„Möchtegern-Kaiser ohne Kleider“

"Habe ein Monster erschaffen": Ex-TV-Macher kritisiert Donald Trump vor US-Wahl

  • Marcus Giebel
    VonMarcus Giebel
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Bevor er in die Politik einstieg, war Donald Trump als knallharter Geschäftsmann bekannt. Ein TV-Produzent bedauert, ihn in einer Sendung zu positiv dargestellt zu haben.

Washington – Es ist höchste Zeit, um Abbitte zu leisten, findet John D. Miller. Und eine Warnung loszuwerden. Noch vor der US-Wahl am 5. November. Denn an jenem Tag könnte Donald Trump zum zweiten Mal zum US-Präsidenten gewählt werden. Was Miller unbedingt verhindern will.

Deshalb meldete sich der ehemalige Chief Marketing Officer von „NBC“ und „NBC Universal“ auf der Nachrichten-Website US News & World Report zu Wort. Dort veröffentlichte der 74-Jährige einen Kommentar unter dem Titel „Wir haben ein Monster erschaffen: Trump war eine TV-Fantasiefigur, die für ‚The Apprentice‘ erfunden wurde“.

US-Wahl: TV-Macher warnt vor Trump - „Ich habe dabei geholfen, ein Monster zu erschaffen“

In der angesprochenen NBC-Reality-Sendung, die zwischen 2004 und 2017 ausgestrahlt wurde, suchte der heutige Republikaner Staffel für Staffel einen neuen Angestellten, dem ein mit 250.000 US-Dollar dotierter Einjahresvertrag im Unternehmen von Trump winkte. Im Vordergrund stand aber wohl vielmehr die Profilierung des Entertainers, dessen Ausspruch „You’re fired!“ für ausgeschiedene Kandidaten zum geflügelten Wort wurde.

Miller beginnt seinen Text mit einer Erklärung: „Ich möchte mich bei Amerika entschuldigen. Ich habe dabei geholfen, ein Monster zu erschaffen.“ Er habe das Team hinter der Sendung, dessen Gesicht offensichtlich Trump war, angeführt und diesem damit außerhalb von New York zu Bekanntheit verholfen. Dabei sei der heutige Politiker damals lediglich für sein überdimensioniertes Imperium bekannt gewesen und in Klatschspalten der Promis aufgetaucht.

Blick zurück: Donald Trump wird im Wahlkampf-Endspurt von der Vergangenheit eingeholt.

Trump und „The Apprentice“: „Hat vor und während der Produktion mehrmals Konkurs angemeldet“

„Um die Show besser zu verkaufen, haben wir das Narrativ kreiert, dass Trump ein supererfolgreicher Geschäftsmann sei, der wie ein König lebte“, verrät Miller. Damit sei er erfolgreicher dargestellt worden, als er wirklich war: „Fakt ist, dass Trump vor Beginn der Produktion viermal Konkurs angemeldet hat und noch mindestens zwei weitere Male während der 14 Staffeln, an denen er teilnahm.“

Der Sitzungssaal, in dem Trump regelmäßig die Kandidaten lauthals rauswarf, sei lediglich eine Kulisse gewesen, „weil sein echter Sitzungssaal zu alt und zu schäbig fürs Fernsehen war“. Er sei die optimale Wahl für die Besetzung dieser Figur gewesen, weil wirklich erfolgreiche Geschäftsleute zu beschäftigt gewesen seien, um an der Show teilzunehmen und obendrein nicht bereit gewesen wären, Gewinner einer Reality-TV-Show für ihr Unternehmen anzuheuern.

