordert, umgehend das Land zu verlassen. „Die US-Regierung ist nicht in der Lage, US-Bürgern in Syrien konsularische Routine- oder Notfalldienste anzubieten“, hieß es in einer Bekanntmachung auf dem Kurznachrichtendienst X. Die Botschaft hatte ihren offiziellen Betrieb bereits im Jahr 2012 eingestellt.
Syrien-Rebellen stürzen Assad: Die Bilder des Machtwechsels




Update, 21.51 Uhr: Die USA werden ihre Militärverbände nicht aus Syrien abziehen. Das bestätigte der stellvertretende nationale Sicherheitsberater, Jon Finer, in einem Interview mit Reuters. Die US-Truppen seien aus „einem sehr spezifischen und wichtigen Grund dort, nicht als eine Art Verhandlungsmasse“. Auf die direkte Frage, ob die Einheiten auch nach den aktuellen Ereignissen in Syrien dort bleiben würde, sagte Finer: „Ja.“
Das US-Militär beteiligt sich in Syrien an der Operation „Inherent Resolve“. Ziel der internationalen Militärmission ist der Kampf gegen das islamistische Terrornetzwerk Islamischer Staat. Die USA sollen laut dem TV-Sender CNN etwa 800 Soldaten in Syrien stationiert haben.
Neuer Premierminister Syriens spricht über Fortschritt bei Regierungsbildung
Update, 20.27 Uhr: Syriens Übergangspremierminister hat sich zu weiteren Schritten beim Aufbau einer neuen Regierung geäußert. „Jetzt ist es an der Zeit, dass dieses Volk Stabilität und Ruhe genießt“, so Mohammed al-Bashir in einem Interview mit Al Jazeera wenige Stunden nach seiner Ernennung durch Abu Mohammed al-Dscholani, Anführer der islamistisch geprägten HTS-Miliz, die maßgeblich am Sieg über Assad beteiligt gewesen war. Man treffe sich aktuell mit mehreren Vertretern der Assad-Regierung, um die Übernahme der Amtsgeschäfte zu organisieren.
Update, 19.52 Uhr: Israel hat nach eigenen Angaben bereits 80 Prozent der Kapazitäten der syrischen Armee zerstört. Das berichtet die Nachrichtenagentur Al Jazeera und beruft sich auf Angaben des israelischen Armeeradios. Israels Luftwaffe stehe kurz vor dem Abschluss der Militäroperation „Pfeil von Golan“, die man aktuell in Syrien durchführe. Dabei seien sowohl militärisches Gerät, Stützpunkte, aber auch Produktionsanlagen ausgeschaltet worden.
Türkei attackiert kurdische Milizen im Nordosten - aktuelle Lage in Syrien
Update, 19.18 Uhr: Die Türkei verschärft ihre Angriffe auf syrischem Territorium. Laut der Nachrichtenagentur Reuters hat der türkische Geheimdienst eine Kolonne von zwölf Lastwagen, die zur kurdischen YPG-Miliz gehören und im Nordosten Syriens stationiert waren, zerstört. Es wird angenommen, dass die Lastwagen Raketen und schwere Waffen beförderten. Darüber hinaus sollen zwei Panzer und ein Munitionslager der YPG zerstört worden sein. Die YPG ist ein Mitglied der „Demokratischen Kräfte Syriens“. Das Bündnis wird auch von der US-Politik unterstützt.
Update, 18.56 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach den Angriffen der israelischen Marine auf die syrische Flotte weitere Manöver in Syrien nicht ausgeschlossen. Man sei weiterhin am Aufbau diplomatischer Beziehungen interessiert, werde aber nicht zögern, anzugreifen, sollte der jüdische Staat durch eine neue Regierung in Syrien bedroht werden. „Wenn dieses Regime zulässt, dass der Iran sich in Syrien wieder etabliert, den Transfer iranischer Waffen oder anderer Waffen an die Hisbollah zulässt oder uns angreift, werden wir energisch reagieren“, sagte er in einer Videobotschaft. An das islamistisch dominierte Bündnis unter Anführer Abu Mohammed al-Dscholani schickte Netanjahu eine deutliche Warnung hinterher: „Was dem vorherigen Regime widerfahren ist, wird auch diesem Regime widerfahren.“
Das israelische Militär hat Meldungen über Panzerverbände, die sich auf dem Weg nach Damaskus befänden, in Zwischenzeit dementiert.
Aktuelle Lage in Syrien: Israel zerstört Flotte mit Raketenangriff
Erstmeldung vom 10. Dezember 2024: Damaskus - Israel hat in den Krieg in Syrien interveniert und syrische Marineschiffe massiv mit Raketen bombardiert. Das teilte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz mit. Das Militär befinde sich seit Tagen in Syrien, „um strategische Einrichtungen anzugreifen und zu zerstören, die den Staat Israel bedrohen“, sagte Katz am Dienstag als Vertreter der Politik in Israel bei einem Besuch auf einem Marinestützpunkt in der israelischen Stadt Haifa. „Die Marine hat letzte Nacht mit großem Erfolg die syrische Flotte zerstört“, so Katz.
Nachdem Rebellen den mittlerweile nach Russland geflohenen ehemaligen syrischen Herrscher Bashar al-Assad gestürzt hatten, weitete Israel seine Luftangriffe auf das Nachbarland aus und rückte in eine Pufferzone auf den besetzten Golanhöhen vor. Laut Katz soll die israelische Armee im Süden Syriens eine „Verteidigungszone ohne Waffen und terroristische Bedrohungen“ einrichten. Aber: Es werde dort „keine dauerhafte israelische Präsenz“ geben. Der Einsatz soll „die Entstehung von Terrorismus in Syrien“ verhindern, erklärte Katz.
Krieg in Syrien: Erdogan äußert sich zur aktuellen Lage an der Grenze
Nach dem Assad-Sturz strömten bereits am Sonntag Hunderte syrische Flüchtlinge aus der Türkei zurück in ihr Heimatland. Um den Ansturm zu bewältigen, hat das Nato-Land von Präsident Recep Tayyip Erdogan die Grenzübergangskapazitäten erweitert. Das teilte der türkische Innenminister Ali Yerlikaya mit. Man habe Sicherheitskräfte bestehend aus Polizei und Militär an die Grenze beordert, um diese zu sichern.
„Obwohl wir eine tägliche Kapazität von 3000 Grenzübertritten hatten, haben wir diese auf 15.000 bis 20.000 erhöht“, sagte Yerlikaya gegenüber Reportern. Seit dem Krieg in Syrien beherbergt die Türkei fast drei Millionen Flüchtlinge aus Syrien. Der Minister sagte, dass „mehr als 738.000 Syrer“ freiwillig in ihre Heimat zurückgekehrt sein.
Der Krieg in Syrien ist auch bei den Staats- und Regierungschef der G7-Staaten ein wichtiges Thema. Die bedeutendsten Industriestaaten wollen sich am Freitag in einer Videokonferenz über die dortige Lage beraten. Das teilte ein US-Regierungsvertreter in Washington mit. (mit Agenturen)
Rubriklistenbild: © OMAR HAJ KADOUR / AFP