US-Wahl 2024: Trump oder Harris – diese Promis beziehen Stellung

Taylor Swift kündigt ihre Unterstützung für Kamala Harris bei der US-Wahl 2024 an
Wie groß der Einfluss von Prominenten auf die US-Wahl sein kann, zeigte zuletzt Taylor Swift. Der Popstar teilte ihre Unterstützung für die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Kamala Harris, in einem Instagram-Beitrag mit ihren 283 Millionen Followern. In einem separaten Beitrag teilte Swift auch einen Link zur Wahlregistrierung. Wie die US-Nachrichtenseite NPR berichtete, habe ein Mitarbeiter der U.S. General Services Administration (GSA) mitgeteilt, dass sicher über den geteilten Link der Sängerin in den ersten 24 Stunden bereits 405.999 Menschen für die US-Wahl 2024 registriert haben sollen. Unterzeichnet war Swifts Post außerdem mit den Worten: „Mit Liebe und Hoffnung. Taylor Swift. Kinderlose Katzenlady.“ Wohl eine Anspielung darauf, dass Trumps Vize JD Vance mehrere Demokratinnen als „kinderlose Katzenladys“ bezeichnete. © Lennart Preiss/dpa
Rapper Eminem stellt sich vor der US-Wahl auf die Seite von Kamala Harris
Auch US-Rapper Eminem schlägt sich im US-Wahlkampf auf die Seite von Kamala Harris. Bei einem Wahlkampfauftritt in seiner Heimatstadt Detroit sprach der Rapper zu Anhängerinnen und Anhängern der Demokratin. Dort sprach er auch davon, dass Harris als US-Präsidentin die „Freiheit schützen“ werde. Was er von Trump hält, hat Eminem bereits mehrfach deutlich gemacht. Im Jahr 2017 widmete er dem damaligen Präsidenten sogar ein „Freestyle“, in dem er die Politik Trumps massiv kritisierte. © Ryan Garza/IMAGO
Kid Rock heizt die Menge vor Trumps Auftritt auf dem republikanischen Parteitag vor der US-Wahl 2024 an
Doch auch der Republikaner Donald Trump erhält in seinem Wahlkampf musikalische Unterstützung. Der Sänger Kid Rock hat seine Unterstützung für den Präsidentschaftskandidaten bereits mehrfach unmissverständlich klargemacht. Am 13. Juli teilte er beispielsweise ein Video auf Facebook, in dem er oberkörperfrei in die Kamera sagt: „Wenn du dich mit Trump anlegst, legst du dich mit mir an!“ Beim diesjährigen Parteitag der Republikaner gab Kid Rock sogar den Anheizer für den Ex-Präsidenten. Am letzten Abend gab er das Lied „American Badass“ zum Besten, in dem er die Menge unter anderem mit den Worten „kämpft, kämpft, kämpft“ anstachelte. © Ron Sachs/IMAGO
Country Star Jason Aldean widmet Trump nach einem missglückten Attentat ein umstrittenes Lied.
Ebenfalls auf dem Parteitag der Republikaner war der Country-Sänger Jason Aldean. Er durfte sogar in dem für den Ex-Präsidenten abgesperrten Bereich Platz nehmen – direkt neben Trump. Dieses Privileg kommt jedoch nicht von Ungefähr. Der Sänger widmete Trump nach dem missglückten Attentat auf ihn ein eigenes Lied. „Präsident Trump ist ein Freund von mir, deshalb möchte ich ihm dieses nächste Lied widmen“, so Aldean bei einer Kundgebung am 13. Juli. Das Lied „try that in a small town“ gilt als umstritten. Kritiker werden dem Country-Sänger vor, in dem Lied Schusswaffen zu verherrlichen. Zudem habe das Musikvideo einen rassistischen Unterton. © Mike De Sisti/IMAGO
Hulk Hogan zerreist sein T-Shirt als Zeichen der Unterstützung für Trump bei der US-Wahl 2024.
Einer der einprägsamsten Momente des Parteitags war aber sicher der, als der ehemalige Wrestling Star Hulk Hogan bei seiner Rede sein T-Shirt vom Leib riss. Damit scheint er seine Wut über das Attentat auf Donald Trump zum Ausdruck bringen zu wollen, bei dem ein Schütze den EX-Präsidenten am Ohr verletzte. „Sie haben versucht, den nächsten Präsidenten der USA zu töten“, so Hogan. „Genug ist genug“. Unter dem tosenden Applaus der Anwesenden zerriss er sein schwarzes Shirt, unter dem ein rotes, ärmelloses Shirt mit der Aufschrift „Trump Vance 2024“ zum Vorschein kam. Dabei rief der Ex-Wrestler aus: „Lasst Trumpamania wieder regieren!“ © J. Scott Applewhite/dpa
Der Wrestler The Undertaker stellt sich bei der US-Wahl 2024 hinter Trump.
Trump scheint einen guten Draht zur Wrestling-Community zu haben. Kein Wunder, denn der Ex-Präsident trat des Öfteren in der Wrestling-Show WWE auf. Jetzt hat auch Mark William Calaway, besser bekannt als The Undertaker, Partei für den Republikaner ergriffen. Trump besuchte ihn in seinem Podcast “Six Feet Under with Mark Calaway”, wo er über Wrestling und seine Politik sprach. In einem kurzen Video machte Calaway dann noch einmal Werbung für Trump und sagte: „Ihr habt die Wahl. Ihr könnt euch für Präsident Trump, Kane und den Undertaker entscheiden, oder ihr könnt Kamala Harris, Dave Bautista und Tim Walz wählen. Wählt weise - die Nation hängt davon ab“.  © JP YIM/AFP
George Clooney unterstützt Harris bei der US-Wahl 2024.
Auch Harris kann im US-Wahlkampf auf die Unterstützung männlicher Prominenter zurückgreifen. Der „sexiest man alive“ und OScar-Preisträger bot nach ihrer Ernennung zur demokratischen Kandidatin gleich seine Hilfe an. „Präsident Biden hat gezeigt, was wahre Führung bedeutet. Er rettet wieder einmal die Demokratie“, schrieb der Schauspieler in einem Statement, dass der New York Times und CNN vorlag. „Wir freuen uns darauf, Vizepräsidentin Harris bei ihrer historischen Aufgabe nach Kräften zu unterstützen.“ Clooney äußerte zuvor Bedenken wegen des Gesundheitszustandes von Biden. Der langjährige Unterstützer der Demokraten schrieb, dass die Partei „im November mit diesem Präsidenten nicht gewinnen“ könne. Auf die Unterstützungserklärung folgte eine Welle der Kritik, auch von Ex-Präsident Trump. Der nannte Clooney auf seiner Social-Media-Webseite Truth Social eine „Ratte“ und riet ihm, sich nicht einzumischen. © Rolf Vennenbernd/dpa
Mark Hamill, alias Luke Skywalker, macht sich für Harris vor der US-Wahl 2024 stark.
Bei der US-Wahl kann sich Harris außerdem der Hilfe von Luke Skywalker persönlich sicher sein. Denn der Schauspieler Mark Hamill, der in den 70er Jahren den Hauptcharakter der Star Wars Trilogie verkörperte, macht sich für die Demokratin stark. „In den Filmen kämpfte ich gegen scheinbare Bösewichte“, sagte der Schauspieler gegenüber Sky News. Jetzt kämpfe man allerdings gegen das echte Böse. „Deshalb flehe ich euch an, bitte geht nicht auf die orange Seite“.  © Evan Agostini/dpa
Das Model Amber Rose unterstützt Trump wegen seiner Haltung zu Abtreibungen vor der US-Wahl 2024
Nicht nur Männer stellen sich öffentlich an die Seite von Donald Trump. Ein Beispiel dafür ist das Model und Rapperin Amber Rose. „Ich bin heute hier, um euch zu sagen, dass, ganz egal, welchen politischen Hintergrund wir haben, Donald Trump als Präsident zu wählen, die beste Chance ist, um unseren Babys ein besseres Leben zu ermöglichen“, sagte die Abtreibungsaktivistin auf dem republikanischen Parteitag. Die Frage, wie man in den USA mit Abtreibungen umgeht, ist eine der wichtigsten im laufenden Wahlkampf. Trump macht regelmäßig mit absurden Falschbehauptungen zu dem Thema auf sich aufmerksam. So sagte er bei dem TV-Duell gegen Harris, dass Biden behaupten würde, dass eine „Exekution“ von Babys nach der Geburt in Ordnung sei. Die Aussage wurde von der Moderatorin Linsey Davis sogleich als falsch entlarvt. © Paul Buck/dpa
Olivia Rodrigues unterstützt Harris in der Abtreibungsdebatte zur US-Wahl 2024
Das Thema Abtreibungen beschäftigt auch die Sängerin Olivia Rodrigo. Dabei steht sie jedoch auf der Seite von Kamala Harris. Auf der Social-Media-Plattform TikTok teilte die 21-Jährige ein Video von Harris Wahlkampfrede in Wisconsin. Dort sagte die Vize-Präsidentin: „Wir, die wir an die reproduktive Freiheit glauben, werden Donald Trumps extreme Abtreibungsverbote stoppen, weil wir darauf vertrauen, dass Frauen Entscheidungen über ihren eigenen Körper treffen und sich nicht von ihrer Regierung vorschreiben lassen, was sie zu tun haben.“ Rodrigos Stellungnahme erreicht dabei vor allem junge Menschen, die ihr auf der Plattform folgen. Und das könnte einen massiven Einfluss nehmen, denn insgesamt kann die Sängerin eine Followerzahl von 21,9 Millionen vorweisen. © Dave Bedrosian/IMAGO
Logan Paul bietet Trump vor der US-Wahl 2024 eine Bühne in seinem Podcast.
Doch nicht nur Harris kann jüngere Unterstützer für sich gewinnen. So trat Trump im Podcast des Influencers Logan Paul „Impaulsive“ auf. Bei dem Gespräch, das am 13. Juni veröffentlicht wurde, durfte Trump die YouTube-Reichweite von Paul (4,73 Millionen Abonnenten) für seinen Wahlkampf nutzen. Dass sich Paul und Trump so gut verstehen, könnte daran liegen, dass der YouTube-Star auch im Boxsport auftritt. Im Podcast unterhalten sich Trump und die Gastgeber beinahe freundschaftlich über die Boxkarriere von Paul. © MediaPunch/IMAGO
Comedian Tony Hinchcliffe sorgt mit rassistischen Äußerungen für Aufsehen auf Trumps Veranstaltung.
Trump wird auch von Comedian Tony Hinchcliffe unterstützt. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in New York sprach sich der Host der Show „Kill Tony“ für den Ex-Präsidenten aus und machte mit teils rassistischen Bemerkungen auf sich aufmerksam. So sagte er: „Ich weiß nicht, ob Sie das wussten, aber da gibt es tatsächlich eine schwimmende Müllinsel mitten im Meer. Ich glaube, man nennt sie Puerto Rico“. Die Äußerung traf auf viel Kritik – auch unter Republikanern.  © Evan Vucci/dpa
Leonardo DiCaprio spricht sich wegen Umweltschutz für Harris als Präsidentin aus.
Schauspieler Leonardo DiCaprio macht sich vor allem wegen Umweltschutz für Harris stark. „Wir brauchen einen mutigen Schritt nach vorne, um unsere Wirtschaft, unseren Planeten und uns selbst zu retten“, sagte er in einem Video auf Instagram. „Deshalb stimme ich für Kamala Harris.“ Er lobte das Ziel der Demokratin, bis 2050 die Emissionen in den USA auf null zu bringen und den Aufbau einer grünen Wirtschaft zu unterstützen.  © Rocco Spaziani/dpa
Elon Musk könnte nach der US-Wahl 2024 für Donald Trump arbeiten
Die Liste der Trump-Unterstützer wird von Tech-Milliardär Elon Musk fortgesetzt. Der Unternehmer hat sich sogar für einen politischen Posten unter dem Republikaner beworben, sollte er die US-Wahl 2024 für sich entscheiden. Trump scheint dem Vorschlag nicht abgeneigt und schlug dem Besitzer des Kurznachrichtendienstes X wohl vor, in einer Kommission zur „Regierungseffizienz“ mitzuarbeiten, wie Daily Beast berichtete. Musk zeigte seine Unterstützung für den Ex-Präsidenten bereits auf unterschiedliche Weise. So führte er auf X ein Interview mit Trump und legte sich sogar mit Taylor Swift an, als diese ihre Unterstützung für Harris bekannt gab. „Na gut, Taylor, du hast gewonnen. Ich schenk’ dir ein Kind und werde deine Katzen mit meinem Leben beschützen“, schrieb der Tesla-Chef am 11. September auf X. Ein Kommentar, der von vielen als sexistisch und sexuell übergriffig kritisiert wurde. © Vincenzo Nuzzolese/dpa
Pop-Sängerin Beyoncé wirbt in Houston für Kamala Harris
Die Sängerin Beyoncé hat zehn Tage vor der US-Wahl ihre Unterstützung für Kamala Harris bekannt gegeben. Sie trat gemeinsam mit der Sängerin Kelly Rowland bei einer Wahlkampfveranstaltung der Demokratin in Houston, Texas, auf. Laut Beyoncé liefere Harris das, was die USA nun bräuchten – „Einheit“. © Annie Mulligan/dpa
Katy Perry trägt Harris-Walz Mütze in New York
Die Pop-Sängerin Katy Perry zeigte ebenfalls online ihre Unterstützung für Kamala Harris. In einem Beitrag auf Instagram unterlegte mehrere Videoausschnitte von Harris mit ihrem Lied „Woman‘s World“. Doch damit nicht genug: Kurz nach dem TV-Duell zwischen Harris und Trump wurde Perry in New York mit einer Mütze mit dem Aufdruck „Harris Walz“ gesehen. Außerdem teilte sie ein Bild von sich und der demokratischen Präsidentschaftskandidatin auf Instagram und schrieb dazu: „Glückwunsch Kamala Harris. Ich habe von Anfang an dich geglaubt!“ © PICJER/IMAGO
Die Pop-Sängerin Pink tritt beim demokratischen Parteitag vor der US-Wahl 2024 auf.
Neben Katy Perry, Olivia Rodrigo und Taylor Swift, hat sich auch die Pop-Sängerin Pink vor der US-Wahl klar positioniert. Die Grammy-Gewinnerin spielte gemeinsam mit ihrer Tochter Willow auf dem demokratischen Parteitag in Chicago ihr Lied „What about US“. Pink, die mit bürgerlichen Namen Alecia Beth Moore heißt, setzte sich bereits 2020 für die Kampagne des amtierenden Präsidenten Joe Biden ein. Außerdem sei sie in zahlreichen Wohltätigkeits-Kampagnen eingebunden, die sich für Rechte von Frauen, LGBTQ-Menschen und Tieren einsetzen, wie NBC News berichtete. © Christoph Hardt/IMAGO
Stevie Wonder spricht auf Parteitag der Demokraten und unterstützt Harris bei der US-Wahl 2024
Für musikalische Unterhaltung sorgte neben Pink auch der Soul- und Pop-Sänger Stevie Wonder. Bevor er sein Lied „Higher Ground“ spielte, richtete er sich mit einer Rede an die Anwesenden. „Das ist der Moment, an den man sich erinnert, wenn man seinen Kindern sagt wo du warst und was du getan hast“, so Wonder. „Wir brauchen Kamala Harris.“ © Erin Hooley/dpa
Musiker Usher unterstützt Harris bei der US-Wahl
Ein weiterer Sänger hat seine Unterstützung für Harris bekannt gemacht. Im wichtigen Swing State Georgia sagte der Musiker Usher: „Ich unterstütze Vizepräsidentin Harris, weil sie für die Freiheitsrechte aller Menschen kämpft“. Die Politik von Harris schließe niemanden aus und komme allen zugute. „Es ist egal, woher man kommt, sie hat eine Vision für unser Land, die alle einschließt“, sagte er weiter.  © Jacquelyn Martin/dpa
TV-Star Operah Winfrey hält bei US-Wahl 2024 zu Harris
Mit einem Überraschungsauftritt auf dem Parteitag der Demokraten sprach sich auch TV-Moderatorin Oprah Winfrey für Harris aus. „Bald, und sehr bald, werden wir unseren Töchtern und Söhnen erzählen, wie dieses Kind einer indischen Mutter und eines jamaikanischen Vaters, zweier idealistischer, energischer Einwanderer … zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten heranwuchs“, so Winfrey über Harris. Winfrey könnte vor allem Frauen von der Wahl der Demokratin überzeugen – eine Wählergruppe, mit der Trump besondere Schwierigkeiten zu haben scheint. In einer Umfrage von ABC News und Ipsos liegt Harris bei Wählerinnen 13 Prozent vor ihrem republikanischen Kontrahenten (Stand 8. September). © Ron Sachs/IMAGO
Kanye West unterstützt Trump seit Jahren. Trotz seiner antisemitischen und rechtsextremen Äußerungen hält Trump zu ihm.
Der wohl umstrittenste Unterstützer Trumps ist der US-Rapper Kanye West. Schon 2018 trat er als Freund des Ex-Präsidenten auf und wurde sogar ins Weiße Haus eingeladen. Seit dieser Zeit fiel der Rapper jedoch durch stark antisemitische und NS-verherrlichende Kommentare auf. In einem Podcast-Interview mit dem rechtsextremen Moderator Alex Jones sagte West sogar: „Ich mag Hitler.“ Zudem bezeichnete er sich selbst als Nazi. Trotz seiner offensichtlich rechtsextremen Gesinnung bezeichnete Trump West in einem Interview mit dem Streamer Adin Ross als „sehr netten Kerl“, der ein „gutes Herz“ habe. © John Taggart/IMAGO

TV-Macher Miller bedauert TV-Werbung für Trump: „Positives Bild entsprach nicht der Wahrheit“

„Trump hatte keinerlei Bedenken“, schreibt Miller: „Er hatte viel Zeit für die Aufnahmen, liebte die Aufmerksamkeit und bekam in der Öffentlichkeit ein positives Bild, das nicht der Wahrheit entsprach.“ Die Show sei intensiv beworben worden, wobei hinsichtlich Trump „stark übertrieben“ worden sei: „Um es mit seinen eigenen Worten zu sagen: Es waren ‚Fake News‘, die wir wie einen schweren Schneesturm über Amerika ausgeschüttet haben.“

Mit ungeahnten Folgen: „Ich hätte mir niemals vorstellen können, dass das Bild eines erfolgreichen Geschäftsmannes, das wir von Trump gezeichnet haben, ihm dabei helfen könnte, ins Weiße Haus katapultiert zu werden.“ Im Weiteren charakterisiert Miller den wohl umstrittensten Politiker der US-Geschichte. Dieser sei „außerordentlich leicht zu manipulieren“, was auf dem Posten des mächtigsten Mannes der Welt eine besonders gefährliche Eigenschaft darstellt.

„Schmeicheln Sie ihm und er ist gefügig“, zeigt Miller die Taktik auf, um Trump zu zähmen: „Auch führende Persönlichkeiten der Welt, darunter offenbar der russische Machthaber Wladimir Putin und der nordkoreanische Diktator Kim Jong-un, haben das herausgefunden.“

Donald Trump (l.) in seinem Element: In der NBC-Sendung „The Apprentice“ feuerte er Kandidaten jahrelang nach Belieben und wurde dafür gefeiert.

Trump vor der US-Wahl: Drohungen und eigene Sicht der Dinge immer wiederholen

Bei einer weiteren Schwäche liefert der Marketing-Experte ein aktuelles Beispiel. Denn Trump sei auch dünnhäutig und wünsche sich Vergeltung für diejenigen, die ihn kritisieren: „Das ist nicht sehr geschäftsmäßig – und ganz sicher ist es nicht präsidial.“

Dabei verweist Miller darauf, dass der Präsidentschaftskandidat der Republikaner gerade erst in einem Fox-Interview all jenen, die sich offen gegen ihn stellen, mit der Nationalgarde oder sogar dem Militär gedroht hat. Trump hatte in diesem Zusammenhang vom „Feind im Inneren“ gesprochen, in seinen Augen handelt es sich um „kranke Menschen, linksradikale Irre“.

Schon zu Zeiten der US-Show – nicht zu verwechseln mit dem gerade laufenden Kino-Film mit gleichem Namen – habe Trump dazu geneigt, seine eigene Sicht der Dinge immer und immer zu wiederholen. Weil er glaube, je öfter er das tue, desto größer sei die Chance, dass die Menschen es ihm glauben. So habe er andauernd wiederholt, „The Apprentice“ sei die beliebteste TV-Show.

„Aber das war nicht so. Nicht für eine Woche, nicht für eine Staffel. Ich habe die Zahlen gesehen. Er hat sie gesehen und gehört, aber das machte keinen Unterschied“, erinnert sich Miller. Schon damals habe es Trump gehasst, wenn seine Aussagen einem Fakten-Check unterzogen wurden.

Trump und seine wirre Idee: Kandidaten in TV-Show nach Hautfarbe in Teams aufteilen

Seine Show zu überhöhen, sei eine Sache. Viel gefährlicher sei es jedoch, Migranten vorzuwerfen, sie würden Hunde und Katzen essen, die Corona-Pandemie zu verharmlosen oder sich weiter als eigentlichen Gewinner der Wahl aus dem Jahr 2020 zu bezeichnen.

Hinzu kommen wirklich wirre Ideen. So habe Trump ihm während der Abschlussparty der dritten Staffel der Show einen Vorschlag gemacht, der tief blicken lässt: „Er sagte mir, wir sollten ein Team mit Schwarzen bilden, das gegen Weiße antritt.“ Weil es bei Trump immer um Geld gehe, habe er ihm geantwortet, dass sich dafür keine Sponsoren finden lassen würden: „Aber er hat einfach nicht verstanden, warum das eine so schlechte Idee ist.“

So lernten ihn Millionen US-Amerikaner vor seiner Polit-Karriere kennen: Donald Trump war der Hauptprotagonist der TV-Sendung „The Apprentice“.

Republikaner wendet sich von Trump ab: Wahlempfehlung für Harris - „Land wird besser dran sein“

Nun bereut Miller nach eigenen Angaben nicht nur, dass durch „The Apprentice“ ein viel zu positives Bild von Trump entstanden sei. Sondern auch, dass er so lange gebraucht habe, um mit seinen Sorgen an die Öffentlichkeit zu gehen. Jetzt aber sei es höchste Eisenbahn gewesen.

Denn Amerika stehe vor einer kritischen Wahl. „Sollte dieser ältere Möchtegern-Kaiser ohne Kleider, der dafür bekannt ist, die Wahrheit zu dehnen und zu verleugnen, erneut Präsident werden?“, fragt Miller.

Und legt nach: „Falls Sie denken, dass Trump besser für Sie oder das Land ist, ist das eine Illusion, so wie es auch ‚The Apprentice‘ war.“ Für Miller kann es nur eine Wahl geben: „Selbst wenn Sie ein geborener Republikaner sind, wie ich es war, empfehle ich Ihnen dringend, für Kamala Harris zu stimmen. Das Land wird besser dran sein und Sie auch.“ (mg)

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